[12.05.] Einen schlechten Menschen zu fangen...

"Das sind doch nur Menschen. Harmlose Menschen, die anderen Menschen das Leben ruinieren. Mit denen werde ich im Notfall fertig. Frau Zimmermann, ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber Sie sitzen auf Hals Platz!"

Jack würde niemals eine Frau schlagen. Das war unter seiner Würde. Aber eine vorlaute Dame auf ihren Platz verweisen? In seiner Domäne / Auto? Auf jeden Fall!
 
Der Brujah hatte sich einigermaßen unter Kontrolle - noch! Jede weitere Sekunde ließ ihn merklich angespannter werden. Mit einem sehr eindringlichen Blick zu Katharina machte er ihr unmissverständlich klar, dass es nur noch ein einzigen Kommentar von ihr brauchte um ihn zum Explodieren zu bringen. Jack zog mit der linken Hand die Lederjacke ein Stück zur Seite. Der Anblick der Glock sollte seinen Standpunkt klar untermauern.

"Du tauscht sofort den Platz mit Hal. Ich werde dir das nicht zwei Mal sagen. Du bist weit weg von all deinen Freunden. Wenn ich es darauf anlege, dann wirst du für immer verschwinden und niemand wird je erfahren was hier geschehen ist... Haben wir uns verstanden??"
 
Schau an, jetzt braucht der Kleine schon eine Waffe, um einigermaßen die Hosen anzubehalten... Soviel zum Thema Ladies first, wie ?

Wenn Katharina eingeschüchtert war, dann konnte sie das gut verstecken. In jedem Fall entschied sie sich, dieser rhetorischen wie intelligenzlichen Bankrotterklärung Folge zu leisten.
"Wie du meinst." Sie stieg aus, wartete darauf, daß Hal das ebenso tat und würgte sich dann nach hinten durch.

Traust dich ganz schön was, Haus und Can zu drohen, Kleiner...
Woher Jack die Gewißheit nahm, daß sie alleine hier war und keiner wußte, wer ihr Verschwinden zu verantworten haben würde ? Wen interessierte das schon.
 
Warum habe ich Jacky und die Hexe nur ins Boot geholt ? Da hätte ich auch zwei Sechsjährige mitnehmen können, so wie die sich jetzt aufführen... Brächte bis jetzt bessere Ergebnisse...

Deutlich sichtbar mißgestimmt stieg Hal aus und stapfte wortlos an der Hexe vorbei, bevor er sich mit einem Blick, der nur als finster zu beschreiben war, in den Sitz fallen ließ. Nach einem kurzen Atemzug zur Beruhigung warf er jedem der beiden einen mehr als nur leicht angesäuerten Blick zu, bevor er zu sprechen anfing.

"Haben wir es jetzt ? Wir haben nicht mehr viel Zeit und ihr streitet euch wie zwei zänkische Weiber ! Ich dachte, ich hätte zumindest einen ganzen Profi, wenn schon nicht zwei... Also, noch mal von vorn: Hat jemand einen Vorschlag, wie wir da ohne große Lärmentwicklung und viel Aufsehen reinkommen ?"

Nicht alle auf einmal, Kinder...

 
Jack blickte besorgt auf seine Armbanduhr. Die Zeit war wirklich knapp - wenn nicht sogar zu knapp, um die Aktion heute noch über die Bühne zu bringen.

"Es stimmt, die Zeit ist wirklich rar. Musst du diesen Typen unbedingt heute Nacht fangen? Andernfalls würde ich vorschlagen, dass du morgen die Nacht über das Gebäude sondierst. Sorge dafür, dass wir problemlos Zutritt in den Hausflur bekommen und versuche das Verhalten vom Ziel zu beobachten. Viele Menschen besitzen fest eingefahrene Rituale und genau das könnte unsere große Chance sein."

Angestrengt nachdenkend tüftelte Jack einen Plan B aus.

"Wenn du ihn unbedingt heute brauchst... Du sagtest, dass er und seine Leute mit Menschenhandel und Prostitution Geld verdienen?"

Jacks Blick wanderte geradewegs zu Katharina.

"Nun, in dem Fall würde ich vorschlagen, dass du unsere Begleiterin als neue Mitarbeiterin für deren Verein anbietest. Ich halte mich anfangs im Hintergrund. Wenn der richtige Moment gekommen ist, stürme ich hinein und wir nutzen den Überraschungsmoment für uns. Ich möchte aber hinzufügen, dass ich diesen Notfallplan nur ungern ausführen möchte. Wir wissen nicht, was uns dort erwartet und daher wäre mir etwas mehr Recherche sehr willkommen."
 
"Und wo genau ist jetzt das große Problem mit dem Reinkommen ? Oder habt ihr da wieder Details, die nicht jeder kennen darf ?" fragte sie süffisant aus der hinteren Reihe. "Und falls das einen von euch interessiert... Ist es geschickt, Leute über ihren Kopf hinweg zu verplanen, wenn sie direkt hinter einem sitzen und alles hören können ?"

Sie und Köder, soweit kam das noch !
 
"Ich betreibe nur ein wenig Brainstorming. Hast du bessere Ideen auf Lager?"

Jack versuchte möglichst neutral zu klingen. Er sah eher widerwillig die Frau im hinteren Wageninneren an. Er konnte ihre Art einfach nicht ausstehen, aber leider saßen sie und er Dank Hal im gleichen Boot.
 
Ging das schon wieder los ! Ich wußte schon, warum ich meistens mit Leuten gearbeitet habe, die jemand emphohlen hat, da gab es solche Kindereien nicht...

"Aufschub geht nicht, es muß heute noch laufen... Das ist das große Problem daran... Ich alter Esel hätte schon gestern daran denken sollen, aber das hilft jetzt nicht..."

Durch den Spiegel warf er der Hexe einen kurzen Blick zu.

"Wenn Sie damit einverstanden wären, würde ich die Köderlösung benutzen. Die andere Möglichkeit wäre, daß ich uns die Schlösser öffne und ich habe nur wenig Werkzeug bei mir und möchte auch nicht unbedingt von den Nachbarn die Bullen auf den Hals gehetzt bekommen, weil die sehen, wie ich die Tür unten mit einem Dietrich bearbeite...Wenn es eine andere Möglichkeit gäbe, müßten wir Sie nicht als Köder benutzen, aber wenn Sie einen besseren Plan haben, nur raus damit..."
 
"Sie wollen also in ein Haus einsteigen, machen das aber nicht rechtzeitig, sondern auf den letzten Drücker, bringen nicht mal genügend Werkzeug mit und müssen sich vor Ort einen Plan zusammenschustern ?" fragte sie zusammenfassend. "Wollt ihr mich eigentlich verarschen ?"

Herrgott ! Deppen begann nicht mal, es zu beschreiben.

"Tür unten auf, leise hoch, Tür oben auf, leise rein, überwältigen und verschnüren, Wohnung verlassen, Tür oben zu, leise runter, Tür unten zu, ins Auto, weg. Wie wärs damit ? Soll ich euch die verdammten Türen aufmachen, ihr Spezialisten ?"
 
Jetzt eine Axt haben und zuhauen können... Wieder und wieder und wieder... Langsam fängt die Hexe an zu nerven... Schade nur, daß Jacky seine Instrumente so wichtig sind, sonst könnte man daraus bestimmt Pflöcke und ähnliches improvisieren...

Langsam wurde Hal merklich wütend. Er begnügte sich nicht länger mit dem Blick in den Spiegel sondern drehte sich zu Katha um und vollführte nach Ihren Worten eine auffordende Geste in Richtung Haus.

"Wenn Sie es besser können als ich, junge Frau, dann tun Sie sich keinen Zwang an... Und Sie könnten damit aufhören, mir die Fehlerhaftigkeit meines Plans, der ich mir bewußt bin, unter die Nase zu reiben, wenn Sie so gut sein könnten..."

Eine arrogante Zicke und ein Idealist mit einer für meinen Geschmack viel zu kurzen Lunte... Das bringe auch nur ich fertig...

 
Jack wurde es zu bunt. Drei Personen und kein einziger Plan mit Absicherung... Er drehte den Schlüssel im Zündschloss um. Der Motor des alten Hummers begann zu arbeiten und das Auto vibrierte.

"Ich werde den Wagen an den Eingang heran fahren.", war seine einzige Aussage.
 
"Das wirst du nicht." war die eiskalte Feststellung, denn Aussage konnte man das schon nicht mehr nennen, der Tremere. So dämlich konnte dann doch keiner sein, oder etwa doch ? "Außer du willst morgen dein verdammtes Kennzeichen auf jeder Fahndungsliste finden. Willst du das ?" fragte sie den Brujah aufreizend freundlich. "Dachte ich mir. Hier ist was wir tun werden: Du wirst deinen Wagen schön hier stehen lassen, ich werde da rüber gehen und die Sache klären, vielleicht will sich ja auch unser dritter Mann etwas einbringen ? In jedem Fall mußt du aussteigen, sonst komme ich hier hinten nicht raus."

Das galt Hal.
 
Jack würgte den Motor prompt wieder ab. Sollte die Tremere doch tun und lassen was sie lustig war. Dies hinderte Jack jedoch nicht daran selbst auszusteigen und nach den Mitfahrern das Auto abzuschließen.
 
Den Wagen vorfahren... Und den Nachbarn Gelegenheit geben, die Bullen zu rufen... Ich hätte nicht gedacht, daß Jacky nicht daran denkt... Notiz: Jacky ncht auf heikle Missionen mitnehmen und nie wieder einen Hexer einladen...

Ohne ein Wort dazu zu sagen, verschwand Hal aus dem Blickfeld eventueller Beobachter, stieg aus und begab sich zum Haus. Dort angekommen sah er sich das Schloß der Eingangstür näher an.

Na, dann sehen wir doch mal, was du mir entgegenzusetzen hast...

Summe Geistesschärfe und Aufmerksamkeit bitte...

(Ha ! Fünf Erfolge auf Verdunkelung... )
 
Jack war verwirrt. Er versuchte Hal in großem Abstand zu folgen - auch wenn er nicht genau wusste wohin. Wahrscheinlich war jedoch das Zielgebäude.
 
Katharina holte ein Tuch aus der Handtasche und tarnte sich damit notdürftig indem sie es als Kopftuch verwandte. Zumindest auf größere Entfernung sollte es wirken. Eine Sonnenbrille wäre aber auch zu auffällig gewesen, aber sowas besaß sie auch nicht, der Schal mußte es tun, den sie zunächst ganz normal umlegte. Sie stieg aus und ging eilig zum Zielgebäude, allerdings umwanderte sie den Block andersherum als die beiden anderen. Nicht, daß sie wieder zu früh mit denen gesehen wurde... Nicht, daß sie noch das wichtigste verpaßte !
 
Die Eingangstür war verschlossen und ohne Schlüssel oder Dietrich nicht zu öffnen, es sei denn durch übernatürliche Kraftanstrengung. Allerdings führte das Rütteln zu einem nicht unerheblichen Geräuschpegel zu ffrüher Stunde.
 
Out of Character
Ich sagte extra vorsichtig! Der Geräuschpegel sollte sich also sehr in Grenzen halten.


Jack war nicht darauf aus unnötig für Aufsehen zu sorgen und so ließ er die Tür in Ruhe. Er legte einen kleinen Spaziergang um das Gebäude herum ein und wartete darauf, dass Hal die Tür bis dahin öffnete oder eine andere Einstiegsmöglichkeit erkennbar wurde.
 
Als Jack an der Tür rüttelte merkte er das sie abgeschlossen war...was war denn das? Da hatte an der Ecke des Gebäudes jemand einen despektierlichen Kommentar zur deutschen Kanzlerin geschmiert den er sich gerade einmal dringend näher betrachten wollte.
Während der Brujah so von Hals Verdunklung abgelenkt war konnte der sich am Schloss der Haustür zu schaffen machen. Hal grinste sich eines als er den Eingang und seine Sperrvorrichtung genauer ins Auge nahm und dann direkt ohne echtes Problem knackte...wozu er jetzt Jack oder Katharina brauchte wusste er auch nicht so genau...der Hausflur lag still vor dem Nosferatu, eine alte Eichentreppe fühte in die oberen Stockwerke. In den Wohnungen im Erdgeschoss schien alles zu schlafen.
 
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