Was Darf der SL? Was Darf er nicht? Was sind seine Aufgaben?

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AW: Was Darf der SL? Was Darf er nicht? Was sind seine Aufgaben?

So, um mal klarzustellen: Die Goldene Regel zu missbrauchen, um einen miesen Plot zu retten ist für mich ein Grund, den SL mit einem fetten Arschtritt aus der Runde zu befördern und Antagonisten-NSCs per Goldener Regel vor Ihrem Untergang zu retten ist für mich da ganz vorne dabei. Dafür ist die Goldene Regel nicht da. Die Goldene Regel ist dazu da:
Regellücken zu füllen.
Regelschwächen zu kompensieren.
Den Plot zu verbessern, indem man sich auftuende Chancen nutzt, auch wenn die Regeln dagegen sind.

Zu Regelschwächen gehört auch, wenn ein System keinen Mechanismus hat, um unglückliche Zufälle abzufangen. Wenn ein Scharfschütze den Geiselnehmer im Visier hat und alles was er hat in den einen Schuß pumpt und alles bedacht hat und dann seine Scheiß-Würfel einen Botch zeigen und das Scheiss-Regelsystem mir ein "next friendly target hit" liefert und die Regeln mir NICHTS anbieten zu verhindern, dass der Schütze die Geisel statt den Geiselnehmer killt, dann ist das eine Regelschwäche.
 
AW: Was Darf der SL? Was Darf er nicht? Was sind seine Aufgaben?

Zu Regelschwächen gehört auch, wenn ein System keinen Mechanismus hat, um unglückliche Zufälle abzufangen. Wenn ein Scharfschütze den Geiselnehmer im Visier hat und alles was er hat in den einen Schuß pumpt und alles bedacht hat und dann seine Scheiß-Würfel einen Botch zeigen und das Scheiss-Regelsystem mir ein "next friendly target hit" liefert und die Regeln mir NICHTS anbieten zu verhindern, dass der Schütze die Geisel statt den Geiselnehmer killt, dann ist das eine Regelschwäche.

Wieso? Das ist allerhöchstens eine Frage des supporteten Spielziels des Regelkerns, aber keine Regelschwäche. Wenn ein System keine Gummipunkte, Bennys, whatever... vorsieht, dann ist das halt so.
 
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Nogger schrieb:
Regellücken zu füllen.
Regelschwächen zu kompensieren.
Den Plot zu verbessern, indem man sich auftuende Chancen nutzt, auch wenn die Regeln dagegen sind.
Wofür braucht man dazu eine Regel, die dem SL erlaubt, verabredete Regeln zu brechen? Genau - man braucht sie nicht.

Nogger schrieb:
Zu Regelschwächen gehört auch, wenn ein System keinen Mechanismus hat, um unglückliche Zufälle abzufangen. Wenn ein Scharfschütze den Geiselnehmer im Visier hat und alles was er hat in den einen Schuß pumpt und alles bedacht hat und dann seine Scheiß-Würfel einen Botch zeigen und das Scheiss-Regelsystem mir ein "next friendly target hit" liefert und die Regeln mir NICHTS anbieten zu verhindern, dass der Schütze die Geisel statt den Geiselnehmer killt, dann ist das eine Regelschwäche.
Nicht zwingend. Es gibt Regelsysteme und Gruppen, die das genau so wollen.
Eine Regelschwäche liegt nur dann vor, wenn du das von dir gewünschte Ergebnis mit den Regeln nicht erreichen kannst. In dem Fall hilft aber nur eine von zwei Möglichkeiten: Das Problem vorher erkennen und einvernehmlich verhausregeln, oder vom Problem im Spiel erwischt werden, es der gruppe bekannt geben und einvernehmlich regeln. Der SL, der glaubt, sowas allein entscheiden zu dürfen, hat entweder das Mandat der Runde dazu, dann ists nicht dir GR, oder er ist ein ARSCHLOCH (<- Stilmittel des Zornhauing).
 
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@Koshi
Das würde ich nicht behaupten. Schlüsse sind Spielerbedingt. Kämpfe und Proben Charakterbedingt. Die Charaktere haben für den Ernstfall Werte auf die man sich im Beziehen kann deine Spieler nicht.
Vor 5 Seiten oder so habe ich gefragt, wo denn die Spieler verstandesmäßige Entscheidungen treffen sollen. Mir wurde geantwortet "Beim Manapunkte ausgeben und so", also in den meisten mir bekannten Systemen in Kampfsituationen (oder anderen regeltechnischen Konflikten.)
Wenn Du jetzt sagst, so etwas wird rein auf Charakterebene abgehandelt, gibst Du mir recht, wenn ich vermute: Die Spieler sollen gar keine verstandesmäßigen Entscheidungen treffen.
 
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Zu Regelschwächen gehört auch, wenn ein System keinen Mechanismus hat, um unglückliche Zufälle abzufangen. Wenn ein Scharfschütze den Geiselnehmer im Visier hat und alles was er hat in den einen Schuß pumpt und alles bedacht hat und dann seine Scheiß-Würfel einen Botch zeigen und das Scheiss-Regelsystem mir ein "next friendly target hit" liefert und die Regeln mir NICHTS anbieten zu verhindern, dass der Schütze die Geisel statt den Geiselnehmer killt, dann ist das eine Regelschwäche.

?????

Anmerkung A:
Wieso muss ich als SL den verhindern, dass der Schütze die Geisel tötet??

Anmerkung B:
Wieso ist es "besser" in der o. g. Situation Regeln zu haben, die es mir erlauben, den gebotchen Wurf zu verändern, statt als SL den Mut zu haben, den Wurf zu ignorieren oder das Ergebnis nicht hundertprozentig regelgerecht abzuhandeln, weil die Geisel nicht sterben soll??
Selbst der beste Scharfschütze trifft mal daneben...

Anmerkung C:
Daraus ergibt sich für mich die Frage, ob bei einigen Usern die Würfel im Rollenspiel das einzige Instrument des "Rollens" im Rollenspiel sind...

Anmerkung D:
Letztlich ist es für mich bei der Fragestellung "Was darf ein SL?" irrelevant, ob er Ergebnisse fälscht, weil er es will oder ob er dazu die Legetimation des Regelwerks hat!!

Außerdem würde ich den SL der in der o.g. Situation stur nach den Regeln handelt und das Abenteuer an der Stelle beendet, weil es die Regeln verlangen, als weniger kompetent beurteilen als den SL, der die Regeln an der Stelle biegt, um das Abenteuer weiterlaufen zu lassen...
 
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Wofür braucht man dazu eine Regel, die dem SL erlaubt, verabredete Regeln zu brechen? Genau - man braucht sie nicht.

wen die Spieler den SL dazu ermächtigen regeln zu biegen und zu brechen dann ermächtigt sien ihn zur goldenen Regel.
wen sie das nicht tut und der SL sie benutzt ist das Beschiss.
wen die Spieler mitten am Abend plötzlich anfangen die goldene Regel zu verurteilen obwohl sie deren Gebrauch zugestimmt haben ist das auch Beschiss.
alles eine frage zwischen Absprache der Mitspieler.
 
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wen die Spieler den SL dazu ermächtigen regeln zu biegen und zu brechen dann ermächtigt sien ihn zur goldenen Regel.
wen sie das nicht tut und der SL sie benutzt ist das Beschiss.
wen die Spieler mitten am Abend plötzlich anfangen die goldene Regel zu verurteilen obwohl sie deren Gebrauch zugestimmt haben ist das auch Beschiss.
alles eine frage zwischen Absprache der Mitspieler.

An der Stelle müsste schon zwischen SPIEL-REGELN, HAUS-REGELN und REGELN DER SPIELGRUPPE unterschieden werden, da sie einen unterschiedlichen Grad der Verschriftlichung (und somit der Möglichkeit sich darauf zu berufen) haben...

Problem der GOLDENEN REGEL ist, dass sich KEIN Spieler dieser Welt darauf zu seinem Vorteil berufen kann, und ich glaube das ist das einzige Problem, dass die einige Spieler mit der Goldenen Regel haben. Hätte psychologisch dann mit der Angst vor dem Kontrollverlust zu tun, aber dies würde hier zu weit führen...
 
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BerserkerAngel schrieb:
wen die Spieler den SL dazu ermächtigen regeln zu biegen und zu brechen dann ermächtigt sien ihn zur goldenen Regel.
Nein, denn die Goldene Regel beinhaltet, dass die Spieler nicht gefragt werden, ob sie ihr zustimmen. Goldene Regel mit Zustimmung der Spieler kann es nicht geben, sie wäre ein Paradoxon.
 
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Berserker Angel schrieb:
wen die Spieler den SL dazu ermächtigen regeln zu biegen und zu brechen dann ermächtigt sien ihn zur goldenen Regel.
wen sie das nicht tut und der SL sie benutzt ist das Beschiss.
wen die Spieler mitten am Abend plötzlich anfangen die goldene Regel zu verurteilen obwohl sie deren Gebrauch zugestimmt haben ist das auch Beschiss.
alles eine frage zwischen Absprache der Mitspieler.
FALSCH!
Die Spieler haben dem SL keinen Blankosckeck ausgestellt, sondern einen VERTRAUENSVORSCHUSS.
Wenn sie im Spiel merken dass das in den SL gesetzte VERTRAUEN doch nicht so pralle ist, dann ist es nur legitim wenn sie sagen "du, ich würde doch lieber nach Regeln spielen".

Die GR dient dazu, das Spiel zu reparieren (wenn es denn nicht anders geht), nicht es kaputt zu machen (was wohl der Fall ist, wenn sich die Spieler schon darüber beschweren).
 
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Nein, denn die Goldene Regel beinhaltet, dass die Spieler nicht gefragt werden, ob sie ihr zustimmen. Goldene Regel mit Zustimmung der Spieler kann es nicht geben, sie wäre ein Paradoxon.

Wieso??
Von welcher Goldenen Regel sprichst du? Letztlich geht es doch die vielzitierte Stelle aus dem Vampire-Regelwerk:
This is the most important rule of all, and the only real rule worth following: There are no rules. This game should bewhatever you want it to be, whether that's a nearly diceless chronicle of in-character socialization or a long-running tactical campaign with each player controlling a small coterie of vampires. If the rules in this book interfere with your enjoyment of the game, change them. The world is far too big - it can't be reflected accurately in any set of inflexible rules. Think of this book as a collection of guidelines, suggested but not mandatory ways of capturing the World of Darkness in the format of a
game. You're the arbiter of what works best in your game, and you're free to use, alter, abuse or ignore these rules at your leisure.

Da steht nix davon, dass die Spieler davon nix wissen dürfen...

Außerdem besteht doch dann zumindest eine grundsätzliche Zustimmung zu dieser Regel, wenn sich Spieler auf einen solchen SL einlassen?!
 
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Zu Regelschwächen gehört auch, wenn ein System keinen Mechanismus hat, um unglückliche Zufälle abzufangen. Wenn ein Scharfschütze den Geiselnehmer im Visier hat und alles was er hat in den einen Schuß pumpt und alles bedacht hat und dann seine Scheiß-Würfel einen Botch zeigen und das Scheiss-Regelsystem mir ein "next friendly target hit" liefert und die Regeln mir NICHTS anbieten zu verhindern, dass der Schütze die Geisel statt den Geiselnehmer killt, dann ist das eine Regelschwäche.

Woanders nennt man das ganz großes Kino und hat durch einen einzigen Würfelwurf Stoff für 4-6 Spielabende Charakterentwicklung.
 
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Woanders nennt man das ganz großes Kino und hat durch einen einzigen Würfelwurf Stoff für 4-6 Spielabende Charakterentwicklung.

Ja. Wenn man das will. Und was ist, wenn man das gerade nicht will?
Klar - für den einen Charakter ist das ein wunderbarer Plottwist mit unglaublich viel Potential. Wenn Du aber blöderweise eine S.W.A.T.-Kampagne spielst, ist der Spieler damit (erstmal) raus aus der Truppe.
 
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Ja. Wenn man das will. Und was ist, wenn man das gerade nicht will?

Ich will auch nicht, dass mein Charakter angeschossen wird. Trotzdem soll das in SWAT-Kampagnen ab und zu vorkommen.
Aber mal ernsthafte Antwort: Wenn ich das nicht will, dann wähle ich ein entsprechendes Regelwerk, dass das umsetzt, was ich will. Es ist ja nicht so, dass es die nicht gäbe.

Klar - für den einen Charakter ist das ein wunderbarer Plottwist mit unglaublich viel Potential. Wenn Du aber blöderweise eine S.W.A.T.-Kampagne spielst, ist der Spieler damit (erstmal) raus aus der Truppe.
Klar, genau wie der Spieler des Charakter, der mit einer Schuß-Verletzung im Krankenhaus liegt. Und jetzt?

Willst du eine SWAT-Kampagne spielen oder "Superhelden schießen Terroristen tot"?
 
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@Koshi

Zuerst einmal sollte der Spieler Entscheidungen darüber treffen was der Charakter tut oder nutzt.

Der Spieler sollte sich auf seine SC Eigenschaften verlassen können und diese einsetzten können so auch wenn er Sherlok Holms darstellt aber keine Rätzel versteht sollten ihm Proben helfen (zB Gumshoe wenn es so funktioniert wie ich es mir vorstelle). Es sei denn dein Rollenspiel sieht keine Proben auf Investigationen vor.
Dann ist es entweder ein Rätzelspiel ohne Rollenspiel Elemente oder das System sieht nicht vor viele Investigationen zu machen.

In keinem der Fälle sollten die Spieler im Dunkeln stochern oder drauf los raten und um nichts anderes gehts.

Vermeiden kannst du das in dem du ihn mehr als Ausreichende Informationen zu von dir gewünschten Schlüssen gibst.
 
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Aber mal ernsthafte Antwort: Wenn ich das nicht will, dann wähle ich ein entsprechendes Regelwerk, dass das umsetzt, was ich will. Es ist ja nicht so, dass es die nicht gäbe.

Jupp. Zum Beispiel eines mit "Goldener Regel". :D
 
AW: Was Darf der SL? Was Darf er nicht? Was sind seine Aufgaben?

Jupp. Zum Beispiel eines mit "Goldener Regel". :D

Die hilft dir aber rein gar nicht dabei zu verhindern, dass dein Charakter jetzt wegen eines schlechten Wurfes die Geisel erschießt, obwohl du das doof findest. Oder etwa doch? Ich hätte tatsächlich sehr viel weniger Probleme mit dieser "Goldenen Regel", wenn sie auch für Spieler gelten würde. :D
 
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Die Goldene Regel ist dazu da:
...
Regelschwächen zu kompensieren.
...

Zu Regelschwächen gehört auch, wenn ein System keinen Mechanismus hat, um unglückliche Zufälle abzufangen. Wenn ein Scharfschütze den Geiselnehmer im Visier hat und alles was er hat in den einen Schuß pumpt und alles bedacht hat und dann seine Scheiß-Würfel einen Botch zeigen und das Scheiss-Regelsystem mir ein "next friendly target hit" liefert und die Regeln mir NICHTS anbieten zu verhindern, dass der Schütze die Geisel statt den Geiselnehmer killt, dann ist das eine Regelschwäche.
Zum einen ist das natürlich KEINE "Regelschwäche".

Wie andere hier im Thread schon gesagt haben, handelt es sich um eine "Schwäche", wenn die Regeln NICHT das tun, was sie SOLLEN.

Wenn Du aber mit einem halbwegs auf "Realismus" getrimmten Regelsystem versuchst John-Woo-Gun-Fu-Action-Kino zu spielen, dann hast Du schlichtweg das falsche Regelsystem erwischt.

JEDES Regelsystem kann bestimmte Dinge besser und andere Dinge schlechter. - Wenn ich die Suppe mit der Gabel zu essen versuche, dann muß ich die Gabel nicht erst verbiegen, bis sie ein schlechter Löffel ist, sondern ich kann auch gleich einen Löffel nehmen.

Wenn man also in einem Regelsystem spielt, welches eine "Innocent Bystander"-Regel für knappe Fehlschüsse kennt, und welches keine "Aufweichungen" wie Nachwürfel gegen Helden-Punkte-Einsatz oder ähnliches kennt, dann WILL man bei einem Scharfschützen-Einsatz ganz offensichtlich die existierende Fehlschuß-Wahrscheinlichkeit haben, weil nur so mehr Dramatik und bisweilen eben auch tragische Erlebnisse möglich sind, die den Charakter des Schützen eventuell sogar für immer prägen (somit würde solch ein mißlungener Schuß zu tollen Charakterrollenspielmomenten über Wochen an Spielzeit führen - ganz wie in entsprechenden Vorlagen aus Film oder Roman eben).

Will man hingegen SICHER sein, daß der Schütze zwar vielleicht danebenschießen kann, aber garantiert NICHT die Geisel trifft, dann kann man entweder per Hausregel, die VORHER ALLEN Spielern bekannt gegeben wird, diese "Innocent Bystander"-Regel für die laufende Kampagne - und da für ALLE Charaktere, SCs und NSCs geltend! - außer Kraft setzen. Dann wäre das Resultat OHNE BESCHEISSEN entweder ein Treffer oder ein Fehlschuß bei unverletzter Geisel.

Oder man greift gleich zu einem für solche Situationen passenden Regelsystem. - Beispiel: Savage Worlds. Hier hat der Scharfschützen-SCs eine gewisse Menge Bennies, mit denen er sogar kritische Fehler erneut würfeln darf. Nur das bessere Resultat zählt. - Der Bennie-Einsatz liegt ALLEIN in der Entscheidung des SPIELERS. - So weiß man als Spielleiter auch gleich, ob es dem Spieler in dieser Situation überhaupt wichtig genug war, die Geisel NICHT zu treffen, oder ob er das als Resultat für in Ordnung und somit eine interessante Wendung der Geschichte hält. Dazu braucht der Spieler noch nicht einmal etwas sagen, sondern er gibt einfach keinen Bennie aus, um diesen Treffer auf die Geisel möglicherweise in einen Treffer auf den Geiselnehmer umzuwandeln.

Auch der Spielleiter hat bei Savage Worlds Bennies für seine NSCs. - Wichtige NSCs bekommen eh eigene Bennies und für die minderwichtigen, aber eventuell in bestimmten Situationen interessanten NSCs hat er einen ganzen Pool (in Abhängigkeit von der Zahl der SCs in der Runde). - Wenn nun der Spieler im Bespiel des mißlungenen Schusses auf den Geiselnehmer kein Problem damit hätte, daß die Geisel nun erschossen wird, so kann hier immer noch der SPIELLEITER für seinen Geisel-NSC Bennies ausgeben, um die tödliche Wunde zu vermeiden und in einen Kratzer umzuwandeln, der auf alle Fälle als Treffer erkennbar ist (der Makel für den Scharfschützen-SC), aber den NSC nicht töten wird.

Mit solch einem Regelsystem MUSS NIEMAND BESCHEISSEN!

Wenn man NSCs "abhärten" möchte, so liefert Savage Worlds neben Bennies auch noch Edges (Vorteile), die die Überlebensfähigkeit selbst im Kugelhagel erhöhen - jedoch NIE SICHERSTELLEN! Der Zufall kann immer noch einen noch so "abgehärteten" NSC ins frühe Grab bringen. Das ist bei diesem Regelsystem so gewollt und das mögen auch die Savage-Worlds-Spieler so. (Auch wenn es ihren eigenen SCs passieren kann.)

Wichtig ist aber, daß bei solchen Mechanismen, die mit Bennies, Fate-Chips, Drama-Punkten, Plot-Punkten, Helden-Punkten, usw. arbeiten, die SPIELER die VOLLE ENTSCHEIDUNGSGEWALT darüber haben, ob und wann sie diese Resource für welches "Nachbearbeiten" einer Handlung einsetzen.

Und es gibt auch Regelsysteme, bei denen es zum gespielten Genre (TV-Serien) dazugehört, daß die SCs öfters mal einfach gearscht werden, damit der tolle Plot der Serien-Episode passend weitergeht. - Diese sehen gleich in den Regeln eine ENTSCHÄDIGUNG für die SPIELER in Form von Drama-Punkten, die sie für ihren Charakter später ausgeben dürfen, vor. Das zeigt dem Spieler, daß es klar und offensichtlich ist, daß hier "drehbuchmäßig" getrickst wird, er als Spieler aber nicht dadurch gearscht ist, sondern nur sein Charakter in eine Situation verfrachtet wurde, wo er noch mehr spannende Szenen abliefern kann - und die Unterstützung für mehr Spielerwillen bekommen die Spieler in Form des "Schmerzensgeldes" als Drama-Punkte zur Verfügung gestellt.

NIEMAND muß sich somit heutzutage, wo es wirklich JEDE MENGE Rollenspielregelsysteme gibt, als BESCHEISSER seiner Mitspieler betätigen.

Aber mal ernsthafte Antwort: Wenn ich das nicht will, dann wähle ich ein entsprechendes Regelwerk, dass das umsetzt, was ich will. Es ist ja nicht so, dass es die nicht gäbe.
Das ist genau der Punkt.

Wer meint die "Goldene Regel" zur angeblichen "Behebung" von "Regelschwächen" verwenden zu müssen, der ist zu faul und/oder zu blöde sich mal Gedanken darüber zu machen WAS er eigentlich WIE spielen möchte, und dann das für diese Anforderungen PASSENDE Regelsystem zu verwenden. - Er versucht lieber weiterhin mit der Gabel die Suppe zu essen. Und das ist wirklich bescheuert.
 
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Ich hätte tatsächlich sehr viel weniger Probleme mit dieser "Goldenen Regel", wenn sie auch für Spieler gelten würde. :D
Das ist leider das Problem: Die "Goldene Regel" ist ganz grundsätzlich eine SPIELER-ENTMÜNDIGUNGS-"Regel".

Sie KANN somit nicht für Spieler gelten.

Was Du meinst ist vermutlich eher, daß die Spieler eben auch Würfel nach Lust und Laune drehen dürfen, daß sie auf "Du wirst vom Großen Ork getroffen!" sagen können "Nein, werde ich nicht." und es dann auch FAKT in der Spielwelt wird.

Dazu - GENAU dazu gibt es ja bereits diese Regelsysteme mit Helden-Punkten, Bennies, Fate-Chips, usw.

Und wem das noch nicht weit genug geht, der kann das Adventure Deck verwenden (für D20 und Savage Worlds zu bekommen), welches Game-Hacks sonder gleichen darstellt. Hier können die Spieler direkt in den Verlauf der Geschichte eingreifen, neue NSCs herbei-spielen, Allianzen schließen, oder einfach allen Schaden in einer Runde ignorieren.

Noch weiter gehen Regelwerke, bei denen nicht der Erfolg der Handlung, sondern das Erzählrecht auf dem Spiel des Regelmechanismus steht. - Hier wird einfach entschieden, wer - Spieler oder Spielleiter - den Ausgang der Situation schildern darf, wer also die FAKTEN in der Spielwelt festschreiben darf. Und da werden dem Spieler mit Erzählrecht genausowenig Schranken gesetzt, wie dem Spielleiter mit Erzählrecht.

Das ist wiederum ein Fall für "Deutschland sucht das PASSENDE Regelsystem". - Das gibt es jedoch nie für ALLE Runden gleichermaßen passend.

Wer dennoch versucht mit einem offensichtlich den EIGENEN Anforderungen des Spielleiters an das Regelsystem und den Anforderungen der Spieler an eine gemeinsame, VERBINDLICHE Spielregelbasis nicht genügenden, UNPASSENDEN Regelsystem weiterzuspielen und die Regeln ständig nach Lust und Laune außer Kraft zu setzen, der verhält sich wirklich gestört.

Der hat den SINN von Spielregeln ganz grundsätzlich überhaupt nicht verstanden.
 
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Ich bin dafür, die goldene Regel ab sofort umzutaufen in die kackbraune Scheißregel, denn genauso sollte man sich ihrer auch bedienen. Ich sage nicht, dass man die kackbraune Scheißregel abschaffen soll, aber der Name sagt schon, wie oft sie zur Anwendung kommen sollte - nämlich immer dann wenn das Spiel eh schon in der Scheiße steckt und es wirklich nicht anders geht die Situation zu retten.

Wenn der Scharfschütze einen Botch hinlegt und das Regelsystem sagt, dass er einen Freund getroffen hat (was eventuell keiner am Tisch will) dann ist das kein Fehler der Regeln, sondern ein Fehler des Spielleiters. Wenn so ein Schuss nämlich nicht daneben gehen soll, dann gebietet kein Spiel das ich kenne, dass man das auswürfeln muss. Der SL hat immer die Option bestimmte Geschehnisse einfach zu erzählen. Wenn der SL eigentlich eine Geschichte erzählen will, dann soll er das tun, und wenn der SL die Würfel entscheiden lassen will, dann soll er dem Spieler sagen, dass er würfeln soll. Eine Geschichte erzählen zu wollen aber trotzdem zu sagen dass einer Würfeln soll ist schlicht und einfach ein Leitungsfehler.
 
AW: Was Darf der SL? Was Darf er nicht? Was sind seine Aufgaben?

Die hilft dir aber rein gar nicht dabei zu verhindern, dass dein Charakter jetzt wegen eines schlechten Wurfes die Geisel erschießt, obwohl du das doof findest. Oder etwa doch? Ich hätte tatsächlich sehr viel weniger Probleme mit dieser "Goldenen Regel", wenn sie auch für Spieler gelten würde. :D

Das ist doch die ganze Zeit mein Punkt. Der SL setzt die GR ein, aber für die Spieler. Sprich, in dem Fall würde ich als SL den Botch per GR wegrulen. AUSSER der Charakter und die Gruppe kommen plötzlich auf die Idee, dass das ein toller Plottwist ist, den sie verfolgen wollen...
 
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