AW: Spielmaterial - Mindestvoraussetzungen
Das ist dann aber eher ein Tabletop und kein Rollenspiel (jedenfalls für mich nicht).
Diese Wahrnehmung teilen glücklicherweise weder Shane Hensley, der Autor von Savage Worlds, noch die große Mehrheit aller Savages.
Das Verwenden von Figuren, Battlemats, Battlemaps, sonstiger 2D-Szenerie, 3D-Szenerie stellt ja nur unterschiedliche Mittel der VISUALISIERUNG von ohne Darstellungsmittel nur schwer überschaubaren Szenen (wozu ja praktisch JEDE Kampfszene gehört) dar.
Am Figureneinsatz festmachen zu wollen, ob ein Spiel ein "Rollenspiel" oder ein "Tabletop" ist, ist natürlich grober Unfug.
Würfel werden im Rollenspiel benutzt. Das macht Rollenspiel noch lange nicht zu einem (reinen) Würfelspiel.
Karten werden im Rollenspiel benutzt. Das macht Rollenspiel noch lange nicht zu einem "Malspiel".
Miniaturen werden im Rollenspiel benutzt. Das macht Rollenspiel noch lange nicht zu einem Miniaturen(-Tabletop-)spiel.
Was die Entscheidung erleichtert, ob es sich um ein Tabletop oder ein Rollenspiel handelt, ist ganz simpel: findet ROLLENSPIEL statt? Werden Charaktere gespielt?
Das ist nämlich beim Tabletop, z.B. auch bei Savage Worlds Showdown, einem reinen Skirmish-System, NICHT der Fall. Und man könnte auch Showdown OHNE Figuren spielen (gerade bei überschaubaren Punktewerten für die beteiligten Skirmish-Truppen, wo nur jeweils eine Handvoll Einheiten herauskommen). Wird das dann dadurch schon zum Rollenspiel? - Natürlich nicht!
Savage Worlds ist ein vom Autor auf die Verwendung von Miniaturen ausgelegtes ROLLENSPIEL. Die Vorteile des Miniatureneinsatzes sind ja oft genug ausgeführt worden und werden von den Savage Worlds Autoren genauso gesehen.
Man KANN Savage Worlds auch ohne Figuren spielen. Man KANN bei Savage Worlds auch ohne kartenbasierte Initiative spielen. Man KANN bei Savage Worlds auch ohne Bennies spielen. - Aber warum SOLLTE man?