[06.04.04] Nach der Horrornacht - im Hotelzimmer

Ange déchu

Zickchen
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10. Juli 2004
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In den frühen Morgenstunden kehrt wieder Bewegung in ihren Körper ein. Ihre Glieder schmerzen, das rechte Bein ist eingeschlafen und so drückt sie sich etwas unbeholfen an der Tür hoch. Den Schlüssel hatte sie die ganze Zeit fest umklammert gehabt, sodass nun als sie die Hand öffnet ein deutlicher Abdruck dessen in der Handfläche zu sehen ist. Sie steckt den Schlüssel in die Tür und schließt zweimal ab. Noch wackelig auf den Beinen öffnet sie den Reißverschluss von den Stiefeln welche sie einfach auf den Boden fallen lässt. Die Strumpfhose hatte in der Nacht gelitten, sie wird einfach abgestreift und ebenfalls auf die Erde geschmissen. Ebenso unliebsam folgen Rock, Oberteil und Unterwäsche. Sie humpelt ins Bad, ihr ganzer Körper fühlte sich an als sei ein Panzer darüber gerollt. Nachdem sie das heiße Wasser der Dusche angeschaltet hatte blickt sie in den Spiegel. Wie automatisch öffnet sie die Cremedose und tupft ihren Finger hinein. Bin das wirklich ich?
Sie fährt mit dem Finger über die Augen, bevor sie sich Cremereste und Schminkreste mit einem Stück Klopapier entfernt. Die letzte Nacht hatte auch Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen. Dunkle Augenränder und tiefe Falten hatten sich gebildet. Sie streicht mit einer Hand über die Stirn als könnte sie jene Sorgenfalte so einfach wegwischen…aber sie blieb ebenso wie die Bilder, die sie nicht verdrängen konnte. Sie schleppt sich unter die Dusche, das heiße Wasser lässt ihre Haut stellenweise erröten und dennoch entspannte es etwas. Diese ganze scheiße ist doch nicht wirklich passiert…So etwas passiert in schlechten Filmen aber doch nicht in Wirklichkeit…erschossen einfach so...Wie bin ich da weggekommen? Sie schüttelt den Kopf und fährt sich mit beiden Händen durch das lange Haar und das Gesicht. Mehrmals seift sie sich ein, die ganze Prozedur dauert bestimmt eine Stunde. Nach dieser Stunde schaltet sie das Wasser ab und angelt mit einer Hand nach einem Froteehandtuch, welches sie sich um den schlanken Körper wickelt ein kleineres bindet sie sich um das nasse Haar. Barfuss verlässt sie das Bad, tapst zu ihrem Kleiderschrank, um sich ein T-Shirt und eine Jogginghose heraus zu nehmen und beides überzuziehen. Danach geht sie langsam zu der Couch herüber, lässt sich darauf fallen und schaltet den Fernseher ein. Nicht mal darauf kann sie sich konzentrieren, ihre Gedanken driften immer wieder ab zu der gestrigen Nacht…
 
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