Ogre Battle

PrinzMegahertz

Kainskind
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11. Februar 2007
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Hallo allerseits,

ich wollte die Gelegenheit mal nutzen um ein bisschen Werbung für meinen persönlichen Lieblingsoldie zu machen:

Ogre Battle!

Worum gehts?

Der Magier Warren erkennt im Spieler den Auserkorenen, der dazu bestimmt ist die Rebellion gegen das Königreich Zetegenia anzuführen. Der Spieler übernimmt die Rolle dieses Auserwählten, plant die Rebellion, rüstet die Armee aus, wirbt um neue Verbündete und führt seine Männer in Echtzeitschlachten zum Sieg gegen die Unterdrücker. Und das alles auf dem Super Nintendo, einer für Strategiespiele nicht gerade bekannten Konsole. Ogre Battle legte den Grundstein für eine Reihe von Strategiespielen, aus denen unter anderem später bekanntere Games wie Final Fantasy Tactics entsprungen. Für mich ist der erste Teil aber immer noch der beste.

Vor der Schlacht

Zu Spielbeginn werden dem Spieler vom Magier Warren Tarotkarten gezogen und es gilt, einige Fragen zu beantworten. Aus den Antworten leiten sich grob Klasse und Werte des Helden ab. Danach sieht man eine Übersichtskarte der Welt. Hier kann man entweder Bereits eroberte Gebiete besuchen, das nächste Schlachtfeld wählen oder die eigene Armee verwalten.
Die Armee selbst besteht aus einer Reihe von Soldaten und Monstern, die sich iin Teams aus jeweils 5 Personen aufstellen lassen (wobei ein Monster immer als 2 Personen zählt). Hier fängt die Strategie an. Ein Team, das z.B. einen Greifen enthält wird zwar schwächer als ein vergleichbares Team mit 2 Soldaten anstelle des Greifen, dafür kann der Greif fliegen und das Team schnell über Gebirge und Gewässer tragen und so gut abgelegene Ortschaften erobern. Teams mit einem Giganten kämpfen besonders gut im Gebirge, Teams mit vielen bösen Charaktären (dazu später) kämpfen Nachts besser als Tagsüber. Auch kämpfen Bestien besser, wenn ein Bestienmeister in der Gruppe ist. Hat man bereits Waffen und Rüstungen gefunden, kann man diese den Soldaten in die Hand drücken (vor allem die jeweiligen Anführer wollen gut ausgerüstet sein) und somit deren Werte verbessern. Es gilt auch noch einzustellen, welche Soldaten vorne oder hinten stehen - bis zu 3 Soldaten passen in jede Reihe. Das hat zum einen Auswirkungen auf die Verwundbarkeit (Nahkämpfer müssen erst Gegner in der vorderen Reihe niedermachen, bevor sie die Gegner in der hinteren Reihe treffen können), bestimmt aber auch, wie oft der Soldat pro Kampf angreifen kann. Ein normaler Soldat in der ersten Reihe kann pro Kampf 2 mal schlagen, in der 2. nur einmal. Ein Magier hingegen wird in der ersten Reihe 2 mal mit seinem Stock draufhauen, aber von der hinteren Reihe aus 2 mal mächtige Angriffszauber losschicken.

In der Schlacht
Am Anfang jeder Schlacht startet der Spieler mit einer Rebellenbasis und muss seine Teams ausschicken, um den feindlichen Bossgegner in der Hauptstadt zu besiegen. Auf dem Weg dahin liegen viele Städte und Tempel, die erobert oder erst gefunden werden wollen, denn überall auf der Karte sind Schätze oder versteckte Städte, die nur von einem Team aus nächster Nähe erkannt werden. Eroberte Städte zahlen Steuern, in Tempeln können die eigenen Leute wiederbelebt werden. In jeder Stadt trifft man entweder eine besondere Person, oder erfährt Gerüchte bzw. bekommt als Dank für die Befreiung einen Gegenstand überreicht. Besondere Charaktäre haben meist eine Quest auf Lager bzw. können in bestimmten Situationen rekrutiert werden (Canopus der Falkenkrieger war früher einmal ein berühmter Soldat, hat aber dem Krieg abgeschworen. Nur wenn der Spieler seine Tochter findet und von ihr einen Tip erhält, schließt sich Canopus der Rebellion an). Weiterhin wird nach dem Erobern eines Tempels oder einer Stadt eine Tarotkarte gezogen, die eine sofortige Wirkung hat (Der Turm z.B. reduziert die Stärke des Teams, welches die Stadt erobert hat. Der Stern erhöht die Geschicklichkeit, andere Karten regeln die Beliebtheit des Spielers). Die Karten werden dann gesammelt und können in einem Kampf als Zauberspruch verwendet werden. Apropos beliebt: Es gibt einen Allgemeinen Beliebtheitsgrad der Rebellion. Dieser steigt, wenn man Städte mit gut gesinnten Teams erobert und sinkt, wenn man die Arbeit eher böse gelaunten Zeitgenossen überlässt. Auch können die gezogenen Tarotkarten die Beliebtheit heben oder senken.
Beliebtheit ist sehr wichtig. Nicht nur ist die Endsequenz von der Beliebtheit des Spielers abhängig, sondern es werden je nach Einstellung auch unterschiedliche Spezialcharaktäre mit der Zeit verfügbar. Auch hier gilt: Heilige Krieger und Generäle schließen sich eher beliebten Rebellen an, unbeliebte bekommen es dagegen mit zwielichtigen Magiern und Barbaren zu tun.

Aber wieso sind Soldaten gut oder Böse?

Jedes mal, wenn ein Kämpfer einen anderen tötet hat dies Einfluß auf seine Gesinnung. Stärkere Gegner Bezwingen ist gut. Schwächere Gegner abschlachten nicht. Auch kommt es auf die Klasse des eigenen Soldaten und des Gegners an. Ein Paladin wird tendenziell eher zur guten Seite tendieren, einen Paladin umzubringen ist aber schlimmer, als z.B. einen untoten Drachen zu erschlagen.
Die Gesinnung ist nicht nur wichtig für die Beliebtheit der Gruppe, sondern regelt auch den Karriereweg der einzelnen Soldaten, aber dazu später mehr.

Man schickt also seine Truppen los und gibt ihnen Wegpunkte auf der Karte. Der Gegner macht das gleiche und eher früher als später begegnen sich die ersten feindlichen Teams auf der Karte

Kämpfe
Jeder an einem Kampf beteiligte Soldat hat eine durch seine position und seine Klasse bestimmte Anzahl Schläge. Ein Paladin in der ersten Reihe schlägt z.B. 3 mal zu, während er in der zweiten Reihe einmal einen Heilzauber anwendet.
Die Kämpfe lassen sich nicht direkt steuern, man kann eher Vorgaben angeben, z.B. schlag so, dass du am meisten Schaden machst, konzentriert euren Angriff auf den Anführer, konzentriert euren Angriff auf den Gegner mit den wenigsten Lebenspunkten...
Neben diesen Vorgaben kann man im Notfall auch noch mit den Tarotkarten in die Schlacht eingreifen. Der Magier beschwört z.B. einen Magier, der mit einer Blitzattacke alle Gegner einmal verwundet, Nacht (ganz böse) lässt die Gegner die Reihen wechseln (so, dass plötzlich die Magier vorne stehen) und Sonne verwundet alle Soldaten beider Seiten, böse aber eher als gute. Die Schlagreihenfolge wird durch Geschicklichkeit und Geschwindigkeit der Soldaten bestimmt. Gewinner ist die Seite, die entweder alle Feinde tötet oder mehr Schaden anrichtet. In letzterem Falle wird das gegnerische Team auf der strategischen Karte ein bisschen nach Hinten geschoben, ist aber noch nicht aus dem Spiel. So kann man z.B. nach und nach den Gegner aus einer Stadt drängen.

Erfahrung

Durch kämpfen und töten steigen die Soldaten langsam Level auf. Ab Level 4 lassen sich aus den normalen Soldaten und Amazonen schon bessere Krieger machen. Welche Jobs das sind, hängt von den Werten und der Gesinnung der Person ab. Wer aus seinem Soldaten einen Ritter oder Samurai machen will braucht eher eine gute Gesinnung, Barbaren, Ninjas und Magier eher eine niedrige. Puppenmagier, Biest Männer sind irgendwo dazwischen. Ähnliches gilt für die Amazonen, die sich in Valkyren, Hexen und (die unverzichtbaren) Priesterinnen weiterentwickeln lassen. Jeder dieser Jobs kann später weiter entwickelt werden, so kann aus einem Ritter ein Paladin, aus einem Magier ein Zauberer, dann ein Hexer, und zu guter letzt ein Lich (untoter Magier) gemacht werden. Aber es gibt noch einige Jobs zu entdecken: man kann seine Soldaten auch in Werwölfe, Wertiger und Vampire verwandeln, gewusst wie.
Skelette und Geister sind z.B. immun gegen Schaden, können aber durch einen Treffer mit einer magischen Waffe (oder einem Engel oder einem Priester verbannt werden). Auch Drachen können sich (je nach Gesinnung) im Laufe der Zeit in eine gute, neutrale und böse Richtung weiterentwickeln. Prinzipiell gibt es in dem Spiel mehr Klassen als jedes andere Spiel, dass ich bisher gespielt habe... Ob Engel, Feen, Höllenhunde oder Riesen: Sie alle lassen sich befördern und werden immer mächtiger. Was gerade bei guten Charaktären Probleme macht, denn ihr wisst ja... schwächere töten macht böse.


Alles in allem kann ich Ogre Battle für den Supernintendo jedem Strategiefan ans Herz legen. Es ist meiner Meinung nach das tiefgründigste Strategiespiel aller Zeiten. Das einzige große Manko (Schlachten von über 4 Stunden, die sich nicht abspeichern lassen) sind dank eines Emulators kein Problem mehr, da man nun ´jederzeit ein Abbild der aktuellen Situation auf der Festplatte ablegen kann.

Es gibt 15 unterschiedliche Enden, die sich je nach Gesinnung und unterwegs gefundener Spezialcharaktäre stark unterscheiden... also los!
 
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