Wahnsinn - Ein realer Fall

Arkam

Welpe
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18. September 2003
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Hallo zusammen,

bei Cthulhu spielt ja der Wahnsinn und sein schleichendes Eintreten eine große Rolle.
Der folgende Artikel aus dem Spiegel Newsletter bietet eine Schilderung eines solchen Leidensweges.

"AGORAPHOBIE
Drinnen vor der Tür

Thomas Krug verließ seine Wohnung zehn Jahre nicht - aus Angst, er könnte draußen sterben. Der 46-Jährige litt unter Agoraphobie. Die Krankheit fängt mit einem schlechten Gefühl an, manchmal folgen Panikattacken, am Ende kann die Isolation stehen. Die Geschichte eines Traumas. Von Christian Gödecke mehr...
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,456601,00.html
der zweite Teil findet sich unter
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,456601-2,00.html "

Gruß Jochen
 
AW: Wahnsinn - Ein realer Fall

Hatte durch ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung (klar das hier keine Namen oder Daten fallen werden!) ab und an auch Kontakt zu Leuten mit "Seelischen Krankheiten".
Auf diesem Gebiet bin ich eine Leihenkraft und erhebe keinen anspruch auf Fachliche richtigkeit.

Unter anderen habe ich da auch 2 Paranoide (Verfolgungswahn) kennen gelernt. Trotz Psychopharmaka und Therapie merkte man ihnen die Erkrankung sehr deutlich an.
Beide Klienten (die nichts mit einander zu tun hatten) haben immer wieder versucht so viel Informationen aus einem heraus zu bekommen wie möglich, auch zu banalen Dingen und dabei regelrecht krampfhaft versucht keine Information von sich preis zu geben. Da einer von beiden bei jedem Gespräch immer sehr Nervös war hat er sich selbst immer wieder in Widersprüche verhaspelt und ist dadurch noch nervöser geworden. Der andere hat versucht immer so weit wie möglich Gespräche zu vermeiden.
Unabhängig kann man sagen das beide sich nach Möglichkeit immer so im Raum positioniert hatten das sie nicht sofort ins Auge fallen.

Gespräche mit beiden waren immer recht anstrengend (auch wen ich nur recht wenig kontackt mit ihnen hatte als Leihe ist man schon im Alltag sehr schnell überfordert da diese Leute versuchen werden einen zu beeinflussen um ein Gefühl von Kontrolle zu erhalten)

Einer hat mir erzählt das er ohne Medikante auch nicht mehr vor die Tür gehen würde und jeder gang zu einer Behörde eine fast unerträgliche Belastung darstellt die er nur in Begleitung eines langjährig bekannten Sozialarbeiters übersteht.
Beide gelten als Schwer behindert.

Alles im Allen ist reale Paranoia wie ich sie kennen gelernt habe eine um einiges Gemeiner Krankheit als in jedem RPG beschrieben da sie selbst in leichten Fällen ein normales Alltagsleben zur Hölle oder gar komplett unmöglich macht.
 
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