Brainstorming Cyberpunk -> Transhumanismus

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Ich bin gerade dabei, ein neues Set für ein Fatespiel zu bauen und frage mich dabei, wo der Cyberpunk zum Transhumanismus wird. Also worin die Unterschiede bestehen.

Als ganz konkrete Frage an Euch:
Was müsste in einem transhumanistischen Setting auftauchen? Und inwieweit wäre das noch mit Cyberpunk vereinbar?
Gelten für den Transhumanismus noch wissenschaftliche Grenzen oder ist alles erlaubt, ist es eine moderne Mär?
 
Ich bin gerade dabei, ein neues Set für ein Fatespiel zu bauen und frage mich dabei, wo der Cyberpunk zum Transhumanismus wird. Also worin die Unterschiede bestehen.
Cyber ist doch Technik und Transhumanismus ist Entwicklung?

Sprich in Cyberpunk ist der Charakter (bzw. Teile davon) erschaffen worden und im Transhumanismus hat sich der Mensch auf eine neue Evolutionsstufe hochentwickelt.
 
Aus Wikipedia:

Technologie und Moral
Der Schwerpunkt der Transhumanismusbewegung ist die Anwendung neuer und künftiger Technologien, u. a.:

Die Technologien sollen es jedem Menschen ermöglichen, seine Lebensqualität nach Wunsch zu verbessern, sein Aussehen sowie seine physikalischen und seelischen Möglichkeiten selbst bestimmen zu können. Niemand solle zu irgendeiner Veränderung gezwungen werden.

Also für mich klingt das stark nach den Positiven Aspekten aus Cyberpunk (welche meist nur den reichen und Mächtigen zugänglich ist).

Würde also sagen die grenze zwischen Cyberpunk und Transhumanismus ist verschwimmend.
 
Transhumanismus sollte zumindest den Anschein haben, wissenschaftlich erklärbar zu sein (Sciencefiction).

Aliens sind vor einem Cyberpunk Hintergrund durchaus denkbar, da reale Forscher ja ziemlich überzeugt sind, dass in unserem Universum noch irgendwo Leben existiert.

Psi-Kräfte hingegen passen zwar ins Setting, sind jedoch definitiv nicht mehr (pseudo-)wissenschaftlich erklärbar, außer du gehst den Weg von Heredium und erklärst die Kräfte über die Verwendung von Naniten. Das würde sich jedoch dann mit der eigentlichen Definition von Psi-Kräften beißen.

Allgemein käme es jedoch darauf an, was genau du dir für dein Setting vorstellst. Mit so einer ungenauen Fragestellung kann man das nur schwer beantworten.
 
Es mag sein, dass es einige Dinge gibt, die man nicht erklären kann, aber dennoch funktionieren diese. Im Grunde unterscheiden sich moderne wissenschaftliche Modell nur von den alten, weil sie eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit haben. Man nutzt Boote zum Beispiel schon viel länger, als man wissenschaftlich erklären konnte, wie sie funktionieren. Für mich ist insofern alles was vorstellbar ist, eher die Grenze des Machbaren oder Erfahrbaren als das, was die Wissenschaft heute zu erklären vermag.

Es geht vielmehr denke ich um den Spielspaß. Würde es den Spielspaß in einem transhumanistischen bzw. Cyberpunk-Szenario verderben, wenn es Aliens oder Psi in einem Szenario gäbe?

Nehmen wir das Beispiel aus Eclipse Phase, wo angenommen wird, man könnte einen Geist in eine Flasche bzw. einen Rechner packen und ihn beliebig in Körper downloaden. Wie soll das geschehen? Wo bleibt die Motivation für eine Existenz, wenn die physische nicht mehr vorhanden wahr? Ist das nicht auch ein quasi magischer Ansatz? Man geht einfach davon aus, dass etwas mit Hilfe von XY funktioniert.
 
Auf die Frage: "Würd es den Spielspaß [...] verderben?" würde ich mit einem klaren "nein" antworten. Für mich würde das super zusammenpassen, solange die Aliens sinnvoll eingefügt werden und die Psi-Kräfte nicht zu stark sind. Beides müsste geballanced sein mit dem transhumanismus - ansonsten geht der sehr leicht unter.
 
Ich geh mal in das Szenario hinein. Meine Idee soweit:

Von Göttern und Dämonen
Mathematiker und andere Naturwissenschaftler haben sich in einem internationalen Netzwerk zusammen geschlossen, um an einer neuen Daseinsform zu forschen. Sie haben auf diese Weise viele bekannte Lebewesen auf Programmaufläufe reduziert und mit diesen weiter experimentiert, um wesentliche Verhaltensweisen von belastenden zu trennen. Das Wesen das dabei entstanden ist, wurde erstmal auf einem Rechner laufen gelassen. Um jedoch mehr Daten für deren Weiterentwicklung zu erhalten, hat man sich schnell dazu durchgerungen, diese KI in eine Drohneneinheiten zu laden, die ihre Umgebung selbständig erkunden und erforschen sollte. Das Ziel war nichts Geringeres als die Schaffung des neuen Menschen, jenseits der genetischen und technischen Verbesserungen. Eine völlig neue Basis, die gleichzeitig diversen Quantenphänomenen Rechenschaft ablegen sollte. Als die ersten Prototypen aus der Retorte kamen, wahren diese zumeist sehr instabil, hatten Probleme mit ihrem Dasein und dem Sinn ihres Lebens. Viele verendeten schon nach wenigen Stunden. Diejenigen die am Leben blieben, kamen mit den Vorsichtsmaßnahmen nicht zurecht. Sie starben an der Gefangenschaft, der fehlenden Beziehung. Als dann jedoch ein Lebewesen seine Wärter so manipulieren konnte, dass es erfolgreich ausbrechen konnte, wurde das Projekt sofort auf Eis gelegt. Kurz darauf kam es zu einem kriegerischen Akt eines Konzerns. Der die Kerndaten des Projektes an sich bringen konnte. Bis heute ist nicht bekannt, wie der Konzern den Ort herausfinden konnte.

Das Omega-Upgrade
Nicht nur der Verlust der Daten war zu beklagen. Im Netz tauchte ein Upgrade für alle im Betrieb befindlichen KIs auf, dass auf den Erkenntnissen des künstlichen Forschungsnetzwerkes beruhte. Jeder Versuch dieses Programm zu zerstören schlug fehl. Man konnte nie seinen Ursprung zurück verfolgen. Es verschwand im Informationsrauschen. Eine Verschlüsselung zu knacken braucht länger, als der Verschlüsselungsprozess, so die Experten. Man versuchte dann die Netzwerke zu isolieren und gegen Fremdübergriffe zu schützen. Aber auch der Angreifer hatte dazu gelernt und so machte sich das Programm nicht mehr als solches offensichtlich erkennbar, sondern die befallenen Systeme verschleierten zunehmend ihre Aktionen, wenn sie befallen waren. Es gab seltsamerweise bislang noch keine Katastrophen wegen des später als Omega-Upgrade in die Geschichte eingehenden Programmes. Niemand weiß genau, was es eigentlich will, so wie eine Terrorzelle auch nie genau weiß, was die anderen gerade unternehmen, wer sie sind, noch wie das Gesamtziel aussieht.

Parvati-Paramar-Symptom (PPS)
erstmals beschrieben in Indien von einer Ärztin, deren Name die Krankheit trägt - verändert die Menschen.

Sie macht die meisten schwach, müssen mit Mitteln überleben, sind medikamenten- oder techabhängig, diese Mittel zerstören jedoch die Verbindung zu den damit verbundenen Quantenphänomenen, die bislang noch nicht in allen Einzelheiten bekannt sind, weil die Krankheit so neu ist und eher selten reiche zu treffen scheint. Die Chance von der Krankheit dahin gerafft zu werden, ist zudem so hoch, dass keine ernsthaften Anstrengungen unternommen wurden, die Krankheit zu erforschen noch diese zu behandeln.

Fest steht, es wurde bislang kein physischer Auslöser für die Krankheit gefunden, aber einige Pseudoviren stehen im Verdacht, diese Krankheit auszulösen. Diese kommt insbesondere in armen Gegenden vor, kann aber in Ausnahmen auch privilegierte Gruppen treffen.

Es gibt unterschiedliche Ausformungen der Krankheit, in Abhängigkeit von Anlagen und der Behandlung.

Es soll Kräuter geben, die eine Heilung versprechen und die Fähigkeiten unberührt lassen.

Ärmere sterben oder ernähren sich Gerüchteweise vom (am besten) menschlichen Fleisch, werden G(ho)ule, Vampire, Menschenfresser genannt.

Was hier noch nicht verraten wurde: Wahrscheinlich hat die KI bzw. der geflohene Außerirdische diese "Krankheit" entwickelt.
 
Ich bin gerade dabei, ein neues Set für ein Fatespiel zu bauen und frage mich dabei, wo der Cyberpunk zum Transhumanismus wird. Also worin die Unterschiede bestehen.?

In der Realität existieren die Begriffe:

Kybernetik = Das Ersetzen von natürlichen Körperteilen mit künstlichen Systemen.

Transhumanismus = Eine Geisteshaltung so wie LiberalISMUS, AtheISMUS, IdealISMUS oder auch RadikalISMUS.
Diese bezeichnet die Weltanschauung, dass es Wünschenswert oder Cool oder zumindest notwendig ist, den Menschlichen Körper mit Technologien AUFZUWERTEN. Hierbei muss es nicht unbedingt um Kybernetik gehen. Genetische oder Pharmazeutische Methoden wären genauso möglich.
Wichtig ist, dass es eine GEWOLLTE Veränderung zum vom Transhumanisten als BESSER empfundenen ist.

Einfaches Beispiel: Jemand verliert einen Arm in einem Unfall und erhält einen Künstlichen Arm. Dies ist nicht Transhumanismus, das ist Medizinische Prostetik.
Beispiel 2: Eine Frau lässt sich Silikonimplantate einsetzen um Attraktiver zu sein. Oder (im Namen der Gleichberechtigung) ein Mann lässt sich den Penis vergrößern um mehr Selbstwertgefühl zu erhalten.
Das ist Transhumanismus.

In der Realen Welt bezeichnet Cyberpunk nichts, es ist nur eine Settingbezeichnung.

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Wenn wir beides als Settings gegenüberstellen:

Transhumanismus: Kybernetische Verbesserungen sind weit verbreitet und gesellschaftlich akzeptiert und die Welt ist eher Utopisch. Mir fallen nur wenige Beispiele ein. Mass Effect vielleicht.

Cyberpunk: Es gibt Kybernetische Teile und die Welt ist eher Dystopisch. Beispiele: Shadowrun, CP2020, Deus Ex...
 
Ich hatte in einem anderen Forum auch darüber diskutiert und kann mich Euren Definitionen eher anschließen. Es erscheint mir absolut logisch zu sein. Doch was ist eigentlich distopisch am Cyberpunk? Vielleicht hat ja jemand mal den Adorno/Horkheimer Begriff von der zweiten Natur gehört. Die Menschen werden zunehmend abhängig von ihrer Technik und wissen durch die Arbeitsteilung nicht mehr, was die anderen Menschen tun. Es wird zum neuen Mysterium von dem sie abhängig sind, zur "zweiten Natur". Cyberpunk setzt dem insofern die Krone auf, als dass er die Entwicklungen zu Ende denkt. Die Technik übernimmt die Kontrolle in dieser neuen Welt und der Mensch ist nicht viel mehr als ein Zuschauer, hat keinen Einfluss mehr auf sein Leben, muss Pillen schlucken, Technik implantieren, Gentherapien über sich ergehen lassen, um noch Teil dieser neuen Welt sein zu können. Das ist für mich Cyberpunk gewesen. Wenn es das nicht ist, müsste man einen Begriff dafür finden.

Cyberpunk vertreten von Ghost in the Shell oder CP2020 und Eclipse Phase, letzteres beschreibt selbstredend eine transhumanistische Welt, besitzen viele Gemeinsamkeiten. Man stellt fest, es ist nicht alles distopisch, was in der Welt des Cyberpunks vorgeht und umgekehrt kann ein Transhumanist ja trotzdem einen fürchterlichen Alptraum erleben, indem er sich verändert.

Es überschneidet sich und ergänzt sich. Vielleicht ist der Transhumanismus ein verzweifelter, arroganter Versuch sich vorzugaukeln, über diese neue, zweite Natur herrschen zu können. Eine Illusion, um diesem Komplex einen Moment lang zu entfliehen. Aber ist das nicht der selbe Effekt, den Drogen auf uns seit je her hatten? Drogen werden verehrt für diese "verändernde Wirkung" - nachweislich haben sie auch epi-genetische Konsequenzen für den Konsumenten. Ob der Konsument der Natur entfliehen kann, ist zweifelhaft. Vielleicht erkennt er sie besser oder lernt sie aus einem anderen Blickwinkel kennen. Der eigentliche Befreiungsprozess bleibt ihm aber nicht erspart und er ändert sich nicht, weder mit dem Konsum von Drogen, noch mit der Modifikation des Körpers.
 
Was denkt Ihr, passen Aliens, Psi und Transhumanismus zusammen?
Noch wissenschaftlich oder schon Spinnerei?

Als großer orionsarm.com-Fan kann ich Aliens wohl nicht schlecht finden. Ob du Psi brauchst, ist eigentlich egal, weil hinreichend hochentwickelte Technologie und so.


Zur Eingangsfrage: Cyberpunk ist grundsätzlich dystopisch. Der Mensch gefährdet durch Technik seine Menschlichkeit. Transhumanismus überwindet, erweitert und ergänzt die Menschlichkeit und ist damit utopisch. Zudem ist Cyberpunk sehr auf die Erde beschränkt, während du Transhumanismus auch überall anders machen kannst.

Zum Beispiel würde ich Warhmmer 40k nicht als Cyberpunk bezeichnen, obwohl es deutliche Anleihen daran genommen hat. Weiter haben wir durch die relative Bodenständigkeit von Cyberpunk die Möglichkeit z.B. Cyberpunk mit Fantasy-Elementen zu mischen. Bei Transhumanismus ist das nutzlos, der ist schon fantastisch genug.
 
Sowohl in CP2020 als auch Shadowrun gibt es Weltraumflüge. Bei SLA Industries wird sogar das ganze Weltall bevölkert. The Espanse ist da ein sehr gutes Beispiel, wo der wirtschaftspolitische Schatten überall zu spüren ist und nur eine sehr wage Hoffnung auf eine Erlösung besteht - will jetzt auch nicht zuviel verraten. Schaut es Euch an. Für mich ist Tatsache, es vermischt sich zu stark. Man kann das nicht so auseinandertrennen. Zumal es - für mein dafürhalten - eher eine Frage der Perspektive, der inneren Haltung ist, als separate Szenarien.

Wenn man jedoch meint, dass der Cyberpunk lediglich ein SF-Genre der 80ies ist, dann muss ich mich fragen, wie Geschichten nach den 80ern genannt werden sollten bzw. zu welchem Genre diese dann gehören?
Near Future?
 
Ich glaube ihr redet aneinander vorbei.
Grundsätzlich ist Cyberpunk von der Genrekonvention her dystopisch und Transhumanismus utopisch.
Eine Welt mit entsprechend weit genug entwickelten Technologien kann also durchaus Überschneidungen von Cyberpunk und Transhumanismus enthalten - beispielsweise die körperliche Anpassung der Reichen nach Lust und Laune und die der Armen nach Notwendigkeit. Aber das ist dann ganz klar eine Genre-Mischung.

Was diese Überlegungen mit deinem Szenario zu tun haben ist klar, aber wo kommen da Aliens und Psi-Kräfte ins Spiel? Braucht man die überhaupt noch, oder langt dieser dystopische Cyberpunk-Ansatz nicht bereits?
Allgemein sind wir mittlerweile in Definitonen abgeschwiffen, aber deine eigentliche Frage ist doch eigentlich nur, obs zusammenpasst, oder verstehe ich dein Anliegen falsch?
 
Wenn Du Dir Shadowrun anschaust und den Erfolg von Shadowrun, so gründet der nach meiner Ansicht gerade darauf, dass man den Cyberpunk noch mit Fantasy und Magie vollgepackt hatte. Ich wollte und will noch immer wieder ein Alienpunk-Szenario aufbauen, wo man halt Alientechnik und auch Psi einsetzen kann. Beispiel wäre XCOM oder Contact!, filmisch The Expanse und auch Die Rächer (jetzt The Avengers), Spiderman Homecoming reizt zudem mit dem Thema Alientechnologie in Menschenhand. Defiance könnte ich mir gut als Roadpunk vorstellen, ähnlich wie Mad Max. In solch einem Szenario auch denkbar.

Um es auf den Punkt zu bringen:
Es hat einfach mehr Bumms ^^
 
Grundsätzlich ist Cyberpunk von der Genrekonvention her dystopisch und Transhumanismus utopisch.
Eine Welt mit entsprechend weit genug entwickelten Technologien kann also durchaus Überschneidungen von Cyberpunk und Transhumanismus enthalten - beispielsweise die körperliche Anpassung der Reichen nach Lust und Laune und die der Armen nach Notwendigkeit. Aber das ist dann ganz klar eine Genre-Mischung.

Vielen Dank, genau das hatte ich gemeint.
Hierbei sollte man auch die "Intention des Autors" im Hinterkopf behalten.
Natürlich kann man ein Setting um-interpretieren. Und in der eigenen Runde eine Dystopie daraus machen, die eben nur an der Oberfläche schön ist. Aber es wäre eben nicht mehr das Transhumanistische Setting, das der Autor entworfen hatte.
Oder Umgekehrt, man kann sicher auch Shadowrun als Utopie Umdichten. In der die Runner gefeierte helden sind. Aber das ist für die Genretheorie unwichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entschuldigt den Triplepost mobil ist Kopieren ein Krampf

und umgekehrt kann ein Transhumanist ja trotzdem einen fürchterlichen Alptraum erleben, indem er sich verändert.

Es überschneidet sich und ergänzt sich. Vielleicht ist der Transhumanismus ein verzweifelter, arroganter Versuch sich vorzugaukeln, über diese neue, zweite Natur herrschen zu können.

Wie gesagt:
Einerseits weil man damit die künstlich definierte Genregrenze überschreitet.
Andererseits, weil einTranshumanist veränderung seines Körpers als Verbesserung EMPFINDET.

Du magst zwar der Meinung Sein, dass eine Veränderung des Körpers etwas schlechtes ist, Aber das ist DEIN Subjektives empfinden.
Das heisst nicht, dass ein Transhumanist sich etwas vorgaukelt. Er hat nur eine alternative Lebenseinstellung.
 
Wenn Du Dir Shadowrun anschaust und den Erfolg von Shadowrun, so gründet der nach meiner Ansicht gerade darauf, dass man den Cyberpunk noch mit Fantasy und Magie vollgepackt hatte. Ich wollte und will noch immer wieder ein Alienpunk-Szenario aufbauen, wo man halt Alientechnik und auch Psi einsetzen kann. Beispiel wäre XCOM oder Contact!, filmisch The Expanse und auch Die Rächer (jetzt The Avengers), Spiderman Homecoming reizt zudem mit dem Thema Alientechnologie in Menschenhand. Defiance könnte ich mir gut als Roadpunk vorstellen, ähnlich wie Mad Max. In solch einem Szenario auch denkbar.

Um es auf den Punkt zu bringen:
Es hat einfach mehr Bumms ^^

Damit habe ich den Faden verloren? Auf was zielt deine Eingangsfrage ab?

Möchtest du vom Forum die Erlaubnis eine Genremischung zu schreiben?
Mach es doch einfach!
Wen interessiert, ob das Setting das du baust sich in eine Schublade pressen lässt. So lange es in sich plausibel und Spielbar ist.
Was hindert dich?
 
Ich bin gerade dabei, ein neues Set für ein Fatespiel zu bauen und frage mich dabei, wo der Cyberpunk zum Transhumanismus wird. Also worin die Unterschiede bestehen.

Im folgenden der Versuch einige meiner Gedanken zur Frage Transhumanismus vs. Cyberpunk zu ordnen.

Ganz scharf scheint sich keiner der beiden Begriffe fassen zu lassen und sicher sind einige meiner Eindrücke recht subjektiv gefärbt.
Genieße sie daher mit Vorsicht und nimm nicht alles für bare Münze.

Ich denke ein wesentlicher Unterschied zwischen den Begriffen "Transhumanismus" und "Cyberpunk" besteht vor allem darin, dass unter Erstgenanntem vor allem eine philosophische Denkrichtung verstanden wird, während es sich bei Zweitgenannten vor allem um ein Genre der Science-Fiction Literatur handelt.

Aber es gibt es auch viele Überschneidungen.

Beiden ist gemein, dass phantastische Technologien eine wesentliche Rolle spielen, die Wundern gleiche Möglichkeiten bieten:

Blinde können wieder sehen, Taube wieder hören und Gelähmte wieder gehen!​

Während im Genre Cyberpunk keine klaren Grenzen zu bestehen scheinen, fokussieren transhumanistische Visionen vor allem auf die Bereiche Verschmelzung von Mensch und Maschine und Biotechnologie.
Will heißen vorrangig Technologien, die es Menschen ermöglichen die natürlichen Einschränkungen ihres Körpers zu überwinden.

Moralische Fragen, wie etwa die der Eugenik tretend dabei häufig in den Hintergrund.
An ihrer Stelle betonen transhumanistische Visionen vor allem positive Aspekte der genannten technischen Möglichkeiten, wie über genetische und biologische Disposition hinaus gehende Möglichkeiten der individuellen Selbstbestimmung.

Während häufig auch im Genre Cyberpunk das technologische Handwerkszeug zur Verfügung steht, den in der Welt Lebenden ein Paradies auf Erden zu bereiten, zeichnet es nicht nur ein sehr viel negativeres und pessimistischeres Bild der Zukunft.
Es bezieht auch einen nicht unerheblichen Teil seiner düsteren Dramatik aus einem krassen Gegensatz zwischen dem technoligisch Möglichen auf der einen Seite und dem faktisch Realen auf der anderen.

Statt eines auf technologischem Wege wahr gewordenen Traumes, zeichnet das Genre Cyberpunkt häufig das Bild einer vollständig entsolidarisierten Gesellschaft, die sich der Möglichkeiten neuer Technologien nicht zur Umsetzung humanistischer Ziele bedient, sondern vorrangig in selbstzerstörerischer Art und Weise.

Als ganz konkrete Frage an Euch:
Was müsste in einem transhumanistischen Setting auftauchen? Und inwieweit wäre das noch mit Cyberpunk vereinbar?
Gelten für den Transhumanismus noch wissenschaftliche Grenzen oder ist alles erlaubt, ist es eine moderne Mär?

Zusammenfassend ein kurzer Überblick:

Bahnbrechende und Wundern gleiche technologische Möglichkeiten im Bereich Biotechnologie:
  • Müssten in einem transhumanistischen Setting auftauchen.
  • Müssten auch in einem Cyberpunk Setting auftauchen und sind daher gut vereinbar.
Bahnbrechende und Wundern gleiche technologische Möglichkeiten in anderen Bereichen:
  • Müssten in einem Cyberpunkt Setting auftauchen.
  • Sind für ein transhumanistisches Setting nicht zwingend erforderlich, aber gut damit vereinbar.
Positive Zukunftsperspektive, Sebstbestimmung, Betonung des Individuums:
  • Müsste in einem transhumanistischen Setting auftauchen.
  • Exakter Gegensatz eines Cyberpunk Settings und daher nur schwer vereinbar.
Negative Zukunftsperspektive, Fremdbestimmung, entsolidarisierte Gesellschaft:
  • Müsste in einem Cyperpunk Setting auftauchen.
  • Exakter Gegensatz eines transhumanistischen Settings und daher nur schwer vereinbar.

Auch wenn Du sicher nicht jedem Punkt zustimmen wirst, hoffe ich Dir trotzdem den ein oder anderen Denkanstoß gegeben zu haben.
Viel Erfolg beim Tüfteln wünsche ich Dir in jedem Fall. ;)
 
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Ich bin eigentlich nicht über das hinaus, was ich schon gesagt hatte. Diesen scheinbaren Widerspruch erlebt jede Existenz, Höhen als auch Niederungen, Visionen eines Himmels genauso wie die einer Hölle. Ich kann gut gelaunt sein oder eine Pille schlucken, um meinen Trübsinn abzulegen - die Realität ändert sich dadurch nicht.

Betrachten wir mal Transhumanismus und die Distopie "Cyberpunk" als zwei unterschiedliche politische Haltungen. Die eine versucht eine Welt zu verkaufen, in der es sich lohnt, am Leben zu bleiben und der andere zeichnet eher eine, in der man zu dem gezwungen wird, was man tut. Beide können jedoch oberflächlich betrachtet genau das selbe Leben darstellen, in dem sich eine Figur genauso wohl oder unwohl fühlen könnte. Man erkennt das nicht, weil man nicht drin steckt. Die Figur könnte zudem lügen, wer weiß das schon. Beide sind so betrachtet politische Worthülsen, mittels derer man Leute für sich gewinnen kann. Die eine verspricht einem den Himmel, die andere droht mit der Hölle. Nichts anderes als das, was die Kirche oder andere Religionen seit tausend Jahren tuen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmpf, ich glaube ich habe mich unklar ausgedrückt.

Eigentlich ging es mir weniger darum, je nach Setting eine bestimmte Art und Weise vorschreiben zu wollen, in der auch das allerletzte Individuum die um es herum existierende Welt zwingend und in jedem Fall wahrnehmen und bewerten muss.

Anders formuliert: Propheten und Anhänger beider Ansichten wird man auch in meinen Augen in beiden Settings finden können.

Betrachten wir mal Transhumanismus und die Distopie "Cyberpunk" als zwei unterschiedliche politische Haltungen.

Einzig auf den Aspekt "politische Haltung" reduziert sehe auch ich keine große Schwierigkeit beide Ansichten in einem Setting zu vereinen.

Anstelle subjektiver Ansichten, wie etwa politischer Haltung, ging es mir bei den vermutlich nur schwer vereinbaren Gegensätzen vielmehr um für das jeweilige Setting typische Elemente, die sich in der objektiven Beschaffenheit der Welt wiederspiegeln.

Ich werde versuchen einige dieser in meinen Augen typischen Elemente anhand zweier Beispiele zu verdeutlichen.

Transhumanistisches Setting
  • Hinsichtlich politischer Ziele leben die Menschen in einem Wohlfahrtsstaat.
  • Gesundheitliches Wohlergehen ist ein umfassend anerkanntes allgemeines Menschenrecht.
  • Eine allgemeine Gesundheitsvorsorge sichert jedem Menschen den gleichen Anspruch auf medizinische Leistungen bei Design und Verwirklichung seines individuellen Traumkörpers zu.
  • Körperliche Schwächen wie Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten, Fehlsichtigkeit, etc. sind durch pränatale Diagnostik und In-Vitro-Fertilisation weltweit und für alle Individuen beseitigt.
  • Die durchschnittliche Lebenserwartung ist drastisch gestiegen und liegt für alle Individuen etwa auf dem selben Niveau.
  • Das Arsenal verfügbarer kybernetischer und organischer Implantate orientiert sich vor allem an Möglichkeiten zur Steigerung des geistigen, körperlichen und seelischen Wohlergehens der in dem Setting lebenden Menschen.

Cyberpunk Setting
  • Hinsichtlich politischer Ziele leben die Menschen in einem liberalen System zu dessen Idealen sowohl individuelle Freiheit, als auch Eigenverantwortung für das eigene Wohlergehen zählen.
  • Gesundheitliches Wohlergehen ist kein anerkanntes Menschenrecht, sondern vor allem von sozialer Stellung und finanziellen Einkünften abhängig.
  • Aufgrund extremer Armut und extremen Reichtums sind medizinische Leistungen nur einem elitären Teil der Bevölkerung zugänglich.
  • Genetisch bedingte Zukunftschancen sind ungleich verteilt. Ein Großteil der nicht-priviligierten Bevölkerung leidet unter genetisch bedingten Defekten und körperlichen Schwächen, die bereits vollständig aus dem Genpool der Elite entfernt wurden.
  • Einer immens hohen Lebenserwartung priviligierter Eliten, stehen hohe Sterblichkeitsrate und geringe Lebenserwartung "natürlich" geborener Kinder gegenüber.
  • Das Arsenal verfügbarer kybernetischer und organischer Implantate orientiert sich sowol an dem Bedarf luxuriöse Genusswünsche der Elite zu bedienen, als auch an militärisch nutzbaren Komponenten, die für die Aufrechterhaltung des sozialen Ungleichgewichts dringend benötigt werden.
 
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