[11.05.2008] Das Meckern der Ziege erhört

Skar

Dr. Spiele
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Der Mann, der sich auf dem geraden Weg zur Kunstakademie befand war hochgewachsen und hielt sich auffällig gerade. Nicht so als müsse er durch seine Haltung eine gewisse Würde ausdrücken, sondern als würde ihm eine gewisse Würde als unsichtbares Korsett dienen.

Dabei unterstrich Evangelistos sein Erscheinungsbild nicht mit Gehabe, Kleidung oder Accessoirs. Trotzdem war er ein Mann, dem sich viele Leute instinktiv unterordneten. Seine Haltung, sein Blick, seine Weltgewandheit und dieses unumstößliche In-sich-selbst-Ruhen, das er ausstrahlte war einfach nicht vielen Leuten gegeben.

Nossi 2.jpg

Dennoch war es gewissermaßen eine Maskerade. Ein Spiegel dessen, was Evangelistos wirklich war. Natürlich war Evangelistos ein Tier. Instinktgesteuert - wenn auch diesem nicht vollständig ausgeliefert.
Schließlich war er ein Ahn.
Zu Hilfe gerufen von seinem Clan - oder besser gesagt zu Hilfe gewünscht von seinem Clan, denn manche Dinge eilten dem ausgesprochenem Wort bereits voraus. Insbesondere in diesem Clan.

Evangelistos schritt im gemessenen aber zielstrebigen Schritt auf die Kunstakademie zu. Ein Elysium und damit eines der Orte, die ein Kainit beim Besuch einer fremden Stadt anzusteuern hatte. Ganz egal welchen Rang oder Status er innehatte.

Früher. Ja früher, da hatte Evangelistos durchaus auch schon die Regeln gebrochen. Insbesondere zu der Zeit, als die meisten Regeln noch neu waren. Doch heute sah das anders aus. Evangelistos gehört bereits seit längerer Zeit einem Alter und Status an, dem diese Regeln nutzten. Warum also sollte gerade er diese Regeln brechen?

Die Kunstakademie war bereits in Sichtweite. Viele hätten an Evangelistos Stelle diese als Ziel tituliert. Aber das entsprach nicht Evangelistos Einstellung. Sein Ziel war nicht die Kunstakademie, nicht die Vorstellung bei den örtlichen Kainiten, nichtmals sein Projekt hier in Finstertal. Zu kleinschrittig zu denken hatte zwei Nachteile. Der erste war eher psychologischer Natur. Man begab sich damit auf eine Mikroebene herab, die jede Zielerreichung eben lapidar, unwichtig und letztendlich uninteressant erscheinen ließ. Eine Sichtweise, die einem Unleben, das in Jahrhunderten zählte nicht zuträglich war.
Der zweite Nachteil war, dass die Liga, in der Evangelistos spielte eben weitsichtig agierte. So wie ein Azubi heute bereits seine Rente und seinen Ruhesitz bedenkt, so bedenkt auch ein Ahn seinen Vorteil in der Zukunft. Jahrhunderte zählten dabei nicht als Hindernis, sondern als Herausforderung.

Evangelistos erreichte schließlich die Kunstakademie und begehrte um Einlass.
 
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Der ihm auch sofort gewährt wurde.

Schnappend bewegte sich das elektronisch gesteuerte Schloss zur Seite und gab den Zugang frei. Die Tür ließ sich trotz ihrer schwere, sie war aus massiver Eiche geschnitzt und uralt, leicht öffnen und führte den Mann in ein praktisch eingerichtetes Büro. Hinter einem Schreibtisch der den Raum zu dominieren schien, saß eine wunderschöne Blondine und sah den Neuankömmling aus wachen und neugierigen Augen an. Stolz war sie, intelligent und aufgeschlossen. Wesenzüge die nur so aus ihr herauszusprudeln schienen.

Ein angenehmes Lächeln umspielte die Lippen der Dame, als sie das Wort an ihren Gast richtete.

"Willkommen an der Akademie, der Herr. Was kann ich für Sie tun?"

Sie nannte ihren Namen absichtlich nicht. Der Fremde war ihr gänzlich unbekannt. Sie hingegen war Archont, Ahn und was noch viel bedeutender war, sie war der offzielle Vertreter der Stadt. Den üblichen Regeln der Etikette nach, war es an dem Mann sich zu erkennenzugeben und höflich den Grund für seinen Besuch zu formulieren.
 
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Die Schönen und Reichen höchstselbst öffneten hier die Türen. Nur ein Indiz und kein Beweis, aber es bekräftigte doch den Eindruck, dass die Archonten hier nichts anbrennen lassen wollten. Entheben wir mal schnell alle Angestellten ihres Amtes, dann hat man alleinig und ohne Mitwisser das Ruder in der Hand. Außerdem wirkt es so auch noch viel stärker, wenn man bestimmte andere Kainiten in neue oder gerade freigewordenen Ämter erhebt.

Evangelistos kannte die Ränkelspiele der Camarilla zu Genüge. Da wurden Gefallen oder gar Blutschulden gehandelt, um Protegés zu unterstützen oder die Geschicke ganzer Städte im eigenen Sinne zu ordnen.

Frau d'Auvergne machte da keine Ausnahme. Auch wenn sie nicht unbedingt alleinig ihre eigenen Ideen umsetzte, aber davor konnte sich letztendlich kaum jemand sicher sein. Selbst Evangelistos nicht - auch wenn er einige Maßnahmen dagegen anstrengte.

Das letzte was Frau d'Auvergne von Evangelistos sah, waren die Andeutungen eines feinen Lächelns um Evengelistos Augen. Natürlich war es Evangelistos ein Genuss seine Maske vor einer Ventrue fallen zu lassen, die sich gerne auf dem gesellschaftlichen Parket bewegte.

"Sie brauchen keine Angst haben" sagte er noch, als die Maske zu fallen begann. Angst. Er sprach es so aus, dass dieses Wort durchaus noch bei Unlebenden einen kalten Schauer herrufen konnte. Eine verbale Beschwichtigung, die eben genau das Gegenteil auslöste. Einen kurzen Augenblick würde vielleicht sogar das Tier in ihr rebellieren, denn Angst, so wie es hier ausgesporchen wurde, bedeutete Gefahr.

Die bisherige Gestalt Evengelistos schien sich kurz in Dunkelheit zu hüllen und veränderte sich rasch. Sein Gesicht sah plötzlich aus, als hätte man es schnell komplett auf links gezogen, doch das war längst nicht das Schlimmste. Die gesamte Gestalt Evangelistos' veränderte sich auf eine höchst unangenehme und surreale Weise. Er wurde zu einer Art Schrecken, der sich wärend dieser Metamorphose auf eine bedrohlich wirkende Art auf die Ventrue zubewegte.

Evangelistos war in Wahrheit klein und verwachsen war gar kein Ausdruck mehr. Er lief auf allen Vieren, aber eben nicht wie ein Tier, sondern anders. An diesem Körper stimmte so einiges nicht, aber doch bewegte er sich in fließenden Bewegungen, die man dieser Kreatur niemals zugetraut hätte.
Zügig und kraftvoll kam er auf die Ventrue zu. Möbelstücken auf seinem Weg wich Evangelistos nicht aus, sondern überquerte sie auf eine Art und Weise, als würde er sie bei der Fortbewegung nutzen. Das machte den Eindruck als könnte Evengelistos sich vollkommen problemlos in drei Dimensionen fortbewegen.

Nossi 1.jpg

"Evangelistos ist mein Name. Ich bin in den Clansangelegenheiten meines Clans der Nosferatu hier in der Stadt. Im Rahmen der Traditionen bitte ich um vorübergehende Aufnahme in Finstertal."

Evangelistos kam der Ventrue dabei nicht zu nahe. Er wollte sie nicht wirklich einschüchtern, denn das wäre immer auch ein Spiel mit seinem eigenen Unleben gewesen und dieser Spieleinsatz war Evangelistos bei weitem zu hoch. Vermutlich wäre die Ventrue ihm unterlegen, aber Evangelistos hatte keine Lust die Tücken der Wahrscheinlichkeitsrechnung praktisch zu erfahren. Wozu auch?
Der Ventrue eine Hand zu reichen ersparte er ihr daher.

Evengelistos Maske hatte nicht nur seine wahre Gestalt verborgen, sondern auch einen Geruch, der irgendwie nach jahrhundertelang abgestandener Luft einer Grabkammer roch. Zudem schien irgendwo im Bereich von Evangelistos' Atem- oder Sprechapparates irgendetwas nicht in Ordnung zu sein. Während seines Sprechens zischte dort in unregelmäßigen Abständen Luft aus Körperöffnungen, die dort einfach nicht sein sollten.
 
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Sybille versuchte gar nicht erst ihren Ekel und ihre Abscheu vor diesem ...Ding zu verbergen. Angst war es nicht was sie empfand, eher ein markerschütternder Schrecken, der einem durch alle Glieder stach, aber nach wenigen Sekunden wieder verging und einem so die Möglichkeit ließ sich halbwegs wieder zu sammeln. Die Ventrue keuchte angewidert, zog ein seidenes Taschentuch aus einer Tasche ihres Kostüms und hielt es sich vor Mund und Nase. Erst jetzt erlaubte sie ihrer arg strapazierten Körperbeherrschung ein leichtes Aufstoßen.

Evangelistos konnte sehen, dass ihre rechte Hand dabei ein wenig zitterte.

Vielleicht hätte er sich noch ein wenig länger an ihrer Abscheu ergötzt, wenn nicht plötzlich ein typisch metallenes Geräusch erklungen wäre. Ein Mechanismus wurde betätigt. Klein nur, in seinen Ausmaßen fast unbedeutend. Und doch tödlich in der Wirkung seiner Konstruktion.
(ooc: Es ist Romeros Waffe, mit Phosphor geladen, sie liegt in dem Schreibtisch seit Menschen einst dieses Büro überfielen, also zeitgleicht mit der Installation der Überwachungskameras. ooc)
Sybille hob die gespannte und entsicherte Pistole über die Schreibtischplatte. Sie tat dies noch immer leicht zitternd, aber mit sichtlicher Entschlossenheit. Anscheinend war sie Linkshänderin, denn sie hielt die Waffe fest, sicher und geradewegs auf den unverschämten Nosferatu gerichtet.

Mit belegter Stimme begann sie zu sprechen.

"Guten Abend Herr Evangelistos! Willkommen in Finstertal."

Ein Augenblick der Ruhe in dem sich die Ventrue erneut sammeln musste.

"Ich will Ihrem Antrag gerne entsprechen, weise allerdings auf einige wichtige Verhaltensregeln hin die es unbedingt zu beachten gilt. Dies ist eine Toreadorstadt und in dieser gelten die Regeln dieses Clans. Eine dieser Regeln lautet, dass ein Nosferatu sich bei Eintritt in ein Elysium zu verhüllen hat, damit seine äußerlichen Makel nicht den Geist und das Ansinnen der anderen Besucher beleidigt. Dies sind nicht meine Regeln, denn ich bin eine Ventrue! Aber bei Kain und allen Untoten, ich werde sie mit aller gebotenen Gewalt durchzusetzen wissen."

Zorn verdrängte den Ekeln und verwies ihn mit einer wirschen Handbewegung auf seine Plätze.

"Und nun verhüllen Sie Ihr Äußeres und setzten sich zu mir hier an den Tisch damit wir reden können, oder ich knalle sie wie den räudigen Köter über den Haufen der Sie sind."

Das Zittern hatte aufgehört. Der Lauf der Waffe zielte genau auf den Kopf des seltsam verdrehten Körpers. Im Klartext hieß dies, er zeigte nach unten...

"Wenn ich bitten darf.....?"
 
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Evangelistos schluckte, was sich als seltsames Glucksen in seinem Rachen darstellte. Die Ventrue war offensichtlich sehr angespannt. Gut. Sehr gut. Seinem Antrag hatte sie zeitgleich auch schon stattgegeben. Das lief schon mal wie am Schnürchen.

Evangelistos hob die Hände beschwichtigend, was einer kafkaesquen Groteske glich. Gleichzeitig legte er die Maske wieder an und das Bild wandelte sich wieder in das angenehme Ersheinungsbild des Griechen, der Evangelistos einst gewesen war.

"Frau d'Auvergne" natürlich kannte er ihren Namen und weit mehr als das. Und dies musste er jetzt auch zumindest ansatzweise entsprechend zur Geltung bringen. "Entschuldigen Sie mein Verhalten, ich hätte es wissen müssen. Besonders als Nosferatu. Aber mit den Jahren kommt eine gewisse Betriebsblindheit in die Anwendung der kainitischen Regularien. So bleibt mir an dieser Stelle nur noch einmal meine aufrichtige Entschuldigung auszusprechen."

Evangelistos setzte sich. "Wie ich sehe sind sie ganz Lucindes Schülerin. Einer Alastorin würdig möchte man meinen." Evengelistos nickte dabei bedeutungsschwanger in Richtung der Waffe. Natürlich war dieses Mädchen nicht im Geringsten einer Alastorin würdig, aber Evangelistos musste sein Wissen über Lucinde hier kundtun. Ein Ventrue hätte das sicher noch viel eleganter gelöst, aber das hätte die Sache hier auch nur unbequem in die Länge gezogen.
Nun, dass Lucinde Alastorin war, damit ging sie nicht gerade hausieren, von daher war jetzt zumindest geklärt, dass Evengelistos einiges wusste. So ein unbestimmtes 'einiges' wirkte doch häufig viel mehr als ein Faktum.
 
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"Ersparen Sie mir diese lächerliche Scharade, Evangelistos!"

Das Fehlen einer Anrede war beabsichtig und kam nicht von ungefähr. Es juckte der Ventrue gehörig in den Fingern diesem scheußlichen Etwas einige hellbrennende Löcher zu verpassen. Einfach nur so aus Prinizip und weil er es gewagt hatte sie auf diese Art zu beleidigen.

"Wir beide wissen, dass die Enthüllung Ihres wahren Ichs ein wohl kalkulierter Schachzug war. Der Einzige übrigens zu dem ein widerwärtiger Klumpen sabbernden Fleisches wie Sie in der Lage ist. Nun, Sie hatten ihren Spaß! Wie wäre es, wenn ich die Vorzüge meines Blutes in die Waagschale werfe und sie zwinge ihre eigenen Auscheidungen vom Boden zu lecken? Oder steht Ihnen eher der Sinn danach, dass ich mich über ihren Geist hermache und in ihrem Hirn lesen wie in einem billigen Groschenroman? Ließe sich alles noch einrichten. Aber ich tu dies nicht, weil ich andere Personen ehre und die Art ihrer Existenz zu würdigen weiß. Wissen Sie, normalerweise würde ich über eine Unverschämtheit wie dieser hier einfach hinwegsehen. Aber etwas in mir drängt mich noch immer dazu Sie niederzuschießen und da schadet es sicher nicht, wenn ihnen gleichzeitig bewusst ist, dass ich über Ihre niederen Beweggründe bescheid weiß!"

Sybilles Augen funkelten böse.
Hinter diesem für sie eher untypischen Glanz loderte tatsächlich so etwas wie Mordlust. Ein Fremdling hatte es gewagt sie bis ins Mark zu entsetzen. Sie die sie über Jahrzehnte hinweg die europäische Modewelt bestimmt hatte. Außerdem war sie eine Pariserin, seit Ewigkeiten. Und wenn es eine Stadt gab in der man die Nosferatu zu hassen lernte, dann war es ganz sicher die französische Hauptstadt...

Sie stieg auf den Themenwechsel ein.

"Meine Verbindungen zu Lucinde spielen hier keinerlei Rolle und sind nebenbeigesagt längst nicht so umfassend wie Sie vielleicht denken, Evangelistos. Ich arbeite als Archont für die Toreador und ich bin hier, weil Madame Guil es so gewünscht hat. Aber ich bin sicher das Sie auch hierüber bereits bestens informiert sind. Dies wiederum zeigt mir, dass Sie über eine nicht zu unterschätzende Macht und ein respektables Alter verfügen."

Das Lächeln wurde wölfisch.
Noch immer zeigte der Lauf der Waffe auf den Kopf des Nosferatu. Sybille hatte sich ganz offensichtlich noch immer nicht entschieden ob sie abdrücken wollte oder nicht....

"Das wiederum bringt mich auf die Frage was Sie in einer unruhigen Stadt wie Finstertal zu tun haben? Oh und nur damit ich mir den Teppich nicht grundlos versaue! Ersparen Sie mir irgendwelche Lügenmärchen. Ich spüre es, wenn jemand die Unwahrheit sagt und meine Geduld in diesen Dingen ist derzeit nicht sonderlich hoch!"
 
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Evangelistos hatte die Ventrue wirklich vollkommen aus der Fassung gebracht. Sie war ja förmlich kurz davor ihre gesamte Lebensgeschichte auf dem geräumigen Schreibtisch auszurollen und vergaß dabei noch ihre gute Kinderstube. Ganz sicher nicht das Terrain, auf dem sich die Dame mit gewohnter Gewandtheit bewegte.

Evangelistos sprach das offen an. Das hätte kein Ventrue oder Toreador je getan, weil es dem Verspielen eines Vorteils gleichkam. Aber der Grieche hatte anderes im Sinn.

"Frau d'Auvergne. Beruhigen Sie sich erst einmal. Es ist keinem geholfen, wenn Sie hier ihre Contenance verlieren oder sich auf eine Ebene bewegen, die ihrem Ansinnen gar nicht zuträglich ist."

So, das sollte gesessen haben. Offenkundig beunruhigt blickte der Nosferatu erneut auf die Waffe. Mit der Bestimmheit, wie die Ventrue damit herumfuchtelte, war das Ding mit etwas geladen, was Potenzial besaß. Mehr Potenzial als die Ventrue selbst. Soviel war mal sicher.

"Vielen Dank jedenfalls für die Aufnahme in Finstertal. Ich werde mich selbstverständlich den Traditionen gemäß verhalten. Gibt es weitere Regeln, die ich beachten muss und darf ich die Gastdomäne nutzen?"

Für Evangelistos stellte es kein Problem dar Fragen und Bitten zu äußern. Er musste dafür über keinen Schatten springen oder sich verbal auf eine niedrigere Stufe stellen. Er wusste um seine Macht. Ansehen in gesellschaftlichen Belangen würde zwar nie dazu gehören, aber dafür gab es auch kaum Fettnäpfchen, in die er treten konnte.
 
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"Allerdings! Die wichtigste aller Regeln -derzeit- lautet, mir meine Fragen zu beantworten! Also hören Sie damit auf in ihrer übertriebenen Unterwürfigkeit meinen Teppich vollzusabbern und erklären mir stattdessen, was Sie in Finstertal zu tun gedenken! Alles weitere klären wir später, denn so eilig Sie es auch haben mögen, wir sind hier noch lange nicht fertig."

Maske hin oder her, die Arroganz dieses Nosferatu tropfte ihm aus jeder Pore. Und das war das Erstaunliche. Er wusste offensichtlich sehr genau mit wem er es hier zu tun hatte und das man in der Camarilla nur zum Archonten aufstieg, wenn man diesen Job auch in alle Richtungen erfüllen konnte war nun weiß Gott kein Geheimnis.

Einem frechen Monstrum auf vier verdrehten Beinen etwas Manieren beizubringen, zum Beispiel.

Da Evangelistos dieser Umstand jedoch nicht im mindesten interessierte, bedeutete dies dass er sowohl mächtig -also mindestens ein Ahn- war und das er irgendetwas zu tun hatte das ihm eine gewisse Unantastbarkeit garantierte.

Sybille traf eine Entscheidung.

Langsam ließ sie den Hahn der Waffe nach vorne gleiten, betätige den Sicherungshebel und legte die Pistole langsam auf den Tisch. Ein Zeichen für ihren Willen das Problem zwischen ihnen ein wenig zu entschärfen. Blieb zu hoffen, dass der Nosferatu diese Reaktion nicht für ein Zeichen der Schwäche hielt.
 
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Spaß machte dem Nosferatu die ganze Sache hier trotzdem nicht und das ärgerte ihn ein wenig. Da saß dieses süße Geschöpf und hatte ihren Posten. Vielleicht sollte er ihr erklären, warum sie diesen Posten hatte. Vampire mit Titeln und Ämtern zu behängen stellte sie ruhig. Sie hatten Aufgaben zu erledigen und waren letztendlich kontrollierbar.

Erstaunlicher Weise wussten das viele Vampire mit dem Status wie dem seiner Gegenüber. In ihrer unermesslichen Selbstüberschätzung nahmen sie sich selbst aber davon aus und schauten nur von oben auf die unteren Ränge.

Wie dem auch sei. Evangelistos würde den Teufel tun und ihr hier seine Pläne offenbaren. Er war hier in Clansangelegenheiten und das musste reichen. Archont oder Kriegsrecht hin und her.

"Ich sagte ihnen eingangs schon, dass ich in Clansangelegenheiten der Nosferatu unterwegs bin." Evangelistos ließ seinen Blick durch das Büro schweifen und sprach ungeniert weiter, als gäbe es nichts großartig wichtigeres in diesem Raum als ein paar halbwegs antike Möbelstücke.
"Das wird ihnen an dieser Stelle reichen müssen." Seine Stimme wurde beiläufig. Wäre er Toreador wäre jetzt wohl der richtige Zeitpunkt seine eigenen Fingerägel zu begutachten. "Oder wollen sie mir an dieser Stelle erklären, warum ich unter Generalverdacht stehe und warum sie damit den Zusammenschluss, den die Camarilla bedeutet, mit Füßen treten?"

Entweder kam dieses Mädchen regelmäßig damit durch, dass sie Ahnen konfrontativ anging oder es war ihr erstes Mal. Bei Evangelistos würde sie damit jedenfalls auf Granit beißen.
 
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"Herr Evangelistos, hatten wir uns nicht darauf geeinigt die Spielchen sein zu lassen? Wie Sie so aufmerksam waren zu bemerken, bin ich ein Archont. Und auch wenn man es kaum glauben mag, wir erfüllen einen Zweck an den Orten an denen wir eingesetzt werden. In einer herkömmlichen Stadt mag es nichts ungewöhnliches sein, das ein Nosferatu-Ahn (und hier pokerte die Ventrue einfach mal wacker drauf los...) auf die erlebte Weise seine Aufwartung macht. Finstertal jedoch ist keine gewähnliche Stadt. Erst vor wenigen Stunden konnte großes Unheil abgewendet werden und kaum jemand weiß besser als Sie, was eine Waidwund geschossene Stadt für Aggressoren wie den Sabbat, die Inconnu oder auch nur die Anarchen zu bedeuten hat. Sie alle gieren danach hier einzufallen und den verbliebenen Bewohnern das letzte Hemd vom Körper zu reißen..."

Sybilles Mimik fror förmlich ein.
Sie hatte ihre Contenance wieder vollkommen im Griff, wie es schien.

"Also prüfen wir in dieser Stadt die Neuankömmlinge eben etwas genauer. Ihre Beschwerde diesbezüglich wurde zur Kenntniss genommen! Wenn Sie es wünschen leite ich sie gerne weiter. Gleichsam sehe ich mich gezwungen meine Frage an sie ein weiteres Mal zu erneuern. Was treibt Sie in unsere ...beschauliche Stadt? Ich bitte um eine detaillierte Auskunft! Sollten Sie auch dieses Mal die Antwort verweigern, werde ich Ihr Aufenthaltsrecht auf die verbliebenen Stunden dieser Nacht begrenzen und die Angelegenheit an Geißel und Sheriff weiterleiten."

Sybille hatte das Talent derart warmherzig zu Lächeln, dass Steine schmolzen und tote Herzen vergnügt zu schlagen begannen.
Aber sie konnte auch eine Eiseskälte verbreiten und diese traf den Ahn der Kanalratten mit voller Härte.

"Selbstverständlich nicht ohne den beiden eine entsprechende Empfehlung zum Umgang mitzugeben! Wir verstehen uns sicher..."

Unverschämter Kerl.....
 
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Evangelistos atmete einmal tief durch. Nicht dass er es musste, aber es passte einfach zu gut zu seinem teilnahmslosen Blick und der Szenerie als müsste ein Großvater seinem Enkel wiedeholt Sachen vorbeten, die es einfach nicht verstand.

"Frau d'Auvergne, ich bin der älteste Nosferatu Deutschlands." Er ließ die Worte wirken. Gut, so etwas belangloses wie Ländergrenzen waren für Kainiten ziemlich uninteressant, aber Alter war immer noch eines der direkten Indikatoren für Macht. "Ich war nicht unbeteiligt an der Gründung unserer Sekte und muss sie wohl leider darauf hinweisen, dass sie die Traditionen und ihre Intention nicht in ihrer Gänze verstanden haben. Aber ich verrate ihnen gerne, dass sie zu einem nicht unwesentlichen Teil darauf beruhen, dass den Ahnen uneingeschränkt Respekt zu zollen ist." Evangelistos erhob sich vom Stuhl und blickte die Archontin unverwandt an. Vor ihr stand wieder der Mann, der zur Tür hereingekommen war. Ein Mann, der unumstößlich in sich selbst ruhte und das Recht dazu aus allen Poren ausstrahlte.

"Wissen sie, ich mache mir nicht unbedingt etwas aus gesellschaftlichen Spielchen und erklärte ihnen mein Geblüt. Aber das sie nicht ihre Hausaufgaben gemacht haben, weil sie mich nicht kennen, wäre in gesellschaftlichen hochgestellten Kreisen doch so etwas wie ein Fauxpas, oder?" Die Frage war rhetorisch und der Nosferatu fuhr fort.
"Wie gesagt, gesellschaftliche Spiele sind nicht meins, daher lasse ich diese Unterhaltung gerne hier in diesen Räumen zurück, wenn das auf Gegenseitigkeit beruht. Es sind Clansangelegenheiten, die mich vor wenigen Jahren aus dem Torpor geholt haben und wegen dieser bin ich hier. Mehr hat sie neben meiner Reputation nicht zu interessieren."

Evangelistos endete fürs erste und ließ sein Worte durch die folgende Stille besonders unterstreichen. Dann fuhr er fort. "Wissen sie, ich seufze nicht und lege mir nicht die Hand theatralisch an die Stirn, weil ich ihnen das alles erklären muss. Vielleicht sollten sie daher mein Angbeot bezüglich dieser Räume einfach annehmen.

Ich hätte da zudem noch ein paar Fragen an sie. Sie müssen diese nichtmals beantworten, sie spiegeln nur die Situation hier wieder." Evangelistos drehte sich und vollführte mit seiner offenen Hand einen Halbkreis durch das Büro.

"Haben sie mir nicht eingangs das Bleiberecht gewährt?

Haben Sie nicht mit einer gefährlichen Waffe auf mich gezielt und mir mit dem Tode gedroht?

Wohlgemerkt einem Vampir, dem sie kurz zuvor geboten haben seine Verdunklung zu nutzen?

Und ganz nebenbei: Sagen sie, trifft man eigentlich das Herz eines verdunkelten Vampirs, wenn man das Herz seines Gegenüber zielt, obwohl der Vampir dahinter nichtmals die Schulterhöhe eine Schäferhundes hat?

Oder ist er vielleicht ganz woanders?" Dieser letzte Satz ertönte gefährlich nah am Ohr der Ventrue, zu sehen war aber niemand.

Evangelistos blickte die Ventrue stechend an. "Und eine abschließende Frage noch. Das ist eine Frage, die ihnen einer ihrer Pariser Kollegen nie stellen würde, über die es sich aber durchaus nachzudenken lohnt:

Könnte der Verlauf dieses Zusammentreffens nicht Ergebnis einer hunderprozentig berechnenden Planung meinerseits sowie Steuerung ihrer Wenigkeit sein? Und was mag das dann wohl für ihre Karten bedeuten?"
 
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Es war das Spiel das Generäle gerne mit ahnungslosen Gefreiten an der Wache spielten.
Sie holten sich mit einem wohligen Grinsen im Gesicht einen darauf runter, dass sie die Macht besaßen auf den armen Kerl hinabzublicken der eingeschüchtert und wehrlos an der Schranke stand und im Grunde doch nichts weiter erledigen wollte, als seinen Job. Und zwar auf eben die Art wie man sie ihm beigebracht hatte und wie sie bisher auch eigentlich immer richtig gewesen war. Bis eben zu dem Augenblick, an dem Herr General kam und seine versiffte Profilneurose über dem vollkommen eingeschüchterten Soldaten auskippte. So etwas geschah nicht nur in der Armee, alle Organisationen kannten das. Und in allen biss sich der General irgendwann die Zähne aus. Meist an einem altgedienten Oberstaber, mit dem man all die kleinen Spielchen schon gespielt hatte und der es leid war das ein alter Pisser angestiefelt kam und nichts besseres zu tun hatte als ihm den Tag zu versauen. Eines nämlich vergaßen die Herren Generäle. Sie waren im Unrecht mit dem was sie taten, und da sie meist unbeliebte alte Pisser waren gab es immer irgendwo einen mächtigeren alten Sack der etwas mehr Arsch in der Hose hatte und es sich daher zur Aufgabe gemacht hatte seine Neurose darin zu befriedigen, dass er alten Generälen das Fell über die Ohren zog.

Sybill war einer dieser alten Hasen.
Und sie war Pariserin. Sie wusste genau das gerade die Nosferatu nur wenig Freunde unter den Mächtigen hatten.

"Ihre Beobachtungsgabe ist verblüffend, Herr Evangelistos. Die Aufzählung der Ereignisse ist so richtig wie fehlerlos! Sie haben sich der leitenden Instanz Finstertals gegenüber als respektlos erwiesen, als sie ohne Warnung ihre Maske fallen ließen. Ich musste von einem aggressiven Akt ausgehen und habe die nötigen defensiven Schritte eingeleitet. Als ich verstand, dass von Ihnen keine direkte Bedrohung ausging, habe ich die Waffe gesenkt. Anschließend habe ich Sie in der Stadt willkommen geheißen, denn so verlangen es die Traditionen. Die Traditionen besagen jedoch auch folgendes. Wenn ich kurz zitieren darf?:
Deine Domäne ist dein eigener Belang. Alle anderen schulden dir Respekt, solange sie sich darin aufhalten. Niemand darf sich gegen dein Wort auflehnen, solange er in deiner Domäne verweilt. Derzeit steht Monsignore Galante dieser Stadt vor und ich vertrete seine Interessen. Sein Wort in dieser Angelegenheit lautet: Welche Interessen führen Sie in diese Stadt?"

Sybille fühlte sich sichtlich unwohl. Aber sie dachte gar nicht daran sich einschüchtern zu lassen. Sie war Archont der mächtigsten Toreador Europas. Und sie hatte ihre Befehle. Gut möglich das sie sich gerade einen Feind machte, aber immer noch besser als sich von einem dreckigen Nosferatu in den Dreck hinabziehen zu lassen. Welch Ironie, wenn Evangelistos wüsste, dass die Ventrue eigentlich exakt die gleichen Interessen vertrat wie er, wieviel einfacher hätte etliches sein können?

Sie hob kurz die Hand.
Beschwichtigend.

"Bevor Sie antworten, lassen Sie mich bitte noch eine Kleinigkeit anmerken. Ich glaube Ihnen, dass Sie sehr alt und sehr mächtig sind! Hätten Sie sich die Mühe gemacht Ihr kommen anzukündigen, hätte ich den roten Teppich ausgerollt und der Monsignore persönlich hätte Sie empfange. Dies taten Sie nicht. Wie ich annehme aus gutem Grund. Sie reisen Ingoknito. In dieser Form aber müssen Sie damit rechnen wie alle anderen behandelt zu werden. Weder besser noch schlechter. Lassen Sie uns dieses Gespräch also wie zwei zivilisierte Wesen zu Ende bringen. Gerne werde ich Monsignore Galante über Ihre Ankunft informieren. Ich bin sicher er wird Sie baldmöglichst zu sich einladen und Ihnen die Möglichkeit einräumen sich über mich zu beschweren. Bis dies aber soweit ist, bleibe ich bei meiner Aussage. Erklären Sie sich oder reisen Sie nach einem Ablauf von maximal vierundzwanzig Stunden wieder ab!"
 
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Das Mädchen hatte offensichtlich keine Ahnung, wo der Hase läuft. Jetzt das gleiche auch noch mit Galante durchzukauen war eine Sache, zu der Evangelistos einfach keine Lust hatte.

Wortlos öffnete er die Tür des Büros und war - verschwunden.

Sicher kein ganz neuer Trick für eine Archontin, die sich nunmal auch mit fremden Disziplinen auskennen sollte. Aber es würde einen Beigeschmack bei ihr hinterlassen. War Evangelistos vielleicht noch im Büro, wenn die Tür ins Schloss fiel? Würde er sie beobachten und belauschen? Reiste er gerade ab? Oder blieb er tatsächlich? Versteckte er sich vielleicht im Untergrund?

Alles Gedanken, die Frau d'Auvergne jetzt so gar nicht gebrauchen konnte.



Tatsächlich begab sich Evangelistos in seiner unsichtbaren Gestalt auf geradem Wege in die Domäne der Nosferatu. Er hatte sich noch nicht festgelegt, wie er in diesem Falle verfahren wollte. Wichtig war es erstmal die heimischen Nosferatu zu kontaktieren.
 
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Sybille war einigermaßen zufrieden mit sich. Sie hatte den alten Nosferatu für seine Unverschämtheiten büßen lassen und ihm für seine Vorhaben -welcher Art sie auch immer sein mochten- eine zeitliche Begrenzung von vierundzwanzig Stunden aufgedrückt. Sollte der Kerl es übertreiben, konnte sie ihn wenigstens offiziell wegen eines Verstoßes gegen das Gastrechts belangen. Das war nicht viel, aber immerhin.

Blieb die Frage warum sich Nosferatu seines Formates überhaupt bei ihr vorgestellt hatte. Und dann gleich auf eine derart auffällige Art und Weise? Die Kanalratten, die sie kannte -und das waren zu ihrem Bedauern nicht wenige- hätten eher versucht möglichst unauffällig in die Stadt zu kommen. Entweder vollkommen unsichtbar oder wenigstens so, dass sie nicht sonderlich (und schon gar nicht derart negativ...) in Erinnerung blieben. Warum also bestand Evangelistos darauf, dass man sich seiner erinnerte? Warum war er derart darauf erpicht, dass man ihn als Bedrohung einstufen musste? Und überhaupt, was wollte er hier? War er der erste Spion eines Sabbatrudels? Ein Inconnu der für seine Brüder prüfte ob Finstertal einen geeineten Boden für ihre Pläne bot?

Es nutzte nichts, sie musste herausfinden wo er herkam. Waren seine Angaben richtig oder log er sie an? So bedeutend wie er vorgab, konnte er jedenfalls nicht sein, sie hätte zumindest schon einmal von ihm gehört. Sybille kannte beinahe alle wichtigen Kainiten Europas. Und zu vielen von ihnen unterhielt sie recht brauchbare Kontakte. Zwar nur als Haus- und Hofschneider oder besser Stil-Beraterin, aber immerhin. Für die ein oder andere unschuldige Frage sollte es reichen.


Sybille griff in die Tasche ihres Jackets und zog eine kleine Taschenuhr hervor. Leise klirrte die Kette mit der sie an das Kleidungsstück gebunden war. Der metallene Chronometer war kühl, also wurde in ihrer Nähe keine übernatürliche Fähigkeit angewandt. Dies wiederum bedeutete, dass Evangelistos bereits gegangen war. Sie hatte ihn also tatsächlich in die Flucht geschlagen.

Trotz allem, kein schlechter Anfang wie sie fand...
 
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OffTopic
Hoffe das fogende ist so okay. Ich bin auch ganz brav geblieben und habe ihre Vorgehensweise nicht näher beschrieben.


"Der älteste Nosferatu Deutschlands" klang noch in den Ohren der Ventrue nach. Das hatte dieser Evangelistos wenigstens gesagt. Eine Angabe, die sich in ihrer Position recht einfach nachprüfen ließ, bestimmt auch wenn es um lichtscheues Gesindel wie die Nosferatu ging.

Wenige Minuten später war sie auch schon schlauer. Es gab nach ihren Informationen zwei mögliche Kandidaten für den ältesten Nosferatu in Deutschland. Evangelistos war nicht darunter.

Der Name Evangelistos war an sich schon ein wenig merkwürdig. Er klang vage griechisch, was durchaus auch auf das Äußere seiner Gestalt passte. Aber diese war ja nunmal übernatürlichen Ursprungs. Evanglisten gab es im Neuen Testament und das Wort konnte auch Prediger bedeuten. Bei Prediger kam der Ventrue auch gleich wieder Sabbatpriester in den Sinn.

d'Auvergne setzte ein paar Hebel in Bewegung mehr über "Evangelistos" herauszufinden. Und tatsächlich erhielt sie später am Abend eine Spur: Im Harz soll laut eines Zeugnisses aus dem 19ten Jahrhunderts ein Nosferatu namens Evangelistos in Starre liegen. Ein weiteres aber undatiertes Zeugnis für einen "Evangelistos" lag von Baron Philippe Volgirre vor.
Die Ventrue zuckte zurück. Volgirre war der Erzeuger von Madame Guil, der Toreador Jusitcarin. Volgirre selbst hatte im späten 16ten Jahrhundert den endgültigen Tod erlitten.

Diese Nacht dürfte für d'Auvergne gerne mehr Stunden haben...
 
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