Verlage/Händler Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Richtig, die Runenklingen sind schon ein guter Schritt in die Richtung. Wie gesagt bin ich nur gespannt wie sie den Bogen zum eigentlichen Midgard Regelwerk schlagen werden. Auch davor gab es schon einmal eine Einsteigerbox für Midgard, das eigentliche aktuelle Regelwerk ist allerdings für einsteiger suboptimal.

Das es noch Fertigabenteuer gibt ist schon richtig, nur bevor man in den Genuss kommt ist leider meistens die Bleiwüste zu durchqueren.

Ich denke auch, dass die in der "Szene" ja präferierten Kaufsysteme auch nicht unbedingt einsteigerfreundlich sind. Als ich mit Vampire angefangen habe stand ich trotz Erfahrung schon ein wenig auf dem Schlauch. Für den Einstieg sollte die Charaktererschaffung möglichst simpel sein. Niemand will mehr Zeit dafür verbraten als fürs eigentliche Spielen. Entsprechende Zusatz- bzw. Alternativregeln für Cracks sollten natürlich schon sein, aber damit sollte man den Einsteiger nicht erschlagen.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Nein, ein Tutorial ist in meinen Augen KEINE Einarbeitung.
Und was ist, wenn wir dieser Wortsinnentstellenden Definition folgen wollen, dann der Unterschied zwischen einem Tutorial und einem ersten Level, der sich nicht "Tutorial" nennt?
Jedes Tutorial, das sich so nennen will, muß eine Anleitung irgend einer Art enthalten. Eine Anleitung, die ich nicht mehr brauche, sobald ich das Spiel kapiert habe. Darum ist es eine Einarbeitung.

Natürlich kann man für P&P nichts in dieser "Machart" aufziehen, aber etwas Vergleichbares halte ich für zwingend notwendig. Ein kleines Solo Abenteuer mit entsprechenden Regelhinweisen wäre etwa eine Möglichkeit.
Wie, "wäre"? Sowas gibt und gab es schon etliche Male.
 
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Vermeidet es das Wort "Casual Player" jetzt auch noch im Rollenspiel zu festigen. Rollenspiel hat nun mal nicht die Bohne mit Casual zu tun.
Wie gesagt: Im Vergleich mit Rollenspielen ist jedes Computerspiel "casual".

Damit kommen wir zu einem weiteren Punkt: Warum nicht Nische? Warum Massentauglichkeit? Und wenn massentauglich, mit welchem Spielstil? Klar, eine größere Community ist gut für die Mitspielersuche, aber ein passionierter Onlineshooter-Zocker hat nun gar nichts von einer Millionen-"Community", die Wii Sports spielt.
Aus der Sicht der Hersteller ist die Antwort klar. Aber was bringt es uns?

Zur Zeit der größten Popularität von DSA (meine Einschätzung, so Ende 80er bis Anfang 90er) kannte ich schon einige Spieler, die mit DSA angefangen hatten, nur DSA spielten, und die sich schlicht weigerten, irgend welche anderen Rollenspiele auch nur auszuprobieren. Die waren eben keine passionierten Rollenspieler, sondern gelegentliche DSA-Spieler. Der Trend zu mehr "casual" kann mMn derartiges nur fördern. Was habe ich als nicht-primär-DSA-Spieler aber von einer "Community" von nur-DSA-Spielern?
Ziemlich wenig.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Nun wäre aber genereller Spielerzuwachs noch lange kein Zuwachs der Fraktion der Scheuklappen tragenden DSA (oder welches Spiel auch immer) Spieler, die nichts anderes ausprobieren...

Deine perönlichen Erfahrungen mit ignoranten DSA-Spielern in allen Ehren, aber ich würde davon abraten, potentiell neue Spieler über den gleichen Kamm zu scheren.

Und die Sache mit dem "Was aber haben wir davon??? Was der Hersteller davon hat, ist mir doch erstmal reichlich egal!" ist irgendwie schon ein Bumerang. Am Ende kommt es doch auf dich zurück.
Der Kunde möchte nämlich schöne Rollenspielbücher, professionell illustriert, hochwertig verarbeitet, spannend/unterhaltsam geschrieben, gut rechergiert, usw.
Der Hersteller wird dies aber nicht mehr liefern können, wenn es ihm schlecht geht...
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Nun wäre aber genereller Spielerzuwachs noch lange kein Zuwachs der Fraktion der Scheuklappen tragenden DSA (oder welches Spiel auch immer) Spieler, die nichts anderes ausprobieren...
Andersrum wird ein Schuh draus.

Der Kunde möchte nämlich schöne Rollenspielbücher, professionell illustriert, hochwertig verarbeitet, spannend/unterhaltsam geschrieben, gut rechergiert, usw.
Der Hersteller wird dies aber nicht mehr liefern können, wenn es ihm schlecht geht...
Das impliziert unweigerlich, daß die besten Produkte stets von den größten Verlagen kommen.
Wiederum: Daß der Hersteller jetzt mehr Ressourcen hat, bringt mir nichts, wenn die nicht für das eingesetzt werden, was ich haben will. Im Gegentum: Dann geht es uns ganz schnell mal so.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Andersrum wird ein Schuh draus.

Mann, Mann, Mann... dir müssen sie es ja echt fies & dreckig gegeben haben...
Für dich ist also jeder neue Rollenspieler garantiert erstmal ein Scheuklappen tragender DSA Spieler?

Hör mal, wenn dir das jetzt irgendwie Mut macht: Ich habe da anderes erlebt. Also, sei stark! Irgendwo da draussen gibt es sie noch, die aufgeschlossenen Gemüter. Und noch gibt es da draussen ja auch mehr als DSA, an das Personen, denen das Rollenspiel bislang fremd ist, gelangen könnten. Es gibt also noch Hoffnung. Auch für dich.
;-)

Nee, ernsthaft... Ich denke schon, dass es eine reelle Chance gibt, dass es in der Masse der potentiellen Neuanfänger es für jeden Bereich und jedes System des Genres einen möglichen neuen Spieler gibt.

Das impliziert unweigerlich, daß die besten Produkte stets von den größten Verlagen kommen.
Wiederum: Daß der Hersteller jetzt mehr Ressourcen hat, bringt mir nichts, wenn die nicht für das eingesetzt werden, was ich haben will. Im Gegentum: Dann geht es uns ganz schnell mal so.

(Erstmal vorneweg: Lustiges Comic.)

Aha. Und was ist dein Vorschlag, um aus diesem Hexenkessel wieder heraus zu kommen?
Einfach nichts mehr kaufen?
Ich meine, solange deine Vorstellungen und Wünsche nicht ZU exotisch sind (weiß ja nicht, was du so spielst), gibt es doch eigentlich gute Chancen, dass sowas mal produziert wird, oder? Erst recht, wenn sich unter den Fans eine Lobby bildet, die sich lauthals mit ihren Wünschen an den Verlag wendet.

Im Zweifelsfall muss man eben auch mal warten. Glaube mir, davon kann ich ein Liedchen singen...
Wenn man wie ich HârnMaster/HârnWorld Spieler ist, dann ist man warten gewohnt.
Und wenn man sich daran erstmal gewöhnt hat, tut es auch nicht mehr weh. ;-)

Nun gut, ich bin als HârnMaster/HârnWorld Spieler ja auch mit einer Fangemeinde gesegnet, die sehr sehr hochwertiges Fanmaterial produziert. Ist mir so noch bei keinem anderen Setting und keinem anderen System untergekommen.


Doch nun bitte wieder zurück zum Thema.
Wie sieht ihr die Chancen zum Zuwachs der Szene durch Verbindung mit Produkten aus anderen Spielesektoren?


Gruß,

Timo
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Mann, Mann, Mann... dir müssen sie es ja echt fies & dreckig gegeben haben...
Für dich ist also jeder neue Rollenspieler garantiert erstmal ein Scheuklappen tragender DSA Spieler?
Nein.
Aber jeder neue Rollenspieler, der die wie auch immer gearteten "Casual"-Produkte spielt, aber keine sonstigen Rollenspiele, wäre für mich kein Gewinn. Setze Computerspieler, Wii Sports, keine Hardcore-Onlinespiele für den Vergleich.

Irgendwo da draussen gibt es sie noch, die aufgeschlossenen Gemüter.
Weiß ich. Aber daran, daß die durch eine Massentauglichkeit des Rollenspiels angesprochen werden müssen, habe ich ernsthafte Zweifel.

Ich denke schon, dass es eine reelle Chance gibt, dass es in der Masse der potentiellen Neuanfänger es für jeden Bereich und jedes System des Genres einen möglichen neuen Spieler gibt.
Ich halte es für unwahrscheinlich, daß das die Kernbasis der Hobbyspieler wirklich vergrößert.

Aha. Und was ist dein Vorschlag, um aus diesem Hexenkessel wieder heraus zu kommen?
Weitermachen wie bisher und weniger Energie nutzlos an den alten Gedanken "Wie können wir nur Mainstream werden" zu verschwenden?

Wie sieht ihr die Chancen zum Zuwachs der Szene durch Verbindung mit Produkten aus anderen Spielesektoren?
Annähernd gleich null.
Ist ja nicht so, daß man das nicht schon tausend mal probiert und dabei auch wirklich extrem populäre Medien mit einbezogen hätte (Von den Star Trek- und Star Wars-Rollenspielen über Mittelerde bis zu World of Warcraft.)
Hat aber noch nie funktioniert.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Annähernd gleich null.
Ist ja nicht so, daß man das nicht schon tausend mal probiert und dabei auch wirklich extrem populäre Medien mit einbezogen hätte (Von den Star Trek- und Star Wars-Rollenspielen über Mittelerde bis zu World of Warcraft.)
Hat aber noch nie funktioniert.

Ich wage mal zu behaupten, da da auch keinerlei Querverweise stattgefunden haben, zumindest nicht in Richtung des Rollenspiels.

In all diesen Fällen wurde einfach nur ein Rollenspiel zu einem populären Thema erstellt.
Diese Produkte wandten sich eindeutig an Leute, die schon Rollenspieler waren.
Zumindest hat mir noch keiner erzählt, dass seiner WoW Packung ein Flyer, der das P&P bewarb, beilag.
Die von dir angesprochenen Produkte sind doch wieder nur solche, mit denen sich die Verlage etwas größere Stücke aus dem altbekannten Kuchen schneiden wollten.

Das Problem bei solch großen Titeln wie Star Wars oder World of Warcraft ist doch, dass die Firmen hinter den Urmedien gar kein Interesse daran haben, mehr als die Lizenz zu verkaufen. Warum denn sollte Blizzard seinen Spieleschachteln Flyer für ein P&P beilegen? Die haben ihre Lizenz ja schon verkauft, also warum noch die anderen bewerben?

Wenn es um solche Riesenlizenzen geht, können sich höchstens die Lizenznehmer noch gegenseitig stützen - so sie denn daran Interesse haben. Oder alles liegt in einer Hand.

Ich weiß auch, dass ein paar Star Wars Computerspiele auf dem d20 Regelwerk basierten.
Ob da aber über vielleicht eine kurze Anmerkung hinaus das P&P beworben wurde, möchte ich anzweifeln. Und wenn, dann sprechen wir hier wohl von einem dicken Ausnahmefall.

Daher ja meine Anmerkung eingehends, dass sich ein P&P Verlag überlegen könnte, seine Produktpalette entsprechend zu vergrößern und dort Querverweise einbaut, oder ob er versucht, sich Partner an entsprechenden Stellen zu suchen, wobei man gegenseitig auf die Produkte verweist.


Gruß,

Timo
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Weiß ich. Aber daran, daß die durch eine Massentauglichkeit des Rollenspiels angesprochen werden müssen, habe ich ernsthafte Zweifel.

Weitermachen wie bisher und weniger Energie nutzlos an den alten Gedanken "Wie können wir nur Mainstream werden" zu verschwenden?

Also ich weiß ja nicht, wo du nun deine Massentauglichkeits- und Mainstream- Gedanken hernimmst, denn von sowas habe ich ja gar nicht geredet.

Vielleicht nicht nur an Koshiro, sondern an alle zur Klarstellung gewandt:

Ich sprach davon, dass sich jeder beliebige Rollenspielverlag mit entsprechender Produktpalettenerweiterung und Querverweise versuchen könnte, einen größeren Kundenkreis aus der Masse der Nicht-Rollenspieler zu "ergattern" und diese für das Rollenspiel zu gewinnen.
Das steht "Mainstream" Verlagen/RPGs (wenn man denn bei Nieschenprodukten wie Rollenspielen überhaupt von "Mainstream" sprechen kann) wie DSA, D&D und WoD genauso offen wie den Jungs und Mädels von Degenesis, Aera, PP&P, Funky Colts, Space Gothic, Ratten, oder wem auch immer.
Inwiefern dies (vor allem bei Kleinstverlagen und Hobbyschreibern) überhaupt realisierbar ist, steht ja auf einem ganz anderen Blatt. Nicht jeder kann beispielsweise eine teure Brettspielproduktion stemmen. Aber die Idee für ein Brettspiel zur eigenen P&P-Linie ja vielleicht schon, und dann kann man ja zumindest versuchen, Partner bei entsprechenden Firmen zu finden.


Gruß,

Timo
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Weitermachen wie bisher und weniger Energie nutzlos an den alten Gedanken "Wie können wir nur Mainstream werden" zu verschwenden?

Ich glaube ein höherer Grad an Zugänglichkeit würde schon genügen, um mehr Menschen anzusprechen. Dazu muss man sich noch nichtmal an irgendeinen Mainstream anbiedern... und mal ehrlich, ein Hip-Hoppendes "Karren"-pimpendes "Yo! Alta!!" Rollenspiel fände zumindest ich ziemlich schrecklich... Ob dann analog zur DSA-Meistermaske eine fette Bling-Bling Goldkette mit den Buchstaben "SL" mitgeliefert würde?! ... Hmm ;)
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Hehehehe... möglicherweise gäbe es sogar Leute, die sowas anspricht... kann man ja ignorieren oder belächeln. ;-)

Hmmm... es könnte ja ein Add-On werden... "Funky Colts - Gangstaz in da ghetto!"
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

@Koshiro
Weitermachen wie bisher und keine Energie auf Neukunden verschwenden? Was denkst du denn wie lange das gutgehen kann? Wird schon seinen Grund haben wieso Verlage wie Fanpro den Bach runter gehen oder Rollenspiele wie Warhammer vom Mutterkonzern abgestoßen werden.

So wie es jetzt läuft können die reinen Rollernspiel Verlage doch mehr schlecht als recht existieren. Ein teurer Flop kann da schon das Aus bedeuten. Bei einer breiteren Kundenbasis (ich rede hier nicht von Mainstream, nur von etwas mehr Spielern) wäre das weniger ein Problem und ein Verlag könnte sich auch mal an Projekte wagen die vielleicht nicht den großen kommerziellen Erfolg versprechen.

Das mit der Wortdefinition von Tutorial kannst du dir übrigens an den Hut stecken. Wenn ich im Tutorial bin spiele ich bereits das Spiel, wenn ich mir ein Regelwerk durchlese spiele ich NICHT. Wenn ich das Handbuch für eine Flugsimulation durcharbeite spiele ich NICHT. Wieviele Spiele kennst du die eine Einarbeitung mittels Handbuch erforderlich machen? Wieviele davon sind aktuell? Wieviele davon wurden verkauft?

Alles soll bleiben wie es ist kann nicht funktionieren weil sich alles ändert. Ich hab jetzt mehr Geld als früher aber weniger Zeit. Ich will mich nicht ewig in irgendwelche Sachen einlesen müssen, dafür ist mir meine knappe Freizeit zu schade. Wie sieht es denn bei den Verlagsmitarbeitern aus? Die meisten haben doch auch als Fans angefangen. Die werden auch älter, haben Familie und müssen Geld verdienen. Wenn das im Rollenspielverlag nicht geht werden sie sich was anderes suchen. Und woher soll der Nachschub kommen wenn keine neuen Fans nachwachsen?

Mit deiner Einstellung würde ich dem Hobby noch maximal 10 Jahre geben, dann ist der Bart ab. Die Jugend von heute ist nun mal anders (nicht unbedingt schlechter) als vor 10, 20 Jahren. Geprägt durch Medien wie Fernsehen und Computer, Leselust eher Fehlanzeige, alles muss schnell und leicht zugänglich sein. Egal was du von solchen Leuten hältst, sie sind die Kundschaft von heute/morgen. Wer an die nicht rankommt kann einpacken.
 
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@Koshiro
Weitermachen wie bisher und keine Energie auf Neukunden verschwenden?
Deiner Meinung nach gibt es also gar keine Rollenspieler? Weil man ohne Methoden, die es bisher noch nicht gab, keine Rollenspieler werben kann?

Wird schon seinen Grund haben wieso Verlage wie Fanpro den Bach runter gehen oder Rollenspiele wie Warhammer vom Mutterkonzern abgestoßen werden.
Wird auch seinen Grund haben, daß die Rollenspiellizenzen danach sofort von anderen Verlagen aufgegriffen wurden.

So wie es jetzt läuft können die reinen Rollernspiel Verlage doch mehr schlecht als recht existieren.
Ja, Rollenspielverlage sind eben eine Nischenhobbyindustrie und keine Hersteller von Mainstreamprodukten.

Wenn ich im Tutorial bin spiele ich bereits das Spiel, wenn ich mir ein Regelwerk durchlese spiele ich NICHT.
Du nutzt in beiden Fällen das gekaufte Medium, um den Umgang mit dem Medium zu erlernen.
Und die Frage bitte beantworten: Was unterscheidet dann ein "Tutorial" von einem ersten Level, der sich nicht so nennt?
Bei jedem Spiel, bei dem ich schon weiß, wie der Hase läuft, überspringe ich übrigens das Tutorial. Vielleicht machst Du das ja anders.
Noch 'ne Frage: Was wäre denn für Dich ein Tutorial für Rollenspiele? Wie stellst Du Dir das vor?

Ich will mich nicht ewig in irgendwelche Sachen einlesen müssen, dafür ist mir meine knappe Freizeit zu schade.
Falsches Hobby, würde ich da mal sagen.
Ich habe doch schon lang und breit dargelegt, warum Rollenspiele aus strukturellen Gründen nichts für Ungeduldige sind.
(Und daß die bloße Zeit dabei ein Problem sein soll, führen WoW und Konsorten schon mal ad absurdum.)

Und woher soll der Nachschub kommen wenn keine neuen Fans nachwachsen?
Wie der Spartaner sagt: Wenn.

Die Jugend von heute ist nun mal anders (nicht unbedingt schlechter) als vor 10, 20 Jahren. Geprägt durch Medien wie Fernsehen und Computer, Leselust eher Fehlanzeige, alles muss schnell und leicht zugänglich sein.
I call Bullshit. Die Jugend "vor 10, 20 Jahren" hat nächtelang an C64, Amiga, ST und diversen Konsolen gezockt, hat jede Menge ferngesehen und genau so ihren Anteil Lesemuffel gehabt wie heute. Da kann ich mich zufällig noch hervorragend dran erinnern.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

tobrise schrieb:
Ich will mich nicht ewig in irgendwelche Sachen einlesen müssen, dafür ist mir meine knappe Freizeit zu schade.

Ein Phänomen das man umgehen kann, wenn man nicht leitet.
Davon ab hör ich immer wieder, dass Leute ab einem gewissen Alter mit Frau, Kind, Job und sozialen Kontakten Rollenspiel einfach nicht mehr so betreiben können, wie sie es einst getan haben. Rollenspiel braucht vor allem eines: Zeit. Zeit zum vorbereiten, Zeit zum einlesen, Zeit zum umsetzen. Das fällt aber weg, wenn man ein Kind zu versorgen hat oder aber wenns die Leute um einen herum tun, mit denen man früher immer gespielt hat.

Die Zeit zum einlesen gehört absolut mit dazu. Isso. Wenn ich die nicht aufbringen kann und will kann ich auch am besten selbst gucken was ich überhaupt will und mir schnell selbst was aus den Fingern saugen - damit bereitet man nur noch vor und muss sich um Hintergründe einer fremden Welt so wie die Regelumsetzung keine Gedanken mehr machen. Irgendein erprobtes Regelsystem wird sich schon finden lassen, dass man dafür nutzen kann.

Was ich eigentlich sagen will: Nur weil du langsam älter wirst und unter den typischen Begleiterscheinungen leidest (Zeitmangel) heißt das nicht, dass das Hobby sich ändern muss. Warum denn auch? Früher hatten die Leute genauso wenig Zeit, wenn sie einmal erwachsen waren und nen Job hatten - entweder sie haben gespielt (und Zeit dafür frei gemacht) oder es gelassen. So einfach ist das ...

Und darüber hinaus:

Damit

Koshiro schrieb:
Ja, Rollenspielverlage sind eben eine Nischenhobbyindustrie und keine Hersteller von Mainstreamprodukten.

und damit

Die Jugend "vor 10, 20 Jahren" hat nächtelang an C64, Amiga, ST und diversen Konsolen gezockt, hat jede Menge ferngesehen und genau so ihren Anteil Lesemuffel gehabt wie heute. Da kann ich mich zufällig noch hervorragend dran erinnern.

hat der Koshiro einfach Recht. Das Mainstreamigste am Rollenspiel sind Sachen wie DSA oder Shadowrun oder D&D - also Kram den jeder kennt der irgendwie mal mit RPG in Berührung gekommen ist oder die halt ihren Einstieg darüber hatten. Das sind aber mitnichten Produkte die ohne Einarbeitungszeit wären. Gerade D&D mit seinen Tabletop Kampfregeln oder Shadowrun mit seinen in der Dritten Edition zig Zusatzbänden die sich regeltechnisch auch gern mal widersprochen haben.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Nun ja... der gute Koshiro hat ja nun mehr als deutlich gemacht, dass er nunmal seine unumstößliche Meinung zu dem Thema hat und die ganze Idee der Neukundengewinnung für Mumpitz hält.
Ha er ja ein Recht drauf...

Leider kommt mir dieses Thema auf den letzten beiden Seiten ein bisschen zu sehr wie ein Head-to-Head von Koshiro, tobrise und mir vor. Auf sowas habe ich eigentlich gar keinen Bock und soll ja auch nicht Thema dieser Diskussionsrunde sein.
Anstatt also weiter auf Koshiro einzureden, der ja seinen Standpunkt deutlich gemacht hat, würde ich lieber noch mit anderen Leuten darüber reden, was sie von der dargelegten Idee zur Neukundengewinnung halten, oder welche weiteren Ideen sie haben.
Es bringt dieser Diskussion nichts, Koshiro zu überzeugen, da dieser sich nicht überzeugen lassen will, und eigentlich möchte ich auch keine Überzeugungsarbeit leisten.
Anstatt also dieses Thema weiterhin mit Diskussionen zwischen Koshiro, tobrise und mir eigenhändig zu torpedieren, schlage ich vor, dies beizulegen, und uns stattdessen wieder auf die anderen Leser und Schreiber zu konzentrieren.
Ich bin sicher, es gibt auch noch andere, die etwas zum Thema zu sagen haben, sich aber nicht an dieser kleinen Argumentation beteiligen wollen. Und der gute Koshiro ist nunmal nicht Bestandteil des eigentlichen Themas, was das seitenlange Führen einer Diskussion mit ihm eigentlich schon mehr als unnötig macht.

Trotzdem danke an Koshiro für die Darlegung seiner Meinung zum Thema.
Schauen wir mal, was für Meinungen es noch zum Thema gibt.


Gruß,

Timo
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Das meinte ich durchaus ernst.
Zu einer Diskussion gehören eben auch Kontrapunkte.
Und zeitweilig war es sicher auch für alle Beteiligten unterhaltsam. ;)
Ich fürchte nur, es bringt uns etwas vom Thema ab, bzw. nimmt anderen die Chance, sich zum ursprünglichen Thema zu äußern.

Gruß,

Timo
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

In den letzten 20 Jahren ist der Rollenspielmarkt gefühlte fünf mal gestorben.
Es ist nun mal so, dass wir ein Nischenmarkt sind und Schwankungen der Spielerschaft deutlicher auffallen, als bei einem Massenmarkt. Ich stelle seit einiger Zeit eine Umstrukturierung der Branche fest. Es gibt einige neue Verlage, die meinem Gefühl nach viel professioneller arbeiten, als die "alten" Rollenspielverlage es bisher getan haben. Nicht umsonst sind da einige Kandidaten pleiten gegangen.

Genauso wie es einen Markt für Modelleisenbahnen gibt, gibt es auch einen Markt für Rollenspiele.
Manchmal wächst er, manchmal schrumpft er.
Ganz eingehen wird er aber in absehbarer Zukunft nicht.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

@Koshiro
Schön, dass du mir in deiner grenzenlosen Weisheit klar gemacht hast, dass ich das falsche Hobby betreibe. Wer also durch Job und Familie weniger Freizeit hat als früher darf sich aus dem Rollenspiel Bereich verabschieden weil er "aus strukturellen Gründen" nicht mehr dazu passt? Der Spruch ist an Arroganz wirklich kaum noch zu überbieten!

Ein Rollenspielverlag, der die geänderten Ansprüche seiner alten Klientel nicht berücksichtigt, und weiter macht wie bisher wird früher oder später Probleme kriegen. Entweder weil die "alten Säcke" aufhören zu spielen oder durch Konkurrenzprodukte die der veränderten Ausgangslage Rechnung tragen.

Wie groß war denn deiner Meinung nach die Verbreitung von C64, Amiga und Konsolen von 10, 20 Jahren? Wohl nicht mal annähernd vergleichbar mit der Verbreitung von PCs und Konsolen heute. Deine persönlichen Erfahrungen sind kaum repräsentativ, meine sahen beispielsweise ganz anders aus.
Auch die Fernsehlandschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten ja wohl ziemlich verändert, angefangen vom Privatfersehen über 24 Stunden Programm bis hin zu Bezahlfernsehen. Und wieviele Geräte stehen wohl heute in einem durchschnittlichen Haushalt im Vergleich zu früher? Wenn du wirklich glaubst, der Anteil an "Lesemuffeln" sei früher genauso hoch gewesen wie heute, dann frage ich mich echt was die ganze Diskussion zur Bildung in Deutschland soll. Sicher alles völlig übertriebene Propaganda.

Irgendwo zwischen "Nischenhobby" und "Mainstream" muss es doch einen Mittelweg geben, der es auch den Verlagen ermöglich auf einem vernünftigen Level zu existieren. Geflügelzucht ist auch nur ein Nischenhobby, aber schau dir da mal die Mitgliederzahlen der Vereine an.

@Archangel
Richtig, das Hobby muss sich nicht ändern SOFERN es ausreichend Nachwuchs gibt um die wegfallenden "alten Säcke" zu kompensieren. Gibt es den? Nach meinem Eindruck eher nicht. Früher hatte ich viel Zeit und wenig Geld. Ich habe viel gespielt aber den Verlagen nur wenig eingebracht. Heute habe ich wenig Zeit und genug Geld. Das können sich die Verlage gerne abholen sofern sie meiner veränderten Lebenssituation Rechnung tragen. Wenn sie das nicht wollen und lieber weiter Produkte für +Zeit/-Geld Leute auf den Markt bringen, ich hab sicher genug Material um bis zu meiner Rente weiterzuspielen.

Und das mit dem "Aufhören zu leiten" ist ja wohl auch keine Lösung. Das würde nämlich das Ende unserer Runde aus "alten Säcken" bedeuten. Oder sollen wir uns dann einen Schüler oder Studenten mit viel Freizeit als SL mieten?

@Sworddancer
Dass ich Koshiro nicht überzeugen kann ist mir eigentlich vollkommen klar. Aber so einen Schwachfug unkommentiert stehen lassen kann ich einfach nicht. Von mir aus schiebs auf meinen Altersstarrsinn. :D
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

@grasi:

Deine Aussage zum Thema ist also?

Ein bisschen wie Koshiro? Also gar nichts machen und die Dinge lassen, wie sie sind?

Oder wärst auch du für den Versuch, die Basis etwas zu verbreitern?
 
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