Regelsystem, Top oder Flopp?

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Ich kenne Leute, die das Regelsystem verfluchen und für den absoluten Bodensatz im Rollenspielsektor halten, und andere, die es für sehr gelungen halten (ich selbst zähle mich eher zu den letzteren). Wie steht ihr dazu, und warum?

Stay SLA
jdw
 
Also ich mag das System. Fertigkeiten, Atribute, das Kasmpfsystem, all das ist recht simpel, aber logisch und meist realistisch. Das Kampfsystem ist tödlich, fast zu tödlich für ungerüstete, aber es geht gerade noch.

Auch die freie Charakterersztellung gefällt mir sehr gut. DAs einzige Problem sind die teilweise zu leichten SKill-Proben. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen fast alle proben zu erschweren...

Also, wenn es ein besseres System für SLA gibt, dann kenne ich es zumindest nicht.
 
Ich habe das Regelsystem bisher leider nicht in Aktion erlebt, insofern muss ich mich leider nur auf die Theorie stützen.
Ich halte das Regelsystem für sehr gelungen; es lässt sich (in den Grundzügen) sehr schnell erklären und bleibt, auch mit kleineren Zusätzen aus weiteren Regel- bzw Quellenbüchern übersichlich und spielbar. Und gerade das macht für mich ein gutes Regelsystem aus.

freundlichst,
Kelenas
 
Das System von SLA ist einfach zu lernen, schnell, unkompliziert und liefert leicht verständliche Werte.

Das Kampfsystem ist tödlich, wie es das Setting erwarten läßt, und belohnt grundlegendes taktisches Verhalten (Deckung, in Bewegung bleiben, Hinterhalte).

Soweit, so gut. Ich halte es für eines der besseren Systeme, da es nicht im Weg steht oder Kämpfe zu einer langweiligen, langgezogenen Affäre werden lässt. Es ist "realistisch" genug, um von allen Spielern akzeptiert zu werden. (Siehe Shadowrun für ein schönes Gegenbeispiel).

Allerdings gibt's ein paar Punkte, die mich persönlich stören. Das erste wäre das System für Deckungsfeuer, das unbedingt mal einer Klärung bedürfte. Das zweite ist die zu hohe Lethalität von unbewaffneten Nahkämpfen.

Angenommen Jack Ass, seines Zeichens Durchschnittsganger, schlägt Joe Average, der seines Zeichens ungepanzerter Durchschnittsbürger ist.

Beide haben Attribute in Höhe von 5 Punkten, der Einfachheit halber. Jack haut Joe kräftig in die Fresse, und dieser kassiert 1 Hitpoint Schaden und eine Wunde.

Etwa zweieinhalb Minuten später stirbt Joe regelgerecht am Blutverlust.

Hier muß etwas passieren.



Einige Leute haben die Existenz von Regeln für Nekanthropen und Kräften der Level 11-20 im Grundregelbuch bemängelt, aber mich persönlich hätte es eher gestört wenn diese Daten NICHT im Grundregelwerk wären.
Was ich allerdings tun würde ist die Skillliste auf maximal 10-30 Skills zusammenkürzen. Bei der aktuellen Menge verliert man leicht den Überblick, und etliche Skills werden tatsächlich nie benutzt. Und ich meine jetzt nicht Kochen und Stricken, sondern eher die Unmenge an sozialen Skills.
Brauchen wir wirklich Fasttalk, Haggle, Persuasion, Seduction und Bribery? Wenn ich jemandem eine Blase ans Ohr sabbeln kann, warum brauche ich dann noch ein eigenes Talent um einem Verkäufer oder einem Angehörigen des anderen (oder gar gleichen) Geschlechts eine Blase ans Ohr zu sabbeln?

Silver
 
Ich mag das SLA Regelwerk ebenfalls sehr gern. 2W10 gegen 11 ist furchtbar einfach und die 3 Ausnahmen sind auch schnell erlernt.

Ebenso wie Silvermane stört mich die Tatsache, dass man viel zuviele Skills hat (was auch den Charakterbau unnötig in die Länge zieht).
Das System mit dem verbluten find ich auch zu drastisch (auch wenn mir diese Problematik nie im Nahkampf aufgefallen ist, weil da eh jeder meiner Spieler bisher auf Lethalität gesetzt hat).

Etwas das mich persönlich ganz rapide stört ist, der Mangel an Alternativen, falls mal ein Skill fehlt.
Beispiel:

Ein Op möchte mit einem Schwert zuschlagen hat aber keinerlei Nahkampfwert. Er möchte eine Frau verführen, hat aber kein Seduction und so weiter und so fort.
Attributswürfe zu machen ist in dem Fall keine Alternative und einfach mal 2W10 gegen 11 würfeln zu lassen halte ich auch für suboptimal, weil ich auch dies zu leicht fände. Aber welchen Modifikator nimmt man dann? Was wäre fair.
Eine Tabelle mit Abzügen und deren ungefähren Schweregraden würde ich begrüßen, gerade wenn die Abweichungsspanne von -1 (Schuss auf ein laufendes Ziel) bis -17 (Ebon versucht verletzt im Kampf zu zaubern) reicht.

Ansonsten bin ich aber rundum zufrieden und hätte es lediglich nett gefunden, wenn das Lektorat nicht derart gepennt hätte und ein paar mehr Beispiele im Buch gewesen wären (im Grunde sind Drogenregeln ja einfach.....allerdings muss man sich diesen Kram erstmal erarbeiten).
 
IIRC werden Skillchecks ohne das entsprechende Skill mit -3 durchgeführt, also 2W10-3 gegen 11.
Kann natürlich sein das meine Alzheimer gerade wieder durchgreift und ich eine Hausregel zitiere.

-Silver
 
Nein, das deckt sich mit meinen eigenen Erinnerungen. :D
Wobei diese Würfe nur nach Ermessen überhaupt möglich sind.

Stay SLA
jdw
 
ArchangelGabriel schrieb:
Ich mag das SLA Regelwerk ebenfalls sehr gern. 2W10 gegen 11 ist furchtbar einfach und die 3 Ausnahmen sind auch schnell erlernt.

...und ich halte diese Ausnahmen nach wie vor für simple Fehler.

Ebenso wie Silvermane stört mich die Tatsache, dass man viel zuviele Skills hat (was auch den Charakterbau unnötig in die Länge zieht).

Die Menge der Skills gefällt mir gerade sehr gut, weil man Charaktere so bereits durch ihre Werte stark differenzieren lässt. Durch die breite Werte-Spanne wird diese Stärke des Systems nur noch weiter unterstützt.

Das System mit dem verbluten find ich auch zu drastisch

Das halte ich auch in gewisser Hinischt für ein Problem - gerade wenn man auf eine eher "realistische" Handhabung von Verletzungen wert legt. Für die "dramatische" Variante ist dagegen das aktuelle System von Vorteil in meinen Augen.
Ich selbst schwäche meist dadurch etwas ab, indem ich Tod und LAD etwas laxer handhabe.

Stay SLA
jdw
 
Silvermane schrieb:
Das zweite ist die zu hohe Lethalität von unbewaffneten Nahkämpfen.

Ist doch eigentlich einfach zu lösen: FAustschläge machen einfahc keine Wunden mehr(wer das schafft...). Bei Schwertern etc., vor allem wenn sie aufgerüstet sind, finde ich das ganze recht verhältnismäßig.

Die Skills finde ich auch zu viele. Vor allem kann ich sie mir so schlecht merken, weil sie auf Englisch sind, da lasse ich manchmal sogar schnell auf STATs würfeln, bevor ich die Liste durchsuchen muss.

Sagt mal, von welchen drei Ausnahmen redet ihr eigentlich?
 
1. Ausnahme: Potential Stress Rolls - 2W10 + Cool gegen 20 .... und das ist auch gut so, weil man sonst nämlich niemals PS ziehen würde nach den Regeln.

2. Ausnahme: Vevaphon - Für seine ganzen Veränderungen muss er MW 18 oder sogar 22 knacken. (halte ich zwar für Mist, aber naja.....wenn man nen Gestaltwandler hat, dann sollte man auch wandeln können und das ganze nicht künstlich durch irgendwelche Würfelwürfe erschweren, als einziges bergenzendes Moment)

Ich dachte da gäbe es noch was...naja, hab mich wohl vertan.

Wie gesagt: Mindestwurf 20 bei den Stressregeln halte ich für angemessen.
 
Ich selbst schwäche meist dadurch etwas ab, indem ich Tod und LAD etwas laxer handhabe.

Wo du es gerade ansprichst. Wie handhabt man die eigentlich. Mit nem 1 Credit Vertrag wird man doch eigentlich nur aus der Gefahrenzone geschafft. Danach bekommt man einen Kostenvoranschlag und dann wird man repariert, WENN man die Kohle hat oder sehr schnell auftreiben kann (Freund leih mir was). Was aber, wenn ich die Kohle in absehbarer Zeit nicht habe?! So dürfte es wohl den meisten OPs gehen, oder seh ich das falsch?!
 
Ich persönlich lasse 1-Credit-Verträge nur zu, wenn der Op einen entsprechenden Ruf (Good Reputation) aufweisen kann. Ansonsten lohnt das Nutzen-Kosten-Verhältnis sich nicht.

Garantierten Abtransport gibt es bei mir erst ab etwa 500 Credits. LAD ist schliesslich nicht die Wohlfahrt und garantiert auch nicht der billigste Gefahrenzonen-Taxiservice auf Mort.


Was nun LAD bei Creditmangel angeht: Dumm gelaufen, Operative. Nur der Tod ist umsonst...

-Silver
 
ArchangelGabriel schrieb:
Wie gesagt: Mindestwurf 20 bei den Stressregeln halte ich für angemessen.

Der Fehler ist ja meiner Meinung nach auch nicht die Schwierigkeit, sondern deren Notation. Statt "Cool gegen 20" sollte dort "Cool -9" stehen. Kleiner aber feiner Unterschied. :)

Stay SLA
jdw
 
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