[11.05.2008] Telefonat bei Mondenschein

Grete saß auf einem Mäuerchen, hielt sich ihr rosanes Smartphone ans Ohr und lauschte dem Freizeichen. Sie versuchte Malik zu erreichen, Primogen vom Clan des Mondes....

Es dauerte eine Weile, bis sich am anderen Ende der Leitung jemanden mit einem kurzen "Ja!" meldete.

Zehn kleine Negerlein,
riefen an beim Primogen,
der eine der sprach unartig,
da wars um ihn geschehn!

"Ehrenwerter Primogen..." Es klang nicht einmal spöttisch... "... hier sprichte Grete Worre. Wir hatten vor kurzem das Vergnügen im Park."

Gretchens Stimme war kühl und geschäftlich. Dann war plötzlich ein mädchenhaftes Kichern am anderen Ende der Leitung zu hören.
Die Stimme zeigte nun deutlich mehr Emotionen und von deutlich weniger professioneller Distanz.

"Soeben wurde mir von Madame Sybille de Auvergne die Erlaubnis zum Aufenthalt in Finstertal erteilt, also wollte ich mich noch einmal auf gute Zusamenarbeit bei ihnen melden, sie wissen ja, lieber auf Nummer sicher gehen!
Mit diesem Anruf sind sie jetzt im Besitz meiner Telefonnummer. Sollten Sie mich also anders als über das Netzwerk erreichen wollen, dann gerne so."

Ein Räuspern. Dann wurde der Tonfall der Stimme wieder beherrschter. Sachlicher. Weniger emotional.

"Soll ich mich alsbald in der Domäne der Mondskinder niederlassen, oder wäre Ihnen ein einstweiliges Verweilen meinerseits in der Gastdomäne lieber? Alle notwendigen Informationen hierzu wurden mir in der Akademie bereits überreicht."

Malik hörte erst einmal aufmerksam zu. Das diese Blutsschwester einen ausgeprägteren Wahnsinn hatte als er, war ihm schon bei der ersten Begegnung klar, doch war es nicht ihre Tonlage und das Gekicher, was ihn aus dem Konzept brachte, sondern die Sache, dass er nun das erste Mal seine Pflichten als Primogen wahrnehmen musste.

Domäne der Mondkinder? Er erinnerte sich, dass er die einzelnen Verteilungen überflogen hatte, aber er sollte sich die Karte wohl noch einmal genauer ansehen. Gabe es eigentlich spezielle Wohngebiete? Ach verdammt...Rothschild war doch zu etwas gut.

Es dauerte eine Weile eh Malik antwortete, wobei er nicht versuchte emotionslos oder sehr geschäftlich zu wirken, wie es die Ventrue so oft taten. "Schön das alles geklappt hat. Ich habe ihnen doch gesagt, dass es keine Probleme geben wird, wenn sie keine mitbringen. Ich freue mich auch, dass sie sich noch einmal melden, da unser Gespräch ja doch etwas unverhofft abgebrohen wurde.

Sie können sich gerne eine Wohnung in der Clansdomäne suchen, wenn sie länger in der Stadt bleiben wollen. Falls sie Probleme haben, bin ich mir sicher, dass die Seneschall oder die Harpyie einige Tipps haben. Melden sie sich doch einfach, wenn sie etwas gefunden haben, damit ich weiß wo ich sie finden und erreichen kann."

So so... an die Seneschall oder die Harpyie... der Herr weiß wohl nicht so recht, wie er sich als Primogen zu verhalten hat?
Nunja.. was auch immer... ich habe mit diesem Anruf jedenfalls schon einmal erreicht, was ich erreichen wollte!

Gretchen grinste breit und zufrieden.
Ihrer Stimme war außer einer gewissen unterschwelligen Fröhlichkeit nicht wirklich etwas anzumerken - und wer achtete bei ihr mittlerweile schon auf Stimmungsschwankungen?

"Das klingt äußerst liebenswürdig." Ich kotz Dir ins Gesicht!

"Reicht es ihnen, wenn sie die Erforderlichen Unterlagen meiner Anmeldung über die Akademie erhalten, oder wünschen sie ein weiteres Kennenlerngespräch? Natürlich nur, wenn es ihre Zeit zulässt..."

Malik musste kurz überlegen, nahm dann aber den Weg, der für ihn am einfachsten war.

"Die Akademie wird mir alles wichtige schicken." Mehr hatte der Primogen nicht zu sagen und scheinbar schien er gerade auch nicht sehr gesprächig zu sein.

"Dann bedanke ich mich für die gute Zusammenarbeit. Ich werde mich beeilen, der Akadmie meine Unterlagen so schnell wie möglich zukommen zu lassen. Vielen Dank für ihre Zeit!"

Arroganter... "/%(§&% .... na warte...
Du hast mir mehr verraten, als Du denkst!

"Keine Ursache." Damit war für Malik das Gespräch beendet.