V:tM - Turael - Ruhige Nacht

traum

Grinsekatze
Registriert
2. Oktober 2003
Beiträge
2.326
Ähm, um das mal eben noch einzuräumen, Turael war mein erster Char den ich gespielt habe. Und ab und an habe ich einfach Storys geschrieben, auch wenn diese nicht gespielt wurden. Diese, Gemma, war eine Glasswalker mit der ich zufällig in Kontakt kam. Lest dazu auch die Szene: Turael meets Gemma.

________


Ich stand zu recht früher Stunde vor meinem Fenster. Ich war schon fast aus dem Bett gefallen heute Abend. Zugegeben, 18 Uhr war wirklich noch verdammt früh um aufzustehen, aber Glücklicherweise hatten wir noch immer Winter, und somit war diese verdammte Sonne schon untergegangen. Wirre Träume haben mich nicht schlafen lassen. Langsam legte ich meine Hand an die schwarzen Samtgardinen und zog sie zuerst vorsichtig, dann jedoch mit einem Ruck zur Seite. Diese verdammte Angst vor der Sonne. Gut dass mein Herz nicht mehr schlug, sonst hätte ich sicher schon lange einen Infarkt bekommen. Ach was, einen? mehrere, hunderte vielleicht sogar schon, bei den ganzen Erlebnissen, in meinem doch noch Recht frühen Alter als Kainskind.
Es schneite relativ stark. Dicke weiße Flocken rieselten vom Himmel herab und bedeckten die Erde in strahlendem Weiß. Sie tanzten im Wind, sie tanzten miteinander. Und über allem wachend, der strahlende Mond. Die einzige natürliche Lichtquelle, die mich bei Berührung nicht sofort in Flammen aufgehen lassen würde. Einzig einen Sonnenbrand konnte ich bekommen, sollte er zu hell scheinen. Bisher musste ich diese Erfahrung jedoch nicht machen, nur ein paar meiner Bekannten hatten mir mal von diesem Phänomen erzählt. Es war eine wundervolle Nacht. Viel zu schön um wieder daran denken zu müssen, dass wir uns im Krieg befanden. Es fiel mir schwer mich vom Fenster los zu reißen. Noch Stunden hätte ich dort stehen, und das Schneetreiben beobachten können.
Und wieder schossen mir diese Gedanken durch den Kopf. Eben diese Gedanken, die mich keinen ausreichenden Schlaf finden ließen. Diese Frau aus dem Spirit. Gemma. Immer wieder hatte ich ihr Gesicht vor Augen. Dass sie so anders war als andere, auch wenn sie eine Garou war, störte mich nicht, oder vielleicht, war es ja gerade das, was sie für mich so unwiderstehlich machte. Das Gefühl zu wissen, diese Frau nie besitzen zu dürfen. Vielleicht war es das? Verdammt noch mal, was hatte Latisha nur damals mit mir gemacht, warum hatte sie das gemacht? Hätte mich nicht irgendein verrückter Malkav embracen können? Warum mussten meine Gefühle nur so intensiviert werden?
Einen kurzen Moment verfluchte ich meinen gesamten Clan. Diese Truppe von hoffnungslosen Romantikern, Arroganten Arschlöchern und sensiblen Martyrern. Doch diesen Gedanken verwarf ich aufs schnellste wieder. Schuldig fühlte ich mich. Stolz sollte ich sein, und dankbar dafür, in diese Reihen aufgenommen worden zu sein. Im Grunde stand mir der Sinn wirklich nach Ruhm und Ansehen, doch unter den Umständen, in denen sich diese Stadt und unser Pack befand, war es überaus schwierig, sich ins rechte Licht zu rücken. Das einzige was im Moment zählte, waren die Kills auf der Body Count Liste.

Wie geschmacklos, dachte ich tief in mir. Doch strich ich mit meinen Fingern über die auf hochglanz polierte Klinge meines Rapiers. Er hatte mir schon oft das Unleben gerettet, genau wie mein Blockdolch, welcher direkt daneben an der Wand hing. Ich spielte mit dem Gedanken meinen Kollegen Peter Schmidt anzurufen. Als Waffenhändler würde er doch sicher eine Möglichkeit haben diese beiden Klingen versilbern zu lassen. In Anbetracht der Tatsache, dass wir es sicher nicht das letzte mal mit Werwölfen, oder diesen widerlichen Genexperimenten zu tun haben werden. Doch, nein, nicht heute. Das nächste mal wenn es wieder los geht, werde ich mich bei ihm melden. Heute sollte das Telefon schweigen und auch mein Handy sollte heute nicht klingeln. Ich wollte nur eine Nacht meine Ruhe. Mich ausruhen, die Gedanken kreisen lassen. Ich warf einen Blick in mein Adressbuch. Einen kurzen Moment spielte ich mit dem Gedanken Gemma eine Mail zu schreiben. Doch wozu? Ich hatte gerade keinerlei Informationen einzuholen, und von daher verabschiedete ich diesen Gedanken mit einem abwertenden Handwink. Jedoch war es vielleicht nicht unbedingt falsch ein paar Informationen zu besorgen. Doch nicht von Gemma, für sie würde es nicht so einfach sein, an die Infos zu kommen, welche für mich wichtig waren. Also startete ich meinen Rechner, loggte mich ins Netz ein und schrieb eine Mail an meinen speziellen Nosferatu Kontakt, bei welchem ich mir sicher war, das gerade er dazu in der Lage war, das herauszufinden, was ich brauchte. Wo zum Teufel war Latisha verschwunden? Warum hat mich meine Erzeugerin quasi sitzen gelassen? Das einzige was sie mir damals erzählte, waren die Geschichten um die Clans, den Sabbat, die Gehenna und den Dschihad. Doch nie hatte sie mich ausgebildet, gefördert oder sonst irgendwas. Und irgendwann war sie wie vom Erdboden verschluckt. Und jetzt bat ich die Kanalratten um Hilfe meine Mutter zu finden. Wie peinlich, aber notwendig.
Nach einem Klick auf senden, verschwand die Mail im Netz. Ich erhoffte mir eine Antwort noch heute Nacht. Immerhin war er dafür bekannt solche Infos besonders schnell besorgen zu können. Er war auch einer der wenigen dieser komischen Bande denen ich wirklich vertrauen konnte. Oft genug hatte er mir geholfen, und ich ihm auch, auch wenn es wieder nur ein hinterhältiger Anschlag auf Maskeradebrecher war. Eine Hand wäscht die andere, so muss es eben sein. Ich erhob mich von meinem schweren Ledersessel und schob ihn vor den Tisch zurück. Ein wenig Musik wäre nicht schlecht, dachte ich mir und so bewegte ich mich durch diese, für meine Verhältnisse viel zu große Wohnung und schaltete die Anlage ein. Dabei durchwühlte ich meine CD Sammlung. Darkwave und den anderen Kram konnte ich mir heute Nacht einfach nicht geben, dafür war meine Laune zu sehr betrübt. Und somit wanderte Beethovens 9te in das Laufwerk. Herrliche Musik tönte aus den Boxen und ich drehte die Anlage sehr Laut. Stören würde es keinen, zumal ich gerade aus solchen Gründen meine neue Wohnung abgelegen und vor allem ohne neugierige Nachbarn gewählt hatte. Und die, die hier wohnten, könnten im schlimmsten Fall noch geguhlt werden, falls sie mich zu sehr stören würden. Ich wanderte weiter durch die finstere Wohnung und entzündete die vielen Blutroten Kerzen in den schweren Kerzenständern und Wandleuchtern. Diese Nacht sollte etwas Besonderes werden, und vor allem, es war noch sehr früh.

Hunger bekam ich langsam aber sicher. Die letzten Nächte hatten mich wirklich geschafft, zumal die 4 Nächte in dieser ekligen Grotte nicht grade erholsam und vor allem entgegen meiner Gewohnheiten, immer dann was essen zu können, wann ich es wollte. Ich streckte meine Hand aus und warf einen Blick auf die schwarz lackierten Nägel. Ich zitterte schon leicht und Unruhe stieg in mir auf. Es wurde Zeit, auch wenn ich wusste, dass ich diese Nacht auch ohne Blut überstehen würde. Aber dieses Gefühl, es war einfach nur mehr als unangenehm. Also rief ich eine ?gute Bekannte?, oder sagen wir einfach mal lieber, einen fanatischen Fan an. Leise hauchte ich etwas von einem romantischem Abend ins Telefon, und ob sie sich vorstellen könnte, ein neues, noch nicht veröffentlichtes Gedicht zu lesen. Es war klar, dass nach einem Freudenschrei direkt der Hörer aufgelegt wurde und ich wusste, dass ich heute Nacht was Gutes zu speisen bekommen würde.
Ich legte meinen Gedichtband auf den großen Glastisch, um welchen die Ledersofas in sanftem Kerzenschein leichte Schatten an die Wände mit den Gemälden warfen. Ich danke noch immer einer bestimmten Person dafür, dass er mir diese Kunstwerke geschenkt hat.
Für eben diese Fälle des Abendessens hab ich immer guten Wein da, und so stellte ich auch noch eine Flasche des edelsten Rothschild zusammen mit zwei Kristallgläsern auf den Tisch. Noch eine Schale was zu knabbern dazu, immerhin muss es ja normal aussehen. Ich kann hier ja keinen Scheiss bauen, ich hab schon zu oft die Maskerade aus Unwissenheit verletzt. Danke noch mal, Latisha, dass du mich darüber so gut aufgeklärt hast. Und ich schüttelte sauer meinen Kopf.

Hergerichtet war alles, fehlte nur noch der Besuch. Und in diesem Moment ertönte auch der Ton für die Benachrichtigung, für den Eingang einer neuen Mail. Ich hatte tatsächlich eine Antwort bekommen. Mein Nossi-Freund erklärte sich bereit nach den Infos zu suchen und mir noch in dieser Nacht das Ergebnis mit zu teilen. Sehr gut. So etwas lobe ich mir. Ich sagte ja, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Und als ich meinen Monitor wieder abschaltete, klingelte es auch schon an der Tür. Nachdem ich mich vergewissert hatte, ob es auch wirklich sie war, öffnete ich die Tür und ließ sie eintreten. Sie war genau wie alle anderen. Sie stammelte irgendwas von ?ich kann es gar nicht glauben??, und ?du bist es wirklich??. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass es mich manchmal nervt, vor allem wenn sie alle, genau wie sie es auch tat, die Augen nicht geradeaus richten und vor alle möglichen Möbel rennen, weil sie mich die ganze Zeit angaffen müssen.
Ich lächelte, fasste sie bei den Schultern und schob sie sanft ins Wohnzimmer und bat sie auf dem Sofa Platz zu nehmen.

?Setz dich doch bitte.?, ich wies ihr mit einladender Hand das große Sofa an.
?D-dd-Da-Danke??,stammelte sie, und setzte sich mehr oder weniger elegant auf das Sofa, von wo aus sie mich nicht mehr aus den Augen lies. Turael reiß dich zusammen, jetzt nicht ausrasten. Mir war mittlerweile die Lust vergangen. Warum konnte es keine geben, die mich nicht behandelten wie einen, ach was wusste ich schon. Und somit quälte ich mir erneut ein freundliches Lächeln heraus.
?Wie wäre es mit einem Glas Wein, meine Liebste??, fragte ich sie, als ich den Wein öffnete und mir bereits ein Glas einschenkte. Obwohl Wein und all der andere Kram keinen Wert für mich hatte, weil ich es einfach nicht verdauen konnte, trank ich gerade diesen Wein noch immer gerne. Denn meine Fähigkeit zu schmecken, hatte ich glücklicherweise nie verlernt.
Sie nickte nur kurz. Sie schien unheimlich aufgeregt zu sein. Ich konnte das gar nicht verstehen, die ganze Atmosphäre hier war doch nur entspannend und gemütlich. Wie konnte man da nervös sein?
Auch ihr schenkte ich ein Glas dieses köstlichen Weines ein. Immerhin lag der Kostenpunkt dieses Tropfens bei 125? und sollte auch genau so stilvoll genossen werden. Tief sah ich ihr in die Augen als wir anstießen, denn hier ging es nur um eines. Sie so schnell wie möglich gefügig machen. Nicht, dass ich dazu den Wein gebraucht hätte, doch sollte sie dies als ganz normalen Abend in Erinnerung behalten, denn diese Leichen zerhacken im Bad Aktionen, werde ich mir hier nicht noch mal antun.
Sie zitterte, genauso wie ich, also dürfte das ja nicht weiter auffallen, und als wir beide unser erstes Glas geleert hatten, zog ich sie zu mir auf den Schoß, wo ich begann ihre schöne warme Haut zu küssen und sie ganz sanft zu streicheln. Aus den Augenwinkeln konnte ich bereits sehen, dass ihre Augen geschlossen, und ihre Brust vor Erregung bebte. Sie zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub. Jetzt hatte ich sie da, wo ich sie haben wollte.
Ich zog ihren Kopf näher an meinen und küsste ihren Hals. Ich war schon kurz davor, einfach zu beißen, doch ich musste mich zusammenreißen. Und somit fuhr ich ihr mit meiner rechten Hand um dien Hals, streichelte ihren Nacken und stach ihr, mit meinem Fingerspitzen-Ring in die Halsschlagader. Als die ersten Tropfen Blut heraustraten, begann ich zu essen. Verdammt ich musste einfach essen. Sie ließ lautes stöhnen hören und drückte sich so fest sie konnte an mich. Mädel, du machst das super. Mach mehr, mehr, dann fließt es schneller.
Nach ein paar Minuten war ich fertig, leckte ihr nochmals über den Hals, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und legte sie ins Gästezimmer. Die arme Frau war völlig fertig, und blass. Sie würde vor Morgen Nacht nicht wieder erwachen, also bedeckte ich sie. Schloss die Tür, und war endlich wieder voll bei Kräften.
Als ich im Wohnzimmer ein wenig aufräumte, ertönte wieder die Mitteilung auf eine neue Mail. Aha, wird er den Aufenthaltsort meiner Mutter gefunden haben?
Ich öffnete die Mail und las aufgeregt?

- to be continued -
 
Hier merkt man in meinen Augen recht stark, dass es "nur" eine Charakterbeschreibung/Spielbeschreibung ist und weniger eine Kurzgeschichte.
 
Zurück
Oben Unten