ObiwahnKa
It's time to kick ass, ..
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- 21. Juli 2008
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Es war etwa eine halbe Stunde vergangen seit die Gräfin von der Seneshall weggefahren war. Sie war nachdenklich. Sie wusste nicht was sie davon halten sollte. Aber eines war klar. Irgendwann muss man den Preis für solch ein Angebot bezahlen.
Sie ließ Andrew noch kurz eine SMS an Eduard schicken, dann bogen sie auch schon ab und fuhren vor dem Haupteingang des Casinos vor.
Das Gebäude war bekannt. Die Spielbank Finsterburgh vereinte, wie wohl kaum eine andere Spielbank Stil, Geschichte, Exklusivität und Eleganz und gehörte zu den ältesten und traditionsreichsten in ganz Europa.
Die schwarze Limousine hielt vor dem Haupteingang und ab sofort begann das Taxieren. Das Beobachten und Registrieren. Gab es einen Service, der einem die Türe öffnete? Gab es einen Parkservice?
Andrew holte den Rollstuhl der Alten und gemeinsam begab man sich hinein. War es überhaupt Rollstuhlgerecht? Wie war die Rezeption? Gab es einheitliche Arbeitskleidung? Wie war die Sicherheit gestaltet? Konnte man ihr hier auch auf Englisch Auskunft geben?
An der Kasse sprach sie die junge Dame auf Englisch an und erkundigte sich nach dem Eintrittspreis, nach den Angeboten und nach den Konditionen. Gab es einen VIP-Bereich? Wo waren die Behindertentoiletten usw. Außerdem tauschte sie hier ein wenig Geld in Chitons um.
Da das Große Spiel mit Roulette, Black Jack und Poker räumlich getrennt vom Automatenspiel war und sie nicht vorhatte sich an den Automaten zu vergnügen, ließ sie sich von Andrew in die Roulettehalle bringen.
Wirklich beeindruckend war sie von dem Ambiente und sie fühlte sich wohl. An jedem der Rouletttische saßen ein paar Personen, aber insgesamt war das Casino nur mäßig besucht.
Die Gräfin blickte sich um. Sie entdeckte mehrere versteckte Kameras, die die Spieler zusätzlich zu den offiziellen beobachteten. Die Offiziellen wurden auf Monitore übertragen, so dass man ein Spiel auch von einiger Entfernung mit verfolgen konnte. Es wurden auch die letzen 15 Zahlen angezeigt, sodass es möglich war, jederzeit eine Prognose abzugeben, welche Farbe als nächstes kam. Etwas das aber nie 100%ig war. Am Ende würde immer die Bank gewinnen, also in Zukunft sie.
Ansonsten war die Atmosphäre wie sie es erwartet hatte. Leises Gemurmel der Gäste und gedämpftes Geklapper der Kugeln. Ab und an ein Ausruf der Freude oder des Pechs. Aber das beste war das strikte Handyverbot, welches man durchzusetzen wusste. So wurde eine junge Dame, nachdem ihr Handy geklingelt hatte, ermahnt und als es dann tatsächlich noch einmal loslegte, wurde sie des Saales verwiesen. Das machte es für die Gräfin sehr sympathisch. Sie mochte die Dinger eh nicht und es war erschreckend wie hilflos manche Jungen waren, wenn man ihnen ihr Spielzeug abnahm.
Sie begab sich an einen freien Tisch und setzte auf die 6. Warum die 6 wusste sie nicht, vielleicht weil sie von ihrem Platz aus gut zu erreichen war. Das Spiel war nicht wichtig. Sie wollte einfach die Stimmung in sich aufnehmen. Das „Nichts geht mehr – Rien ne va plus“ bekam sie nur halb mit. Dann rollte die Kugel. Es wurde die 27. Ihr Einsatz ging an die Bank.
„Das war wohl nichts!“ gackerte es neben ihr. Ein schadenfreudiger Unterton machte den Herrn neben ihr nicht sympathischer. Er hatte gewonnen. Eine nicht unansehnliche Summe. Sie versuchte ihn zu ignorieren. Was sie viel mehr interessierte waren die Blicke , die das Personal austauschte, als der feine Herr kein Trinkgeld gab und seinen Gewinn nur so vor sich aufbaute und neue Chips für das neue Spiel auf die entsprechenden Felder warf. „100 auf 14, los mach. Ich hab ne Glückssträhne. … 100 auf die Rot, los los, bevor sie vorbei ist.“ kommandierte er den Croupier.
„Na Alte, besserst du deine Rente auf?“ fragte er in ihre Richtung und lachte als einziger über seinen Spruch.
„Soll ich dich auf ein Wasser einladen? Hä, sag schon. Etwas Stärkeres verträgt dein Herz doch nicht mehr?“ Wieder diese Lachen.
Sie spürte wie Andrew hinter ihr sich versteifte. Bereit seiner Herrin beizustehen. Nun gut, ignorieren ließ sich der Herr wohl nicht. Dann musste man ihm wohl eine Lektion erteilen!
Sie drehte sich zu ihm herum und fixierte ihn. „Ein Selters wäre sehr nett. Dieses Angebot würde ich gerne annehmen.“ Sie setzte ihr freundlichstes Lächeln auf und beugte sich leicht nach vorne, so als ab sie schlecht sehen konnte. „Wie ich bemerke, scheinen sie das Spiel sehr gut zu verstehen. Sie sind wohl ein Profi?“ In ihr keimte ein Plan. Arroganz gepaart mit Selbstüberschätzung. Ein perfektes Opfer und gleichzeitig konnte sie das Personal testen. Herrlich, so würde es passieren.
„Aber bitte, wie darf ich sie den ansprechen? Wie ist denn der werte Name?“ fragte sie süffisant.
„Ich bin Günther Verheugen, Chef der hiesigen Bäckereikette Verheugen und ja, das Spiel beherrsche ich. Ich komme schon Jahrzehnte hier her.“ Sein Ego war geschmeichelt und er lief zu Höchstformen auf. „Ich bin wohl der einzige, der hier noch nie Verluste gemacht hat. Ich gewinne immer!“
Im Augenwinkel bemerkte die Alte, wie die Angestellten mit den Augen rollten oder das Gesicht verzogen. Zumindest war er bekannt. So war es nicht gelogen, wenn er behauptete, dass er schon lange herkam.
„Sie sind also Profi? Würden sie mir bitte erklären, worin ihr Geheimnis besteht?“ Sie war ein wenig näher gerückt und hatte ihre alte knochige Hand auf seinen Arm gelegt. Ja, er stand im Mittelpunkt und das gefiel ihm. „Mein Geheimnis? Ha, ich habe ein System. Ein totsicheres! Also schau zu und lerne vom Meister Mütterchen!“ Er dutzte sie schon die ganze Zeit und sie lächelte. „Dann setzen sie doch alles auf die Null und ich schließe mich an.“ Genau, auf die Null. Er würde alles auf die Null setzen.
Es kam die 17. Alles futsch. Er starrte auf den Tisch. Warum die Null. Er hatte noch nie auf die Null gesetzt. „Das war jetzt aber nichts, sie Null. Und mein Geld ist auch weg. Das können sie doch nicht auf sich sitzen lassen. Tauchen sie doch nochmal Geld um.“ hörte er die Alte neben sich, die ihn anstarrte und mit funkelnden Augen fixierte. Ja, er hatte noch Geld. Er war ein Verheugen. Er würde es allen zeigen. Er stand auf und holte weitere Chitons.
„Und jetzt auf die 34!“ die Worte der Alten hörte er und setzte auf die Zahl, alles was er geholt hatte. Er musste es tun. Es fühlte sich richtig an. Dann die 28! „Wieder nichts mein Herr. Wo ist denn ihr System. Muss ich ihnen erklären wie das hier läuft? Oder hohlen sie nochmal Geld und beweisen sie, dass sie besser sind als alle anderen?“
Inzwischen hatte sich eine kleine Gruppe eingefunden, die das Schauspiel beobachteten. Verheugen konnte das nicht auf sich sitzen lassen. Die Angestellten sie grinsen unverschämt und diese Alte forderte ihn heraus. Wie ferngesteuert lief er noch mal zu Bank und noch mal und noch mal und noch mal. Die Stimme der Fettel bohrte sich in seinen Kopf und lies ihn immer mehr Geld verspielen. Als sein Bargeld aufgebraucht war und seine Kreditkarten nichts mehr ausspuckten, als er alles verspielt hatte, was er hatte, schickte sie ihn weg. Sie starrte ihn böse an. „Bitte beehren sie uns bald wieder!“ lachte sie ihm ins Gesicht und auch alle anderen Anwesenden lachten. Alle denen er es eigentlich zeigen wollte. Wieder ein Spielerschicksal mehr in dieser finsteren Stadt. Aber es stand fast fest, dass er wiederkommen würde. Der Gräfin war es egal. Sie genoss ihren Sieg. Auch wenn er zugegebenermaßen sehr einfach zu erringen war.
Sie warf den Croupiers ihres Tisches ein Trinkgeld in die Kasse. „Vielen Dank für ihre Mühe. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit ihnen zu spielen.“
Sie verließ den Tisch und begab sich Richtung Restaurant um dort auf Eduards Antwort zu warten.
Sie ließ Andrew noch kurz eine SMS an Eduard schicken, dann bogen sie auch schon ab und fuhren vor dem Haupteingang des Casinos vor.
Das Gebäude war bekannt. Die Spielbank Finsterburgh vereinte, wie wohl kaum eine andere Spielbank Stil, Geschichte, Exklusivität und Eleganz und gehörte zu den ältesten und traditionsreichsten in ganz Europa.
Die schwarze Limousine hielt vor dem Haupteingang und ab sofort begann das Taxieren. Das Beobachten und Registrieren. Gab es einen Service, der einem die Türe öffnete? Gab es einen Parkservice?
Andrew holte den Rollstuhl der Alten und gemeinsam begab man sich hinein. War es überhaupt Rollstuhlgerecht? Wie war die Rezeption? Gab es einheitliche Arbeitskleidung? Wie war die Sicherheit gestaltet? Konnte man ihr hier auch auf Englisch Auskunft geben?
An der Kasse sprach sie die junge Dame auf Englisch an und erkundigte sich nach dem Eintrittspreis, nach den Angeboten und nach den Konditionen. Gab es einen VIP-Bereich? Wo waren die Behindertentoiletten usw. Außerdem tauschte sie hier ein wenig Geld in Chitons um.
Da das Große Spiel mit Roulette, Black Jack und Poker räumlich getrennt vom Automatenspiel war und sie nicht vorhatte sich an den Automaten zu vergnügen, ließ sie sich von Andrew in die Roulettehalle bringen.
Wirklich beeindruckend war sie von dem Ambiente und sie fühlte sich wohl. An jedem der Rouletttische saßen ein paar Personen, aber insgesamt war das Casino nur mäßig besucht.
Die Gräfin blickte sich um. Sie entdeckte mehrere versteckte Kameras, die die Spieler zusätzlich zu den offiziellen beobachteten. Die Offiziellen wurden auf Monitore übertragen, so dass man ein Spiel auch von einiger Entfernung mit verfolgen konnte. Es wurden auch die letzen 15 Zahlen angezeigt, sodass es möglich war, jederzeit eine Prognose abzugeben, welche Farbe als nächstes kam. Etwas das aber nie 100%ig war. Am Ende würde immer die Bank gewinnen, also in Zukunft sie.
Ansonsten war die Atmosphäre wie sie es erwartet hatte. Leises Gemurmel der Gäste und gedämpftes Geklapper der Kugeln. Ab und an ein Ausruf der Freude oder des Pechs. Aber das beste war das strikte Handyverbot, welches man durchzusetzen wusste. So wurde eine junge Dame, nachdem ihr Handy geklingelt hatte, ermahnt und als es dann tatsächlich noch einmal loslegte, wurde sie des Saales verwiesen. Das machte es für die Gräfin sehr sympathisch. Sie mochte die Dinger eh nicht und es war erschreckend wie hilflos manche Jungen waren, wenn man ihnen ihr Spielzeug abnahm.
Sie begab sich an einen freien Tisch und setzte auf die 6. Warum die 6 wusste sie nicht, vielleicht weil sie von ihrem Platz aus gut zu erreichen war. Das Spiel war nicht wichtig. Sie wollte einfach die Stimmung in sich aufnehmen. Das „Nichts geht mehr – Rien ne va plus“ bekam sie nur halb mit. Dann rollte die Kugel. Es wurde die 27. Ihr Einsatz ging an die Bank.
„Das war wohl nichts!“ gackerte es neben ihr. Ein schadenfreudiger Unterton machte den Herrn neben ihr nicht sympathischer. Er hatte gewonnen. Eine nicht unansehnliche Summe. Sie versuchte ihn zu ignorieren. Was sie viel mehr interessierte waren die Blicke , die das Personal austauschte, als der feine Herr kein Trinkgeld gab und seinen Gewinn nur so vor sich aufbaute und neue Chips für das neue Spiel auf die entsprechenden Felder warf. „100 auf 14, los mach. Ich hab ne Glückssträhne. … 100 auf die Rot, los los, bevor sie vorbei ist.“ kommandierte er den Croupier.
„Na Alte, besserst du deine Rente auf?“ fragte er in ihre Richtung und lachte als einziger über seinen Spruch.
„Soll ich dich auf ein Wasser einladen? Hä, sag schon. Etwas Stärkeres verträgt dein Herz doch nicht mehr?“ Wieder diese Lachen.
Sie spürte wie Andrew hinter ihr sich versteifte. Bereit seiner Herrin beizustehen. Nun gut, ignorieren ließ sich der Herr wohl nicht. Dann musste man ihm wohl eine Lektion erteilen!
Sie drehte sich zu ihm herum und fixierte ihn. „Ein Selters wäre sehr nett. Dieses Angebot würde ich gerne annehmen.“ Sie setzte ihr freundlichstes Lächeln auf und beugte sich leicht nach vorne, so als ab sie schlecht sehen konnte. „Wie ich bemerke, scheinen sie das Spiel sehr gut zu verstehen. Sie sind wohl ein Profi?“ In ihr keimte ein Plan. Arroganz gepaart mit Selbstüberschätzung. Ein perfektes Opfer und gleichzeitig konnte sie das Personal testen. Herrlich, so würde es passieren.
„Aber bitte, wie darf ich sie den ansprechen? Wie ist denn der werte Name?“ fragte sie süffisant.
„Ich bin Günther Verheugen, Chef der hiesigen Bäckereikette Verheugen und ja, das Spiel beherrsche ich. Ich komme schon Jahrzehnte hier her.“ Sein Ego war geschmeichelt und er lief zu Höchstformen auf. „Ich bin wohl der einzige, der hier noch nie Verluste gemacht hat. Ich gewinne immer!“
Im Augenwinkel bemerkte die Alte, wie die Angestellten mit den Augen rollten oder das Gesicht verzogen. Zumindest war er bekannt. So war es nicht gelogen, wenn er behauptete, dass er schon lange herkam.
„Sie sind also Profi? Würden sie mir bitte erklären, worin ihr Geheimnis besteht?“ Sie war ein wenig näher gerückt und hatte ihre alte knochige Hand auf seinen Arm gelegt. Ja, er stand im Mittelpunkt und das gefiel ihm. „Mein Geheimnis? Ha, ich habe ein System. Ein totsicheres! Also schau zu und lerne vom Meister Mütterchen!“ Er dutzte sie schon die ganze Zeit und sie lächelte. „Dann setzen sie doch alles auf die Null und ich schließe mich an.“ Genau, auf die Null. Er würde alles auf die Null setzen.
Es kam die 17. Alles futsch. Er starrte auf den Tisch. Warum die Null. Er hatte noch nie auf die Null gesetzt. „Das war jetzt aber nichts, sie Null. Und mein Geld ist auch weg. Das können sie doch nicht auf sich sitzen lassen. Tauchen sie doch nochmal Geld um.“ hörte er die Alte neben sich, die ihn anstarrte und mit funkelnden Augen fixierte. Ja, er hatte noch Geld. Er war ein Verheugen. Er würde es allen zeigen. Er stand auf und holte weitere Chitons.
„Und jetzt auf die 34!“ die Worte der Alten hörte er und setzte auf die Zahl, alles was er geholt hatte. Er musste es tun. Es fühlte sich richtig an. Dann die 28! „Wieder nichts mein Herr. Wo ist denn ihr System. Muss ich ihnen erklären wie das hier läuft? Oder hohlen sie nochmal Geld und beweisen sie, dass sie besser sind als alle anderen?“
Inzwischen hatte sich eine kleine Gruppe eingefunden, die das Schauspiel beobachteten. Verheugen konnte das nicht auf sich sitzen lassen. Die Angestellten sie grinsen unverschämt und diese Alte forderte ihn heraus. Wie ferngesteuert lief er noch mal zu Bank und noch mal und noch mal und noch mal. Die Stimme der Fettel bohrte sich in seinen Kopf und lies ihn immer mehr Geld verspielen. Als sein Bargeld aufgebraucht war und seine Kreditkarten nichts mehr ausspuckten, als er alles verspielt hatte, was er hatte, schickte sie ihn weg. Sie starrte ihn böse an. „Bitte beehren sie uns bald wieder!“ lachte sie ihm ins Gesicht und auch alle anderen Anwesenden lachten. Alle denen er es eigentlich zeigen wollte. Wieder ein Spielerschicksal mehr in dieser finsteren Stadt. Aber es stand fast fest, dass er wiederkommen würde. Der Gräfin war es egal. Sie genoss ihren Sieg. Auch wenn er zugegebenermaßen sehr einfach zu erringen war.
Sie warf den Croupiers ihres Tisches ein Trinkgeld in die Kasse. „Vielen Dank für ihre Mühe. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit ihnen zu spielen.“
Sie verließ den Tisch und begab sich Richtung Restaurant um dort auf Eduards Antwort zu warten.
Sehr geehrter Eduard,
ich würde mich heute Abend noch gerne mit ihen treffen. Dazu lade ich sie in das Finsterburgher Casino ein. Ich hoffe, dass es ihnen möglich ist mich dort zu treffen. Mit freundlichen Grüssen
Die Gräfin
ich würde mich heute Abend noch gerne mit ihen treffen. Dazu lade ich sie in das Finsterburgher Casino ein. Ich hoffe, dass es ihnen möglich ist mich dort zu treffen. Mit freundlichen Grüssen
Die Gräfin