Boh, das ist ne ziemlich weitreichende Frage, schliesslich reden wir hier von verschiedenen Lizenzen.
Wenn ich bei der Antwort jetzt was vergesse, nicht schlagen, ich mach das jetzt frei nach Gedächtniss:
- D20: Die von Wizards of the Coast freigegebene D20-Lizenz steht im prinzip für das aktuelle D20, namentlich D&D 3.5. Die genaue beschreibung dieses Systems, die Charakteristika, alles was dieses System ausmacht, sind im D20 System Guide und im SRD (System Reference Document) festgelegt, welches mit jeder neuen System-Edition erneuert wird und jederzeit kostenfrei auf der Homepage von WotC downgeloadet werden können.
Ein Verlag, der ein D20-Setting herausbringen will, darf prinzipiell(*) nichts an diesem System verändern. D.h. er schreibt im Prinzip nur das Setting, entwickelt für das Setting notwendige neue Feats und Klassen und das wars. Er darf das komplette System aber nicht in seinem Buch abdrucken - er muss deutlich sichtbar in seinem Buch abdrucken "Requires the use of the Dungeons & Dragons(R) Player's Handbook, Third Edition, published by Wizards of the Coast(R)"
Es gibt darüber hinaus noch etliche Klauseln, betreffend des Inhalts des Buches, ich will die jetzt nicht alle aufzählen, es geht um einen "moralischen Standart" den WotC aufrecht erhalten will, d.h. wie Religionen dargestellt werden dürfen, Sex, Gewalt, etc. pp.
WotC darf die Arbeit eines Verlages vor Veröffentlichung überprüfen und, wenn sie wollen, die Veröffentlichung unter D20 verbieten.
Sind diese bedingungen erfüllt, darf der Verlag sich das allgemein bekannte D20-Logo auf das Buch pappen und kann somit mit besser Verkaufszahlen rechnen.
Das schöne daran ist: Die Lizenz ist kostenfrei. Wizards of the Coast profitiert dadurch, das jeder Leser gezwungen ist, das D&D Players Handbook zu kaufen.
Das selbe gilt auch für die Lizenz von D20Modern.
(* Fussnote: Ein Verlag muss zwar auf den D&D Players Guide verweisen, aber theoretisch darf er auch einen eigenen Players Guide schreiben und darin neue Charaktererschaffungsregeln, ein neues, alternative D20-System, abdrucken, und all ihre Bücher darauf aufbauen, und trotzdem D20 draufdrucken. Das grenzt zwar an Winkeladvokatismus und ist ein Schlupfloch, aber nicht verboten. Monte Cook`s "Arcana Unerearthed" ist ein solcher alternativer Players Guide, und SSS plant ebenfalls ein "D20 Advanced")
- OGL (Open Game Licence) bedeutet im Prinzip, das ein Verlag sich das D20-System als grundlage nehmen darf, und von dort aus dann in jede Richtung weiterentwickeln darf. Sich können bestimmte Teile des Sytems behalten, andere umschreiben oder vollkommen entfernen, der moralische Standart ist auch nicht mehr so fest, und so weiter. Es dürfen auch Charaktererschaffungsregeln enthalten sein und man muss nicht (bzw. darf nicht so ohne weiteres) auf den D&D Players Guide verweisen.
Im Prinzip sagt WotC mit OGL "Hier habt ihr D20 - macht damit was ihr wollt!"
Dafür darf man aber auch kein D20-Logo auf dem Buch abbilden.
Ist ebenfalls kostenfrei.