[07.05.2008] Warten und warten und warten

Ramon Gomez

Brujah
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12. Oktober 2008
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455
Ramon erschien pünktlich beim ausgemachten Treffpunkt.
Es handelte sich um eine etwas abgelegene, heruntergekommene, ungenutzte Lagerhalle.
Die Tür war abgeschlossen. Es war hier alles mit Büschen zugewuchert.
Schutz vor Regen gab es nicht.

Ramon wartete.
Und wartete.
Und wartete.

Zunächst stand er bloß herum. Dann ging er wie ein Tiger im Käfig immer hin und her.
Seine Ungeduld wuchs.

Wo blieben die anderen denn??
Von denen ja dieser Toreador, Sebastian Schwarz, der einzige war den Ramon kannte.
Die Adresse war doch richtig??
Doch. Er hatte doch extra dreimal geprüft.
Und die Zeit stimmte auch.
Triefendnass stand er also jetzt hier blöd rum wie bestellt und nicht abgeholt.

Nach einer Weile trat Ramon die Tür der Lagerhalle ein und ging hinein. Das hätte er schon viel eher machen sollen.
Und hier drin gab es nicht mal einen einzigen beschissenen Stuhl!
Jetzt hinsetzen wär aber wirklich schön!

Nur irgendwelche Kisten mit Bläschenfolie darin gab´s hier. Fenster gab es keine.
Ramon fand einen Deckel für eine der recht großen Kisten, sodass er sich nun auf die Kiste setzen konnte. Doch viel Sitzfleisch hatte er dann doch nicht, schon bald ging er wieder wie ein gefangener Tiger hin und her.

Nicht einmal anrufen konnte er diesen diesen Toreador, der Ramon angeworben hatte, im Namen eines hohen Tiers.

Warum hat der Arsch mir nicht seine Nummer gegeben?!

Ramon trat gegen eine der Kisten und diese schoss mit großer Wucht ein paar Meter durch den Raum um dann krachend an eine andere Kiste zu stoßen.

Dann klingelte sein Handy. War das jetzt Sebastian?
Nein, es war Lilly, sie fragte wie es beim Schloss gelaufen war, und er erzählte es ihr.
Und dann wartete er wieder.

Ramon hatte sich nicht mit der Zeit vertan, ganz bestimmt nicht.
Er war zur ausgemachten Zeit am ausgemachten Ort.
Und die anderen waren offenbar ausgemachte Idioten!
Aber er wartete immer noch.
Er wartete.
Und wartete.

Verdammt, in der Zeit hätte ich schon einen Roman lesen können!

Nur dass er zum Lesen meistens sowieso nicht viel Geduld hatte.
Was waren das für Penner, warum kamen die nicht??!
Ob irgendwas passiert war?
War der Auftrag abgesagt worden? Aber dann hätte Sebastian ihm doch Bescheid gesagt? Er hatte ja schließlich Ramons Nummer.
Hatte der Arsch versäumt ihm Bescheid zu sagen?
Aber dann fiel es Ramon wie Schuppen von den Augen. Vielleicht gab es gar keinen Auftrag. Denn hatte Ramon den Auftraggeber selbst gesprochen? Nein. Er wusste ja nicht einmal dessen Namen. Alles was er hatte waren die Aussagen von diesem Scheiß Toreador.
Was wenn der Ramon einfach bloß zum Narren gehalten hatte?
Wenn das nichts weiter war als eine riesige Verarsche?

Nach einer weiteren halben Stunde war der Brujah absolut am Brodeln.
So langsam gab er die Hoffnung entgültig auf, dass noch irgendjemand zu dem Treffen käme.
Ein paar weitere Tritte gegen Kisten folgten.

"Dieser Scheiß Toreador hat mich verarscht!!"

Und das war´s dann jetzt?
Kein Auftrag, keine Belohnung?
Wozu war er also eigentlich hier, in dieser Scheißstadt? Wegen nichts!

Wozu hab ich Idiot hier mein Unleben riskiert?! Für nichts und wieder nichts!
Den ganzen Scheißdreck hätt ich mir auch sparen können!! Und alles bloß weil dieser Scheiß Toreador mich verarscht hat!!
Dieser Hund!! Den schlag ich zu Brei, diesen verdammten Arsch!!
"

Ramon spürte, dass er einer Raserei nahe war. Konnte er sie noch aufhalten?
Wollte er sie überhaupt aufhalten? War doch völlig egal.
Hier war doch sowieso niemand in der Nähe. Da konnte er hier doch ruhig austicken.
Aber dann müsste er heute nochmal jagen gehen, und dazu hatte er eigentlich keine Lust.
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

"Wo ist dieser Schweinehund! Zeig dich, wenn du Mumm hast!"

Leider war der Typ nicht da, was aber Ramons Wut nicht milderte.
Ramons Nerven waren ohnehin schon stark angegriffen, er war extrem gestresst durch all das was er in so kurzer Zeit hier schon erlebt hatte in dieser Stadt.

Eine Weile lang schaffte Ramon es noch sich zusammenzureißen.
Doch dann glaubte er ein Geräusch zu hören.
War da eben jemand zur Tür reingekommen? Kam der verfluchte Toreador jetzt doch noch? Um sich über Ramon lustig zu machen? Um ihn auszulachen wie Ramon so blöd sein konnte ihm zu glauben?

Da sah der Brujah endgültig Rot.
Da konnte er das Tier nicht mehr im Zaum halten. Er drehte sich blitzschnell um, und laut knurrend stürzte er sich auf den vermeintlichen Toreador, der zwar bloß in seiner Einbildung existierte, aber an diesem imaginären Sündenbock ließ der Brujah nun seine Wut aus.
Er ließ seiner Zerstörungswut freien Lauf. Das Tier in ihm triumphierte.

Ramon bekam nicht mit was er in seiner Raserei alles anstellte.
Irgendwann kam er wieder zu sich.
Er spürte etwas auf sich liegen, eine Wand. Ramons Kopf schmerzte. Eine Weile blieb er noch benommen liegen. Dann stemmte die Wand hoch, und sie krachte laut auf.
Da merkte er, dass das wohl mal das Dach gewesen war.
Er hatte offenbar die ganze verdammte Lagerhalle auseinandergenommen. Die Wände waren nicht aus Ziegel sondern nur aus Holz, das Dach auch.
Ramons Hände waren voller Holzsplitter.

Verdammt, was hab ich hier gewütet.

Und jetzt stand er also wieder im Regen, inmitten von zertrümmerten Holzkisten und -wänden.

"Ist das eine Scheißnacht heute."
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

Jetzt stand er also hier wie ein begossener Pudel.

„Scheiß Regen!“

Ramon ging zurück zu seinem Auto und setzte sich rein.
Seine Hände waren völlig zerschunden und blutig, das heilte er erstmal.
Dann saß er eine ganze Weile still da und pickte sich Splitter aus den Händen.

„Scheiß Splitter!“

Er schaute sein Gesicht im Rückspiegel an.
Der Brujah sah genauso aus wie er sich fühlte. Abgeschlagen, müde, enttäuscht, frustriert, abgenervt.

Warum hab ich Blödmann eigentlich nicht im Auto gewartet?

Hier hätte er doch schön im Trockenen sitzen können. Er hätte doch von hier aus jeden gesehen, der sich der Lagerhalle näherte.

Hat mir wer ins Hirn geschissen, oder warum bin ich darauf nicht gekommen?

Dann hätte er aber vielleicht sein Auto demoliert anstatt die Halle. Hatte also doch auch sein Gutes, dass er nicht im Auto gewesen war.
Irgendwie funktionierte sein Hirn nicht so richtig, hatte er das Gefühl. Machte diese Stadt ihn so dösig? Das war doch irgendwie nicht normal.

„Scheiß Stadt!“

Und jetzt? Weg von hier?
Was sollte er denn noch hier, wenn er keinen Auftrag mehr hatte hier.

Na ja, dann gab´s da ja noch die Geißel. Aber lohnte es sich nur deswegen hier zu bleiben? Nicht so wirklich.

Aber selbst wenn Ramon sich morgen von hier verpisste, vorher sollte er noch Malik anrufen und ihm das Neueste berichten. Und wenn er sich mit Ramon treffen wollte? Na ja, dann trafen sie sich eben.
Aber wenn er jetzt nichts mehr von sich hören ließ, dann würde der Malkavianer vielleicht bei den hohen Tieren, die er kannte Schlechtes über Ramon sagen, und das wäre das genaue Gegenteil von dem was Ramon sich erhofft hatte.
Selbst wenn er bald den Abgang machte sollte er also einen guten Eindruck hinterlassen.

Der Brujah holte also sein Handy hervor und versuchte die Geißel zu erreichen.
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

Ramon musste nicht lange warten. Malik hatte nichts mehr zu tun nach der Ruine und döste so vor sich hin.

"Hallo Ramon." Maliks Stimme war nicht mehr so zackig und genervt, sondern wirkte ziemlich entspannt.
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

Der Brujah hatte sich ja schon ausgetobt und sich dadurch wieder beruhigt, aber man konnte nicht behaupten, dass er gute Laune hätte oder entspannt wäre. Er riss sich jedoch zusammen. Dennoch hörte Ramon sich nicht unbedingt so an als ob es ihm blendend ginge.

„Hallo Malik. Die Sache mit dem Schloss hab ich also jetzt hinter mir.
Soll ich das am Telefon erzählen, oder wär es dir lieber wenn wir uns treffen?“

Er war sich nicht sicher was ihm selbst lieber wäre, eigentlich war´s ihm egal, sollte Malik entscheiden.

Ramon hatte nicht das Gefühl, dass er vorhin massig viel Blut verbraucht hatte, aber vielleicht sollte er trotzdem noch jagen gehen heute. Na mal sehen.
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

"Mh..." Malik überlegte einen Augenblick.

"Lass uns das von Angesicht zu Angesicht besprechen. Wo bist du gerade?" nach der Sache mit den Kameras im El Privilegio, war Malik vorsichtiger geworden und würde nun nicht alles hier besprechen.
 
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Im Hintergrund war die ganze Zeit das Prasseln des Regens auf Ramons Autodach zu hören.

„Ich sitz in meinem Auto.“

Aber er konnte jetzt doch nicht sagen wo er jetzt war und am allerwenigsten, warum er hier war, also musste er sich eben mit einer kleinen Notlüge behelfen.

„Bin mir aber nicht so ganz sicher wo ich gerade bin. Bin ziellos umher gefahren und hab dann irgendwo angehalten. Aber ich werde schon noch rauskriegen wo ich bin, und ich kann dann zu irgendeinem Treffpunkt kommen, kein Problem. Und dann könnten wir im Auto sitzen und reden. Dann ist man doch wenigstens vor Lauschern sicher.
Im Hotel ist wohl alles voller Kameras, sagte Lilly. Und wer weiß ob die Aufnahmen dort nicht auch Ton haben, da würd ich mich nicht drauf verlassen, dass es nicht so ist. Im Café sind wir ja auch belauscht worden, das weiß ich hundert Pro, aber dazu später.
In einem Elysium unterhält man sich also besser über nichts was niemand anders mitbekommen soll.“
 
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"Gut. Treffen wir uns auf den Parkplatz der Bibliothek von Finsterburg. Da müsste um die Uhrzeit eh keiner mehr sein. Dann können wir weiter sehen. Wann kannst du da sein?"

So konnte Malik jedenfalls noch einmal austesten, ob dieses Gebäude immer noch verflucht war.
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

"O.K.
In 20 Minuten vielleicht, ist ja zum Glück nicht viel Verkehr um die Zeit."

Doch, das dürfte er schaffen in 20 Minuten.

Nachdem das Telefongespräch beendet war fuhr der Brujah also los. Er gelangte sogar schon in einer Viertel Stunde nach Finsterburg und hielt wenig später auf dem Parkplatz der Bibliothek.
Er war noch nicht ausgestiegen, und irgendwie war ihm hier etwas seltsam zumute.
Aber das passierte in dieser Scheißstadt doch ständig.

Der Brujah schaute aus dem Fenster. War schon ein Auto da, das von Malik?
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

Malik schelte sich nach dem Telefonat aus seinem Sessel und legte die Akte weg, die er gerade gelesen hatte. Dann warf er sich noch schnell seinen Mantel über und griff nach seinen Waffen, da man in den Nächten in Finstertal scheinbar niemals sicher sein konnte.

Dann ging er nach Unten und unternahm einen Spaziergang zur Bibliothek. Sein Auto war zur Reparatur, doch das Privilegio war ja nicht all zu weit von der Bibliothek entfernt.

So sah Ramon kein Auto was vorfuhr, sondern nur Malik, der auf sein Auto zugelaufen kam und dann die Hand zum Gruß hob. Wobei er seine Ahnung zur Bibliothek bestätigt fühlte.
 
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Auch Malik fühlte sich hier mehr als nur beobachtet und das ungute Gefühl kroch in seine Gedanken und in sein Fühlen. Es war kaum zu ertragen, denn das Tier war sehr auf dem Sprung, die Augen folgten ihm und es war als wäre da ein Wispern und auch immer wieder diese Gestalten im Augenwinkel, die dann verschwanden.

Bei der Annäherung war es zu erst nur wenig, doch als er dann bei Ramon ankam, mußte er sich schon sehr zusammenreissen, denn nun war es sehr massiv geworden, es war unheimlich, böse und abschreckend. Zumindest das Tier wollte hier nur weg.

Doch davon bekam Ramon nicht alles mit, er hörte nur ein Wispern und spürte ein gewisses Unwohlsein, er wollte weg, das war klar, doch von dem, was Malik spürte bekam er nicht soviel mit.
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

Schließlich erblickte Ramon eine Gestalt, die auf sein Auto zukam und die Hand hob. Das war Malik.
Er kam zu Fuß?
Ach so, wahrscheinlich wohnte er im Hotel, und das war doch hier ganz in der Nähe.

Irgendwas war hier nicht so ganz normal.
Der Brujah öffnete die Fahrertür und trat kurz nach draußen, so als könnte er dann besser ergründen was hier los war. Er sah sich prüfend um, konnte aber nichts entdecken und schaute dann den Malkavianer an.

"Hallo. Also irgendwas stimmt hier nicht. Ich hör da so ein komisches Wispern, oder bilde ich mir das bloß ein?"

Er wirkte verwirrt, aber nicht beunruhigt oder verängstigt, denn es war für ihn zwar irgendwie unheimlich hier, aber Angst machte ihm und seinem Tier das Ganze nicht, sein Tier war ruhig.

"Tür ist offen. Sollen wir besser woandershin fahren? Wär ja kein Problem."

Ramon setzte sich wieder ins Auto.
Sehr eilig und dringlich schien es Ramon aber nicht zu sein hier wegzukommen. Na ja, für ihn war das Unheimliche ja auf einem erträglichen Level.
 
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Malik nickte Ramon nur flüchtig zu und drehte sich dann noch einmal zur Bibliothek um und stieg dann schnell ein.

"Dieser Ort ist verflucht und es scheint nicht besser zu werden." Maiks Stimme klang leicht gepresst und zischend.

"Lass uns von hier verschwinden!" Mehr sagte die Geißel erst einmal nicht, wobei sein Blick auf die Bibliothek geheftet war.
 
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Ramon bekam den Eindruck als sei es Malik ziemlich unangenehm hier zu sein und wunderte sich ein wenig darüber, denn für ihn selbst war´s nicht so schrecklich schlimm hier zu sein.
Was den Brujah mehr beunruhigte als dieser Ort hier war die Wirkung, die das Ganze auf Malik hatte. Diese Gehetztheit, die er ausstrahlte, das war für Ramon unangenehm.

Dennoch zog sich Ramon noch seine Lederjacke aus bevor er losfuhr und legte sie auf den Rücksitz, daran hätte er natürlich schon früher denken können. Warum hatte er dieses nasse Teil eigentlich die ganze Zeit noch angehabt.
Ramon mahnte sich, dass er sich besser beeilen sollte, sonst würde sich Maliks Laune vielleicht umso mehr verschlechtern. Am Telefon hatte er noch sehr entspannt geklungen, aber jetzt war´s ja vorbei damit.

Warum hat er das dann überhaupt als Treffpunkt gewählt, wenn er doch schon wusste, dass dieser Ort verflucht ist. Na ja, verstehe einer die Malkavianer.

Für Malik war es wahrscheinlich eine quälend lange Minute, bis Ramon sich schließlich wieder angeschnallt hatte und losfuhr.
Ramon wirkte ziemlich gelassen und ruhig. War der Brujah soviel unempfindlicher für das Grauen hier? Warum nur machte ihm das Ganze hier nicht soviel aus?
Doch diese Fragen stellte sich höchstens Malik, nicht Ramon. Für den Brujah war es eben kein Grauen.

Das Auto verließ also schließlich den Parkplatz. Ramon fuhr einfach mal ein Stück, und nach ein paar Minuten fragt er:

„Haben wir jetzt genug Abstand, soll ich hier irgendwo anhalten?“

Er zumindest spürte jetzt rein gar nichts mehr von der unheimlichen Atmosphäre.
Ihm war anzumerken, dass ihn die ganze Chose nicht sonderlich mitgenommen hatte.
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

tatsächlich war diese Minute, nicht gerade das Paradies für den Malkavianer. Dauernd zupfte etwas am Rande seines Verstandes und sein Tier jaulte innerlich auf. Wenn Ramon wüsste, was Malik wirklich alles wahrnahm, wäre er überrascht, wie ruhig der Schwarze noch war.

Immer mehr sprach die Verlockung zu Malik über den Rand der Wirklichkeit zu schielen und mehr zu sehen, als man mit bloßen Augen oder geschärften Sinnen wahrnehmen konnte. Doch hielt er sich zurück und fragte sich, was hier vier Malkavianer ausrichten könnten, da es sogar noch schlimmer wurde.

Als Ramon dann losfuhr war Malik erleichtert, da ihm eine Entscheidung abgenommen wurde.
"Ja hier ist gut." Nun musste Malik leicht Grinsen. Wie schnell man doch den Schrecken vergessen konnte, wenn man ihn nicht mehr vor Augen hatte.

"Was hast du auf dem Parkplatz gespürt?"
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

Ramon erspähte eine Stelle wo er parken konnte und hielt dort an.

„Sagst du mir dann auch was du gespürt, oder gehört und gesehen hast?
Bin doch auch neugierig, ob es dasselbe war.“

Aber wenn der Malkavianer nichts verraten wollte würde er eben nichts sagen.

„Schon als ich auf dem Parkplatz ankam hatte ich so das Gefühl, irgendwas ist hier komisch.
Irgendwie unheimlich. Und dass ich am liebsten wieder weg will. Aber nicht, dass das für mich so brennend eilig gewesen wäre. Ich hätt´s da genauso gut noch ne Weile länger ausgehalten. Aber angenehm war´s nicht.
Aber ich hatte den Eindruck für dich war´s dort wesentlich schlimmer?
Ach ja, und dann war da noch dieses Wispern. Worte konnte ich nicht verstehen. Irgendwie gruselig, aber Panik hatte ich nicht. Und irgendwas Besonderes sehen konnte ich dort nicht, habe ja Ausschau gehalten, aber war nichts.“

Ramon konnte sich irgendwie schwer vorstellen, dass Malik es zugeben würde, wenn er dort Panik gehabt hatte.

„Warum wolltest du denn eigentlich da hin, oder ist das jetzt zuviel gefragt?
War´s da nicht immer so?“
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

"Das wispern habe ich auch gehört und es hat mein Tier ganz verrückt gemacht." Doch Malik Grinste Ramon an.

"Zum Glück bin ich immer noch der Herr hier in meinem Körper." Nie würde Malik eingestehen, dass er auch eine leichte Panik gehabt hatte.

"Außerdem habe ich immer wieder etwas im Augenwinkel gesehen. Doch sobald ich hingesehen habe, ist es mir entwischt. Wärst du noch länger dort geblieben, hätte ich einen Blick hinter den Schleier der Realität gewagt.

Irgendetwas ist dort und es scheint nicht bester Stimmung zu sein. Aber ob es Zacharias ist, der hier ebenfalls spukt." Malik zuckte mit den Schultern.

"Da habe ich keine Ahnung. Jedenfalls musste ich noch einmal testen, ob es immer noch hier so ist, wie es gestern war." Das er morgen vielleicht mit dieser Albrecht hier her gehen würde, verschwieg die Geißel erst einmal.

„Also, wie war euer Besuch im Schloss?“
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

Äh was, Blick hinter den Schleier der Realität? Was meinte Malik denn damit? Na ja, Malkavianer hatten doch irgendwelche seherischen Fähigkeiten, zumindest manche, bestimmt war irgendsoein Malkavianerkram gemeint.

"Also mein Tier war ganz ruhig, und ich hab wie gesagt nichts gesehen, auch nicht aus den Augenwinkeln."

Offenbar war der Malkavianer empfindlicher für sowas?

Irgendetwas ist dort, nicht in bester Stimmung? Vielleicht ein Kumpel von Zacharii, na klasse. Was für eine Scheißdomäne.

„Die Hüterin hat übrigens voll über Lilly abgelästert, da wär mir fast der Kragen geplatzt. Es gäbe da Ungereimtheiten bei ihr. Pfffft! Bloß weil sie mit ein paar Neuen geredet hat, ist sie gleich verdächtig?! Ach ja, und weil sie sich an dich drangehängt hat. Das ist wohl der Hauptgrund. Aber dass die Hüterin dich nicht abkann wurde ja schon bei der Krisensitzung sehr deutlich. Wer für dich was übrig hat ist also bei ihr auch unten durch. Sie wusste auch von unserem Gespräch im Café, also wo Lilly uns Brujah von Jennys Drohung erzählt hat, irgendjemand hat uns also belauscht. Es war aber niemand in unmittelbarer Nähe, da muss also jemand ein sehr scharfes Gehör gehabt haben, oder vielleicht sind da Wanzen, wer weiß. Jetzt kreidet die Hüterin also Lilly auch noch an, dass sie angeblich alle Leute gegen Jenny aufgehetzt. Das war überhaupt kein Hetzen, und diese Info war doch nur für Brujah bestimmt. Dass da jeder Pimpf lauscht war doch nicht eingeplant. Aber nochmal werden wir im Café nicht über so was reden.
Lilly hat uns doch bloß sinngemäß gesagt, wenn sie spurlos verschwindet sollte man mal bei Jenny anklopfen. Da Jenny ihr ja den Tod angedroht hat.
Wenn hier einer hetzt, dann die Hüterin. Hat keine stichhaltigen Beweise gegen Lilly, stellt sie aber als total verdächtig hin. Würde mich ja nicht wundern, wenn Helena dann auch bei anderen Leuten so über Lilly herzieht. Rufmord nennt man sowas.
Lilly hab ich´s auch vorhin am Handy erzählt was Helena da über sie losgelassen hat. Also ich hab das Gefühl, wenn die Frau sich einmal darauf eingeschossen hat, dass jemand ein Arsch ist, dann kann man sich auf den Kopf stellen und es nutzt nichts, die ändert dann ihre Meinung nicht mehr.
Also ich rede ja genau wie Lilly auch lieber mit den Neuen als mit den Alteingesessenen. Da geht´s nämlich lockerer zu. Da hat man nicht das Gefühl, die nehmen einen jetzt unter die Lupe ob man wohl ein Spion ist. Hier fühlt man sich ja nun wirklich nicht gerade willkommen. Die Hüterin wollte mich ja gestern sogar erst aus dem Café rausschmeißen. Dabei hab ich gesagt, dann nehm ich eben nicht an dieser komischen Versammlung teil. Wozu denn einen direkt vor die Tür setzen, wenn die Versammlung noch gar nicht angefangen hat? Aber Enio kannte mich noch von früher, also durfte ich bleiben.“

Ramon schüttelte verständnislos den Kopf.

„Ach so, und du wolltest doch die Telefonnummer von dem neuen Gangrel haben, den ich und Lilly heute am frühen Abend bei der Akademie getroffen hatten. Er hat mir seine Nummer gegeben. Aber ich wär froh, wenn du ihm nicht sagst, dass du die Nummer von mir hast.“

Ramon gab Malik die Nummer.

„Er heißt Steven und ist Neugeborener, und er ist echt in Ordnung. Wir waren dann noch zu dritt in einem Irish Pub hinterher. Ich bin etwas eher gegangen, ich war so hungrig und wollte noch jagen. Wie es scheint, hat es zwischen Lilly und Steven dann gefunkt.“

Ramon grinste.

„Na jedenfalls sind sie jetzt ein Paar, und das verheimlichen sie auch nicht. Im Café haben sie miteinander geturtelt. Eine Lovestory mit einem Blutsauger, also ich hätt da ja keinen Bock mehr drauf, aber ich denk bei den beiden könnte es klappen, sie wirkten sehr harmonisch und sehr verliebt.“

Aber Malik wollte ja eigentlich was zum Thema Schloss hören, dann sollte Ramon besser jetzt auch mal davon erzählen.

„Äh ja, und das Schloss.
In dem Schuppen war also eine Alarmanlage, und weil also Adrian nicht kommen konnte um die Schachmatt zu setzen sind wir ins Schloss eingebrochen. Ich hab eine Fensterscheibe eingeschlagen. Dahinter war so eine Art Poststelle, die Türen, die ins Schloss geführt haben, waren aber alle verrammelt.
Es hat keine Alarmanlage geschrillt, funktioniert hat sie aber trotzdem.
Dann mussten ich und die Harpyie uns verdrücken, weil die Bullen angerückt sind. Helena und Rothschild sind da drin geblieben, denn sie konnten sich ja unsichtbar machen.
Ich bin dann mit der Harpyie ins Mexican. Da wir schon mal da waren haben wir uns nach Herrn Stahl erkundigt, ihm gehört ja der Laden.“

Ramon hielt inne, denn er hatte plötzlich den Faden verloren.

Was ist bloß los mit mir, verdammt??

Aber vielleicht wollte Malik ja irgendwelche Fragen stellen, also konnte Ramon genauso gut kurz Pause machen.


Out of Character
Mehr kann Ramon erst erzählen, wenn der Schloss Thread zu Ende gespielt ist.
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

Was Malik über die Hüterin hörte, überraschte ihn nicht gerade. Dass die beiden nicht auf gutem Fuß standen, wussten alle, die gestern bei ihrem Ringen zugegen waren. Das sie überall wo sie ihre Hand hatte, spionierte war ihm auch klar gewesen, seid sie die Kameraauszeichnungen gezeigt hatte. Nun hatte er einen Zeugen, der ihn seine Gedankengänge bestätigte.

"Ist doch klar, dass so gut wie allen Neuen Misstraut wird. Würde ich an ihrer Stelle auch machen. Doch durch ihre Art, wird irgendwann die Unterstützung, die sie genießt zusammenbrechen. Lass sie weiter ihr Gift spritzen und bald werden sich ihre Verbündeten von ihr abwenden." Mehr hatte Malik eigentlich nicht zu Helena zu sagen. Die Zeit würde zeigen, ob er etwas direktes unternehmen würde. Die Regentin war da schon eine größere Gefahr.

"Ihr habt euren Auftrag also nicht erfüllt?" Malik zeigte es zwar nicht groß, aber der Gedanke, dass Helena Versagt hatte, war ungemein befriedigend.
 
AW: [07.08.2008] Warten und warten und warten

Ramon glaubte nicht so recht, dass man sich von Helena abwenden würde nur weil sie über Neulinge hetzte - wahrscheinlich würde man ihr sogar glauben, aber er sprach es nicht aus.

Auftrag nicht erfüllt?

„Na ja, zumindest noch nicht."

Und viel blieb nicht mehr zu berichten.

"Im Mexican wusste man nichts wo Herr Stahl abgeblieben ist. Dann hat Helena uns vom Mexican abgeholt. Sie will wohl noch mal ins Schloss, und dann sei das Ganze kein Problem, aber näher erklärt hat sie das nicht. Keine Ahnung wie sie dann da reinkommen will und ob ich dann überhaupt wieder mit von der Partie sein werde. Da wird sie doch sicher Adrian bevorzugen. Schon allein, weil er sich mit Alarmanlagen auskennt.
Helena ist dann mit Rothschild und der Harpyie zur Bibliothek der Akademie, die wollten da nach irgendwelchen Plänen des Schlosses suchen. Und ich bin auf die Idee gekommen ich könnte ja mal zur Ruine fahren und schauen ob ihr dort meine Hilfe gebrauchen könnt. Weil ich hatte ja erstmal nichts mehr zu tun, war bloß noch auf Abruf bereit, für den Fall, dass die Bullen sich vom Schloss verziehen. Der Ghul von Rothschild wurde beim Schloss postiert, und der soll Bescheid geben sobald die Bullen abziehen. War aber nix, die sind anscheinend stundenlang dort. Nee, das wird wohl nix mehr mit Schloss diese Nacht.“

Na immerhin hatte Ramon dadurch seinen Termin für das „Treffen“ wahrnehmen können, oder besser gesagt das geplatzte Treffen. Aber wär er nicht hingegangen hätte er ja nicht erfahren, dass das Ganze bloß eine riesige Verarsche gewesen war. Wenn doch angeblich, so wie dieser Scheiß Toreador behauptet hatte, neben ihm und Ramon noch zwei weitere Leute in diese Domäne gekommen waren um denselben Auftrag zu erfüllen und auch sie bei dem Treffen hätten auftauchen sollen – es war ja wohl sehr unwahrscheinlich, dass ganze drei Personen nicht zu diesem ach so wichtigen Treffen kamen, weil sie völlig unerwartet verhindert waren, z.B. weil ihnen etwas zugestoßen war. Das ließ also für Ramon nur den Schluss zu, dass er verarscht worden war. Allein bei dem Gedanken daran wurde er schon wieder mürrisch, konnte das aber verbergen, hoffte er zumindest.
 
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