Wie sieht "euer" Shadowrun aus oder Verschiedene Sichtweisen auf die Welt

Rabenmund

Lila Cyberkuh aus dem All
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Angeregt von der Diskussion in Wetwork würde es mich interessieren, wie ihr die Welt von Shadowrun seht.

ACHTUNG: Es geht (mir) hier nicht darum, die richtige Sicht von Shadowrun herauszufiltern. Mich treibt viel mehr die Neugier an, wie andere das Setting sehen. Darum bitte ich auch darum die Leute einfach mal schreiben zu lassen - und nicht sofort zu schreien, das SR so mal gar nicht geht und sowieso ganz anders ist.

Ich glaube, unter den Bedingungen könnte das n ziemlicher interessantes Thema geben ;)
 
AW: Wie sieht "euer" Shadowrun aus oder Verschiedene Sichtweisen auf die Welt

Ich nehme mir einfach mal die Freiheit heraus, die in Wetwork geposteten Sichtweisen hier zu zitieren.
Den Anfang mach ich mit meiner eigenen:

Eine dreckige und kaputte Welt, in der Runner egal welchen Kalibers in 95% der Fälle den Arsch unten halten müssen weil sie einfach zu wertlos und unwichtig sind, als das jemand besonders rücksichtsvoll ihnen gegenüber ist.
Eine Welt, in der ein kleiner Fehler ausreicht, damit dich deine Connections fallen lassen, deine Chummer verraten und die halbe Stadt dich jagt.
Eine Welt, in der es völlig normal ist, mit einer kleinen Armee und einer billigen Entschuldigung das Viertel des Runners zu stürmen, wenn er etwas gestohlen hat, was wertvoll genug dafür war... und zu blöd seine Spuren zu hinterlassen.

Triffst du hier einen Cop ist er in den meisten Fällen korrupt; der Elf den du triffst kann genauso gut ein Junkie sein wie ein Callboy; der Ork ein Schläger der kein Problem damit hat, dir seine ganze Verwandtschaft auf den Hals zu schicken.... der Magier nimmt lieber den einfacheren und bequemeren Weg - Blutmagie, Dämonenbeschwörung,... - als sich die Mühe zu machen, sein Handwerkszeug sauber zu lernen; ein Konzernbeamter zuckt mit den Achseln wenn bei den Versuchen zum neuen Medikament wieder 80 (Meta)menschen elendig verreckt sind...
Zynischerweise ist die Welt scheinheilig bis zum geht nicht mehr: Nach aussen hin wahren die grossen Kons ihr Saubermann-Image... und sie sind bereit alles zu tun, damit es so bleibt. Ein paar vorwitzige Runner umzubringen, die ihr Maul zu weit aufreissen und sich zu weit aus dem Fenster lehnen ist da eine Fingerübung.

Die Welt meiner Runs (ob geleitet oder gespielt) ist die Welt der Profis, die es nicht nur planen, sondern auch oft genug schaffen, leise rein und leise raus zu gehen, in bester Film-Choreographie. Die Welt der Einbrecher, die sich elegant an Drahtseilen hinablassen, sanft wie eine Feder auf dem Boden aufkommen, - viel zu sanft und leise um dabei Bewegungs- oder Geräuschmelder auszulösen - in Sekundenschnelle die Sicherheitssysteme ausschalten und mit der Beute davon kommen...
Entführungen, bei denen das Ziel erst im letzten Moment merkt, das der Postbote / Gasmann / Elektriker, der bei ihm in der Wohnung steht ihn mit Betäubungswaffen oder Zauber ausnockt um dann im bereit gestellten Wagen unauffällig weg gebracht zu werden.
Wetwork, bei dem das Ziel nach einigen Tagen ausforschen mit einem gezielten Schuss / Gift im Essen / Bombe im Auto / "Unfall" umgebracht wird und die Täter nie gross in Erscheinung treten.
Leibwächteraufträge, bei denen der zu Schützende höchstens mitbekommt, das er auf den Boden geworfen wurde und sein Bodyguard die paar Momente über ihm liegt, die es braucht um das gepanzerte Fahrzeug herzufahren... und wenn das bedeutet, die Karre durch die Glasfront des Cafes zu fahren ist das eben so... und die Gruppe sich mit den Killern auseinandersetzt sobald ihr "Ziel" auf dem Weg zu einem Safe House ist.
Hat die Gruppe ein Gebäude zu schützen - warum auch immer - dann laufen die Gegner in einen bösartigen Hinterhalt: Richtladungen in Hüfthöhe, Selbstschussanlagen, unsichtbare Scharfschützen, Monodraht in Brusthöhe, Kameras, Bewegungsmelder, IR-Sensoren... und gehen nach ein paar Sekunden im Kreuzfeuer dreckig drauf.
Und so weiter, ihr habt denke ich genug Fantasie um es euch bei allen anderen "Beispielruns" auszumalen.

Auf deutsch: Meine Sicht von Profis ist die Sicht auf Figuren wie Thomas Bourne, The Saint, The Replacement Killers oder ähnliche in einer dreckigen, gnadenlosen und kaputten Welt.

Damit ihr versteht, warum ich mich gegen Gewaltorgien so wehre: Sie lohnen sich nicht. Die Runner müssen Munition nachkaufen, ihre Heilungskosten zahlen, die Beschwörungsmaterialien für Elementare, Reparaturkosten für Drohnen....
Der Konzern muss den ganzen Scheiss eventuell mit Spesen abdecken, Leute bestechen um die Sache aus den Nachrichten zu halten, einen Killertrupp zahlen um die Runner zu beseitigen...

So sieht mein SR und das meiner Gruppe/n aus. In einer kuscheligen, niedlichen Welt wäre Gewalt etwas Schlimmes, weil der Schock so gross wäre das alle weinen müssen. In meiner Welt ist es etwas tödliches weil dein Gegner doppelt so hart zurückschlagen wird.

Du benutzt eine Pistole, er eine MP.
Du wirfst eine Granate und bekommst eine Rakete ab.
Du nutzt einmal eine Kampfdroge, er rüstet seine Männer standardmässig damit aus.
Du wirfst einen Feuerball, er ein Ritualteam.
Du kommst mit einem SMG an, er mit einem Panzer.

Willst du in einer solchen Umgebung einen Fehler machen ? Nur zu.... der nächste Runner kostet auch nur 5k, und wenn interessiert ein sterbender Punk in der Gosse.. seine Kameraden ? Nicht die Bohne, ein Junkie weniger.
Seine Familie ? Der Kerl war sowieso nur eine Schande. Seine Frau ? Das Bett wird längst von seinem Chummer gewärmt.

Klingt zynisch, ist aber so...
 
AW: Wie sieht "euer" Shadowrun aus oder Verschiedene Sichtweisen auf die Welt

Ludovico schrieb
Das Setting ist ziemlich hart, wenn es um Gewaltorgien geht, weil man als SL eher dazu angehalten ist, mit den vollen Konsequenzen durchzugreifen und nicht so wie bei diversen Filmen wie Snatch oder Bube, Dame, König, Gras, wo die Cops keine Rolle spielen.
Und dann sind wir wieder bei den Regeln, denn pinkelt man den falschen Jungs ans Bein, was bei Gewaltorgien unweigerlich der Fall ist (es macht kaum Spaß eine mit Messern bewaffnete Gang aus Halbstarken, die keine Bindung an eine größere Orga haben, zu geeken), dann kommen halt Truppen ins Spiel wie die Cops oder Yakuza, die besser ausgerüstet sind und über mehr Leute als die Gruppe verfügen.
Ebenso wird es dann schwerer Aufträge zu bekommen, weil sich Schmidts nicht die Finger verbrennen wollen.

Das Setting bestraft also übermäßigen Gewalteinsatz, während die Regeln dafür sorgen, daß jeder Gewalteinsatz ein nicht zu unterschätzendes Risiko beinhaltet, dass man durch gute Planung allerdings minimieren kann.

Also wenn ich eine Gewaltorgie so richtig stylish abziehen will, dann würde ich nicht zu SR greifen. Gerade bei SR 4.0 gehen die Charaktere zu schnell drauf, gerade dann, wenn der SL die Konsequenzen richtig und ohne Gnade ausspielt.

Ne, wenn ich SR spiele, will ich einen Verbrecher spielen. Das koennen Soeldner sein, die sowas von gar keinen Ehrenkodex haben, sondern Menschen umlegen, ohne mit der Wimper zu zucken, weil sie halt ihre Familie durchfuettern muessen. Das sind Jungs, die man eher im Film Ronin finden würde. Dann find ich auch Charaktere geil, die keinen Bock auf Wetwork haben, weil sie dafür zuviel Gewissen haben, aber sich durchmogeln, durchschummeln... Mit solchen Charakteren will ich Dinger a la The Heist oder Oceans Eleven durchziehen.

Aber keiner dieser Charaktere steht darauf, es richtig krachen zu lassen, Leichenberge zu hinterlassen. Dafür taugt das Setting einfach nichts und die Regeln erst recht.

Saint of Killers schrieb
Eine traurige Wahrheit über Shadowrun:

Shadowrun IST pubertäres Geballer, Testosteron, Gun-Porn, die Moral von Raymond Chandler (He who has the gun makes the rules), Leichen, Kerosin und Chrom. Aufgepfropft darauf wurden Zwerge, Elfen, Trolle und Magie. Darum ist Shadowrun so peinlich. Darum ist Shadowrun so cool. DAS ist zunächst mal das was ich eben "Ästhetik" nannte.

Die Regeln macht Mr. Remington.

Shadowrun ist Blut das in die Gosse sickert, Schnellfeuerwaffen im Regen, Gekochte Gehirne bei Deckern, Verfolgungsjagden, Explosionen, tote Wachen im 10er Pack - das Spiel ist aggressiv.

Ein Signaturausrüstungsteil für Shadowrun ist der Cybersporn, nicht die Gelkugel...
Ich würde ja als Konzerner Runner nur dann anheuern WENN dabei jemand draufgehen soll. Wenn ich "Profis" haben will, dann nehm ich meine eigenen Jungs.

Und gerade aus Gründen der Ästhetik kommt uns bei Shadowrun so ein Pazifismus Drek nicht in die Tüte. Shadowrun ist Gun-Porn. Der einzige Grund warum ich es spiele. Darum ist es bei uns nicht nur "Wetwork", nein, wir zelebrieren den Tod von NSC mit Blutfontainen, Ex-Ex Muni und Dikote(TM) Katanas.

Skyrock schrieb
Gerade der gute alte chirurgische Schlag gegen einen einzelnen BBEG ist eigentlich klassischer Runnerstoff, und es gab bei uns oft genug Wetwork auf eigene Faust gegen persönliche Feinde.

Last Crusader schrieb
Unsere SR-Welt ist eine düstere und dreckige. Blutige Gemetzel sind in etwa so sinnvoll und lebensverlängernd, wie auch heutzutage. Aber die wenigsten abgehalfterten, verzeifelten Berufsverbrecher nässen sich ein, wenn sie etwas von dem anderen Abschaum plattmachen sollen. Wer schon in seinem Job getötet hat, weigert sich nicht mal eben, wenn das Töten der Job wird. In Einzelfällen, klar. Aber nicht aus Prinzip.
Menschen waren noch nie besonders nett zueinander, und in SR ist es diesbezüglich eher schlimmer als besser geworden. Heißt auch nicht, dass jeder Kriminelle ein Killer wäre. Aber Shadowrunner sind nunmal nicht die beste Art von Berufsverbrechern, und die Pazifistenquote in dem Gewerbe dürfte irgendwo bei einem Promille herumtingeln.
 
AW: Wie sieht "euer" Shadowrun aus oder Verschiedene Sichtweisen auf die Welt

Ich spiele in 2 SR4 Runden
in einer spielen wir in Nightcity(konvertiert von Cyberpunk2020) in Cal Free
Dort spiele ich einen Troll-KiAd-Rechtsanwalt,einer einen ex-Cop und Privatdetektiv,eine eine Schamanin,die mit der russ. Mafia rumhängt und einer einen Ex-Military Bodyguard. Unsere Abenteuer könnten auch in einer Fernsehserie laufen,aber erst ab 21:00 und ab 16 (wegen der Gewalt)Es sind semilegale Aufträge.(die entführte Tochter befreien,den Serienkiller fassen,magische Phänomene) Das heist aber nicht,das es eine Rosa Plüschtoaster Welt ist,wir hatten schon Kontakt mit einem Toxischen GW und bösen freien Geistern,Rassismus und Ghoulen.
Glücklicherweise schwimmen unsere Characktere etwas über dem Dreck(mein Char hat einen permanenten Lebenstil in der gehobenene Mittelschicht,unser Excop hat sich eine Detektei mit Sekretärin geleistet,unser Ex-Marine ist von Unterschicht in Mittelschicht gezogen) aber wenn wir zu grosse Wellen machen,brechen die Wellen wieder über uns ein

mit Tanz auf dem Meer
Medizinmann
 
AW: Wie sieht "euer" Shadowrun aus oder Verschiedene Sichtweisen auf die Welt

"Shadowrun IST pubertäres Geballer, Testosteron, Gun-Porn, die Moral von Raymond Chandler (He who has the gun makes the rules), Leichen, Kerosin und Chrom. Aufgepfropft darauf wurden Zwerge, Elfen, Trolle und Magie. Darum ist Shadowrun so peinlich. Darum ist Shadowrun so cool."

Der Punkt umreißt ziemlich gut eines der Probleme, die ich mit SR lange Zeit hatte: Das Setting war so, wie es in einigen Romanen und Quellenbüchern (NICHT ALLEN!) rüberkam, ZU peinlich. Und überhaupt nicht cool.

Meine "Baustelle" ist ja Berlin. Und da könnt ihr euch vermutlich schon denken, warum mir da zuweilen das Messer im Sack aufging, bei dem, was speziell im ersten Deutschland in den Schatten geschrieben wurde.

Aber man muss nicht erst rüber in Anarchozonen gehen: Auch das Agieren der Megakons ist mir etwas "zu platt böse". Die Johnsons und Schmidts werden oft derart detached und evil beschrieben, dass sie schon Karikaturen sind – aber eben nichts Glaubhaftes mehr darstellen.

Für meine persönliche Vision einer Spielwelt – egal ob SR oder nicht – benötige ich so etwas wie einen gewissen "Realismus". Das zu verlangen mag speziell bei SR mit seinen Elfen und Zwergen und Trollen etc. etwas dämlich klingen, aber was ich damit meine ist, dass auch ein Konzern im SR-Setting ein Konzern bleibt, und dass ein Konzern schon aus Gründen der Proftmaximierung und Risikominimierung vieles von dem ganzen "Bösen", was z.B. Aztech quasi so nebenher tut, schlicht nicht tun würde. Zumindest nicht in der Beiläufigkeit und bewussten Morallosigkeit.

Es wird mir bei manchen Autoren ein bisschen arg oft auf den "Böse"-Knopf gedrückt. Es reicht nicht, dass ein Unternehmen sich gewissenlos verhält, nein, in SR muss der Konzerner auch gleich ein kinderschändender Rassist sein, der Giftmüll aus Spaß verklappt und samstags zur Entspannung Leute tot foltert. Mich ödet das an, weil daraus keine glaubwürdigen Charaktere entstehen. Und der klischeehafte SR-Konzerner, der sich in seiner Luxussuite einen darauf abwedelt, dass alles nur ein Spiel ist und er so wahnsinnig detached, boah, das ödet mich XL an.

Deshalb habe ich den Fokus innerhalb des breiten SR-Spektrums anders gewählt. Dieser Fokus ist immer noch überzeichnet (für grausam-dystopischen und dadurch BEKLEMMENDEN Realismus hab ich ja Cyberpunk), aber eher in einer Film-Noir-mäßigen Verdichtung.

Viele meiner Ausarbeitungen zum Berlin-Setting 2071 (siehe betr. Thread oder Aus Rabens Feder) haben eine "Verrealisierung" von SR zum Thema, sprich: Ein genauer Blick auf bestimmte Dinge im SR-Setting, die so wie sie präsentiert wurden keinen Sinn machen.

Beispiel 1: Berliner Mauer. Schönes Bild, cool und so, aber selbst die Originalmauer ging nicht um ganz Berlin, sondern nur um die Westhälfte. Eine Stadt von der Größe des Saarlandes zu ummauern ist ein irres Bauvorhaben, für das ich weder die Resourcen noch den Investitionswillen erkennen kann. Einzelne Straßensperren und vermauerte Zugänge an bestimmten "heißen Punkten", meinethalben. Aber wegen ominösen "marodierenden Banden aus Brandenburg" Berlin ummauern? Öhm. Nö.

Beispiel 2: Umweltverschmutzung in Berlin. Den Beschreibungen und dem Roman "im Fadenkreuz" nach verschmutzen die Konzerne fröhlich Berlins Gewässer, um ein paar Cent zu sparen. Halte ich in einer Welt, wo es Giftgeister gibt für nicht wirklich überzeugend. Aus Kosten-Nutzen-Sicht dürften die Konzerne schnell überein gekommen sein, die Entsorgung und Reinigung zentral zu organisieren, um dadurch Geld zu sparen – aber im Gegensatz zu den unorganisierten Anarchisten dürften die Kons den Willen und die Mittel haben, ihre Enklaven und Berlin als "Wirtschaftsstandort" weitgehend giftgeistfrei zu halten. Und 100 Müllmänner sind immer noch billiger als 1 Magier.
 
AW: Wie sieht "euer" Shadowrun aus oder Verschiedene Sichtweisen auf die Welt

Du verlangst (gottlob) keinen Realismus (denn Realismus saugt) sondern Plausibilität; das ist o.k.
 
AW: Wie sieht "euer" Shadowrun aus oder Verschiedene Sichtweisen auf die Welt

Danke für das Wort Plausibilität - just dieses hatte mir gefehlt :)
 
AW: Wie sieht "euer" Shadowrun aus oder Verschiedene Sichtweisen auf die Welt

Danke, Shubbi... du hast mir das richtige Wort für das geliefert, was ich immer ausdrücken wollte, - und für das ich fälschlicherweise Realismus verwendete - ohne jede Ironie: Danke.
 
AW: Wie sieht "euer" Shadowrun aus oder Verschiedene Sichtweisen auf die Welt

Meine SR Welt im jahr 2070?

Eine Welt der grausame, kalte, schmutzige, korrupte, egoistische High-Tech Welt in der im großen und ganzen jeder in dem System des Profits gefangen ist. Egal ob einfacher Ganger, Shadowrunner, 0/8/15 normal Bürger, ladenbesitzer, Konzernangestellter, Konzernboss oder gar der Konzern als solches. Und das ganze mit einer Priese Magie gewürzt die sich eher im Hintergrund hält. So sieht bei mir SR aus.

Die Leute tun das was sie tun, weil sie keine andere Wahl haben es anders zu machen.

Konzerne sind nicht böse, Konzerne sind auf Profit aus, weil das ihr Existenzgrund ist. Konzerne achten auf ihr Image. Konzerne sind kalt und berechnend und könnten zwar so ziemlich alles machen doch vieles kostet einfach zuviel als das der Nutzen was bringt, daher tun sie es nicht. Zum Beispiel ein Runnerteam wirklich aufspüren. Solang die Spur noch heiß ist geht man der Sache nach aber nach paar Tagen lässt man es fallen, wenn es nicht ein wirklich Obermegawichtigsuperheftigultramamut Projekt geht.

Die Cops sind zynisch und Korrupt wie alle Beamten. Sie lassen viel mehr Verbrechen durchgehen weil sie einfach wissen das es nichts bringt und solang sie keine Probleme bekommen oder einer von ihnen angeschossen wird oder so muss man sich nicht so reinhängen. Man hält die Sicherheit und Ordnung aufrecht soweit es geht, weiß aber das Verbrechen einfach normal geworden ist.

Der einfache Bürger geht seiner Arbeit nach, nutzt die Matrix und Technologie als wäre sie alltäglich. Er hat gerade genug zum leben und wenn er eine möglichkeit hat noch etwa kohle einzuschieben oder voranzukommen, wird er sie nutzen. Und wenn er dabei seine Kollegen in die Pfanne hauhen muss.

Runner sind abgefuckte Kriminelle die wissen das sie ein wichtiger Teil des Systems sind. Es gibt nicht soviele wie man denkt, oder besser gesagt nicht so viele die auch wirklich den namen Shadowrunner verdienen. Die Szene in den Plexen ist recht klein und ein elitärer Verein. Man kennt sich irgendwie. Und wenn es nur durch Straßennamen ist.

Ebenso die magische Szene. Die Magier der Stadt kennen sich im großen und ganzen. Es gibt eine Anlaufstelle, Club, Bar, Taliskrämerladen. Egal ob Schatten, Konzern oder anderweitig. Es gibt zu wenige und man will ja mit den seinesgleichen sich austauschen.

Große Namen wie die Konzernobermacker, Drachen und Co. sind nur Mediengestalten. Sie tauchen niemals auf, ausser in den Medien. Wie Heute Merkel, Medorn und Co.

Kleinkriminalität, Drogenhandel und Prostitution ist weit verbreitet und normal geworden. Auch hier machen die Täter wie die Shadowrunner es, weil sie keine andere Wahl haben. Kinder, egal welche Rasse oder Geschlecht gehen nicht auf den Strich weil es ihnen Spaß macht. Sie tun es um zu überleben. Viele Menschen flüchten sich in Drogen aller Art und die Cops haben aufgegeben. Große Fische jagt man aber meistens profitiert man selber davon.

Das ganze System hält die Gesellschaft in einen kräftigen Würgegriff. Wenn du schwäche oder mitleid zeigst, nutzen es andere aus und du verlierst. Die 6.Welt 2070 ist bei mir eine durch und durch egoistische Welt wo jeder auf seine Weise um das Überleben kämpft und sie ist alles... nur nicht fair.
 
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