13.04.2004 - Ein paar Erledigungen und junge Freunde

Lurker lachte ein bitteres trockenes Lachen als Dimitri ihm anbot besser auf seine Worte zu achten. Er schüttelte amüsiert den Kopf.

Es ist schon beinahe erstaunlich, du nimmst diese Camarilla Geschichte ernster als ich selber, obwohl ich dazu gehöre. Zumindest irgendwie..

Er grinste, wurde dann jedoch wieder ernster und nachdenklicher während er schaufelte.

Aber nein, sei ruhig ehrlich in allem. Das ist mal was neues für mich.

Die Worte `Wir sind keine Monster´ klangen als Echo in ihm nach. Er war auch kein Monster, nicht wahr ?

Nein Lurker, du doch nicht. Nur weil du nicht lebst und nicht tot bist und das Blut der Lebenden säufst um deine verkümmerte Existenz in dieser Ruine von Körper von einer Nacht in die nächste zu schleppen bist du doch kein Monster.

Weißt du... wir sind doch auch mal Menschen gewesen... und irgendwie ist es so das wir in ihrer Welt leben und nicht umgekehrt. Sie leben, wir... existieren nur irgendwie. Wir sind verflucht, Dimitri, verflucht ständig das Leben zu trinken, es jeden und jeden Abend immer wieder kurz zu schmecken, es aber nie wieder wirklich erhalten zu können.

Er verstummte und eine zeitlang hackten sie weiter in einem gleichmäßigem Rythmus, als gruben sie schon seit Anbeginn der Zeiten miteinander.

Was meinst du mit `was uns zusteht´? Was steht uns denn zu ? Und denkst du nicht das der Urvater Kain eine schreckliche Sünde begangen haben muß ? Ein solch großes Unheil das ein Fluch ihn traf, so stark das er durch die gesamte Geschichte bis in das hier und jetzt hallt ?

Seine Stimme klang mild und interessiert. Es war eigentlich alles rein rethorisch, solange sie hier miteinander gruben und sich gegenseitig genug waren konnte ihnen in ihrer kleinen Welt, in der nur ihre Regeln galten, nichts geschehen.
 
Dimitri hackte weiter und sprach zu Lurker:

"Natürlich sind wir verflucht, aber umso näher man sich damit auseinandersetzt, desto mehr gewöhnt man sich daran. Wir sind mächtig, wir halten mit genug Anstrengung die Fäden einer ganzen Stadt in der Hand und leiten sie nach unserem Gutdünken. Sicher, wir waren alle mal Menschen, auf einigen lastet der Fluch stärker als bei anderen, und verdammte Scheisse, wir sind keine Menschen mehr!", Dimitri seufzte kurz, als Zeichen dessen dass es auch ihn irgendwie berührte, doch hatte er schon so viel Schlimmes erlebt und das Tier schon so oft erlebt, dass er sich dachte es wäre an der Zeit genau dieses Thema anzusprechen.

"Du bist noch immer so menschlich, aus diesem Grund verabscheust du dieses Leben auch. Du würdest niemals einen Menschen töten können, geschweige denn ihm weh zu tun. Aber mit Vampiren kannst du es. Du hast mich angegriffen, schon vergessen? Hast du dich früher auch leidenschaftlich geprügelt? Wahrscheinlich bist du einfach abgehauen und hast dir hinterher anhören müssen wie alle über dich gelästert haben. Hat dir das gefallen? Wolltest du denen nicht auch mal richtig die Fresse polieren, die dich immer so fertig gemacht haben?"

Er hielt kurz inne, sprach dann aber weiter: "Wir tun im Sabbat nichts anderes. Wir lassen es uns nicht gefallen, dass wir herumkomandiert werden, von Ahnen die so alt sind, dass sie schon fast nach ihrer Gier nach Macht stinken! Wir versuchen das Ende, Gehenna, falls es irgendwann mal eintreten sollte, aufzuhalten. Und wir vertreten unseren Status, denn wir sind mächtiger als die Menschen."
 
Schaufel und Hacke, Schaufel und Hacke. Der gleichmäßige Rythmus klärte die Gedanken, der Körper war gründlich beschäftigt und so konnte er den Verstand nicht mit seinen endlosen Belanglosigkeiten stören.
`Du könntest niemals einem Menschen weh tun´, von wegen. Er hatte es getan. Eine Treppe in einen Keller, ein Junge der sich unbedacht umdrehte und sein panischer Schrei. Ein verbogenes Fahrrad an dem Blut und Haarbüschel klebten. Er hatte es getan und er würde es immer wieder tun, es war unvermeidbar, egal sehr er versuchte es zu verhindern.

He.. moment mal.. Du hast mich gepackt.. ich habe mich nur gewehrt.

Er sagte das mit einem so entrüstendem Tonfall das er danach leise Lachen mußte.

Ich hatte damals eher weniger mit anderen Menschen zu tun weißt du ? Ich habe mich.. zu dieser Zeit niemals geprügelt. Als Kind fanden mich die anderen irgendwie wohl zu unheimlich.. oder zu seltsam... geprügelt haben sie mich nicht.

Damals, er vermied es bewußt das Kind beim Namen zu nennen. Aber er erinnerte sich daran geschlagen worden zu sein. Geschlagen und Gedemütigt, aber das war nur zu seinem Besten gewesen. Lurker schlug wie ein Wilder mit der Schaufel in das Erdreich, dicke schmutzige Brocken flogen in einem wütendem Strom hinter ihn.

Aber ich verstehe was du meinst.. es gäbe da schon so ein paar Gestalten... denen eine kleine Abreibung mal gut täte...

Als sich sein Rythmus wieder normalisiert hatte und beide wieder gleichmäßig gruben sah er wieder kurz zu Dimitri hinüber.

Aber bei einer Sache irrst du dich, Dimitri. Wir sind nicht mächtiger als die Menschen. Ich kenne Geschichten aus lange vergangenen Zeiten, das dunkle Hoch Mittelalter und seine Inquisitionen. Ein einzelner von uns mag mächtig sein, aber den Menschen gehört diese Welt. Wenn sie von und wüßten, unsere Existenz anerkennen würden, dann würden sie uns einfach vom angesicht dieser Erde fegen Dimitri. Sie hätten es einmal beinahe getan. Und nur die Maskerade schützt uns.. rettet uns davor einfach von ihnen ausgerottet zu werden.
 
"Natürlich schützt euch diese Maskerade. Auch wir laufen nicht wild mordend durch die Strassen, wobei das bei manchen durchaus anders sein mag. Es gibt so kranke Schweine im Sabbat, und die gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit auch in der Camarilla. Würde es dir nicht gefallen, als das gesehen zu werden was du bist? Als Vampir, dessen Fähigkeiten geschätzt werden und dessen äußeres Erscheinungbild im Hintergrund existiert? Ich nannte dich vorhin Bruder. Das tun wir im Sabbat nur, wenn wir gemeinsam in einem Rudel unterwegs sind. Es ist eine unsterbliche, neue Familie, und sie gibt großen Halt."

Dimitri legte die Hacke beiseite und versuchte den Dreck, den sie bisher hinter sich geschaufelt hatten mit den Füßen wegzuschieben.

"Was gibt dir die Camarilla?", fragte er während er dicke Erdklumpen von seinen Stiefeln schüttelte. "Geben sie dir halt? Helfen sie dir? Sind sie immer mit dir zusammen? Und das wichtigste: Helfen sie dir, wenn du bis zu den Schultern in der Scheisse steckst?"

Dimitri nahm die Hacke wieder in die Hand und hämmerte wieder zusammen mit Lurker das Erdreich zusammen.
 
Lurker fühlte sich merkwürdig als Verteidiger der Camarilla. Vor allem wenn man bedachte das man sich dort gewöhnlich wirklich nicht übermäßig um seinen Clan sorgte.

Das Erscheinungsbild ist also unwichtig, ja ? Das klingt wie aus einem Werbeprospekt extra für Nosferatu.

Versuchte Dimitri ihn etwa damit zu ködern ? Das wäre eine Beleidung an seine Intelligenz gewesen. Lurker spürte eine seltsame, kalte Wut in sich hinauf steigen. Die Tatsache das er nicht genau wußte ob er deshalb wütend war weil er meinte Dimitri versuche ihn zu locken, oder doch weil dieser tatsächlich einen Nerv getroffen hatte machte ihn nur noch wütender.
Seine Stimme troff vor Sarkasmus und schnitt wie ein Schwertstich, ätzte wie Säure vor bosheit.

Oh ja... ich sehe das schon... ihr seit alle eine große, glückliche Familie. Deswegen mußt du auch mit einem Camarilla Vampir hier unten buddeln... weil es überall nur so vor Sabbat Leuten wimmelt hier.

Nur einen Sekundenbruchteil später tat es ihm leid. Er drängt das dunkle, kalte etwas in sich zurück, schloß alle Türen und Tore in seinem Innerem und wandte sich demonstrativ von diesem Teil von sich ab.
Seine Stimme klang nun ruhig und leise, seine Augen suchten Dimitris.

Entschuldige... das wollte ich nicht. Eigentlich bin ich nicht mal wirklich ein glühender Anhänger irgendeiner Art von Politik, oder Gemeinschaft. Und es gibt sicherlich genug seelenlose Monster in unseren Reihen. Ich denke aber nicht das es Sache der Camarilla wäre für ihre Mitglieder einzeln zu sorgen. Das sollten die Clans tun. Aber es würde mir sehr gefallen... wenn man mich mehr schätzen würde für das was ich tue...und nicht für...

Er verstummte und fuhr mit seinen langen Fingern die Linien seines Gesichtes nach.

Aber sieh es mal so... wir sind jetzt gerade hier füreinander da.. über jeden Camarilla oder Sabbat Kult hinweg...

Ein ehrliches und aufmunterndes Lächeln teilte seine schorfigen Lippen.

Aber ich höre das alles heute zum ersten mal, soviel kann ich wohl sagen. Vielleicht ist es so...ihr seid nicht alles wahnsinnige, marodierende Irre und wir sind nicht alles machtgeile, verräterische Weicheier..

Er zwinkerte übermütig zu Dimitri hinüber.
 
"Kein Problem, denk drüber nach. Ich werde dich zu nichts zwingen, und unsere Abmachung gilt nach wie vor."

Dimitri zwinkerte zurück und buddelte weiter. Irgendwann müssten sie ja auch mal auf der anderen Seite herauskommen.
 
Das waren doch mal gute Nachrichten. Zumindest war Lurker jetzt gut gelaunt. Er streckte den Hals, während sein Gesicht einen gespielt nachdenklichen Ausdruck annahm. Dann sah er Dimitri mit übertrieben ernster Miene an.

Heh...`Sabat´

Rief er zu ihm hinüber und betonte das letzte Wort mit einem unterdrücktem glucksen, das ein fürchterliches Lachen unter sich begrub.

Du gräbst ja.. ganz schön langsam was..?

Lurker grinste von einem Ohr zum anderem und grub dann energisch weiter als wäre hier ein Blutspende Mobil des DRK verschüttet worden. Dabei lachte er immer wieder leise.
 
Ich war noch nicht lange alleine, aber trotzdem hatte ich schon Hunger. Ich zog den Rucksack zu mir hinauf und wühlte darin herum. Im Rucksack selber ließ ich kurz mal eben die Taschenlampe aufblitzen. Ah, da ist die Dose Cola und das Sandwich. Irgendwie bekomm ich immer Hunger, wenn ich draußen war, das war eben so.
Was Dimitri jetzt wohl gerade macht?
 
Dimitri konnte Lurkers Anspielungen sehr wohl deuten und brummelte verdammt bösartige russische Verwünschungen in sich hinein, denn immerhin hatte er dem Nosferatu grade die Hand zum Himmel angeboten und er lehnte sie so derart ätzend ab. Aber sie hatten einen Pakt geschlossen, und daran würde sich Dimitri auch halten, so wie er hoffte, dass sich auch Lurker daran halten würde.

"Obretschennij newedschestwennij idiot!"

Sie gruben weiter, bis sie hoffentlich irgendwann mal das Ende dieser Wand aus Dreck erreichen würden.

Out of Character
Auch wenns für euch langweilig ist, dann brauchen wir jetzt mal nen SL. Danke
 
Ich sollte endlich mal meine Familie informieren, die machen sich bestimmt Sorgen.
Bisher hatte ich es immer geschafft, meine Eltern einmal pro Woche zu informieren, wo ich mich gerade befand. Doch seit ich hier in Finstertal war, hatte ich entweder nicht dran gedacht, oder gerade keine Zeit oder Gelegenheit dazu gehabt.
Was würden sie sagen, wenn ich ihnen von Dimitri berichtete?
Vampire, mein Schatz gibt es nur in Büchern und Filmen. Ich nickte, genauso würde meine Mutter sich ausdrücken.
Mit der Cola spülte ich den letzten Bissen des Sandwiches runter. Die Cola war süß, aber leider nicht so süß wie Dimitris Blut.
Bin ich jetzt eigentlich pervers? Schließlich trinke ich das Blut eines Toten. Nein, das ist nicht pervers, daß ist Necro-dingsda. Wie auch immer, es ist nicht normal
Nein, normal war es sicher nicht und vielleicht wäre es doch besser, nichts davon meiner Familie mitzuteilen.
 
Out of Character
oh mann, das kann ich ja gar nicht alles lesen jetzt.


Ihr grabt weiter im Keller der alten Kirche. Mit euren übernatürlichen Kräften kommt ihr gut voran unf fordert euer Werkzeug bis zum letzten. Trotz allem bleibt es eine Sysiphusarbeit, denn der Keller könnte riesig sein. Im Schutt findet ihr auch nichts Nennenswerters, so dass die Stimmung bald auf einen Tiefpunkt sinkt.
 
Lurker bemerkte das sein kleiner Spaß bei Dimitri auf wenig Gegenliebe stieß. Scheinbar lag dem Anderen das Thema sehr viel mehr am Herzen als Lurker die Camarilla. Für ihn war das nur ein Wort, der Name einer Gesellschaft zu der sein Clan zwar irgendwie gehörte, über den er sich aber nie wirklich Gedanken gemacht hatte.
Aber Dimitri hatte sich mit dieser Sache auseinander gesetzt und konnte scheinbar nicht über einen Scherz lachen der sich über das Thema lustig machte. Irgendwie bewunderte Lurker das Dimitri für seine Sache, soviel Ernsthaftigkeit und Respekt aufbrachte.
Er unterbrach seine Arbeit und ging zu dem Tzimisce hinüber, unterbrach in und sah ihn ernst und aufrecht stehend an.

Es interessiert mich offengestanden wenig was zwischen Camarilla und Sabbat läuft... aber ... es geht mich etwas an was zwischen Dimitri und Lurker läuft..

Er wartete einen Moment bis er fortfuhr.

Ich danke dir für dein Vertrauen... und bewundere deinen Stolz...

Nach einem kurzem Nicken wandte er sich wieder seiner Schaufel zu und sie gruben eifrig weiter. Nach einiger Zeit wich der Schutt und der Dreck immer noch keiner Höhle, keinem Durchgang oder auch nur einem Zeichen davon das sie irgendwie tiefer hinein gelangen konnten. Er steiß die Schaufel in die Erde und sah sich nachdenklich um.

Ich verstehe nicht wirklich etwas davon. Aber meinst du es könnte sein das nicht nur Teile des Kellers, sondern das gesamte Gewölbe zugeschüttet sind ? Wir können schließlich nicht den gesamten Keller leer graben..

Lurker sah sich um ob er irgendein Anzeichen dafür finden konnte das ihm sagte ob das Geröll den gesamten unterirdischen Komplex verschüttet hatte.

Out of Character
Blue.. du vergißt den Faktor Zeit. Wenn das ein paar Jahrhunderte und viele Baumaßnahmen her ist.. ? ;)
 
Ich summte ein leises Liedchen und genoß es, daß der Himmel immer weiter aufklarte. Leider kannte ich nicht alle Sternenbilder des Himmels, aber der Orion wiech dem großen Wagen, ja es ging auf die warme Jahreszeit zu.
Meine mittlerweile kalten Hände schob ich in die Jackentaschen um sie zu wärmen, ebenso zog ich den Kragen der Jacke etwas höher.
Was Raphael wohl gerade machte?
"Kiwitt... Kiwitt.. Kiwitt"
Im ersten Moment erschrack ich doch, denn der Ruf des Käuzchens war sehr nah bei mir erklungen. Ich hatte fast das Gefühl, daß es auf meiner Schulter sitzen müsse, so laut wie das war. Aber vermutlich saß es auf dem Baum, der sich im Laufe der Zeit wohl dem Gemäuer genähert hatte.
Wenn ich meinen Kopf in Richtung Kirche drehte, konnte ich auch durch das teilweise eingefallene Dach die Sterne funkeln sehen. Bizzarr hob sich das alte Gemäuer gegen den Sternenhimmel ab über den noch immer einzelne Wolken zogen und zerfaserten.

Out of Character
An die SL, es ist nicht logisch, daß das Gewölbe komplett verschüttet ist, denn dann müßte es eine große Mulde an der Oberfläche geben, oder wo soll das gesamte Geröll herkommen. Ich könnte mir eher vorstellen, daß die Räume halt eher leer sind.
 
Langsam machte sich ein nur allzu menschliches Gefühl in meinem Unterleib breit. Meine Blase war voll, oder mit anderen Worten, ich mußte mal.
Ich sah mich um. Keine Menschenseele war zu hören oder zu sehen.
Irgendwie behagte es mir nicht, mich in die Kirche zu verziehen.
Von Dimitri und Lurker war weder was zu sehen und zu hören. Ein kurzes Zucken mit den Schultern und ich rutschte über die Fensterbank nach draußen. Ich kam etwas unsanft auf und lauchte noch dem nachrieseln von Staub, dann richtete ich mich auf und lauschte wieder in die Nacht.
Soweit das Sternenlicht reichte sah ich mich um. Niemand war zu sehen. Ich ging so leise wie möglich zum dunklen Schatten einer Eibe. Dort schien mir der Platz genau richtig zu sein für...
 
Dimitri sprach nicht großartig über dieses Thema weiter und nickte kurz als Lurker das Verhältnis zwischen den Beiden ansprach. Er hatte recht, vorerst war kein Platz für solche Gespräche. Er dreht den Kopf schräg und warf einen Blick komplett um sich.

"Ich hab auch keine Ahnung von Architektur, abgesehen davon ist dieses Gemäuer ja schon Einsturzgefährdet. Ich denke nicht, dass wir hier in absehbarer Zeit fündig werden. Hast du eine andere Idee wo wir weitersuchen könnten?"
 
Ein Nicken. Das bedeutete Einverständniss. Lurker stieß die Schaufel senkrecht in den Boden, stellte ein Bein auf das Schaufelblatt und kreuzte die Arme auf dem Stiel und lehnte sich dagegen. Sein zweifelnder Blick glitt über den Schutt.

Ich denke wir kommen hier so nicht weiter. Im Kloster selber habe ich im Keller auch nur diesen Brunnenschacht gefunden und diesen merkwürdigen Stein mit dem Wappen darauf. Keinen Schacht und nichts wo man weiter forschen könnte.

Lurker reib sich das Kinn und murmelte leise vor sich hin, als ginge er im Geiste ihre Möglichkeiten durch. Dann hob er die Schultern zu einer `Ich-weiß-auch-nicht-so-recht´Geste.

Wir könnten uns kundig machen welche Gebäude hier in Finstertal noch aus der entsprechenden Zeit stammen. Dummerweise ist über Zachariis Leben und wirken absolut nichts weiter zu finden das uns Anhaltspunkte geben könnte. Aber ich schätze es wird noch immer in Finstertal verstreut Ruinen und alte Gemäuer aus dieser Zeit geben.

Er grübelte kurz. Es gab da noch eine alte Ruine, ja. Aber der Malkavianer hatte ihm verboten dort hin zu gehen. Nun gut, dann würde er mit ihm wohl nocheinmal darüber sprechen müssen. Er hatte ohnehin vorgehabt das noch einmal zu tun. Der Kerl erzeugte zwar Gänsehaut, aber scheinbar war es das Schicksal das immer wieder die Schreckensgestalten zueinander führte, ein häßliches Monster, ein Wahnsinniges Monster und ein Monster das sein Fleisch wie Teig kneten konnte.

Was für einen grandiose Besetzung

Dann sah er Dimitri an.

Also was denkst Du ? sollen wir in der Biblitothek nach weiteren Orten suchen die eine Erkundung lohnen ?
 
"Was würdest du davon halten wenn ich mich mal kurz an meinen Erzeuger wenden würde? Ich hab ihn heute Nacht zwar schon einmal angerufen, und ich wette ich gehe ihm ziemlich auf die Nerven, aber immerhin hat er sich bereit erklärt mir zu helfen wenn es möglich ist."

Dimitri schulterte die Spitzhacke und hockte sich nieder, es schien langsam schon seine liebste Geste zu sein wenn er mit Lurker sprach, damit er ihm in die Augen blicken konnte. Immerhin hatte er eine gute Erziehung genossen und wusste dass man sein Gegenüber ansehen muss.

"Was meinst du? Ich kann Brenda fragen ob wir von Raphaels Haus aus telefonieren können."
 
Was für eine Erleichterung.
*knacks*
Ich drehte meinen Kopf in Richtung des Geräusches, mehr neugierig als ängstlich und auch um mir die Zeit zu vertreiben schlich ich so leise ich konnte in die entsprechende Richtung.
Mist, daß ich die Taschenlampe beim Rucksack gelassen hab
Ich entfernte mich immer weiter vom Einstiegs-Fenster und verschwand schon bald hinter der ersten dunklen Ecke der alten Kirche. Gegen den Nachthimmel hoben sich dunkle Grabsteine und Grabkreuze ab. Die Reste des alten Friedhofs.Es war immer wieder erstaunlich, wie solche Sachen den hektischen Treiben der Großstadt entgehen und bestehen konnte.
 
Lurker kratzte gedakenverloren an seiner Hand und brummte leise. Als Dimitri seinen vampirischen Vater erwähnte. Natürlich lieber Lurker, auch Tzimisce werden nicht in Schlachthäusern aus Gehacktem geformt, sondern sie sind von deiner Art, sie tragen das verfluchte Blut und sie haben Meister und Brüder, so wie du.

Denkst du das es klug wäre deinen Meister schon wieder anzurufen ? Ich meine... überhaupt, das er telefoniert.... er muß doch sehr alt sein..

Lurker brach ab weil er bemerkte das er für Dimitri zusammenhanglos reden mußte. Der Gedanke das er seinen eigenen Meister zweimal in der selben Sache um Hilfe bat war ihm fremd. Dazu war der Meister viel zu streng, `Wenn ich Dir alle Deine Fragen beantworten würde, dann hätte ich deine Aufgabe erfüllt und nicht DU´, Lurker konnte die raue Stimme des Meisters beinahe hören. Aber Dimitri schien nicht beunruhigt zu sein bei dem Gedanken.

Ich habe ein Telefon hier, das wäre kein Problem.

Schließlich arbeiteten sie in dieser Sache zusammen. Lurker nahm die Schaufel und schulterte sie. Mit einem letztem Blick auf den Schuttberg wandte er sich den Treppen zu.

Also auf, wenn wir hier weitergraben stoßen wir eher auf Die Gebeine des erschlagenen Abel als auf einen Druchgang.

Lurkers Stimme war trocken wie Sand und knirschte auch ein wenig.
 
"Hey, du hast dein Jacket vergessen." langsam hob er es auf und drückte es Lurker in die Hand. Ganz wohl war ihm ja nicht dabei jetzt nochmal bei Valerius anzurufen, aber dieser hatte schließlich noch in dieser Nacht erwähnt, ob er er mir sonst noch irgendwie helfen kann. Und das würde Dimitri jetzt auch nutzen.

Neben Lurker schlich Dimitri die Treppen hinauf um oben feststellen zu müssen dass Brenda nicht da war. Verflucht nochmal, wo war Brenda hin?

"Lurker, kannst du Brenda irgendwo sehen? Ich kann sie nicht entdecken."
 
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