Hmm....
Ich fürchte, ich habe einfach schon eine "Jugendlicher-mit-großem-Schicksal-wird-zum-Helden"-Story zu viel gelesen.
Kann ich einfach nicht mehr.
Aber zu der Übersetzungsgeschichte... mir gestern mal so durch den Kopf gegangen, dass wir Deutschen ein total seltsames Verhältnis zu Übersetzern haben. Viele sind nicht im Stande eine andere als ihre eigene Muttersprache ausreichend zu verstehen, um sich Kultur anderer Sprachen in diesen anderen Sprachen zu erschließen. Dafür haben wir dann Leute, die diese Sprachen so gut können, und dieses Können auch in den Dienst aller anderen stellen, in dem sie übersetzen. Und wer schon einmal Prosa übersetzt hat, der weiß, dass das manchmal mehr Kunst als Handwerk ist. Trotzdem haben Übersetzer bei uns nicht den Status, den sie als kulturelle Türöffner eigentlich verdienen.
Game of Thrones ist natürlich super. Und jeder kennt GRRM. Aber wer kennt eigentlich den Namen des Übersetzers? Und wird der eigentlich ähnlich wie ein Autor vergütet? Immerhin hat er ja die Romane quasi nochmal geschrieben. Und dabei immer den Kopfschmerz gehabt, zu entscheiden, welche Eigennamen übersetzt werden sollen und welche nicht, wie man dieses und jenes Wortspiel übersetzt und ob man an dieser oder jener Stelle lieber den Inhalt oder die Form übersetzen sollte, weil beides zusammen manchmal eben nicht geht.
Dafür dass so viele Leute auf Übesetzer angewiesen sind, um englischssprachige Literatur und Filme konsumieren zu können und dafür, mit wie viel Begeisterung das getan wird, könnte man die Leute, ohne die das nicht ginge ruhig ein bisschen mehr feiern.
Oder sich wenigstens mal ihre Namen merken.
Ohne den Übersetzer hätten die Englischverweigerer schließlich nicht mehr Zugriff auf Song of ice and fire als ohne George Martin.