(07.05.2006) Feuer und Tod

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Der Wald lag ruhig. Eigentlich sollte es die Besucher wundern, denn sie wussten, dass in diesem Augenblick nicht weit von hier einige Garou versammelt waren. Der Himmel war sternenklar und die sonstigen Waldtiere äußerst leise ... oder nicht hier.
 
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Meyye wundert sich weniger... die Garou werden schon Mittel und Wege haben, sich und ihre Rituale vor den Augen immer neugieriger Menschen ein wenig abzuschirmen, sonst wären sie nicht so lange unentdeckt geblieben, Schleier hin oder her. Dass diese Mittel und Wege nicht perfekt sind, wenn es um Kainiten geht, weiß sie auch. Na gut, wenn es damals nicht Tatjana gewesen wäre, die sie gefunden hat, sondern ein anderer Garou, wäre die Geheimhaltung durch eine kurze Schnetzelaktion gewahrt geblieben...

Soviel hat sie Tatjana zu verdanken. Wie ein Wassertröpfchen, das einer Lawine als Kern dient hat sie dafür gesorgt, dass dieses tierhafte, nach allem schnappende und einsiedlerische Wesen wieder weiß was es heißt, zumindest fast lebendig zu sein. Wer weiß, was aus ihr geworden wäre, wenn sie Tati damals nicht getroffen hätte. Sie will es gar nicht wissen. Aber ab jetzt muß sie es... sich vorstellen, wie ihr Unleben ohne Tatjana weitergeht. Es wäre noch viel schwerer, wenn sie Julian nicht hätte, und Nikita, und Viktor... und Delilah. Aber auch so wird es nicht leicht. Dieser Abend, der Schlußstrich... der wird ganz bestimmt nicht leicht.

Meyye steht am Waldrand und wartet. Sie ist nicht allein. Julian braucht ihre Führung bestimmt nicht, Nikita schon eher... und Viktor, sobald er kommt, würde den Platz vermutlich nicht ohne finden. Oder vielleicht doch, denn er hat zwar keine Sicht im Dunkeln aber dafür kann er Geister befragen. Es wird aber einfacher, wenn Julian und sie die anderen einfach führen, und es bedeutet auch, dass sie eine Gemeinschaft bilden.
 
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Julian trat aus einem Gebüsch auf Meyyes Seite. Er war sehr ruhig und gab der Gangrel einen kurzen Kuss auf die Wange. "Ich würde gerne nach der Feierlichkeit mit dir sprechen." Seine Stimme war ernst und er schien selber davon etwas überrascht. Nach ein paar Augenblicken schenkte er ihr ein liebevolles Lächeln, um die Situation zu entschärfen.
 
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Wenn da nicht Julian wäre, der sie da aus ihrer brütenden Nachdenklichkeit reißt... schon für solche Kleinigkeiten, einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und die richtige Wange zu küssen, liebt sie ihn. Sie sieht ihn an, denn der Tonfall ist ihr durchaus aufgefallen... sie würde schlucken müssen, wäre sie noch lebendig. Sie nickt sacht. "Natürlich." antwortet sie und kann sich schon denken, worum es sich drehen wird. Delilah. Aber welche Konsequenzen zieht er daraus? Eine Unruhe, ein klumpiges Gefühl in der Magengegend scheint sich zu bilden... Furcht. Aber dann lächelt er und das Gefühl schwindet wieder. Ihr eigenes Lächeln fällt ein wenig matt aus und zeigt nicht die Erleichterung, die sie fühlt... zumindest temporär. Denn Tatjana ist immer noch tot und sie immer noch unterwegs zu ihrer Totenfeier, und das trübt die Stimmung doch erheblich...
 
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Nikita stand neben ihrer Mutter, denn auch sie wollte sich von ihrer Mitbewohnerin und Freundin verabschieden. Gut, zugegebenermassen: Meyye stand Tatjana näher, doch auch für sie hat Tatjana immer dazugehört, als Teil ihrer kleinen Familie, die sie im Unleben gefunden hat und für die sie so dankbar war. Allein hätte sie es wohl nicht geschafft.
Sie haben ihr geholfen sich in dieser Welt der Dunkelheit zurechtzufinden und haben ihr zur Seite gestanden wenn sie mal wieder Gewissensbisse hatte, weil sie um zu überunleben Menschen beissen musste. Die meiste Zeit machte ihr das keine Probleme, doch ab und zu packte es sie und es tat ihr einfach nur Leid.
Und jetzt sollte sie sich von einer der beiden Personen verabschieden die ihr die letzten zwei Jahre so geholfen hatten....
 
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Julian hatte Nikita etwas förmlich mit einem warmen Händedruck begrüßt. "Schön, dass du auch da bist. Bitte hab nachher keine Angst, wenn du recht viele Garou in ihrer ... monströsen Gestalt sehen wirst ... Sie werden euch nichts tun."

Dann sah er wieder zu Meyye. Nur kurz und ihm war die Stille etwas unangenehm. "Dann warten wir nur noch auf Viktor ..." Er musste schlucken und sein Magen verkrampfte sich. Er hatte den ganzen Tag über Meyyes Monolog vom Vorabend nachgedacht. Aber es würde später nicht nur um Delilah gehen.
 
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Ein deutliches Knacken war zu hören, als sich Viktor näherte.
Er trug einen langen, dunklen Mantel, wirkte halbwegs für eine Beerdigung gekleidet, aber nicht zu steif.
Es hatte etwas länger gebraucht, da er sich rituell gereinigt und vorbereitet hatte.
Jetzt näherte er sich der verabredeten Stelle und war wie immer nicht gerade der geschickteste dabei.

Als er die kleine Gruppe erkennen konnte, ging er zu ihnen.

"Hallo!"

Mehr konnte er gerade nicht sagen.
Julian und Nikita waren hier, und zusammen konnten sie mehr füreinander tun, als Viktor beitragen konnte.
Trotz seiner Freundschaft war er ein wenig Außenseiter, denn er hatte nicht in dieser ein wenig seltsamen WG gelebt!
Dennoch war er dankbar, das er anwesend sein durfte und von Tatjana Abschied nehmen konnte!
 
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Meyye ist auch froh, dass Nikita da ist... sie sieht es genauso, dass Nikita Teil dieser ungewöhnlichen Familie ist, der auch Tatjana angehört hat. Gestern Nacht hatte sie nicht mehr viel Zeit, mit ihr zu reden, und wer weiß wie es heute wird. Jetzt jedenfalls haben sie keine Zeit mehr, denn sie hört Viktor schon kommen und schaut in seine Richtung. "Hallo." begrüßt sie ihn ebenso wortkarg. Allerdings hat sie noch was zu Julians kleiner Warnung hinzuzufügen. "Ach ja... Lost Shadow wird auch da sein." sagt sie und blickt Nikita an, die den Mistkerl schon kennt. Aber Viktor wohl nicht. "Er ist Tatjanas.... Erzeuger und das größte Arschloch, das die Garou zu bieten haben. Du erkennst ihn sicher, er wird sich nämlich darüber aufregen, dass wir dabei sind. Geht ihm einfach aus dem Weg und überlaßt ihn mir."

Damit sieht sie Julian an... sie sind aufbruchsbereit. Und sie geht auch gleich los, hinein in den Wald. Sie trägt heute jenen Lederrock, den Tatjana ihr gekauft hat, ein dunkles Shirt und eine ebenfalls dunkle Jacke... etwas, das wirklich für Beerdigungen geeignet ist, hat sie nicht im Schrank. Aber es wird sowieso keine, wie sie die Menschen hier abhalten würden...
 
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Die kleine Gruppe ging noch um die zehn Minuten, bis sie auf die Lichtung kamen, die Meyye und Julian bereits kannten. Noch bevor sie auf die Lichtung traten, zuckten Meyyes Ohren und sie konnte sich denken, dass sie vom Umbra aus beobachtet wurden. Es waren ca. 20 Garou dort versammelt. Also eine ganze Menge. Erstaunlicherweise auch viele fremde Gesichter waren dabei und von einigen konnte man etwas Unmut in ihren Zügen erkennen.

Allerdings wirkte ein großer blonder Hühne wirklich überrascht, als sein Blick auf Viktor fiel. Schnell wandte er sich ab, um sich mit einem anderen zu unterhalten. Viele Blicke waren auf die Vampire gerichtet.

Sylvia trat mit einer festlichen Robe auf die Nauankömmlinge zu. In ihrer Begleitung war Black Mind, der Septenführer. Auch er hatte ein festliches Gewand an, dass mit vielen Glyphen verziert war. Er beugte sein Haupt langsam und senkte kurz seinen Blick, als er die Gruppe stumm begrüßte. Andere Garou sahen diese Geste und ein leises Raunen ging durch die Menge. Dann wandte er sich wieder seinem Gesprächspartner zu. Es war Richard, der ebenfalls den Vampiren freundlich zunickte. Sein Blick hing etwas länger auf Viktor.

Sylvias Blick war klar und ihre Züge waren voller Trauer. "Ich freue mich, dass ihr alle gekommen seid. Ich zeige euch, wo ihr wärend der Zeremonie stehen sollt." Als sie an die Stelle gingen wandte sich die Ritenmeisterin an Meyye: "Ähm ... Lost Shadow will die Fackel führen ... ich darf ihm diesen Wunsch nicht abschlagen." Sie klang gedrückt ... und es war ihr nicht recht, aber der Schattenlord sein Recht eingefordert hatte ... es war wohl sehr kurzfristig gewesen.

Dann blieb die Theurgin plötzlich stehen und hielt Meyye an der Schulter fest. "Du hast doch nicht etwa Silber dabei?!" Sie klang leise aber dennoch sehr ernst. "Ich spüre sowas. Du kannst hier doch nicht mit deinen Waffen auftauchen. Gib mir bitte das Silber." Sie öffnete ihre Handfläche. "Später bekommst du sie wieder zurück." Meyye gab ihr die Dolche und nach einem tadelnden Seufzer ging Sylvia zu Black Mind.

In der Mitte der Lichtung waren mehrere Scheiterhaufen aufgebaut. Drei große im Vordergrund und vier kleinere dahinter. Sylvia führte die Gruppe auf die rechte Seite des Halbkreises zu. Sämtliche Garou waren in festlichen Gewändern oder in strahlenden Rüstungen gekleidet. Viele hatten ihre mächtigen Waffen an ihrer Seite und das Bild wirkte nicht wirklich vertrauenserweckend. Allerdings waren die Garou erstaunlich ... ruhig.

Man konnte eindeutig auf den ersten drei Scheiterhaufen die Garou erkennen. Zuerst eine rothaarige, junge Frau ... und daneben ein stattlicher Mann in einer schwarz schimmernden Rüstung. Als drittes und somit in der Nähe der Vampire lag Tatjana in ihrer Geburtsgestalt, was in diesem Fall die monströse Crinos-Gestalt war. Sie war in ein schwarzes Gewand gekleidet, dass mit silbernen Fäden hübsch bestickt war. Zu sehen waren die Glyphen ihres Vorzeichens und des Stammes.

Die Ältesten der Septe standen mit einer Lücke neben den "Gästen" und weitere Garou vervollständigten den Halbkreis. Sie standen in ihren Rudeln und Lost Shadow hatte einen kurzen, gehässigen und fiesen Blick für Meyye übrig. Triumpf lag in seinen Zügen. Wie immer fühlte er sich überlegen.

Dann begann ein Garou mit einem lauten anhaltenden Heulen. Bisher waren alle in menschlicher Gestalt gewesen ... doch das änderte sich nun. Alle anwesenden Garou verwandelten sich bei diesem Heulen in ihre Kampfgestalt. Die kostbaren Gewänder und Rüstungen passten sich automatisch der neuen Größe an. (Die "neue" Größe war nun zwischen 2,50m und 3,30m)
 
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Nikita erwiederte Julians Gruss indem sie seine Hand ergriff und ebenfalls drückte und lächelte: "Ich finds schön dass ich mitkommen darf." Auf seine Vorwarnung hin nickte sie.

Viktor wurde von ihr auch recht kurz begrüsst: "Hallo."
Für Nikita war Viktior ein noch relativ ungeschriebenes Blatt. Sie würde das zwar gerne ändern, den er war abgesehen von Meyye einer der Vampire denen sie kein Misstrauen entgegenbringt, doch sie will sich nicht aufdrängen. Alle anderen Kainiten waren ihr suspekt, was wohl hauptsächlich an Meyyes "Erziehung" liegt.

Meyyes Warnung nimmt sie ohne Kommentar zur Kenntniss. Sie hat Lost Shadow ja schon kennengelernt als sie von ihn im Gebiet der Garou aufgeschnapt wurde.

Als die Gruppe von Black Mind gegrüsst wurde, senkte auch Nikita ihr Haupt und ihren Blick. Ebenso bei Richard.

Dann ging sie mit den anderen zu dem ihnen gezeigten Platz und beobachtet das was geschehen würde.
 
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Meyye sagt den Weg über kein Wort und sieht sich erstmal um, als sie auf dem Platz angekommen sind. Dass sie aus dem Umbra heraus beobachtet werden wundert sie überhaupt nicht... aber das Ohrenzucken stört sie jetzt etwas. Viele der versammelten Garou hat sie beim letztenmal noch nicht gesehen, das ist dann wohl die inzwischen eingetroffene Verstärkung... und so einige von ihnen wollen keine Toten hier, jedenfalls keine die noch herumlaufen können und nicht am Ende ins Feuer wandern, würde sie mal vermuten.

Als Sylvia und Black Mind kommen, richtet sie ihren Blick auf die beiden. Ein wenig verwundert auch sie die Verbeugung des Septenführers, aber es vielleicht ist es ja eine Anerkennung ihrer Kriegshilfe, ihres Verlustes... und auch ein wenig Show für die Garou, welche die Kainiten noch nicht kennen. Also macht sie mit und verbeugt sich ebenfalls.

Sie nickt Sylvia zu, als diese sie auch mit Worten begrüßt. Natürlich kommt sie... wie hätte sie wegbleiben können. Als sie allerdings weiterspricht, erstarrt sie... innerhalb von Sekunden kocht sie vor Wut. "Du darfst ihn ihm nicht abschlagen?" fragt sie so entgeistert wie zornerfüllt. "Du mußt!" Jeder, alle dürfen die Fackel eher führen als der eine, der Tatjana seit ihrer Geburt gequält hat. Und dann fragt die Theurgin nach dem Silber. Beinahe hätte Meyye schallend gelacht, ihre Dolche gezogen und sich abgewandt, um sich auf die Suche nach Lost Shadow zu machen, aber aus den Augenwinkeln sieht sie Nikita. Was würde aus ihren Begleitern werden, wenn sie das täte? Also gibt sie sie einfach wortlos ab, mit brennendem Blick, der sich in Sylvias Augen bohren soll.

Dann folgt sie ihr zu dem Platz, an dem sie stehen wollen... sozusagen die Delegation der Kainiten. Irgendwie fühlt sie sich mehr fehl am Platze als beim erstenmal, wo sie dabei war. Aber da stand sie an Tatjanas Seite... und heute ist sie wegen ihr hier. Sie überblickt nur flüchtig die anwesenden Garou, sie hat das schließlich schonmal gesehen, und angesichts des großen, schwarzen Körpers auf dem Scheiterhaufen kann es sie nicht mehr beeindrucken. Und doch... schweift ihr Blick auch zu den anderen toten Körpern, die da liegen. Sie zählt sieben... die jetzt tot sind. Lachhaft... kein einziger Kainit hat seine Existenz beendet, aber sieben Lebende sind jetzt tot.

Dann sieht sie Lost Shadow und ihre Hände ballen sich zu Fäusten. Er darf es nicht. Nicht er. Dafür wird sie sorgen. Und wenn sie ihm dafür das Maul stopfen muß. Wie auch immer sie das machen will, jetzt da sie ihr sogar das Silber abgenommen haben, das sie aus genau dem Grund mitgenommen hat... sie ist doch nicht irre und geht irgendwohin wo Lost Shadow auch ist ohne ihre Silberwaffen dabeizuhaben.

Als die Garou ihr Wolfsgeheul anstimmen, hat sie einen Kloß im Hals... sie sollte mitmachen. Für Tatjana, aber sie ist keine Garou... sie ist auch kein Wolf... sie hat es versucht, aber sie kann es nicht... nichteinmal jetzt? Sie braucht nur daran zu denken, das Heulen zu hören und sich davon leiten lassen wie von einer Gebrauchsanweisung... sie fällt auf alle Viere und verliert ihre menschliche Gestalt, diese Tarnung, um sie durch eine andere zu ersetzen. Eine Wölfin mit sandfarben-rotbraunem, dünnem Fell steht an ihrer Stelle da, hebt den Kopf zum Himmel und stimmt in das Heulen mit ein.
 
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Viktor nahm sich Meyyes Worte zu Herzen und folgte ihnen dann!
Nebenbei musterte er Julian.
Diesem schien es den Umständen entsprechend gut zu gehen!

Eine merkwürdige Spannung kroch über Viktors Haut, er spürte eine mystische Kraft an diesem Ort.

Dann kamen sie an den Platz und es fiel ihm tatsächlich ein kleiner Stein vom Herzen, als er Keitl lebend und anscheinend gesund sah.
Seine Reaktion war verständlich, der Tremere war ihm nicht böse deswegen!

Viktor hielt den Blick ein wenig gesankt, musterte aber die Umgebung und die Anwesenden. Mit kritischen Blicken hatte er gerechnet, aber ungelich schwerer war der Grund, weswegen er auch andere Garou traf.
Tatjanas Verlust traf ihn härter, als er zugeben mochte.
Die Erinnerung an ihr erstes Treffen damals im Pub kamen hoch, waren schon seit gestern in seinem Kopf und wollten nicht wieder verschwinden!

Als Sylvia und der Septenführer sie begrüßten, versuchte er, diese so ehrlich wie möglich anzusehen und grüßte ebenfalls stumm mit einem Kopfnicken zurück.
Es tat gut, Richard zu sehen. Ein kurzes Lächeln, das aber sofort wieder verschwand, huschte über sein Gesicht!

Dann folgte er zu der von Sylvia gezeigten Stelle und verhielt sich so ruhig und unauffällig wie möglich.
Auch, als es um Lost Shadow und die Dolche ging, mischte er sich nicht ein!
Fehler konnte man aus der Welt räumen! Und Meyye war sehr wohl alleine in der Lage dazu!

Ihm entging nicht der Blick des Garou, und so wusste er, um wenn es sich wohl bei diesem Lost Shadow handeln würde.
Und so, wie sie ihn 'Erzeuger', und nicht 'Vater' genannt hatte, konnte er Meyyes Antipati nur zu gut nachvollziehen!
Wenn Meyye es wollte, würde er ihn in einen kleinen winselnden Köter verwandeln, der ihr Stöckchen holen würde!

Doch dann kam die Verwandlung und das Heulen.
Irgend etwas regte sich in seinem toten Herzen.
Als sich auch Meyye verwandelte, war er fast wieder ein wenig traurig, ein Tremere und kein Gangrel zu sein!
Aber jeder war nun mal das, was er war.
Sein Blick wanderte über die Verstorbenen.

Ja, es war Trauer!
 
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Als das Geheule der Garou einsetzte und sie sich verwandelten, bekam Nikita eine Gänseheut auf den Rücken.
Dann verwandelte sich auch Meyye.
Ob sie auch sollte...?
So recht traute sie es sich nicht, sie war immerhin noch mehr Gast als Meyye, die Tatjana ja schon um einiges länger kannte.
 
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Als sich Meyye verwandelte schienen viele Blicke zu ihr zu wandern und einige machten auch eine kurze Pause in ihrem Heulen. Nur ein Heulen wurde dabei grimmig. Lost Shadow schien Meyye regelrecht mit seinem Blick aufzuspießen.

Dann war das Geheul vorbei und Sylvia sah ebenfalls zu wölfischen Meyye. Ihre Augen wurden feucht und sie nickte der Gangrel dankbar zu. Fast jeder sah nun zu den Gästen und viele hatten einen erstaunten Blick. Ein paar tuschelten sogar in einer sehr grummeligen Sprache.

Sylvia erhob nun ihre Stimme und sprach in einer für die Vampire unbekannten Sprache. Vielleicht nicht unbedingt sooo unbekannt aber zumindest unverständlich. Sylvia schien etwas aufzuzählen und alle anderen stimmten am Ende eines Abschnittes mit einem zustimmenden Geheul ein. Hier hatte Meyye das Gefühl, dass sie sich diesem Geheul lieber nicht anschließen sollte ...

Dann verwandelten sie sich alle wieder in ihre menschlichen Gestalten zurück. Lost Shadow allerdings war bei der Rückverwandlung eher das Schlußlicht und nachdem ihn die Ritenmeisterin mit einem bösen Blick bedachte, verwandelte er sich mit einem spöttischen Grinsen zurück.

Sylvia sog scharf die Luft ein und wandte sich an die Versammelten. "Wir sind hier zusammengetroffen, um von großartigen Kämpfern und Streitern Gaias Abschied zu nehmen. Es ist für uns alle ein großer Verlust und wir werden jeden Einzelnen schmerzhaft vermissen! Nach dem letzten Kampf ist die Trauer groß und es hätte noch mehr Opfer geben können. Wir alle wissen, dass unser Leben ein einziger Kampf ist. So wird es in den letzten Tagen immer sein. Jeder von ihnen war tapfer und jeder von uns war am Ende seiner Kräfte. Vorwürfe dürfen hier nicht fallen! Wir werden unsere Schwestern und Brüder immer gedenken und sie werden in unseren Geschichten Unsterblichkeit erlangen." Sie machte eine bedeutungsvolle Pause und ihr Blick schien jeden einzelnen zu treffen.

"Voice of Morning, Galliard der Fiannas, kam mit ihrem Rudel aus meiner Heimat. Meine Heimatsepte aus Irland schickte uns diese Unterstützung. Sie war aufgeweckt, voller Tatendrang und ihre Stimme war die reinste Wohltat. Wir werden sie vermissen ..." Sie nickte einem anderen Fianna zu, der bereits eine Fackel entzündet hatte. Mit dieser trat er an den Scheiterhaufen heran und nach einigen Worten entzündete er mit glasigen Augen das Holz.

Sylvia führ fort. "First Strike, Ahroun und vom Stamm der Kinder Gaias. Er kam ebenfalls zur Unterstützung mit seinem Rudel aus dem Osten. Er kämpfte hart, ausdauernd und er war sehr schnell! Ein großartiger Kämpfer und doch ... in den Pausen des Sturms ... war er ein Quell der Zuversicht. Wir werden ihn vermissen!" Es trat eine junge Frau aus einer Gruppe, die lange hellbraune Haare hatte. Ebenfalls mit einer Fackel in der Hand ging sie zitternd auf den verstorbenen Rudelgefährten zu. Glitzernde Tränen rannen ihre Wangen hinab und nachdem er ihn noch einmal sanft über die Wange gestreichelt hatte, entzündete sie das Holz. Sie trat danach wieder zu ihrem Rudel zurück.

Sylvia schluckte. Sie wusste, dass Meyyes Zorn bezüglich der Fackel berechtigt war ... aber die anderen Garou würden dies nicht verstehen. Mit einem entschuldigenden Blick sah sie noch einmal zu der Gangrel. Ihre Stimme war etwas kratzig, als sie weiter sprach. "Tatjana, Lost Cub, Metis, Ragabash und Schattenlord aus unserer Septe. Sie hatte ihr Rudel zuvor verlassen ... Wir alle waren diesbezüglich am Anfang kritisch. Allerdings zu unrecht. Sie hat uns niemals im Stich gelassen und wir konnten uns immer und zu jeder Zeit auf sie verlassen. Wir akzeptierten, dass es ihr dort wo sie wohnte, glücklich war. Sie starb im Kampf und sie hat durchgehend tapfer gekämpft.

Hier möchte ich mich noch einmal offiziel bei unseren Gästen bedanken, die uns auf ihre Weise Unterstützung schickten." Sie verneigte sich kurz. Dann seufzte sie still und nickte mit traurigem Blick Lost Shadow zu. Dieser hatte die Fackel ebenfalls entzündet und ging selbstsicher und triumphierend auf Tatjanas Scheiterhaufen zu. Hier musste er an der Gruppe der Kainiten vorbei.
 
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Die Wölfin, die vor kurzem noch Meyye war, beendet ihr Heulen mit den anderen, und es klingt fast so, als bräche ihre Stimme in einem Schluchzlaut. Sie senkt den Kopf und hebt ihn dann wieder, aber sie sieht nur verschwommen. Können Wölfe weinen? Eigentlich nicht... Vampire schon gar nicht, oder nur Blut... aber Wölfe sehen schlecht. Dafür ist ihr Gehör schärfer, und der Geruchssinn, der vor allem vom beißenden Rauch der Fackeln gereizt wird. Sie bleibt in dieser Form, während Sylvia etwas in der Garousprache sagt, spitzt die Ohren für die unverständlichen Laute, die ihr doch so gemacht scheinen, als wären sie eher für Wolfsohren als die von Menschen... oder Kainiten. Das Mitheulen nach der Aufzählung kann sie sich verkneifen.

Auch sie findet ihre menschliche Gestalt zurück, als es die Garou ebenfalls tun. Natürlich muß Lost Shadow wieder aus der Reihe tanzen, aber damit bestärkt er sie in ihrem Entschluß nur. Jemand anderer muß die Fackel nehmen, und wenn sie es selbst tut! Sie war Tatjana in den vergangenen zwei Jahren mehr Familie als Lost Shadow in seinem ganzen, miserablen Leben - und Nikita auch. Sie hört kaum Sylvias Eröffnungsworte, ist erst wieder aufmerksam, als der erste Name genannt wird. Hier bleibt sie stumm und sieht nur zu, während andere, die die Toten besser kannten, sich ihrer annehmen.

Und dann kommt Tatjana, und in ihr kämpfen Wut auf Lost Shadow und Trauer um Tati um die Vorherrschaft, schmieden aber schließlich eine unheilvolle Allianz, die sich eigentlich schon abgezeichnet hat. Auch wenn sie gemildert wird durch Sylvias Worte. Ja... Tati war glücklich, auf gewisse Weise... wenigstens das haben sie für sie tun können. Den Dank für die Unterstützung quittiert sie nur mit einem Blick. Es hat nichts genutzt, sie hätte noch viel mehr tun sollen...

Doch die Gedanken zerfasern, als Lost Shadow vortritt, mit der Fackel in der Hand. Mit jedem Schritt, den er geht, brodelt es in ihr stärker, drückt ihr etwas in den Rücken und will sie laufen lassen. Es ist Wahnsinn... er ist ihr größter Feind, und er hat Feuer in der Hand. Aber in ihrem derzeitigen Zustand würde Meyye auch in die Sonne gehen. Vielleicht wird sie diesen Ort nicht mehr verlassen, vielleicht genauso in Flammen aufgehen wie Tatjana und die anderen Toten. Sie schaut sich zu ihren Begleitern um. Julian, Nikita, Viktor... werden sie es verstehen? Sie kann es hoffen. Sie sagt nichts, fixiert ihren Widersacher, dann geht sie los.

Sie tritt ihm in den Weg und sieht ihn einfach nur an mit kalter Wut. Sie streckt die Hand aus. "Gib sie mir!" sagt sie einfach nur, laut und deutlich, langsam und betont, in purem Befehlston. Aus jeder Vibration ihrer Stimme sickert die Wut über diese Unsäglichkeit, dass er, ausgerechnet er ihr die letzte Ehre erweisen soll. Es darf nicht sein. Und es wird nicht sein.
 
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Viktor hörte ruhig zu.

Dann kam Tatjana an die Reihe und Lost Shadow trat vor.
Und Meyye sah sie an, was Viktor bestätigte, das etwas passieren würde.

Nur ein geflüstertes: "Nicht!" kam über seine Lippen, aber es war kaum zu hören.
Es mochte eine Dummheit sein, aber Meyye war vollkommen überzeugt, das richtige zu tun!
Wie konnte er da einschreiten?
 
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Nikita hörte und schaute sich das Ritual mit Interesse an.

Als sie dann jedoch merkte dass sich Meyye wieder einmal mit Lost Shadow anlegen wollte wurde ihr unwohl. Sie wollte die in seine Richtung gehende Meyye noch daran hindern indem sie versuchte nach deren Arm zu fassen, doch sie verfehlte ihn und musste nun tatenlos zusehen wie ihre Mutter sich hoffendlich nicht in den Tod stürzte.
Gut vielleicht nicht gleich in den Tod, aber bestimmt in irgendwas schlimmes. Dies war immerhin eine Totenfeier, Tatjanas Totenfeier und sogar hier musste sich Meyye mit Lost Shadow noch kloppen.
Warum muss sie immer so einen Scheiss bauen....
In diesem Moment nahm sich die jüngere Gangrel vor ihrer Mutter eine Standpauke zuhalten wenn dies rum war und sie noch leben würde und es ihr nicht schon andere gesagt haben.
 
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Julian hatte immernoch Tränen in den Augen und er wusste, was es Tatjana bedeutet hätte, dass Meyye jetzt in ihre Wolfsform gefunden hatte. Sein Blick war verschwommen, als er spürte, wie sich in Meyye etwas aufbäumte. Sie war wütend ... und es würde etwas schlimmes geschehen ... gehetzt sah er Meyye an und wollte schon nach ihrer Hand greifen, als sie vortrat, um Meyye festzuhalten. Allerdings war er zu langsam, er ging dennoch zu ihr ... und legte eine Hand auf ihre Schulter. Allerdings nicht, um sie zurück zu halten, sonder um sie zu stärken. Sie hatte vollkommen recht. Lost Shadow gebührte diese letzte Ehre nicht.

Sylvia stockte der Atem und sah fassungslos zu Meyye ... Sie hatte ihr doch gesagt, dass Tatjanas Vater die Fackel führen würde. Gut ... die Reaktion darauf hätte sie auf diese Situation vorbereiten können ... Back Mind sog die Luft ein und schüttelte nur langsam den Kopf. Ein Raunen ging durch die gesamte Menge der Garou und allen Vampiren wurde es plötzlich etwas mulmelig.

Lost Shadow lächelte provokant und sah Meyye an. "Nein! Du hast sie zu dem gemacht, was sie am Ende war! Meine Tochter hat den Einflüsterungen des Wyrms ... und damit meine ich dich, nicht widerstehen können. Diese Ehre, die sie hier bekommt und tatsächlich als Streiterin Gaias bestattet zu werden hat sie nicht verdient! Sie hat kurz zuvor gräßliche Schmerzen erleiden müssen, weil sie von einer Plage besetzt war. WAS denkst du, woher ist diese Plage gekommen? Doch nur von dir! Du tropfst vor Gift und Lüge!!

Ich will wenigstens ihren Geist retten! Ich verstehe hier die Ältesten nicht, sie haben dich und deine Brut hierher eingeladen ... und ihr entweiht diesen Ort!" Erneut ein Raunen durch die Menge und Sylvia schnitt mit einem scharfen Wort ein. "Lost Shadow! Zügel deine Zunge!! Und Meyye ... trete zurück!"

Dann schnaufte der Schattenlord und schüttelte den Kopf. "Du bist ein Geschwür! Lass mich vorbei!" Seine Stimme zischte Meyye entgegen und sie bekam einige Speicheltropfen ab, da er sehr dicht mit der Fackel an ihr stand.
 
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Viktor konnte sich nicht mehr zurückhalten.
Leise aber eindringlich und beschwichtigend sprach er:

"Wir sind nicht hier, um Beleidigungen auszutauschen! Wir sind hier, um Abschied von einer Freundin und den Gefallenen zu nehmen!
Und Tatjana hat diesen Abschied mehr als verdient!
Wenn sie das nicht so empfinden, Lost Shadow, sollten sie es wirklich vielleicht Meyye überlassen!
Bitte, einigt euch friedlich!
Schmäht nicht diese Zeremonie!"

Wieso sollte dieser Garou das Feuer entfachen, wenn er es doch gar nicht als verdient ansah?
Zumal auch die Septe der Meinung zu sein schien, das Tatjana diese Bestattung verdient hatte!
Er blickte ihn ruhig an.
 
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Schon klar, dass den anderen Meyyes Unruhe vor dem Sturm auffällt, aber sie kann sich weder durch geflüsterte Warnungen noch durch Gesten aufhalten lassen. Julian... er bringt sie dazu, fast ein wenig zu spät loszugehen. Überraschung droht sie zurückzuhalten, die Kraft die er ihr mit dieser einfachen Geste gegeben hat, treibt sie wieder vorwärts.

Als Lost Shadow spricht, wünscht sie sich die Silbermesser zurück, ihr Blut droht in Wallung zu geraten und wie von selbst Krallen zu formen. Sie bietet ihre ganze Selbstbeherrschung auf, damit es nicht dazu kommt. Vielleicht ist es nur der Fackel in seiner Hand zu verdanken, dass sie sich zurückhält und sich nicht auf ihn stürzt, weil das Tier mit sich selbst kämpft... drohende Raserei gegen die Furcht vor dem Feuer. Vielleicht sind es Viktors Worte, die das drohende Unheil nochmal abwenden. Und sie bestärken, auch wenn sie nicht ganz nach ihnen handelt.

"Ich kann nicht!" schreit sie in Sylvias Richtung nach ihrem Befehl, dann fixiert sie wieder Lost Shadow. "Du elender Lügner! Dir liegt nichts am Wohl deiner Tochter, im Leben nicht und jetzt erst recht nicht... du willst nur alles zerstören, so wie immer, einschließlich ihrer Totenfeier! Du weißt genau, was sie gewollt hätte und dass du die Fackel führst gehört bestimmt nicht dazu!"

Sie schaut sich um. Das geht nicht nur sie und Lost Shadow etwas an. "Ihr habt ihn alle gehört! Darf er so über eine Kämpferin sprechen, die ihr Leben für den Caern gegeben hat? Diejenigen von euch, die dabei waren, als er verbannt wurde, wissen genau, warum er die Fackel nicht führen darf! Ihr wißt, was er ihr angetan hat! Ich war Tatjana zwei Jahre lang mehr Familie als er in seinem ganzen miesen Leben, obwohl ich doch angeblich so eine Wyrmkreatur sein soll! Sogar ich wäre würdiger, die Fackel zu führen, jeder von euch wäre es! Jeder Regenwurm hier im Boden wäre es! Lost Shadow darf es nicht tun, damit hätte er sie noch ein letztes mal geschändet!"

Wo kommen all die Worte her? Jedenfalls hat sie sich nicht in Rage geredet... die Wut war schon vorher da und kommt nur immer mehr durch, während sie spricht. Und natürlich geht sie nicht aus dem Weg.
 
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