[05.04.04]Warten im Hotelzimmer

Sie öffnet die Tür und tritt in den Flur hinaus unfähig etwas um sich herum wahrzunehmen, sollten ihr also Leute entgegen kommen sieht sie jene vielleicht an aber sie registriert sie ebenso wenig wie Mahmuds Worte.
Wie automatisch wandelt sie vor ihre Zimmertür…Schlüssel ihre Finger beginnen nach dem Zimmerschlüssel zu suchen.
 
"Ach du guter Gott...", Mahmud runzelt wieder die Stirn, "Ich werde dafür sorgen, dass dieser Kerl in der Sonne brennt...".
Er steht auf und geht Joyce hinterher. Als sie stehenbleibt, legt er eine Hand auf ihre Schulter, dann flüstert er ihr ins Ohr: "Komm, ich werde dir alles erklären, du musst keine Angst haben, nur mir zuhören, danach werde ich sofort verschwinden, aber du musst mich anhören!"
 
Sie hatte gerade den Schlüssel ins Schlüsselloch gesteckt und drehte ihn um als er seine Hand auf ihre Schulter legt. Erschrocken fährt sie in sich zusammen, ein stich geht durch ihren ganzen Körper als sich die Muskeln zusammen ziehen. Sie brüllt hysterisch los, im gleichen Moment beginnen wieder Tränen aus den Augen hervor zu treten. Ihr Herz beginnt erneut zu rasen und auch die Hitze in ihrem Körper nimmt wieder zu. Eilig versucht sie in ihr Zimmer zu kommen, Flucht…
ERSCHOSSEN…ICH MUSS ARBEITEN…FASS MICH NICHT AN!
Sind ihre Worte die sie brüllt und doch sind es nur Wortfetzen welche aus ihr heraus brechen.
 
"Warte doch,...", er stößt gegen die Tür, "Das lässt sich doch alles erklären", wieder runzelt er die Stirn, "Was soll ich nur machen, wenn der Prinz das erfährt...", murmelt er, und fängt an, gegen die Tür zu hämmern, "Hör mir zu, es läßt sich alles erklären, hör mir nur zu!".
 
Sie sackt an der Innenseite ihrer Zimmertür zusammen. Eng zieht sie die Beine zu sich an und schlingt die Arme ebenso eng darum. Als er gegen die Tür stößt, schreit sie verschluckend auf. Sie wippt vor und zurückt, unkontrolliert, dabei hebt sie die Hände zu den Ohren und hält sich jene zu. Geh weg…alle geht weg…erschossen…er, warum? Was…war denn los? Warum erschossen? Sie flüstert es nur stockend vor sich hin, das Haar klebt an ihrem nassen verheultem und verschwitztem Gesicht…
 
Joy bleibt an ihrer Tür gelehnt kauernd hocken, gab sie ihr im Moment zumindest das Gefühl von Sicherheit.

Nach einiger Zeit setzt sie sich auf die Seite, dreht den Kopf und lehnt die Wange gegen die Tür. Ihr Blick richtet sich starrend und leer auf die Badezimmertür. Ruhig und still verweilt sie so, die Tränen nicht aufhalten könnend aber ihr Atmen geht regelmäßig.

Immer wieder sieht sie das Bild vor sich…manchmal ist ihr als hallt der Schuss in ihrem Gedächnis nach…
 
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