[08.05.2008] Re_Animat

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"Ja, deswegen hast du mich auch auf der Party versetzt, weil diese aufgetakelte Mira erschienen ist", antwortete Annika. "Was ist das denn jetzt für eine Scheisse, du bist da, aber es darf keiner wissen? Und nein, ich will nicht, daß du mich zu Hause abholst, es ist auch keiner bei mir, außer Ben, der paßt auf mich auf."

Ob Richard wohl ahnte, wer Ben war, na vermutlich hatte ihn das schon damals nicht interessiert.
 
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Mira... Mira... Mira??? Verdammt! Wer war die nochmal? Ach ja! Nein, doch nicht! Und wer war Ben? Ach klar! Ben. Soziologie. Zwei Semester unter mir. Vorstand der AntiFa, oder so was... ne, nicht Vorstand, aber der hatte damals die Demo wegen des NaziProfs organisiert...

"Nein. Nicht wegen Mira, meine Gute. Vielleicht erinnerst du dich, dass ich nach meinem Urlaub bei meinen Eltern nicht wiederkam? Verdammt meiner Mutter gings echt dreckig, ja?" In Richards Stimme klang falscher Zorn mit. "Vater, das Schwein, hatte sie verlassen und meine kleine Schwester gleich mitgenommen... Und ich musste mich da ersteinmal um meine Mutter kümmern. Die war fertig, kurz vorm... Ach Scheiße du weißt wovor! Und wenn ich dich also wegen einer anderen Frau versetzt habe, dann wegen meiner depressiven Mutter!" Richards Stimme wich jeglicher Zorn und wurde wieder ruhiger "Ich hätte dir viel früher Bescheid geben sollen, aber ich wollte dich nicht mit meinen Familienproblemen belasten. Du kanntest mich ja immer nur als Richard, dem Mann, der alles hinkriegt. Mir war es peinich. Verstehst du das?" Dann eine kurze Pause. "Geht es dir gut mit Ben?"
 
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Esteban saß am Steuer des Wagens und fuhr mehr oder minder durch halbherzige Ortsangaben per Handzeichen durch die Stadt. Der Regen prasselte auf die Frontscheibe des Ford und die Scheibenwischer folgten einem monotonen Takt, der so gar nicht zur Musik im Tapedeck passte. Esteban stellte die Lautstärke niedriger ein, so dass Richard halbwegs vernünftig telefonieren konnte. Unweigerlich spitzte Esteban die Ohren während des Telefonats zwischen Richard und einer unbekannten Person. Zwar war unter den lautstarken Motorengeräuschen und dem Dauerprasseln des Regens nur wenig verständlich; aber Esteban konnte sich durch Richards Aussagen annähernd etwas zusammenreimen. Ob er richtig oder falsch lag, war nicht abzusehen.

Esteban ließ sich weiterhin nichts anmerken und fuhr durch das nächtliche Finstertal.

Naja, telefonieren und aus Gullischächten krabbeln kann er immerhin schon wieder. Der packt das schon...
 
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"Sicher geht es mir und Ben gut, immerhin habe ich den schon seid 3 Jahren, da wäre es doch ein Wunder, wenn es nicht gut ginge", erwiderte annika. "Du meinst, du bist einfach das selbstloseste, uneigennützigste Wesen, das keinem auch nur ein Haar krümmen kann. Aber das meinte ich garnicht, ich meine eher als du mich versetzt und dann mit Mia auf der Party aufgetaucht bist. Ich meine die, bei der alle die Nacht im Bunker verbringen durften außer dir, weil du dich von deinen Eltern hast auslösen lassen.

War da ein wenig Sarkasmus? Jedenfalls war da etwas wie trippeln auf einem Parkettboden
 
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Ach DIE Mia!
"Annika! Es tut mir Leid." Seine Stimme klang sanft, verständnisvoll und mitfühlend. In seinem Inneren tobte es. Er war gestresst und auch ein bisschen wütend auf sie. Aber er wuste genau, dass ihre Gefühle ihm gegenüber gerecht waren... "Und nein, ich bin nicht selbstlos. Ich bin ein fürchterlicher Ergoist und Egozentriker und das weißt du auch. Und dieses Arschloch ruft dich mitten in der Nacht, nach fast fünf Jahren an und bttet dich nicht nur um Hilfe, sondern auch um Diskretion. Und jammert dir auch noch die Ohren voll. Ach ja. Das mit Mia war auch ganz anders, aber das muss ich dir ja wohl nicht nach dieser Zeit mitten in der Nacht am Telefon erklären, oder? Das ist ja auch nicht mehr so wichtig. Annika. Ich hätte mich nicht bei dir gemeldet, wenn ich nicht gemusst hätte und deshalb... deshalb ist es auch besser wenn du das Ganze hier für dich behällst. Kommst du jetzt zur Bibliothek, Annika? Hilfst du mir? Ich werde das schon irgendwie wieder gut machen."
 
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"Ich bin ja scho9n auf dem Weg auch wenn ich es eigentlich nicht machen sollte." Dann war die Verbindung weg.
 
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Danke. Und nein eigentlich nicht... Das wäre besser für dich...
"OK, Esteban fahr zur Uni! Dort wartet eine sehr angepissteste alte Bekanntschaft auf mich, die mich seit fast 5 jahre nicht gesehen hat. Ich hoffe nur, ich kann mich beherrschen... Armes Ding. Es tut mir echt Leid um sie..."

In Richards Kopf schnellten verschiedene Möglichkieten wie er es ihr erklären würde, wo er die ganze Teit gewesen ist Astronaut? Geheimagent? Vampir? Nein! Das ist es: ich war im Untergrund. Hab für die Linken gekämpft. Der Staat ist hinter mir her, darum wollte ich es nicht am Telefon besprechen. Nazis haben mich auf der straße entdeckt und verprügelt. Esteban war mein Rächer.... Und darum soll niemand wissen, dass ich hier bin. Was sage ich ihr, will ich von ihr? Geld? Ausheulen? Nein! Notdürftige Versorgung. Die hatte doch damals diesen Erste Hilfe Kurs gehabt, als wir zusammen waren! Und irgendwie muss ich ihr dann noch an die Kehle... Sie darf niemanden was sagen, weil sonst finden die mich... Das klingt relativ plausibel... plausibel genug, wenn ich ein wenig mit meinen Kräften nachhelfe... Gut das die kein Blut verbrauchen...

"So, Esteban. Was war jetzt mit deinem Lösungsvorschlag?"
 
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Esteban fuhr in Richtung der Universität.

"Aufgrund der Aktion bei der Fabrik bist du jetzt an mich gebunden. Das ist für uns beide nicht gerade gut. Wenn wir die Negativaskpekte in positive umkehren wollen, wirst du mich auch an dich binden müssen."

Er blickte Richard an. Aus seinem Gesichtsausruck konnte Richard schließen, dass es ihm ernst war.
 
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Er will sich an mich binden? Ich bin doch noch nicht einmal vollständig an ihn gebunden... Aber tatsächlich... Ein gegenseitiges Band? Was hat das für Vorteile? Ich bin an jemanden gebunden dem ich vertrauen kann und ich kann an niemanden mehr gebunden werden, dem ich nicht vertraue. Was für Nachteile hat es? Esteban ist ein schwacher Vampir, ohne Einfluss. Aber ein guter Kämpfer und eine treue Seele. Er ist vertrauenswürdig. Ich bin bereits zum teil an ihn gebunden und er hat ir zwei mal mein Leben gerettet. Ich bin kein guter Kämofer, aber zumindest sozial kompetent. Wir ergänzen uns gut... Und ich bin unfrei, aber er ist genuaso unfrei und wir haben uns in Freihheit aneinander gebunden...
Richards Antwort viel knapp aus.
"OK"
 
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Esteban nahm das OK Richards mit einem stillen Kopfnicken zur Kenntnis, während er sich weiter auf die Straße konzentrierte. Keine zehn Minuten später kamen sie bei der Universität an. Esteban parkte den Wagen und schaute zu Richard.

"Möchtest du alleine gehen oder möchtest du, dass ich dich begleite?"
 
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"Weder noch. Halt dich einfach im Hintergrund... Und halt mich von Dummehiten ab, wenn ich mich nicht beherrschen kann. Danach kannst du von mir trinken und ich geh dann wieder was jagen. Vielleicht einfach Tier? kannst du mir dabei helfen? Ich muss mich volltrinken, wenn es irgendwie geht... Und du solltest auch noch was trinken, mein Guter." Richard sprach sehr trocken, fast emotionslos. Danach nahm seine stimme einen fast melancholischen Klnag an.
"Was meinst du wird das aus uns machen?"
 
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"In Ordnung. Aber ob dir Tierblut bekommen wird, kann ich nicht garantieren. Ich vertrage es, aber mein Clan ist hinreichend dafür bekannt, den Tieren nahe zu stehen. Ob ein Toreador problemlos Vitae von Tieren trinken kann? Ich weiß es nicht..."

Esteban schwieg für für einen Moment und dachte nach.

"Freunde sind wir bereits. Wahrscheinlich werden wir wie Brüder sein. Unsere Interessen werden zu einer Einheit verschmelzen und wir werden beide aufeinander anderen Acht geben, wie auf uns selbst."
 
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"Das ist kein Problem. Nur die Ventrue haben eine Essensstörung. Wie genau? Keine Ahnung. Ich würde auch nicht über meine Geisteskrankheit reden... Tierblut schmeckt einfach schlecht. Aber das soll mir gerade echt egal sein!" Richard wirkte irgendwie... anders? Wie genau konte Esteban nicht sagen, aber es lag wahrscheinlich daran, dass er bereits leicht an ihn gebunden war... Oder? War er kurzsilbiger als sonst?
"Das Leben des Anderen werden wir über unser eigenes stellen. Damit zieh ich den Längeren, denn in einem Kampf kannst du dich selbst verteidigen. Ich dich jedoch nicht. Und auf dem sozialen Parkett? Da ziehst ganz klar du das längere Streichholz. Ich habe bereits Kontakte in Finstertal, habe ein bisschen Einfluss. Ich kenne viele Leute an der Uni... Und kann dort ein bisschen was bewegen. Und du weißt ja: Studenten sind die Elite von morgen... Und die werden mir den ein oder anderen Gefallen wohl schuldig sein.." Klang Richard irgendwie rationaler, berechnender, als sonst?
"Wir werden den anderen mehr lieben als uns selbst. Und uns gegenseitig füreinander opfern, wenn es zu einer entsprechenden Situation kommen sollte... Aber lieber opfer ich mich für dich, als für jeden anderen Vampir!" Richard lächelte und es hatte irgendwie etwas melancholisches ansich. Ist es frei, sich in Freiheit für die Unfreiheit zu entscheiden?
 
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Esteban schwieg. Er nickte lediglich und öffnete die Fahrertür. Er stieg aus und blickte sich um. Keine hundert Meter weiter erblickte er dank seiner Nachtsicht eine junge Frau. Er zeigte auf sie.

"Ist das die Person, die du treffen wolltest?"
 
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Die Frau hatte dunkle Haare, trug eine Jacke, die sich irgendwo zwischen figurbetont und zweckmäßig bewegte, und einen halblangen Rock. Weiterhin schien sie etwas zu tragen. Was genau konnte man wetterbedingt nicht ganz erkennen. Womöglich nur eine Handtasche. Die schlanke Gestalt wirkte in der Dunkelheit recht verletzlich und schien sich nicht viel anders zu fühlen. Jedenfalls hielt sie zielsicher auf die Akademie zu und behielt dabei ihre Umgebung im Auge. Es war also nicht verwunderlich, dass sie irritiert innehielt als plötzlich zwei Personen sichtbar wurden, von denen eine auf sie zu zeigen schien.
 
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Etwas versteckt und unauffällig saß einige Schritte vom Eingang entfernt eine andere Gestalt auf der Mauer, halb von einer Hecke verdeckt und mit einem ziemlich großen Hund, der ebenfalls auf der Mauer lag. Diese Gestalt war in einen dunklen Regenmantel gehüllt und hatte einen kleinen Rucksack auf dem Rücken. Sie blickte hin und wieder die Straße entlang und hörte in der Zwischenzeit Musik über ihren MP3-Player.

Was für eine Scheissnacht und da lief doch glatt eine Schnepfe einfach so im Regen herum, na wer es brauchte ...
 
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"Nein, aber das macht ja wohl nichts." Richard lächelte zu ihm herüber. "Ich habe genug Durst für zwei." fügte er sehr leise hinzu, so dass selbst Esteban es kaum verstand.
Langsam ging er auf das junge Mädchen zu. Als er bei ihr angekommen war, fragte er sie mit einem seltsamen Lächeln zwischen Schmerz und Freundlichkeit: "Könntest du mir helfen, ich bin verletzt?"
Richard trug sein schwarzes Hemd. An der Brust war es etwas zerfetzt. Darunter konnte man eine relativ offene Wunde sehen. Von der zerfetzen Hinterseite des Hemdes konnte sie nichts sehen. Das Hemd war an der Vorderseite kaum blutig, obwohl die Wunde sehr stark hätte bluten müssen. Die Haut war blass, selbst für einen Vampir, denn er war kaum durchblutet. Trotz alledem, war cdas schmerzverzerrte Lächeln vertrauenserwckend und irgendwie schien er sympathisch zu sein... Und trotz seines beschissenen Zustands wirkte er irgendwie attraktiv...

Richard hatte nicht den Nerv in diesem Zustand die Zeichen zu erkennen. Er sah nicht den Mann mit dem Regenmantel. Er sah nicht, dass vor ihm jemand stand, der keine Atemwolke hatte und auch nicht, dass sie über der Maßen blass war. Und er vergaß auch, wie er gerade aussah.
 
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Esteban blickte sich um. Er flüsterte.

"Psssst. Bist du wahnsinnig? Das geht auch unauffälliger."
 
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Was geht auch unaufälliger? AU SCHIT!! Fuck! Ich bin ja ein wandelnder... Ich hasse diese Nacht! Ich hasse diese Stadt! Und ich hasse meine Abhängigkeit!
Richard versuchte sich nichts anmerken zu lassen, denn "ihr" gegenüber gabs kein zurück.
 
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Esteban, der noch immer im Halbdunkel der Strasse stand, zog seine Jacke aus und legte sie Richard um. Danach packte er ihn an der linken Schulter, schüttelte kaum merklich den Kopf und widmete sich kurzerhand der unbekannten Frau.

"Mein Kumpel ist leider in eine Schlägerei geraten, aber keine Sorge, es ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Kannst du uns sagen, wo hier das nächste Krankenhaus ist? Wir kommen nicht von hier..."
 
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