[12.04.'04 - Montag] Erste Schritte durch's Minenfeld

Ein Kettenglied war gesprungen ... immerhin ein Anfang. Die Wölfin sah sehr skeptisch zu Wolf, als dieser so einen Lärm verursachte, aber sie knurrte nicht mehr. Nach einiger Anstrengung war die Kette frei. Das Tier stand in Schutzhaltung vor ihren Welpen.
 
Erleichtert ging Wolf langsam mit der Zange zurück zu dem Krempelhaufen und legte die Zange wieder auf die Decke. Dabei nahm er die letzte der drei Konservendosen mit Würstchen, die er aus dem Vorratsraum mitgenommen hatte und öffnete sie. Während er wieder langsam den Inhalt an die Wölfin verfütterte, betrachtete er die Wölfin und ihre Wunden eindringlich und ließ seine Gehirnmechanik auf Hochtouren arbeiten.

Was mache ich jetzt mit dir und deinen Welpen? Ich weis nicht, ob deine Wunden so heilen werden, aber wenn ich mir die 'Bude' hier so ansehen... sollte sich das wohl doch besser jemand ansehen, der ein kleines bischen mehr Ahnung davon hat als ich...
 
Die Wölfin fraß immernoch begierig ... so ein Muttertier konnte schon so einiges vertragen ... Sie hatte Schlagspuren auf dem Rücken und an der Hüfte. Jemand hatte mit etwas hartem ... einem Stahlrohr oder etwas Ähnliches auf das Tier eingeprügelt. Die Pfoten waren wund und aufgescheuert, ihre Augen waren etwas zugequollen und etwas verklebt. Insgesamt machte sie nicht einen sonderlichen gesunden Eindruck ...
 
Irgendwie muss ich dich zu einem Tierarzt, oder etwas ähnlichem bringen. Andererseits; man wird da zwar deine Verletzungen behandeln, dich danach aber in einen Zoo oder einen Tierpark stecken, und das wäre wohl auch nicht unbedingt das wahre.

Ja, so ein Muttertier konnte wohl eine ganze Menge Futter in sich hineinschlingen, noch dazu wenn es wohl mehrere Tage - oder gar Wochen? - ohne Essen hatte auskommen müssen.
Dabei kam ihn in den Sinn, wie... seltsam... diese ganze Situation eigentlich war. Wer... ...oder vielleicht besser; Was?... hielt eine Wölfin mit ihren Jungen in einer unterirdischen Höhle gefangen?

Langsam rappelt sich Wolf wieder hoch und räumt den Krempelvon der Decke. Diese legt er vorsichtig der Wölfin hin, als Unterlage. Er bezweifelte zwar, das sie sich auf ein Stück Stoff legen würde, das warscheinlich nach ihrem Peiniger und Gefangenenwärter roch, aber er würde damit für's erste nichts anfangen können. Die Werkzeuge, die er noch brauchen mochte, verstaute er so gut es eben ging in seiner Kleidung, bevor er durch die beiden Tunnel zum Schlafraum zurückkehrte. Er wandte sich dem Tunnel, den er noch nicht untersucht hatte zu. Vielleicht fand sich ja dort etwas, das ihm einen Hinweis gab, wer, oder was hier gehaust hatte.

Er beobachtete noch kurz, wie die Wölfin wohl auf sein Verschwinden reagieren mochte, und nahm im Vorratsraum noch einige Dosen mit, die wohl Fleisch in irgendeiner Form enthalten mochten, auch wenn er mit den drei Dosen voller Würstchen wohl schon die meisten gefunden zu haben schien.
 
Die Wölfin schnupperte an der Decke, lies sie aber außer acht. Sie kümmerte sich nun um ihre Welpen. (Abschlabbern, kuscheln, etc.) Sie hatte jedoch realisiert, dass die Kette von der Wand lose war.

Mehr Fleisch- und Wurstdosen fand Wolf tatsächlich nicht ... Das einzige waren ein paar Tomaten-Hackfleisch-Fertiggläser ... zwei Stück an der Zahl ... also nicht wirklich viel. Aber er fand beim Suchen noch etwas anderes. In einem kleinen Medizinkoffer lag eine Betäubungsspritze ... zumindest stand das genauso darauf. (Wahrscheinlich kannte sich der frühere Besitzer nicht besonders mit Medizin und ähnlichen aus ...)

Der Gang vom Schlafzimmer aus führte noch etwas tiefer in die Erde. Es wurde noch einen Tick feuchter ... dann hörte er Wasser rauschen. Er kam an einem Abwasserkanal heraus. 3 Meter unter ihm lief das Wasser vorbei. Kleine Stufen führten auf einen Steg entlang des Wassers.
 
Sich mit einer Hand auf dem Boden abstützend, betrachtete Wolf das unter ihm entlang fließende Wasser und warf einen Blick in beide Richtungen des Abwasserkanals.
Einen Augenblick überlegte er, ob er nachsehen sollte, ob der Ausgang aus einem bestimmten Grunde hier befand, doch dann verwarf er den Gedanken.
Er kannte sich schon in Finstertal nicht wirklich aus, und erst recht nicht im Kanalsystem der Stadt.

Er drehte sich wieder um und stütze sich dabei mit den Händen an den Wänden ab, um auf dem feuchten und rutschigen Untergrund nicht den Halt zu verlieren und womöglich noch hinunterzufallen.
Den kleinen Medizinkoffer aus dem Lagerraum hatte er für's erste dort liegen lassen, da er sich nicht mit noch mehr Krempel hatte behängen wollen. Jetzt nahm er ihn, zusammen mit den beiden Tomate-Hackfleisch Fertiggerichten mit und suchte noch kurz nach einer (möglichst sauberen) Schüssel, oder einem ähnlichen Gegenstand, den er zum Futternapf umfunktionieren konnte.
Den Medizinkoffer ließ er im "Vorraum", wie er die kleine Höhle mit der Ganggabelung in Gedanken nannte, liegen, nachdem er ihn kurz nach einer Anleitung, oder etwas ähnlichem, für das Betäubungsmittel durchsucht hatte.

Danach kroch er wieder in die Höhle der Wölfin und schraubte dort eines der Gläser mit den Fertiggerichten auf. Den improvisierten Futternapf wischte er noch kurz mit einem sauberen Deckenzipfel aus, bevor er ihn mit dem Fertiggericht füllte.

Na, hoffentlich hat sie nichts gegen eine kleine, vegetarische Beilage zu ihrem Fleisch...
 
Tatsächlich fand er ein paar mit der Hand aufgeschriebene Notizen, wie man das Betäubungsmittel am besten einsetzte. Und zwar an einer Stelle, wo ein Wolf schlecht hinkam ... zwischen die Schulterblätter ... Es würde bei richtiger Anwendung sehr schnell wirken.

Eine Schüssel als Napf war schnell gefunden und das Fressen war äußerst lecker ... da ja auch Flüssigkeit dabei war ... Wahrscheinlich hatte die Wölfin auch schon lange nichts mehr getrunken. Hinterher hatte sie ein rotes Maul. Es sah schon leicht erschreckend aus, konnte man es ja fast für Blut halten ... Neugierig sah sie Wolf an ... schließlich entpuppte sich der Besucher ja als Futterspender ...
 
Er hatte beim "durchlesen" der Notiz noch einmal kurz aufgeschaut, nur um Festzustellen, das der Napf schon wieder fast leergefressen war.
Er legte den Zettel beiseite, um auch den Rest aus dem Glas in den Napf zu schütten, und schalt sich im stillen selbst, das er nicht an etwas zu trinken gedacht hatte. Wenn das arme Tier wohl schon seit einiger Zeit nichts mehr zu fressen bekommen hatte, mochte es sich mit dem zu trinken wohl ganz ähnlich verhalten haben.
Wieder fragte er sich, wer die Wölfin wohl so lange hier gefangen gehalten hatte, und warum. Auch, warum sie wohl derartig mißhandelt worden war und nichts zu fressen oder zu trinken bekommen hatte. Oder war der-(die? das?)-jenige, einfach seit längerem nicht mehr hiergewesen und hatte der Wölfin deshalb kein Futter gegeben? Zumindest am leben hatte sie wohl bleiben sollen, und da war eine derartige vernachlässigung eher schädlich, besonders wenn sie bereits durch die Mißhandlungen stark geschwächt war.

Obwohl es mit seiner augenblicklichen Situation eigentlich herzlich wenig zu tun hatte, versuchte er sich noch einmal das Bild des "Schlafzimmers" ins Gedächtnis zu rufen; ob es irgendwie so ausgesehen hatte, als wäre es seit längerem nicht genutzt worden. Das bereits verdorbene Fleisch, und die Essensreste "oben" im Haus waren diesbezüglich ja schon ein Anhaltspunkt.

Out of Character
Nein, nein... ich verdränge jetzt besser ganz schnell, was diese putzigen kleinen Wolfsbabies da sein könnten...
 
Out of Character
Was du wieder denkst ... tststs ... es müssen ja nicht ALLES Werwölfe sein, wenn ich mich einmische *g* (Muss nicht ... kann aber :] )


Das Schlafzimmer war mindestens schon seit ein paar Tagen nicht mehr benutzt gewesen ... Die Wölfin fraß gierig das restliche Futter und sah nun den Spender fast schon friedlich und neugierig an ... Wieder ging sie zu ihren Welpen zurück.
 
Out of Character
Ich bin definitiv nicht beruhigt... ;)


Langsam drehte er noch das zweite Glas mit dem Fertiggericht auf und füllte erneut den Napf, auch wenn zumindest der gröbste Hunger der Wölfin getilgt zu sein schien.
Danach blickte er sie nachdenklich an.

"Was zum Geier mache ich jetzt mit dir? Hierlassen will ich dich eigentlich nicht, zumal die Umgebung deiner Gesundheit doch ziemlich abträglich sein dürfte. Aber mitnehmen kann ich dich wohl auch nicht einfach, hm...?"

Langsam hatte er eine Idee, was er tun würde, allerdings müsste er dafür zunächst einige Besorgungen tätigen, und er war sich nicht sicher, ob er dies alles noch in dieser Nacht würde schaffen können.

Blieb ihm nur zu hoffen, das die Wölfin hier nicht verschwinden würde; immerhin war sie selbst verletzt, und zum anderen hatte sie noch ihre Welpen, die scheinbar noch nicht selbstständig laufen konnten.
 
Out of Character
Das stört mich nicht *g*


Auch dieses Glas fras die Wölfin gänzlich auf ... dann schien ihr Hunger tatsächlich langsam gestillt zu sein.

Out of Character
Ach ja *g* und die Wölfin wird dir nicht antworten ;) Also mach einfach das, was du vorhast ... Vorbereitungen kannst du ja schon mal treffen.
 
Tatsächlich verließ Wolf die Höhle um wieder in das Haus zurückzukehren. Er achtete darauf, die Schlösser des Abstellraumes, als auch der Abstellkammer an für sich wieder hinter sich zu verschließen.


Hm... vielleicht sollte ich mal zusehen, das ich mir irgendwann einmal den Schlüsselbund des Vermieters 'ausleihe'...

Vor dem eigentlichen Gebäude machte er sich wieder auf den Weg, zurück zu seinem Wohnmobil. Blieb ihm nur noch zu hoffen, das auch so spät noch Busse fuhren...
 
Nach einigem warten hielt neben ihm ein Bus, mit dem er wieder zu den Wiesen kommt, wo ja sein Wohnmobil steht.
Drinnen ist das erste was er tut zu einem der Schränke zu gehen, und sich das Achselhalfter mit seiner Pistole umzuschnallen. Obwohl es eigentlich absoluter Schwachsinn ist, fühlt er sich mit dem Gewicht der Waffe an der Seite seines Brustkorbes gleich um einiges sicherer.
Mit einem leisen Seufzen lässt Wolf sich in den Fahrersessel des Wohnmobils fallen und bringt seinen Denkapparat in Schwung.
Neben einer (relativ) kleinen Liste von Dingen, die er für sein tierisches Problem besorgen musste, stellte er auch eine Auflistung zusammen, was er für die Einrichtung seiner neuen Zuflucht alles benötigen würde. Er hatte zwar den Vorteil, das ein großer Teil seiner Finanzen auf der Bank lag, und er somit leicht darüber verfügen konnte, doch würden die nötigen Investitionen seine Ressourcen doch recht stark einschränken, so das er dringen eine Geldquelle auftun sollte.

Mit einigen groben Ideen, wie er sich seine Zuflucht vorstellte, klappte er seinen Laptop auf, um sich einige Malereien, Möbelhäuser und sonstige Geschäfte herauszusuchen.
 
Zufrieden notiert er die Adressen und Wegbeschreibungen in einer kleinen Textdatei und speichert diese ab, dann lehnt er sich ein wenig im Stuhl zurück, so das dieser leicht nach hinten kippte und nur noch auf zwei Beinen stand, und verschränkt die Arme hinter dem Kopf. Einige Minuten saß er wohl so da, bis er sich mit dem Stuhl wieder nach vorne fallen ließ und aufstand.
Ein Blick auf die Zeitanzeige seines Rechners ließ ihn seine ursprüngliche Idee, möglichst noch heute Nacht bei ein paar der Firmen noch vorbei zu schauen, verwerfen. Stattdessen setzte er sich noch einmal an seinen Rechner um zunächst einer der günstigeren Malereien, und dann einer Fliesenleger-Firma eine E-Mail zu schicken, in der er Termine zur Wohnungsrenovierung erbat. Die Maler für den 14ten und die Fliesenleger für den 15ten. Blieb ihm nur zu hoffen, das sie tatsächlich Zeit hatten und - zumindest die Maler - an einem Tag mit ihrer Arbeit fertig wurden.
Danach konnte er sich um einige Einrichtungsgegenstände kümmern; aber darin hatte er keine Eile.

Danach schaltet er den Laptop aus, klappt den Bildschirm zu und lehnt sich wieder zurück, diesmal ohne den Stuhl zu kippen, die Arme vor der Brust verschränkt. Er hatte eigentlich alles getan, was es für ihn zur Zeit zu tun gab. Er wollte noch etwas Futter für die Wölfin besorgen, aber das konnte er auch in der morgigen Nacht, wenn er seinem Vermieter das restliche Geld brachte und ihn über die Handwerkerbesuche informierte, tun.
Nach einigem Grübeln entschließt er sich letztenendes dazu, einfach ein wenig durch Finstertal zu spatzieren. Immerhin konnte es nicht schaden, wenn er die Stadt, in der er die nächsten Monate, oder gar Jahre, verbringen mochte, so gut wie möglich kannte.

Die beim eintreten abgelegte Lederjacke ist schnell wieder übergezogen, die Türe des Wohnmobils schnell wieder von außen verriegelt.
Einen Moment lang steht Wolf einfach nur vor seinem Wohnmobil und lauscht den nächtlichen Geräuschen der Stadt, bevor er sich, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen, auf den Weg macht.
 
Out of Character
Ich weiß gar nicht, was ich da jetzt schreiben könnte ... ich weiß ja nicht mal, in welche Richtung du schlenderst ... suchst du noch nach zufälligen Opfern, für einen Mitternachtssnack? Willst du Unterhaltung in einem Pub? Ansonsten kann ich hier nichts mehr schreiben ...
 
Out of Character
Das ganze war auch mehr als eine Art Abschluss für diesen Teil von Wolf's Nacht gedacht. Ich denke ich werde einfach mal schauen, ob sich nicht irgendwo ein wenig interessante Unterhaltung ergibt. Im Mexican z.B., oder eher in einem netten Pub, wo wenigsten vernünftige Musik gespielt wird... ;)
 
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