[07.05.08] Unter der Ruine

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Wie die sich aufspielte, die Gräfin! Und sie wurde immer unverschämter, jetzt würdigte sie also Malik als Anführer herab. Dafür hätte Lilly die Frau prügeln mögen, aber es war an Malik etwas zu diesen herben Vorwürfen zu sagen oder es zu ignorieren.

Lilly zuckte kein Bisschen zurück als die Gräfin ihren Stock mit der Klinge schwang.

Die Traumwelt zur Sprache zu bringen, wenigstens einen nützlichen Beitrag hatte die Alte da geleistet.
Was Ramon sagte, darauf wäre Lilly jetzt gar nicht gekommen. Aber wenn Zacharii eine ganze Traumwelt schaffen konnte, warum dann nicht auch eine einzelne „Traumperson“, wie Ramon es genannt hatte. Möglich wäre es doch theoretisch.

„Was Ramon gesagt hat könnte stimmen. Da wär´s also sehr riskant das Pergemant zu zeigen, wer weiß was dann passiert. Wenn Zacharii das Pergament dann durch diese eventuelle Trugbild-Noir vernichten kann, das wäre fatal.“

Lilly sprach ganz ruhig, denn sie wollte der Gräfin gewiss nicht die Genugtuung liefern hier eine völlig unbeherrschte Brujah vor sich zu haben. Auf die nicht gerade scharfsinnigen Beleidigungen, mit denen die Gräfin sie bedacht hatte, ging Lilly gar nicht ein, das war es nicht wert.
 
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"Eine Traumperson? Das ist doch jetzt nicht ihr ernst...?"

Noir hob die Augenbrauen und schüttelte dann den Kopf. Was für ein Kindergarten. Sie versuchte hier die Stadt zu retten und alles was diese völlig verblödete Bande zu Stande brachte, waren haltlose Vorwürfe und völlig wirklichkeitsfremde Hirngespinste. Man sah der ehemaligen Seneshall an, wie hin und hergerissen sie war. Zum einen wäre sie wohl am liebsten einfach gegangen, andererseits wollte sie die Rettung der Stadt auch nicht ein paar Verrückten überlassen. Sie unternahm einen letzten Versuch.

"Können wir jetzt bitte wieder auf einem etwas normaleren Level miteinander sprechen? Nichts von dem was Sie sagen oder tun macht einen Sinn und ich bin es langsam leid darauf hinzuweisen, in welcher Gefahr wir schweben."

Sie unterbrach sich und unternahm einen letzten Versuch der Rettung.

"Lurker? Wenn Sie noch irgendwo hier in der Nähe sein sollten, mein Freund! Sein Sie bitte so gut und reden Sie mit mir! Ich weiß nicht mehr weiter und könnte wirklich etwas Unterstützung gebrauchen!"

Sie wartete voller Hoffnung auf eine Reaktion
 
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Ich bin hier drüben und prüfe gerade die Wandnischen nach Durchgängen.

Die Stimme des Nosferatu brach leicht, als er sein Krähen etwas im Volumen anhob, so dass er deutlich zu hören war. Er sagte es völlig nebensächlich, so als ginge ihn der ausgebrochene Disput gar nichts an. Genau genommen war es ihm auch ziemlich egal, was sich die keifenden Vampire an den Kopf warfen. Schon bevor sie angefangen hatten über Traumwelten und Spukgestalten zu sprechen, hatte er beschlossen, dass er dringendere Probleme hatte. JETZT wollte die Noir also seine Hilfe?

Die Gestalt des Nosferatu hockte auf dem Boden in einer der Ecken und schien gerade die Wand in Höhe des Fußsockels zu untersuchen. Seine Tonfall war kühl gewesen. Wenn die dämliche Ziege ihm gesagt hätte, das sie vorhatte hier aufzukreuzen, dann wäre das Problem gar nicht erst entstanden. Aber auch zum eingeschnappt sein war er jetzt nicht aufgelegt. Er enthielt der ehemaligen Seneschall das Schriftstück sicherlich nicht vor, weil er die beleidigte Leberwurst spielen wollte.

Für ihn war diese Rechnung glasklar. Erst gestern hatte er seine Tochter glücklich wieder zurück bekommen und jetzt war sie schon wieder in Gefahr. Zumindest musste sie als verschwunden gelten und er würde sie jetzt finden. Zacharii hin, Werwölfe her, üble Kreaturen aus der Hölle, uralte Lasombra Seelen aus der Vergangenheit schön und gut, aber ihm alles egal. Wo war Stray?

Irgendwann schien die Gestalt mit ihrer Suche soweit am Ende, so dass sie sich erhob und dem Pulk wieder zu wandte. Sie wollten eine Entscheidung? Schön!

Sie werden überhaupt nichts anschauen. Wir werden jetzt die Anderen finden. Wenn wir sie gefunden haben, dann gebe ich es raus.

Die Worte 'und wenn wir alle draufgehen' sprach er nicht aus, aber irgendwie mochte man den Eindruck gewinnen, dass sie nach hallten. Er hob seinen Blick und sah der Noir aus dem Schatten seiner Kapuze direkt in die Augen, die fahl aus der Dunkelheit heraus schimmerten. Wenn sie wirklich die Lady Noir war, dann wusste sie, dass er gestern als erstes, noch bevor es um Belohnungen, Gefallen, Bündnisse und Ränke gegangen war nur eine einzige Frage gehabt hatte.

Er wollte seine Tochter.

Wenn sie die ehemalige Toreador war, das Kind und der Lehrling von Buchet, dann, so schätzte Lurker, würde sie nicht nur in der Lage sein zwei und zwei zusammen zu zählen um was es ihm ging, sondern sie würde sicher auch ahnen zu was der Nosferatu fähig war in dieser Hinsicht.

Ja, er nahm das Schicksal aller Vampire, nicht nur der Anwesenden, sondern dass aller der Domäne und im gleichem Atemzug die ganze Stadt und jeden lebenden Menschen darin als Geisel für das Leben seiner Tochter.

Er pokerte nicht. Das hier war kein Spiel. Es war ihm ernst und er war so weit weg von einem Bluff wie man nur sein konnte. Soviel konnte man der glatten, kalten, absoluten Ruhe in seinem Blick entnehmen. Die Noir würde verstehen. Vielleicht verstand der Nosferatu die Ex Toreador seinerseits besser, als diese gedacht hatte.

Die 'Stadt retten', pah.

Sie wollte Zacharii und sie wollte sich an ihm rächen, für die unendliche lange Zeit und die Universen von Schmerz und Qual, die er ihr zugefügt hatte. Lurker hatte ein persönliches Interesse daran, dass dem Koldunen endgültig der Garaus gemacht wurde, aber das was die Noir empfinden musste konnte er nicht einmal im Ansatz erfassen. Ihr Hass musste grenzenlos sein und ihr Verlangen nach Rache schwärzer als die tiefe, leere Dunkelheit aus der sie nach ihrem Tod wiedergeboren worden war. Eigentlich waren es drei Tode. Drei Seelen und drei Wünsche dem Koldundenen ein möglichst grausames Ende zu bereiten. Dem Nosferatu erschien das nur fair. Der Tzimisce hatte Jahrhunderte lang Wahnsinn, Krieg und Hass gesät, da durfte man sich nicht wundern wenn man so eine Ernte einfuhr. Er war auch der Erste der dem Mischwesen Beifall applaudierte und die Türe aufhielt auf dem Weg zur ihrer Rache. Aber zuerst Stray. Wenn sie ihre Genugtuung wollte, dann würde sie sich dem Nosferatu beugen müssen in dieser Sache. Möglich, dass sie irgendwann die Herrscherin dieser Stadt werden würde. Möglich dass sie sich eines Tages hierfür an ihrem Untertan und 'Verbündetem' rächen würde für dessen heutige Impertinenz. Wenn es soweit war, würde er lächelnd jede Art der Strafe auf sich nehmen, solange seine Tochter in Sicherheit war.

Damit war alles gesagt, nur seine Tochter zählte für ihn und wenn Finstertal vor die Hunde gehen sollte, dann war das so. Ohne Stray war hier nichts, dass es sich für ihn zu retten lohnte. Es war ihm sogar egal ob die Noir verstand.

Er wandte sich ab und begann erneut seine Suche. Ruhig, kalt, methodisch.
 
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Oooooh Lurker, hiiiiilf mir, mein Freund. Ach je, mir kommen die Tränen.

Ach, da war Lurker ja wieder. Und alles Flehen, Bitten und Betteln hatte zum Glück keinen Erfolg.
Lilly empfand Schadenfreude gegenüber Noir und der Gräfin als sie hörte wie Lurker der ehemaligen Seneschall das Pergament verweigerte und darauf bestand, dass sie zunächst die andere Gruppe ausfindig machten.

Am liebsten hätte die Brujah breit und triumphierend gegrinst, aber sie verkniff sich sogar jeglichen Kommentar, aber eine gewisse Zufriedenheit war ihr deutlich anzusehen.
Sie beobachtete nur ob Noir jetzt die Kinnlade runterfiel und ob sie sich jetzt in erneuter Jammerei erging. Damit würde sie aber bei allen außer der Gräfin auf Granit beißen, soviel war klar.
Oder würde sie einfach nur enttäuscht und beleidigt schweigen?
Und der Gräfin war jetzt hoffentlich ihre vorlaute Wichtigtuerei vergangen.

Wenn diese beiden Weiber jetzt bloß endlich still waren. Außer Noir hatte jetzt endlich mal was Brauchbares zu sagen wie man Enio und die anderen ausfindig machen konnte.
 
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Malik hatte nicht übel Lust einmal die Funktion seiner Waffe an der Ventrue zu testen, doch wäre dieser Angriff schwer zu erklären gewesen. Als dann Noir ihren Freund Lurker um Hilfe bat, war Malik kurz am Überlegen, ob es nicht vielleicht ein Fehler gewesen war, dem Nosferatu die Rolle zu geben. Schließlich könnte er auf der Seite der Seneschall sein. Was dann?

Doch als Lurker so unmittelbar auftauchte, wie er verschwunden war, lösten sich alle Sorgen von Malik in Luft auf. Nicht nur hielt er sich daran, der Seneschall die Rolle nicht zu geben oder zu zeigen. Er wählte seine Worte auch so, dass er sie nicht einmal nach getaner Arbeit Noir geben musste.

Malik lächelte die Gräfin nun kühl an.
"Wie sie sehen, muss man eine Anführerrolle nicht nur auf Druckmittel oder mystische Disziplinen stützen Miss Liebstein. Aber ich weiß, dass eine Ventrue, mit so etwas nicht viel anfangen kann." Dann schaute er wieder zu Noir.

"Und sie sehen auch, dass der werte Lurker meiner Meinung ist. Ob wir das Ritual haben oder nicht, ist erst einmal egal. Wenn wir die anderen finden, können wir uns darüber unterhalten, ob sie es sehen werden oder nicht. Doch nun sollten wir alles Mögliche tun, um die Anderen wieder zu finden und ich nehme an, sie haben schon eine Ahnung nicht wahr?" Wenn Noir wirklich alles beobachtet hatte, was bis jetzt geschehen war, dann wüsste sie es vielleicht sogar genau. Die kleine Fechteinlage der Ventrue, ignorierte Malik jedenfalls vollkommen. Dass sie ohne seine Anweisungen hier herunter gekommen war, würde ein anderes Mal gesühnt werden.
 
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Die Alte lachte laut auf, als Lurker und alle anderen geendet hatten. Immer noch, ein wenig fahrig, mit dem Degen herum wedelnd, trat sie zwischen Lilly und Malik. Der Brujah stand sie dabei fast auf die Füsse, aber drehte ihr den Rücken zu, nicht ohne selbiger kurz die Zunge rauszustrecken.

„Ah, natürlich. SIE haben alles im Griff. Genau so schätze ich Herrn Lurker ein. Er tut, was sie wollen. Leiden sie an Größenwahn? Ah, ich vergaß aus welchem Clan sie stammen.“

Sie kicherte.

„Dann können sie ja gar nichts dafür. Es ist das Blut. Jaja, das Blut. …Ohoh, bitte erschießen sie mich jetzt nicht, …. sonst werden sie vielleicht an den mystischen Fähigkeiten scheitern, die sie so verdammen. Warum nutzen sie nicht, was ihnen gegeben wurde? Oder ist da nichts?“

Sie wedelte mit ihrer Klinge vor dem Gesicht der Malks herum, wie mit einem Dirigentenstock. Sie schien völlig vergessen zu haben, dass man damit auch verletzen konnte. Nur eine Stolperer nach vorne und sie würde ihn aufspießen.

„Na dann, wie soll es weiter gehen, da SIE ja der Allmächtige persönlich sind, … haben sie schon Löcher in den Händen? …. wissen sie bestimmt uns Unwürdige zu erleuchten.“

Ein hysterischer Lachanfall schüttelte sie und sie hielt sich die Hände vor den Mund, um ihn zu einem Glucksen zu unterdrücken. Dazu klemmte sie die Klinge unter den Arm, um beide Hände freizuhaben.

Sie schnitt sich dabei in den Arm. Etwas was sie nicht zu bemerken schien, genauso weinig wie sie bemerkte dass diese Aktion Lilly in die Brust treffen würde, falls diese icht ausweichen würde.
 
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Malik war offenbar auch zufrieden mit Lurkers Reaktion.
Die Gräfin nahm sich immer mehr heraus, die Schimpftirade Malik gegenüber war ja nicht zum Aushalten.
Dann streckte die Alte Lilly die Zunge raus, und das Herumfuchteln mit dem Stock wurde allmählich gefährlich.
Jetzt wich Lilly dann doch zur Seite, noch gerade eben rechtzeitig um nicht getroffen zu werden.

Bei der tickt´s doch nicht mehr richtig! Jetzt reicht´s!

Ohne lang zu fackeln packte Lilly den Arm der Gräfin, und mit der anderen Hand entwand sie der Ventrue die Waffe, bevor sie damit noch mehr Unheil anrichten konnte. Sich selbst hatte sie damit ja schon verletzt anscheinend, Lilly konnte das Blut riechen. Zum Glück war sie nicht hungrig.
Die Brujah warf den „Stockdegen“ oder wie auch immer man das Teil nennen mochte, zu Boden.

„Ich sehe nur eine Person, die hier grad verrückt spielt.“

Anschließend packte Lilly die Gräfin mit beiden Händen, sie war für die Brujah offensichtlich ein Fliegengewicht. Lilly wollte die Ventrue aus der Kammer raustragen und vor die Tür setzen.
 
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Die Klinge klirrte auf den Boden. Etwas was die Alte nicht zu bemerken schien. Sie reagierte nicht.

Ebenso reagierte sie nicht, als Lilly ihr weiter die Arme verdrehte und sich die Alte in Position stellte.

Erst als sie das Gerippe am Kragen packte und empor hob, reagierte die Gräfin. Aber ob es wirklich die Gräfin war, musste sich noch bestätigen.

„Lass mICH LOS!“ geiferte sie der Brujah ins Gesicht und Speichel flog Lilly entgegen, als das Tier zu übernehmen schien. Mit einem Fauchen schossen die Fangzähne aus ihren Fleischtaschen und zeigten ein gefährliches Glitzern. Reste von Fleisch und Blut tropfen der Gräfin auf ihre Kleidung und fauliger Atem drang aus ihrem aufgerissenen Rachen. Die Kopfhaut spannte sich und ließ den Kopf der Blaublütigen wie ein Totenschädel erscheinen. Skelettartige knochige Finger krümmten sich um den Hals von Lilly und drückten mit einer Kraft zu, die man der Alten niemals zugetraut hatte. Ihre blutunterlaufenen Augen fixierte die Jüngere und schienen sie zu durchbohren. Wie zwei rote glühende Punkte heftete die Alte ihren Blick an Lilly und schien sie damit zu verbrennen. Ihre sonst so sorgfältige Frisur hatte sich aufgelöst und schien ein Eigenleben zu führen. Haarsträhnen standen vom Kopf ab und schienen sich wie Schlangen aufzurichten und machten sich bereit sich auf Lilly zu stürzen.

DAS konnte nicht die Gräfin sein oder sie hatten sich alle getäuscht. Das konnte nicht die Gräfin sein oder Lilly hatte sich verrechnet.

Das würde hässlich werden. Soviel stand fest. Hier würde Blut fließen.
 
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Was war denn jetzt los?! Damit hatte Lilly nicht gerechnet. Diese grausige Fratze löst einen derartigen Horror bei der Brujah aus, dass sie nur noch eins wollte: Hier weg. Sofort! Auf der Stelle!
Da gab es kein Nachdenken mehr, da war nur noch Fluchtinstinkt. Doch Lilly wurde noch festgehalten von etwas das sich um ihren Hals gelegt hatte.
Angeekelt riss sich Lilly mit aller Kraft los.

Wo war die Tür? Raus hier! Lilly erblickte die Türöffnung, die Erlösung verhieß, und jetzt hieß es schnell sein. Weg hier, so schnell wie möglich, allein davon war die Brujah jetzt beseelt. Sie hechtete also in Richtung Tür, taub und blind für alles andere, sie setzte Blut ein um noch schneller laufen zu können. Dann konnte sie schneller fliehen, und nur darauf kam es jetzt an - wegzukommen von dieser grauenhaften Person, die eine solche Panik in Lilly auslöste. Alles andere war jetzt völlig unwichtig.
 
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Adrian sprang mit einem erschrockenen Satz zur Seite, als Lilly an ihm vorbei die Treppe hoch sauste. "Was ist passiert?!" stieß er aus. Er war, wie befohlen, auf seinem Platz geblieben und sicherte die Tür, sodass diese nicht zufallen konnte. Auch wenn es ihn in den Fingern gejuckt hatte, war er nicht näher gekommen, sondern hatte sich das Spiel mit der Ex-Seneshall von oben angesehen. Als das Pergament gefunden wurde, warf er zeitgleich einen unauffälligen Blick auf den Edelstein seines Ringes. Leuchtete er?

Der vorgebliche Brujah kannte die Frau nicht, und sie ihn auch nicht, also wie sollte er entscheiden, wer nun recht hatte? Gar nicht. Er folgte Maliks Anweisung, die schließlich auch sinnvoll war. Wenn die Tür zuviel, nützte das keinem mehr. Allerdings hielt er sich bereit, den Leuten unten zu Hilfe zu kommen, jetzt wo eine erfahrene Kämpferin das Weite gesucht hatte. Was genau war passiert?!
 
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Noir sah die Brujah an sich vorbeistürmen.
Nachdenklich blickte sie ihr nach, dann aber wanderten ihre Augen wieder zu Tapert.

"Ich verstehen, ich verstehe! Anscheinend haben Sie tatsächlich andere Probleme als die Echtheit des Pergamentes zu überprüfen. Allem Anschein nach haben weder Sie, noch Herr Lurker hier irgendetwas unter Kontrolle. Sie alle kommen mir vor wie eine Bande verzogener Kinder! Die einen zanken sich und ziehen sich an den Haaren, ein anderer spielt verstecken mit seinem verschwundenen Liebchen und Sie selbst sind die beleidigte Rotzgöre, die das erbeutete Spielzeug nicht herausrücken will. Man möchte lachen, wenn es nicht so entsetzlich wäre. Es geht hier um die Zukunft der Stadt, unser alles Leben und Sie veranstalten hier einen Affenzirkus der an Peinlichkeit nicht zu übertreffen ist."

Noir nickte und schüttelte dabei resignierend den Kopf.

"Behalten Sie das Pergament und machen Sie was Sie wollen. Mir ist es gleich! Sie alle haben bewiesen, das ein Rettungsversuch verlorene Liebesmühe ist! Gehen Sie unter mit der Stadt, spielen Sie ihre eigenen Spiele! Tun Sie mir aber den Gefallen und lassen mich aus dieser Farce heraus...."
 
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Malik hatte das Schauspiel der Gräfin mit kalter Wut betrachtet. Doch eine leise Stimme in seinem inneren wurde immer lauter. Trotz des Getöses um ihn und der nebligen Brühe in seinem Kopf, versuchte er sie zu hören.
...nicht...stimmt...Oma...verrückt

Als Lilly die Gräfin packte, wurde die Stimme wieder übertönt, doch die Reaktion der Ventrue gab ihr neue Kraft.
Hier stimmt etwas nicht! Das ist nicht die Oma! Sie ist viel zu verrückt!

Malik schüttelte langsam den Kopf um ihn klarer zu bekommen und fuhr sich durch die Haare. Lilly war weg gerannt und die Gräfin scheinbar verrückt. Es musste an diesen Ort liegen und Noir machte es nicht gerade einfacher.

"Ruhe!" nun erhob Malik die Stimme, denn alle Stimmen sollten endlich einmal schweigen. Zuerst schaute er zur Ventrue.

"Gräfin Fransiska v. Liebenstein sie sind eine Ancilla des Clanes der Ventrue, benehmen sich aber gerade wie ein verrücktes Küken. Ich befehle ihnen die Treppe wieder nach oben zu gehen und auf dem Hof der Ruinen zu warten. Wenn sie dies nicht tun, werde ich sie Kraft meines Amtes hier und jetzt in die Starre schicken!" Ohne auf eine Antwort zu warten, schaute der Malkavianer nun zu Noir.

"Und was sie angeht Magdalena Buchet, entweder werden sie uns nun helfen die Verschollenen zu finden und danach einen Blick auf das Pergament werfen oder sie verlassen ebenfalls sofort diesen Ort. Damit würde ich übrigens ihren Wunsch entsprechen und sie aus dieser Farce heraus halten." Maliks Stimme war kalt und schneidend. Während er gesprochen hatte, war auch seine Cobra seinem Kampfmesser und einem Pflock gewichen. Wobei er wohl diese beiden Dinge eher gegen die Gräfin einsetzten würde, als gegen Noir. Doch der Geißel war der Geduldsfaden gerissen und nun würde er eben handeln, wie man es von einem Killer wie ihn erwartete.
 
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"Sie überschätzen Ihre Kompetenzen Herr Tapert! Wenn Sie denken, Sie könnten mir Befehle erteilen, sind Sie gewaltig auf dem Holzweg!"

Noir machte nicht die geringsten Anzeichen gehen zu wollen.
Auch ihre Mimik war vollkommen wertneutral.
Weder Angst noch Zorn spiegelte sich in ihrem Gesicht.

"Meine Hilfe hatte ich längst zugesagt, von nichts anderem rede ich die ganze Zeit. Ich bin hier um zu helfen und wenn Sie mit ihren peinlichen Stänkereien endlich am Ende sind, können wir uns auf die Details konzentrieren!"

Nun trat ein fast süffisantes Lächeln auf ihre vollen Lippen.

"Es erfüllt mich mit Freude, dass meine Wort endlich bis zu ihrem Verstand vorgedrungen sind!"
 
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Die Gräfin drehte in Richtung der Stimme den Kopf und fauchte leise, bevor sie sich bückte, um ihre Klinge aufzuheben. Die Fänge immernaoch ausgefahren und sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht wischend, hörte si was Malik zu sagen hatte. Und lachte ihn aus

Da ist es ja endlich, deine Wut, mein Weg, nun Mondkind, auf zu Tanz dachte sie.

In der Hocke sitzenbleiben, machte sie sich bereit. Bereit zum Sprung. Ihr Opfer war gewählt. Ihr verbleibendes Blut pulsierte durch ihre Adern. Sie verließ sich auf ihren Meister.

Herr, Hilf! waren die letzten rationalen Gedanken, dann entließ sie das Tier und ES sprang.

Ein zweite Mal an diesem Abend klirrte ihre Klinge ungenutzt zu Boden. Ein zweites Mal bogen sich Finger zu Klauen. Ein zweites Mal würden Körper aufeinandertreffen.
 
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Malik sah wie die Gräfin sich entweder dem Tier hingab oder der Wahnsinn sie nun vollkommen überwältigte. Doch egal ob sie nun ein Opfer von Zacharias Zauber war oder selber eine Täterin, die Geißel handelte sofort und ohne große Rücksicht. Der Sprung der Gräfin war noch in der Anfangsphase, da stand die Geißel schon wie ein Henker vor ihr und rammte ihr seinen Pflock in die Herzgegen.

Der Angriff war akkurat gesetzte und nicht einen Millimeter falsch platziert. Doch hatte es Malik mit einer Ventrue zu tun, die kein Küken mehr war und so war es als würde er gegen eine Wand schlagen und der einzige Schaden, den er anrichtete war an den Kleidern der Gräfin.
Verfluchte Stahlhaut!

Kaum hatte er erkannt, dass sein Angriff fehl geschlagen war, sprang ihn die Gräfin schon an, doch nun zeigte sich auch, dass sie zwar eine zähe Haut hatte, doch ihre Gestalt wirklich die einer alten Frau war. Der Angriff kostete Malik keine Mühe und mit einem kurzem Rückwärtssprung, war er aus der Bahn der Gräfin und die Ventrue segelte an ihm vorbei.

Doch Malik war noch lange nicht fertig und mit einer übernatürlichen Geschwindigkeit, ließ er den Pflock ein zweites Mal auf sie niedergehen. Diesmal jedoch stand er in ihren Rücken und die Wucht seines Angriffes, brachte die Gräfin krachend zu Boden, wobei ihre athletischen Fähigkeiten nicht dazu ausreichten, dass sie sich abrollen oder abbremsen konnte. Malik nutzte dies alles und trieb den Pflock mit unseliger Stärke in ihren Rücken und drückte sie auf den Erdboden.

Der Malkavianer merkte, wie die Welt wieder langsamer wurde er mehr seines kostbaren Vitae aufbringen müsse, um sich noch einmal zu beschleunigen. Alles hatte nur wenige Sekunden gedauert und nach Maliks ermessen, würde es auch nur noch wenige Sekunden weiter gehen, wenn es nicht jetzt schon zu Ende war. Doch man sollte die Zähigkeit eines Ventrue nie unterschätzen!
 
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Es sprang. Es sah das Holz und lachte auf. Das Holz würde es nicht verletzen. Es würde der Beute den Hals aufschlietzen und sein Blut saufen. Es war unbesiegbar.

Beute bewegt sich.
Beute bewegt sich schnell.
Beute ist nicht mehr da.

Es wollte landen, es wollte sich abrollen und drehen, bereit sich auf Beute zu stürzen, es fiel, es rutschte, es hatte nicht mehr die Kontrolle.

Wo war Beute? Hinten!

Verdammt! Es spürte Schmerz, …. dann Dunkelheit!
 
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Malik kniete über der Ventrue und drückte den Pflock noch ein Stück weiter in sie hinein. Das Gezappel hatte geendet und vor ihm lag nun ein steifer Kainit. Der Kampf schien beendet, wenn man es überhaupt einen Kampf nennen konnte.
Die Geißel schaute nun nach oben und musterte alle im Raum. In seinem Blick lag das stille Versprechen, dass wer ihn angriff würde das gleiche Schicksal wie die Ancilla ereilen würde und das er die Worte von vorhin ohne zögern in die Tat umsetzten würde. Nur hatte er keinen Pflock mehr mit und der Nächste würde sein Messer zu spüren bekommen.

"So! Wir waren dabei stehen geblieben, dass wir die Anderen suchen. Irgendwelche Vorschläge?" Die Geißel richtete sich langsam auf. Ein älteres Kainskind oder ein Schwarzer hätte sicher über den Anblick geschmunzelt. Ein Schwarzer thronte über einer erschlagenen weißen Adligen. Ja! Das erinnerte an alte Zeiten...

Doch die Geißel würdigte seiner Beute keinen zweiten Blick mehr und behielt sie nur im Rand seines Sichtfeldes in Beobachtung. Nicht weil er vielleicht dachte, dass sie sich wieder aufrichten würde. Doch traute er Noir oder jemanden anderes den kleinen fiesen Trick zu, den Pflock wieder zu entfernen. Daher blieb er wachsam, doch wirkte er nach Außen, als hätte er die Gräfin schon wieder vergessen.
 
AW: [07.05.08] Unter der Ruine

Mit Vergessen und Ignorieren war es aber schnell vorbei. Zuerst war es nur sehr schwer zu erkennen, es geschah etwas mit der Gräfin.

Sie bewegte sich. Zumindest konnte man den Eindruck erlangen. Schwarze Schlieren überzogen sie wie Adern und es bewegten sich dünne schlängelnde Linien unter ihrer Haut, die immer dicker wurden. Gleichzeitig blähte sie sich auf, nur um mit einem furzenden Geräusch wieder in sich zusammenzufallen, bevor das ganze sofort wieder begann. Immer dicker wurde sie und immer wieder fiel sie in sich zusammen. Ein bestialischer nach Verwesung und Tod stinkender Qualm verbreitete sich und nahm die klare Sicht auf das Geschehen.

Ihre Haut nahm immer mehr diese Schwärze an, eine Schwärze, die alles Licht verschluckte. Wo die Arme irgendwelche Körperöffnungen erreichte, drangen sie nach außen. Triefend und schmatzend schoben sie sich nach draußen und bildeten stinkende, nach erbrochenem Blut riechende Pfützen, die sofort begannen mit allem zu reagieren, was sie berührten. Die arg ramponierte Kleidung der Ventrue löste sich auf oder riss an Stellen, die dem aufgeblähten Körper nicht mehr Stand hielten.

Es stank nun nach einer Mischung aus Verwesung, Tod, Kotze und dem ätzenden Geruch von Säure und griff sofort alle verbleibenden Schleimhäute an.

*BÄNG*

Mit einem letzen Zischen platzte die Alte auf. Hautfetzen und vertrocknete Innereine flogen den Anwesenden entgegen und bedeckten alles und jeden, bevor sie sich, losgelöst vom unsterblichen Körper in Nichts auflösten. Nichts schien übrig zu bleiben.

Das nun komplett von Fleisch und sonstiger Körpermasse befreite Gerippe lag in der wabernden Pfütze und zischte und schlug Blasen. Aber der Vorgang der Zerstörung schien noch weiter zugehen.

Die Knochen wurden spröde und löchrig und verwandelten sich in eine Art Schwamm. Anders ließ sich der Zustand nicht beschreiben, denn je mehr sich die Knochen auflösten, desto mehr wurde von der schwarzen Brühe eingesaugt.

Das ganze hatte nur Minuten gedauert, aber am Ende war die alte Ventrue verschwunden. Alles hatte sich verflüchtigt. Noch nicht einmal der stinkende Dampf blieb übrig. Sie hatte als letzen Gnadenakt die Anwesenden von ihrer Existenz befreit. Komplett und endgültig.

Läge nicht Maliks Pflock am Boden, hätte man das ganze für ein Trugbild halten können. Eine Fata Morgana. Er war nichts übrig geblieben, was auf einen Körper hinwies.

NICHTS! ABSOLUT NICHTS!
 
AW: [07.05.08] Unter der Ruine

Eh irgendjemand etwas sagen konnte, bewegte sich der Leib der Ventrue wieder und Malik ging reflexartig einen kleinen Schritt zurück und hielt sein Kampfmesser einsatzbereit. Würde sich die Gräfin nur ein wenig aufrichten, so war er bereit sie diesmal wirklich zu töten.
Doch die Alte erhob sich nicht wieder und fing auch nicht an wie verrückt zu lachen, sondern sie schien sich zu verwandeln oder verweste sie gerade? Malik schaute gebannt auf dieses Schauspiel und war zwischen ekel und Faszination hin und her gerissen. So etwas hatte er noch nie erlebt! Zwar waren vor seinen Augen schon Kainiten vernichtet worden und der Zahn der Zeit, hatte sie verschlungen doch so etwas war ihm noch nie untergekommen.

"Was zum..." entfuhr es der Geißel langsam. So etwas war doch nicht normal!

Als die Ventrue dann aufplatzte, hob Malik seinen Mantel und hörte angewidert, wie sie feucht vom Blut an ihn klatschten. Doch als er sich die Schweinerei ansehen wollte, waren sie schon zu Staub zerfallen und nur ein wenig Blutstaub war noch in den Mantel eingedrungen.

Vor seinen Augen begann nun auch die Gräfin sich aufzulösen. Die Ventrue schein scheinbar gerade den endgültigen Tod zu finden, doch irgendwas stank hier zum Himmel, einmal abgesehen, von der Gräfin.

Als nur noch der Pflock vor ihm lag, starrte der Malkavianer ihn fasziniert an. Wo war ihre Asche? Was war hier geschehen? Hatte sie zum Schluss recht, dass er sich vielleicht nur in einer Traumwelt befand? Viele Fragen gingen ihm durch den Kopf und nun suchte er die Gesichter der anderen. Wussten sie vielleicht, was hier geschehen war?
 
AW: [07.05.08] Unter der Ruine

Leiser Beifall hallte die steinernen Stufen der Kellertreppe hinab.
Noir sah lächelnd zu der Geißel hinüber. Spott lag in ihren Augen, gemischt mit einer Spur Abscheu.
Langsam ging die ehemalige Seneshall ein paar Schritte auf Malik zu und blieb erst knapp einen Meter vor ihm stehen.

"Bravo! Wirklich ausgezeichnet! Ist dies Ihr großartiger Plan? Wir ignorieren dieses wirklich lästige Ritual und alles was damit zusammenhängen mag einfach gekonnt und bringen uns stattdessen alle selber um? Wie soll ich Ihr Verhalten deuten Tapert? Sind Sie es der hier für Zacharii arbeitet? Immerhin spielen ihm Ihre Aktionen deutlich in die Hände! Oder muss ich annehmen, dass ihrem Kopf nichts anderes entspringt als sinnloser Mord und hirnlose Gewalt?"

Noir ließ den Blick schweifen.
Ihre Augen suchten möglichst viele der umstehenden Kainiten.

"Was muss noch geschehen, damit irgend jemand von Ihnen endlich zu Verstand kommt? Sie alle sind derart darauf fixiert mich für alles was geschehen ist verantwortlich zu machen, dass Sie überhaupt nicht mehr mitbekommen was eigentlich geschieht! Seit ich meines Amtes enthoben wurde, versinkt die Stadt zusehends im Chaos. Sehen Sie sich doch einfach nur um! Es ist nicht zu übersehen, dass die neu eingesetzten Anführer der Stadt die Lage nicht unter Kontrolle bekommen! Unnötige Gewalt ist das erste Anzeichen einer unfähigen Politik, Ignoranz eine weitere!"

Sie schüttelte traurig den Kopf.

"Während Sie alle kreischend und mordlustig in meine Richtung deuten geht Finstertal mehr und mehr vor die Hunde. Ich wette Sie machen mich noch dann für alles verantwortlich, wenn die Stadt bereits unrettbar in Flammen steht!"
 

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