[06.01.2007] Abschluß eines Abends

Helena kannte den Weg zum Mexican wirklich sehr gut und würde diesen auch mit Sicherheit auf Anhieb finden. Sie öffnete für Jenny die Autotür uns ließ diese einsteigen, bevor sie sich selbst auf der Fahrerseite auf den Sitz schwang.

Über den Rückspiegel betrachtete sie, ob Viktor auch wirklich zu seinem eigenen Auto ging.

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Jenny war auffallend ruhig. Still und artig saß sie auf dem Beifahrersitz und wartete brav bis die Toreador losgefahren war. Dann endlich, als sie sicher außer Sicht waren, konnte die Caitiff nicht mehr an sich halten und prustete vor Vergnügen los.

"War das geil? Hrrrn! Hahahaha!"

Entgegen ihrer vorhin noch ganz offensichtlich panisch und insbesondere auch tatsächlich durchgemachten Todesängste, hatte sie nun, wo sie kurz Luft holen konnte, einen heiden Spaß.
Jenny war wirklich das, was man allgemeinhin eine Gefahrenjunkie oder gar Masochisten nennen konnte, denn ihr viel gar nicht ein, dankbar für die soeben überstandene Lebensgefahr zu sein.
Sie hatte überlebt, wiedermal und fühlte sich frei, stark und ganz besonders lebendig.

"Sags Süße, wann hast du mich erkannt?"

Sie drehte den an die Rückenlehne gepressten Kopf zu der Toreador und kicherte ohne unterlass.

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"Ganz sicher, meinst du? An den Zigaretten, du solltest dir bei solchen Aktionen eine andere Marke zulegen", meinte Helena und sah auf die Straße. "Außerdem könnte die Sache auch irgendwann schiefgehen, denn wenn du dich mit dem Sheriff oder der Geissel anlegst, kann ich nichts tun, da hilft es nämlich auch nichts, wenn ich bei der Obrigkeit versuche ein gutes Wort einzulegen."
Sie seufzte.
"Ich meine, man kann in einer Stadt ohne Anmeldung ganz gut leben, aber spätestens wenn man weiß, mit wem man sich anlegt, sollte man Leine ziehen. Gibt es die Frau eigentlich wirklich als die du dich ausgegeben hast?"

Jenny hatte Helena vorher noch nie so ernst erlebt und würde vermutlich merken, daß sie sich ernsthaft Gedanken machte.

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"Hurrh! Jetzt guck doch nicht so. War doch voll lustig! Ja klar, wenn ich gewusst hätte das der olle Sack auch dahin kommt, wäre ich weg geblieben. Aber so´n süßer Junge, hat mir vor ein paar Nächten von der Seancé erzählt und mich dahin eingeladen. Also dachte ich schau es mir mal an? Wär echt fast schief gegangen!"

Jenny kicherte, klappte den Aschenbecher auf und steckte sich eine Zigarette an.

"Ich werds mir merken Süße. Guter Tipp mit den Kippen. Habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Vielleicht sollte ich sogar irgendwann aufhören. Es macht nicht mehr soviel Spaß wie früher. Es wird immer anstrengender zu atmen und die nötige Luft dafür in die Lungen zu bringen."

Ungefragt schaltete die Caitiff danach das Radio an und suchte einen Sender der ihrer momentanen Laune am ehesten zusagte. Wie Helena bereits wusste, war Musik eines der wichtigsten Dinge in Jennys leben und es war verwunderlich wieviele unzählige Textpassagen sie trotz ihrer schlechten Bildung wortgetreu auswendig kannte.
Unvermittelt begann sie irgendwann wieder zu reden.

"Das [post=1010367]Gesicht[/post] habe ich aus irgend ner Zeitung. War glaube ich ne Werbung für Make Up oder so? Habs vergessen! Ich mach das immer wenn ich langeweile habe, weißt du. Es ist nämlich sauschwer einen anderen Menschen nachzumachen. Daher nehme ich irgendwelche auffälligen Köpfe und versuch die einigermaßen zu treffen. Das hier ist zum Beispiel eigentlich ganz leicht, ich will ja nicht wie jemand bestimmtes aussehen, sondern einfach nur etwas anders, damit man mich nicht erkennt. Wenn ich dich nachmachen müsste, wäre es ne ganze Ecke schwerer, aber ich wette ich könnte es perfekt hinbekommen."

Jenny lächelte fröhlich und sah dann wieder rauchend in die dunkele Nacht.

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Helena lachte.
"Naja, das mit der Veränderung probiere ich auch seid einiger Zeit, wobei ich auch gerne wirklich mit Make up arbeite. Irgendwann kann man das aber sicher brauchen", meinte sie dann. "Naja, ich mag Zigaretten nicht sonderlich, weder jetzt noch früher.
Irgendwie hat das mit der Atmung und dem ganzen anderen nie aufgehört. Jonathan sagt, ich würde es meistens sogar im Schlaf tun, was ich nicht beurteilen kann, aber er hat keinen Grund das zu sagen, wenn dem nicht so wäre."

Nun, die Musik konnte Jenny ruhig aussuchen, da hatte Helena nichts dagegen.

"Ja, es gibt einige nette Jungs bei den Goths, das habe ich auch festgestellt und das mit Viktor konnte ich auch nicht ahnen, ich wußte nicht, daß Tremere an dieser billigen Art von Magie interessiert sind.

Wie geht es mit den anderen, die du kennengelernt hast?"

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Out of Character

Echt fiese Frage für nen Zeistsprung!

Jenny öffnete das Seitenfenster und warf die halb gerauchte Zigarette auf die Straße, lustlos sah sie dabei zu wie die aufprallende Glut in einer kleinen leuchtenden Wolke aus myriaden kleinster Lichterchen verging. Es macht wirklich keinen Spaß mehr.

"Ich komme ganz gut voran würde ich sagen? Cuccio ist ein netter Kerl, aber ich glaube er ist sich nicht ganz sicher, ob er mich auch wirklich leiden kann. Crain hingegen ist total durchgeknallt wenn du mich fragst. Der hat Ziele die dir graue Haare wachsen lassen würden. Aber es macht Spaß was mit ihm zu unternehmen, wird nie langweilig."

Kichernd legte die Caitiff ihre Hand auf die Schulter Helenas um ihr so still zu bestätigen das auch ihre Freundschaft eine große Bedeutung hatte.

"Wie lange dauerts noch?"

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"Nicht mehr lange, Jen", meinte Helena udn deutete auf ein auftauchendes Gebäude. "Da vorne ist es.

Aber das mit Crain stimmt, er ist irgendwie komisch, so recht weiß ich bei ihm nie, woran ich mit ihm bin. Ravnos haben es halt mit Verbrechen und so was, laß dich da bitte nicht zu sehr reinziehen.

Ich will nämlich nicht, daß du deswegen auch noch Ärger bekommst."

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Auch der Kombiwagen von Viktor war unterwegs zu der Großraumdisko.

Natürlich wählte er unterwegs die Nummer von Alexander Stahl.
Ob er ihn erreichte?

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Mit nach wie vor umwerfend guter Laune nickte die Caitiff.

"Sicher, aber ich bin bestimmt keine Kriminelle! Keine Sorge! Kann ja sein das ich immer und überall nur Ärger mache und mich auch schon mal mit den falschen Typen anlege, aber ich nehme niemandem einfach so etwas weg. Ich will Spaß und Action, mehr nicht!"

Als Helena den Wagen endlich geparkt hatte, sprang Jenny hinaus und suchte direkt nach dem ollen Geißelkopp. Er war ein zwar mieser fieser Killer, aber immerhin der netteste miese fiese Killer den sie je getroffen hatte.
Und er hatte sie zwar bisher zwar übelst geärgert, aber eben nicht endgültig gefasst. Egal wie man es auch nannte, Glück, Schicksal, Absicht. Es machte ungeheuren Spaß mit dieser Art Feuer zu spielen.
Außerdem war die Caitiff neugierig ob es so etwas wie wirkenden Flüche wirklich gab. Sie hatte Viktor in ihren Gedanken jedes nur erdenkliche Übel an den Hals gewünscht und wollte jetzt nur zu gerne wissen ob sich was davon auch bewahrheitete.

Die Anarche brach in schallendes Gelächter aus, als sie sich die verschiedenen Bilder der so verunstalteten Geißel vorstellte und konnte sich kaum beherrschen.

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Helena warf Jenny einen überraschten Blick zu und blickte sich auch nach Viktor um. Als sie zum Eingang blickte, war dort wieder mal die übliche Schlange, die auf Einlaß wartete, doch da machte sie sich keine allzugroßen Sorgen.
Für einen Moment schauderte sie etwas. Es war immer noch Winter und zu lange draußen stehen würde sie nicht wollen.

"Na, mal sehen, wo Viktor bleibt."

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Schon von weitem hörte man den wummernden Bass der Großraumdisco durch die Nacht wabbern. Die Skybeamer links und rechts des Eingangs wiesen auch Fremden den Weg zur Musik.

Als Helena auf den Parkplatz einbog, sah sie schon die lange Schlange vor dem Eingang stehen, die darauf wartete, in die Disco eingelassen zu werden. Doch wie immer hatte das erfahrere Sicherheitspersonal die Lage unter kontrolle und sotierte hier und da auch den ein oder anderen Gast aus.

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Der Anruf ging durch un Alexander nahm ab...

"Hallo Viktor! Alles in Ordnung?" fragte er während im Hintergrund leise Musik zu hören war

AW: [06.01.2007] Abschluß eines Abends

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Man konnte das Brummen eines Autos hören, scheinbar war Viktor unterwegs.

"Hallo Alexander!
Ja, keine Probleme...naja, wahrscheinlich nicht, aber ich bräuchte mal deine Hilfe.
Bist du noch für das Mexican verantwortlich und bist du grade da?
Ich komme gleich mit zwei Damen da an.
Das eine ist Helena O'Neill, die dürftest du ja kennen.
Bei der anderen handelt es sich um eine Gangrel aus Kassel auf der Durchreise....aber irgendwie habe ich ein wenig Zweifel an ihrer Story und würde sie gerne im Auge behalten.
Wäre es im Zweifelsfall für mich möglich, im Mexican ungestört den Tag zu verbringen?
ZB in einem Lagerraum, den man abschließen kann?
Ich würde sie gerne im Auge behalten, wenn sie die Stadt verlässt...oder es eben nicht tut!
Ich würde nämlich gerne etwas füher als sie gehen und dann durch eine Hintertür oder so wieder rein!
Kannst du mir da helfen?"

So ein Geisselposten war eben nicht leicht, wenn man kein Nosferatu oder Gangrel war....

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Das wummern des Basses war auch durchs Telefon zu hören, als Alexande antwortet

"Ich bin im Mexican, ja. Im Moment befinde ich mich im Überwachungsraum. Von hier aus hat man alles im Blick, dass ist manchmal ganz praktisch" witzelte der Ventrue ins Telefon.

"Ich denke, ich haben ein geeignetes Plätzchen für dich. Aber wieso willst du so lange hier bleiben? Die Gangrel muss doch auch irgendwann wieder verschwinden. Du wirst doch sicherlich noch Zeit haben in deine Zuflucht zu kommen, oder nicht?"

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Ein breites Lächeln wanderte über den Mund des Tremere.

"Du weißt, ich rechne IMMER mit störenden Einflüßen und gehe gerne auf Nummer sicher!
Und ich habe es mit einer Gangrel zu tun...die können einfach so in der Erde versinken...da habe ich lieber einen sicheren Ort für meinen Astralleib!"

Man konnte hören, das er grinste, da die Aussage mit dem Astralleib sehr doppeldeutig war.

"Natürlich werde ich versuchen, meinen Tag in meiner Zuflucht zu verbringen, aber sicher ist sicher.
Bis gleich dann, wir sehen uns....und Danke!"

Mit seinem Daumen beendete er das Gespräch und lenkte seinen Wagen auf den Parkplatz aber nicht in die Nähe von Helenas Auto.
Allerdings konnte er die beiden Frauen schon ausmachen.
Er winkte ihnen zu, als er aus stieg und kam zu ihnen herüber.

"Na, dann wollen wir mal reingehen, was?"

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Helena schob die Hände in die Taschen ihrer Jacke.

"Na dann mal los, wobei ich hier nicht viel Chancen zu einem Gespräch sehe", meinte sie dann und grinste leicht. "Trotzdem freue ich mich darauf."
Sie sah zu Chris/Jenny.
"Na dann los, vielleicht gefällt es dir ja auch, auch wenn Gangrel sonst einen Park oder sowas vorziehen würden."