This is the end...

Salomé

stupid fucking rope
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15. Juli 2003
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Ich hab mich tief in die Wolldecke eingegraben und mir ist immer noch eiskalt...obwohl es mindestens 25 grad im Zimmer sind... ein Sonnenfenster. Wie oft du mit mir hier gestanden hast und in den blühenden Garten raus geschaut... und jetzt soll es nie mehr so sein?

Wer verdammt noch mal hat das Recht das einfach über meinen Kopf hinweg zu bestimmen? Du kannst doch nicht einfach gehen. Hast du gehört? Du kannst mich hier nicht so zurück lassen!

Den ersten warmen Tag dieses Jahr hab ich bei euch verbracht und mir fast ein Bruch geholt, als ich deine Vogeltränke durch den Garten geschleppt habe.
Warum? Weil du so oft gesagt hast „das schaffst du nicht, lass das mal mich machen, min Dern“. Du hast enau gewusst, dass du damit meinen Trotzkopf nur noch mehr herausforderst. Du hast zugeschaut und mir lachend den Kaffee rübergeschoben, als ich völlig erschöpft und eingesaut wieder an den Tisch gekommen bin, aber ich war stolz dir wieder einmal bewiesen zu haben, dass ich es doch kann, weil ich eben doch deinen Sturkopf geerbt habe und alleine der Berge versetzt.

Aber sag mir, wenn du mir beigebracht hast, wie viel man mit seinem Dickkopf erreichen kann... warum bekomme ich dich dann jetzt nicht zurück, so sehr ich dieser Tatsache trotzen will, dass du fort bist?

Ich bin viel zu früh aufgebrochen an dem Tag, weil ich nach Hause musste, um noch irgendwelche Referate für den Unterricht vorzubereiten, weil ich sie doch unbedingt brauchte... und dabei sind sie alle so nichtig gewesen und ich habe übersehen, was wirklich wichtig war.

Sag mir, warum ich all das gelernt habe, wenn es mir doch nichts bringt? Wenn ich doch nicht damit erreichen kann was mir eigentlich wichtig ist?

Es ist so kalt.
Weder der Heizkörper an den ich mich presse, noch die Sonnenstrahlen, die seltsam trübe durch mein Fenster scheinen, können mich wärmen... weil mir Innen so schrecklich kalt ist, dass ich nicht weiss, ob ich nicht selbst auch tot bin...
Ich habe dir so oft – zu oft – versprochen nicht zu weinen, wenn du einmal gehst und jetzt schäme ich mich für jede Träne, die ich vergossen habe. Hörst du?
Aber weißt du, warum ich sie geweint habe?
Weil ich sie weinen musste! Weil ich einen geliebten Menschen wie dich nicht unbeweint lassen kann.


Du bleibst
die Wunde in mir,
die nie wieder heilen wird,
weil ich dich mit meinem Leben geliebt
und ein Teil davon für immer verloren habe...


Für dich,
dem ich dir eine hellen,
blühenden Garten wünsche,
wo immer du jetzt auch bist...

In Liebe,
S.
 
Puh das ist.. huh.. krass.. es berührt mich sehr, gerade der letzte Teil wo sie ihre Tränen erklärt. Ich würde so vom lesen her behaupten es ist deinem Vater, oder deiner Mutter gewidmet.. auf jedem Fall einem Familienmitglied..

Verlußt ist immer irgendwie seltsam.. Es ist seltsam, dass ich bei einem Todesfall bisher noch nicht geweint hatte und mich der Text trotzdem so sehr berührt. Denn eigentlich sehe ich Trauer um einen anderen als puren Egoismus an.. (auch bei mir).
Das soll jetzt nicht gegen dich gerichtet sein, oder Trauer im allgemeinen für andere madig machen, ich sehe es nur so. Vielleicht will ich es auch nur so sehen, um nicht weinen zu müssen und deshalb berührt es mich so sehr..

lächelt leicht Ich danke dir auf jeden Fall

Marina
 
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