[11.05.2008] Endlich mal kein Weltuntergang...

Durro-Dhun

Erklär(wer)bär
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Iain war in dieser Nacht etwas später dran, als seine Mitkainiten. Er war ohnehin davon ausgegangen, dass sein Clansbruder Moishe und auch sehr viele andere sich bei den neuen Regenten von Finstertal vorstellen würden. Und da er es - ganz im Widerspruch zu seinen britischen Wurzeln - hasste, in der Reihe zu stehen und zu warten (vielleicht kamen hier aber auch nur seine rebellischen schottischen Wesenszüge durch), hatte er erst noch eine Stunde recherchiert und das Internet und die Finanzbörsen nach Daten durchstöbert, bevor er sich auf den Weg zur Akademie machte.

So war es nicht weiter verwunderlich, dass er erst nach Moishes Eintreffen an der Akademie selbst dort ankam.

Er stellte seinen Sportwagen vor dem Gebäude ab, und machte sich auf den Weg in die Akademie. Dabei hatte er alle notwendigen Unterlagen, die ihm Gabriel bereits bei seiner ersten Ankunft hier übergeben hatte, sowie den kleinen Umschlag, der - wie auch damals schon bei seiner ersten Ankunft hier in Finstertal - in der Innentasche seines Jackets verstaut war.

So durchschritt Iain die Türen der Akademie.

Ein wenig war er gespannt, ob er wieder vor Gabriel stehen würde, oder ob er diesmal tatsächlich von Mylady oder gar dem Prinzen selbst empfangen werden würde...
 
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Bis zu dem Augenblick an dem sich der Riegel des Zugangs schnappend öffnete und den Zugang in das Büro freigab, ging alles seinen normalen Gang. Die Kameras überwachten Iains Bewegungen mit stummer Gleichmut und geleiteten ihn stoisch summend zur Tür. Erst als er eintrat war plötzlich alles anders. Die Einrichtung des Büros war komplett neu angeordnet worden. Nutzbarkeit hatte die Oberhand gewonnen und die Schönheit auf den zweiten Rang befördert. Der Ventrue musste sich kurz orientieren, dann blickte er in die Augen einer außerordentlich gut aussehenden Frau. Wobei... bei ihr standen weniger ihre Gesichtszüge oder ihr adrettes Äußeres im Vordergrund, als eine nur schwer zu beschreibende Ausstrahlung die selbst Worten wie Persönlichkeiten und Charisma ihrer ursprünglichen Bedeutung beraubte.


Die Blonde lächelte. Ohne das Iain es verhindern konnte brannte sich diese schlichte Tat mitten in sein Herz.
Was für eine Frau!

"Guten Abend Herr Finnlay! Wie schön, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, mich zu besuchen. Wie ist das werte befinden?"

Die Fremde lächelte und bot ihrem Gast einen Sitzplatz an.
 
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Das Lächeln seines Gegenübers traf Iains totes Herz wie ein Pfeil.

Sicherlich, er war ihr nicht verfallen, und über so pupertäre Gefühle wie 'Liebe auf den Ersten Blick' war er bereits zu seinen Lebzeiten hinweggewesen. Aber dieses Lächeln war der Beweis dafür, dass auch Schönheit verletzten, vielleicht sogar töten konnte.

So wappnete sich Iain nachträglich noch einmal, und trat dann der blonden Schönheit gegenüber.

Nun, man mochte übrigens über Engländer und ihren Stil sagen und denken, was man mochte. Und über den der Franzosen ebenfalls. Und obwohl sich Engländer und Franzosen in der Regel nicht besonders gut verstanden, so gab es doch immer etwas, das sie - wenn sie denn auch so unterschiedlich waren - aneinander respektierten: Ihre höflichen (und höfischen) Umgangsformen.
Und genau aus diesem Grund trat Iain nach vorne, blieb in exakt der korrekten Entfernung vor seiner Gastgeberin stehen, verbeugte sich sehr korrekt aus den Hüften, neigte dabei höflich - und höfisch - das Haupt. Die Dauer der Verbeugung war bemerkenswert passend und exakt. Als sich Iain wieder aufrichtete lag ein Lächeln auf seinem Gesicht. Genau die richtige Mischung aus Anstand, Höflichkeit und einem erfrischenden Spritzer Lausbubenhafter Schalk, genau so viel, wie am Hofe eines Prinzen noch angebracht gewesen war: Nicht genug, um negativ aufzufallen oder gar unseriös zu wirken, doch ausreichend, um den lastenden Druck des höfischen Zwangs zu lockern und den Gastgeber eventuell sogar zu unterhalten, zu amüsieren.


"Einen wunderschönen guten Abend, Madam d'Auvergne."

Jetzt wäre eigentlich zu Hofe der richtige Moment für einen Handkuss gewesen. Ob sie ihm diese Zutraulichkeit gewähren und ihm ihre Hand anbieten würde? Würde sie ihm die Ehre nicht erweisen, würde er sich natürlich setzen. So blieb er noch eine Sekunde länger stehen, als vielelicht notwendig.

"Vielen Dank der Nachfrage!"
Iain war tatsächlich dankbar, dass sich die Ventrue die Mühe machte, danach zu erkundigen, zeigte sie ihm doch damit, dass er kein absoluter Schmutz in ihren Augen war und sie bereit war, ein paar wertvolle Sekunden dem Smalltalk zu opfern.
"Ich kann mich nicht beschweren. Ich scheine den widrigen Umständen der vergangenen Nächte erfolgreich getrotzt zu haben."

Nun... das Spielfeld war offen. In welche Richtung sich das Gespräch entwickeln würde?
 
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Er kannte also ihren Namen, das war interessant. Hatten die bisherigen Anführer also dem Wunsch der Archonten nicht entsprochen und das kommen der Schlichter angekündigt. Oder aber diese Finnlay war besser informiert als Sybille dachte. Nach kurzem Überlegen kehrte die Ventrue zum ersten Punkt zurück. Kaum jemand in Finstertal hatte genügend Einfluss um bis zu den Vorhaben eines Justikars vorzudringen. Ein weiterer Gedanke kam ihr. Hatte Ben Levi etwa ihren Namen an seinen Clankameraden weitergegeben. Möglich, aber unwahrscheinlich. Außerdem ein Bruch der Etikette, wenn man schon von Dritten derartiges erfuhr, dann tat man wenigstens so, als hätte man keine Ahung...
Wie dem auch sei. Sybille wollte nicht kleinlich erscheinen und beließ es bei einer geistigen Notiz.

"Wie mir scheint, ist vielen Bewohnern der Stadt zumindest in dieser Nacht dieses Glück zuteil geworden. Es soll nur wenige Opfer gegeben haben. Ganz im Gegenteil zu den vorherigen Nächten."

Sybille lächelte ein weiteres Mal und machte es sich auf ihrem Platz ein wenig bequemer.

"Finstertal scheint neben einigen herausragenden Kämpfern auch einige vortreffliche Strategen zu haben. Ich bin froh, dass der Sieg erreicht werden konnte."

Es folgte eine kurze Pause.
Damit Iain die Möglichkeit hatte was darauf zu erwidern.

"Aber das allein wird Sie nicht hergeführt haben. Was kann ich für Sie tun?"
 
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Iain überging geschickt die protokollarische Tragödie mit dem Handkuss und setzte sich. Warscheinlich wäre das Zögern nicht einmal einem sehr guten Diplomaten aufgefallen, die Fähigkeiten seines Gegenübers schätzte Iain aber als noch weit höher ein. Mit einem mentalen Schulterzucken tat er dann die Tatsache ab.

Das Lob an Finstertals Streitern und Strategen ließ Iain sicherheitshalber erst einmal unkommentiert. Sicherlich, er hatte seinen Teil zur Verteidigung von Finstertal beigetragen, wollte aber noch nicht über seine Position zu den anderen Finstertalern befragt werden. Er hatte schlichtweg noch nicht all zu viel Möglichkeit gehabt, eine Meinung zu jedem der hier Anwesenden zu finden.


"Zunächst einmal möchte ich mich bedanken, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mich heute Abend zu empfangen, Madam. Sie mussten heute sicherlich bereits einen Großteil ihrer Zeit für dergleiche Treffen aufbringen."

Ein neutrales, nichtssagendes Lächeln.

"Ich wollte die Gelgenheit heute Nacht nutzen, bei Ihnen vorstellig zu werden. Wie sie sicherlich wissen, verweile ich bereits zwei Tage in der Stadt. Auf Grund der... nennen wie sie Ausnahmesituation der vergangenen Nächte war es bisher ein wenig spannend.

Ich muss jedoch mein Entzücken darüber ausdrücken, dass Caln Ventrue die Notwendigkeit erkannt hat, endlich eine Clansschwester ihres Formates in die Stadt zu entsenden.
Das Ansehen unseres Clans hier in Finstertal hat die verganenen Nächte leider etwas gelitten, nicht nur Aufgrund der vielen Todesfälle unter unseresgleichen.

Unser Clansbruder Moishe ben Levy und ich versuchen während der krankheitsbedingten Zurückgezogenheit von Primogen Stahl unser Bestes, doch nun mit Ihnen hier in der Stadt blicke ich den weiteren Nächten hier in Finstertal wesentlich optimistischer entgegen."

Nun, so viel zum Smalltalk.

"Nach meiner Anmeldung hier in Finstertal wurde mir in der Hektik der Ereignisse, die die notwendige Vernichtung dieses Koldunen verursachten, eine Zuflucht in der Gastdomäne Finstertals zugewiesen. Um hier jedoch endgültig Fuß fassen zu können, möchte ich darum ersuchen, auch geschäftlich in Finstertal tätig werden zu können.

So wichtig unser Bestreben, den Stand unseres Clans hier in der Stadt und damit die Stadt selbst zu consolidieren auch ist, dies wird uns denke ich nur gelingen, wenn wir auch fest im Gewerbe der Stadt verwurzelt sind."
 
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Im Gegensatz zu Galante, der sehr stark dem vorletzten Jahrhundert verbunden blieb, war Auvergne eine durchaus moderne Frau. Hieru gehörte es auch das sie einige -ihrer Meinung nach antquierte- Teile der Etikette keinerlei Beachtung mehr schenkt. Schon oft geriet sie deswegen bei Hofe in Bedrängnis. Doch meist nur, bis ein unbedachter Verfechter alter Traditionen dies zur Sprache brachte. Nicht selten gelang es der Toreador dank ihres herausragenden retorischen Talents jegliche Begründungg zu entkräften und den vermeintlichen Gegner in einem vorzüglichen Rededuell bloß zu stellen. Aber das waren Dinge aus der Vergangenheit und gehören nicht hierher...

"Die Wiederherstellung der Reputation des Clans und eine Wiederherstellung des Standards der den Unseren gebührt, ist eines der höchsten Ziele meiner Anwesenheit. Aus diesem Grunde habe ich beschlossen, dass wir uns zu einer Unterredung im Cafe de Trois treffen. Heute Nacht ab zwei Uhr dreißig. Es gibt viel zu besprechen. Zukünftiges, vergangenes. Macht, Vermögen und natürlich unser Ruf hier in der Stadt."

Iain bekam kurz die Gelegenheit seine Zustimmung auszudrücken.

"Ein Punkt den ich zu besprechen gedenke, ist die Neubesetzung des Primogen. Herr Stahl ist ein ausgezeichneter Geschäftsmann von herausragendem Leumund. Aber wie Sie bereits sagten ist er gesundheitlich angeschlagen. Nicht nur körperlich, sondern eventuell auch seelisch. Generell etwas mit dem man umgehen kann. Aber in Anbetracht der Tatsache, was in den letzten Monaten alles in Finstertal geschah, bzw unserem Blut widerfuhr, ein Zeichen der Schwäche, dass wir uns nicht erlauben können!"
 
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"Es wird mir eine Ehre und eine freudige Pflicht sein, an dieser Besprechung teilzunehmen." Iain nickte ernst.

Dann lauschte er den weiteren Worten der Ventrue.

Oha... sie hat also durchaus vor, gezielt in die Machtsituation der Ventrue hier in Finstertal einzugreifen! Das sind erschütternde Veränderungen. Wobei... nun ja... abgesehen davon, dass SIE die Position der Primogena einnimmt, keine Veränderungen. Ich meine... Moishe und ich kommen definitiv nicht in Frage. Auf der anderen Seite wird sie damit unseren Clan direkt stärken... wenn auch nach ihren Regeln...

"Das ist ein sehr wichtiger Punkt, den sie hier ansprechen, Madam d'Auvergne. Bisher hat sich Primogen Stahl sehr auf Finstertal konzentriert. Ein Primogen, der wichtige Kontakte zur restlichen Camarilla hat, könnte unserem Clan tatsächlich die notwendige Stärkung bringen, eventuell sogar dafür Sorge tragen, dass sich weitere Ventrue in Finstertal niederlassen und unserer Sache dienen..."

Nun ja... die Antwort war diplomatisch genug, um als Zustimmung dieses Plans oder einer Kandidatur d'Auvergne's durchzugehen, ohne dass Iain sich im Vorfeld auf sie festgelegt oder gar seine Unterstützung ihrer Nominierung bestätigt hätte...
 
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"Ich habe Herrn Ben Levi bereits darum gebebeten eine erste Auflistung des Vermögens der verblichenen Frau von Liebenstein zu erstellen. Mir ist aufgefallen das der Clan keinen Ort hat an dem er sich repräsentieren und treffen kann. Das ist nicht akzeptabel. Meinen bisherigen Erkenntnissen nach haben sogar die Brujah einen solchen Ort. Ich bin entschlossen die Hinterlassenschaften der Gräfin dem Wohle des Clans zuzuführen. Es wäre unserem Ruf in Finstertal alles andere als zuträglich, wenn es deswegen zu Reibereien käme, meinen Sie nicht, Herr Finnlay?"

Sybille zeigte während ihre kurzen Vortrags keinerlei erkennbare Emotion.
Sie hatte damit begonnen das Vermögen der Ventrue zum Wohle des Clans zu verwalten und erledigte diese Arbeit mit der Präzision eines Börsenmaklers.
 
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Soso... Moishe wird mit der Auflistung beauftragt? Nun... sehen wir mal, was er als Finanzmann so kann...

"Bezüglich des Vermögens der Gräfin stellt sich noch eine kleine Problematik dar. Ihren Worten entnehme ich, dass sie bereits mit Moishe ben Levy gesprochen haben, dann hat er sie sicherlich davon in Kenntnis gesetzt, dass wir daran arbeiten, die Villa Mentesse, in welcher sich unsere verräterische Clansschwester von Liebdenstein einquartiert hatte, in unseren Besitz zu kommen.

Hier zeichnet sich ein Konflikt ab, hat doch wohl allem Anschein nach ein weiteres Kainskind bereits seine Lauerposten darauf angesetzt, um in die Villa einzubrechen.
Ich hoffe, den Informatnen dieses Kainskindes verwirrt zu haben, da ich aber nicht genau weiß, auf wie viele Quellen er sich stützt, kann ich hierbei nicht sicher sein.
Zumindest müssen wir von weiteren Störungen durch dieses Individuum ausgehen.

Ich denke, wir sollten hier möglichst schnell als Clan Anspruch auf die Villa erheben, um das Verplänkeln unnötiger Kräfte gegen kleinere Störenfriede zu vermeiden.
Wenn ich mich richtig erinnere, steht die Villa in der Domäne der Ventrue. Vielleicht wäre hier eine kleine offizielle Erinnerung an die zweite Tradition angebracht, um besagtem Langfinger den Appetit zu verderben, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob das als Abschreckung ausreicht.


Ihr Vorschlag, auch einen symbolträchtigen Treffpunkt der Ventrue zu schaffen muss ich Beifall bekunden.

Dies wäre zusätzlich zu finanzieller und wirtschaftlicher Macht in Finstertal tatsächlich ein wichtiger Punkt, der angegangen werden sollte." Auch wenn ich der Meinung bin, dass ersteres durchwegs Vorrang haben sollte!

"Um unsere wirtschaftlichen Wurzeln hier in Finstertal zu stärken, gedenke ich mich hier in Finstertal stärker gewerblich zu engagieren.
Neben den unserem Clan üblichen Betätigungen im Finanzwesen möchte ich dabei vorschlagen, mir zu erlauben mich auch in unserem Clan eher unüblicheren Gewerben betätigen zu dürfen. Je mehr Gewerbe wir hier in Finstertal für unseren Clan beanspruchen können, um so schwerer wird es weiteren Clans fallen, hier Fuß zu fassen. Je mehr wir uns hier in Finstertal etablieren, um so besser für die Ventrue.

Darf ich bei diesen meinen Vorhaben von ihrer Zustimmung ausgehen?"
 
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Deshalb beraumt man möglichst früh ein Treffen ein, man erspart es sich Dinge mehrfach erzählen zu müssen....

"Einen Anspruch auf das Vermögen der Gräfin zu erheben würde bdeuten, dass es hier Unsicherheiten gibt! Die Hinterlassenschaften der Dame stehen dem Clan zu, mehr gibt es nicht dazu zu sagen. Wer sich dem entgegenstellt, stellt sich dem Clan entgegen und was das bedeuten kann wird der Betreffende schnell am eigenen Leibe lernen. Ich habe Herrn Ben Levi aufgetragen die Angelegenheit auf friedliche Art und Weise zu regeln. Wir werden sehen wiedarauf reagiert wird."

Sybille erhob sich von ihrem Platz und ging einige Schritte.

"Welcher Art sind die Geschäfte, die sie zu eröffnen gedenken, Herr Finnlay?"
 
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Iain erhob sich ebenfalls, wandte Sybille stets das Gesicht zu.


"Ich wollte mich vorerst auf Geschäfte mit einer möglichst weiten Gewinnspanne konzentrieren um die Macht unseres Clans zu stärken. Neben meinen üblichen Tätigkeiten im Finanzwesen gedenke ich hier vor allem in Sparten einzusteigen, die in anderen Städten üblicherweise nicht-Ventrue wahrnehmen.
Wir haben hier in Finstertal soweit ich weiß keine Sethiten oder Giovanni, die üblicherweise die Drogengeschäfte vereinnahmt haben. Ich wollte zuerst hier Fuß fassen, habe ich doch noch einen guten Informanten und Kontaktsmann in Amsterdamm zur Hand.
Die letzten Nächte haben gezeigt, dass eine gewisse... Benebelung... der Sethskinder dieser Stadt manchmal von Nutzen war.

Anstatt dieses delikate Geschäft jedoch Fremden zu überlassen, sollten wir lieber selbst die Kontrolle darüber erlangen, um alles in einem gewissen... moderatem ... Rahmen halten zu können."

Ein Achselzucken Iains.

"Der Bodensatz der Bevölkerung wird immer irgendwie an seine Stimmungsmacher kommen. Dann können wir ihnen diese auch zu unseren Konditionen anbieten. Besser ein Ohr am 'Untergrund' zu haben, als eines Tages überraschenderweise von unten mit Schlamm beworfen zu werden."

Iain wartete wieder einen Moment, dann fuhr er fort.

"Nachdem ich in dieser Spart Fuß gefasst habe, würde ich mich dann an weitere Geschäftsfelder wenden. Vorerst wollte ich mich jedoch auf meine Aufgaben im Clan und den Aufbau dieses neuen Tätigkeitsfeldes konzentrieren."
 
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"Für die illegalen Tätigkeitsfelder muss ich Ihnen leider im Moment eine negative Antwort geben, Herr Finnlay. Mir ist noch nicht ganz klar welche Rolle ein gewisser Marty Zieglowski in dieser Beziehung spielt. Dieser Mann jedoch ist derzeit zu meinem Bedauern von aller höchster Bedeutung und bevor ich hier keine zufriedenstellende Klärung einholen konnte, bleiben der Waffen-, Drogen- und Prostituionsmarkt unangetastet. Aber halten Sie den Gedanken fest, wir können es später gerne noch einmal aufgreifen."

Sybille setzte sich wieder auf ihren Stuhl.
Sie schien nachdenklich und hatte offensichtlich nicht mitbekommen das sich Iain ebenfalls erhoben hatte.
Zumindest schenkte sie dem Umstand keinerlei Beachtung.

"Was mich jedoch brennend interessieren würde, ist der Handel mit Blut. Ich habe mich bereits ein wenig umgehört, konnte aber keine befriedigende Antwort auf die Frage bekommen in wie weit dies in Finstertal bereits in den Händen der anderen Clans ist. Wenn Sie sich einbringen wollen, Herr Finnlay, lassen Sie Ihre Kontakte mal in diese Richtung lauschen!"
 
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Soso... sogar ohne seinen Schutzherren ist Ziege immer noch auf dem Markt?

"Ganz wie Sie wünschen.

Der Blutmarkt ist durchaus für uns ein sehr interessanter Markt.

Wenn man sich einmal als Geschäftsmann etabliert hat, ist die Branche aus der man ursprünglich stammt nahezu unwichtig, so lange man die richtigen Kontakte, Instinkte und einen gewissen finanziellen Background mitbringt. Wenn dies im Interesse des Clans liegt..." und eine entsprechende Profitspanne für mich dabei heraus springt "... wäre ich nur zu gerne bereit, meine ersten Schritte hier in Finstertal in diese Richtung zu lenken.

Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass in diesem Betätigungsfeld wahrscheinlich größere Einstiegssummen notwendig sind, um im Gewerbe Fuß zu fassen. Ich habe wie gesagt noch keinen Überblick über den Markt und die Gegebenheiten, aber unter Umständen sind hier gewisse Investitionen notwendig, bevor das Geschäft gewinnbringend läuft."

Das war ja der Vorteil mit dem Drogenhandel... eine kleine Fuhre mit relativ überschaubarer Einstiegsinvestition wirft genug Gewinn ab, um gleich mehrere Kategorien größer mit der zweiten Fuhre einzusteigen. Irgendwann wird das ganze ein Selbstläufer, vor allem wenn man als Kainit seine Finger nach der Polizei ausstreckt und sich diese vom Hals halten kann... im Blutgeschäft sind viel größere Investitionen notwendig, als ich sie momentan aufbringen kann....

"Wenn Sie keinen unmittelbaren weiteren Informationen von mir benötigen oder Anweisungen für mich haben, die nicht bis zum von Ihnen angesetzten Clanstreffen warten können, so würde ich mich nun gerne zurück ziehen und mit den Recherchen beginnen.

Ich gehe nicht davon aus, aber unter Umständen kann ich ja dann heute Nacht bereits erste Ergebnisse vorweisen."
 
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"Ich sehe den Bluthandel eher als Aufgabe des Clans. Viel wichtiger als Geld und Vernögen sind Macht und Einfluss. Meiner Überzeugung nach, ist die Kontrolle über den städtischen Bluthandel der erste Schritt in diese Richtung. Es schafft Kontakte, öffnet Türen und beruhigt die Gemüter. Vielleicht sogar überregional, wenn wir es richtig anstellen. Wegen der finaziellen Mittel müssen Sie sich übrigens keine Gedanken machen. Ich war sehr lange erfolgreich im Modegeschäft und habe meine... Rücklagen."

Ein wissendes Lächeln folgte. Es zeigte Selbstvertrauen aber nichs davon was in Wahrheit hinter diesen leicht gesprochenen Worten stand. Bis zu dem Tag in dem das Feuer der Jagd in ihrem Herzen entbrannt war, hatte Sybille die Modewelt Europas maßgeblich mitbestimmt. Sie war es die Trends gesetzt und Modezaren beraten hatte. Sie hatte den Markt beherrscht und ihn gelenkt wie ein Puppenspieler seine Marionetten.
Dann beging ein Mann die außerordentlich große Dummheit und tötete ihren Erzeuger. Dies änderte alles...

"Ich wäre sehr erfreut, wenn Sie bei unserem heutigen Treffen bereits erste Ergebnisse vorweisen könnten. Wir werden sehen..."

Sie erhob sich.

"Vielen Dank für Ihren aufschlussreichen Besuch, Herr Finnlay!"
 
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Auch Iain erhob sich.

"Ich bin es, der Ihnen für ihre Zeit danken muss, Madame. Ich werde mich umgehend um alles kümmern.

Sollten Sie mich kurzfristig erreichen müssen, erlauben Sie mir, Ihnen dies hier zu hinterlassen." Iain reichte ihr eine kleine silberverbrähmte Visitenkarte.
"Ich stehe natürlich jederzeit zu Ihrer Verfügung."

Iain verbeugte sich wieder angemessen tief, trat einige Schritte rückwärts von Sybille weg und drehte sich erst auf halben Weg zur Tür um. Bevor er den Raum verließ verbeugte er sich noch einmal. Alte Londoner Schule eben.

Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel machte er sich mit großen Schritten auf zu seinem Wagen.
Er hatte eine neue Aufgabe und stand etwas unter Zeitdruck.

Seine Finger flogen über den Touchscreen seines Smartphones, während er eine Nachricht an Moishe sendete

Hallo Moishe. Habe eben Audienz bei Auvergne hinter mir. Für heute abend, halb 3 ist ein Clantreffen im de Trois geplant. Sie will voraussichtlich Primogena werden. Falls Du noch einmal mit mir zuvor sprechen möchtest, gib bitte Bescheid. Ich mache mich jetzt erst einmal auf den Weg zu Pareto.
Iain
 
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Moishe antwortete praktisch umgehend auf Iains Nachricht.

Soso, zum Kriegsherren? Hoffentlich in einer Friedensmission. Lass uns danach reden. War auch bei d´Auverge - tauschen wir mal die Infos aus. Melde dich bei mir wenn Du mit Pareto durch bist und wir treffen uns dann - aber irgendwo draussen unter vier Augen.
 
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Iain signalisierte in einer weiteren SMS seine Zustimmung und machte sich auf den Weg zum Hammer...

Out of Character
Lass mich mal erst das Treffen mit Enio ausspielen, bevor wir unser Treffen in Angriff nehmen. Im Moment ist noch zu vieles ungewiss: Ob wir Zugriff auf unsere Guhle haben, was beim Gespräch mit Enio rauskommt, etc. ...
 
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