Neue Vampire-Runde, Neuling braucht Hilfe

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Wie viele Sitzungen bleibt ein solcher Char etwas "Besonderes" ?
Nicht einmal eine Spielsitzung, weil der Charakter ja nur in der subjektiven Wahrnehmung "besonders" ist. In der Wahrnehmung der anderen Spielteilnehmer ist er einfach nur lächerlich.

Je seltsamer und abwegiger ein Char ist, desto mehr Hintergrundstory fordere ich vom Spieler.
Wie war das mit dem Zusammenhang zwischen Häufigkeit bestimmter Aussagen und dem Erhalt von Geld?
 
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Dazu gehören Dinge, wie seine Schulzeit, Freunde, Feinde, Ex-Freund(in), Geschwister, Lebensziel (zu Lebzeiten halt), und wenigstens so zwei oder drei prägende Ereignisse im Leben sowie erzählerische Eindrücke von ein paar Alltagssituationen.

Warum verlangt man seinen Charakteren Dinge ab, die nichtmal die meisten echten Menschen haben? Ganz besonders das "Lebensziel" hat mich immer gestört. Ich hab keins. Und auch die prägenden Ereignisse bekomme ich nicht mehr zusammen.

Für mehr narrative Kausalitäten! Mehr Charakterbau an den Notwendigkeiten einer Geschichte. Niemand (!) interessiert sich für die Schulfreunde von Dracula.
 
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Wäre ich SL, kämst du mir unter vier Seiten Hintergrundgeschichte nicht damit durch :vampy:

Also auch mit Joe Normalo wollte ich wohl nicht bei so einem SL spielen.

"Um den Charakter spielen zu können verlange ich 4 DinA4 Seiten geschrieben mit Arial 10 schriftart und einem 0,5mm Zeilenabstand. Mindestens 10000 Wörter, drunter brauchst du garnicht anfangen."

Nee danke, ich glaube auf sowas hätte ich keinen Bock, nicht zuletzt weil sich Hintergrundgeschichten meiner Chars im Spiel ergeben und sich langsam immer weiter ausbauen, statt schon im Vorfeld festzustehen.
 
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Ich denke, Vesania wollte einfach darauf hinaus, dass sie als SL prinzipiell solche Charaktere zulassen wuerde, wie einen Lasombra Antitribu mit dem Streben nach Golconda, solange der Charakter in sich schluessig ist. Und bei je ungewoehnlichere Kombinationen, treten desto mehr Erklaerungsbedarf auf.

Insgesamt ein guter, informativer Beitrag, mit einem Ton, den man beim B! garnicht gewohnt ist ;)
 
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Ich bin auch nicht so drauf, dass ich bei jedem sage: Moment, der Charakter hat nicht genug Story!, sobald er mir keine ellenlange Geschichte abliefert. Wer will darf gerne "Joe Normalo" spielen, bei dem ist halt auch ok, wenn man mir sagt: Ja hier, war zu Lebzeiten Straßenbauarbeiter , hat sich jeden Freitag mit seinen Kollegen zum Skatspielen getroffen, drei Jahre verheiratet, keine Kinder, hört Hard Rock und in seiner Freizeit bastelt er weltberühmte Bauwerke aus Eisstielen (keine Ahnung, was halt normale Menschen in ihrer Freizeit so machen, ich kenn kaum welche) und guckt gerne South Park. Dann noch ein paar Charakterzüge (leicht ungeduldig, regt sich öfter auf, kommt aber schnell wieder runter und verbeißt sich schnell mal in größere Projekte) und zwei drei wichtige Aspekte seines Lebens (als Kind leicht hyperaktiv und ging schnell anderen auf die Nerven, nach der Realschule Wehrdienst und dann Ausbildung, lag mal wegen ner Schlägerei zwei Wochen im Krankenhaus (nicht selbst verschuldet) und hat mal seine Frau betrogen).
Zugegeben, ich hätte gerne noch einen kurzen Grund, warum so ein Mensch von nem Kainiten als Kind ausgewählt wird, aber solange er dann nicht plötzlich Giovanni in der Camailla, Tzimisce at oder True Brujah oder sowas wird, ist die Beschreibung schon ausreichend. Wie gesagt, ich möchte eine ausführliche Hintegrundstory, wenn ich befürchte, dass sich da jemand dachte: Woah, die Eigenschaft/Disziplin ist so cool, ich mach jetzt nen Char, der die hat!... (kein weiterer Gedanke über den Char vorhanden).
Eventuell lass ich mich halt auch durch eingehende Gespräche mit dem Spieler davon überzeugen, dass er ECHT ein Charakterkonzept hat und sich wirklich Gedanken zu der Person gemacht hat, die er ist (dann langt auch hier ne Kurzbeschreibung seines Lebens), aber ich mag keine Charaktere, die im Nachhinhein nur aus dem Bestehen, was sich zufällig IT ergeben hat.
Genau das bliebe für mich nach Dante NRWs erstem Post jedoch zu befürchten.

Wie gesagt, ein Charakter kann sich verstellen und schauspielern. Unser Joe könnte sich zB als fürsorglicher Familienvater mit Engelsgeduld ausgeben. Klappt wahrscheinlich nicht lange, weil er kein Schauspieler ist, aber da er ne Hintegrundgeschichte hat, wird das nicht, weil er es mal macht, zu seinem ungeschriebenen Charakterzug.
Ich hoffe, vivienss' Signatur ist damit nicht mehr akut ;)

Schwarze Grüße,
Vesania

P.s.: Ich verlange von niemandem, meinen Enthusiasmus in Sachen Hintergrund. Mein Alexej hat jetzt acht Seiten, und das ist erst sein Leben bis kurz nach dem Kuss, fehlen also noch 20 von insgesamt 48 Jahren Existenz...
 
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Irrgendwie isses schon aber leider weit verbreitet das die Hintergrundgeschichte einfluss auf den Char hat den ich spielen "darf".

Wir handhaben es grundsätzlich so das Clans Bücher usw festgelegt werden aus dennen man was wählen darf. Da können auch Sachen bei sein die eher selten vertretten sind. Da spielt Hintergrundgeschichte usw keine Rolle. Is irrgendwie ne Frage was für ne Geschichte der Sl erzählen will. Solls Low Power Camidomäne werdern, in der es um nen Streit mit Dünnblütigen geht, würd ich auf komische sonderfälle eher verzichten.

Ach und rein erfahrungsgemäss sind char mit langer hintergrundgeschichte, besonders wenn sie vor dem spielen angefertigt wurde, komisch.
 
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Ach und rein erfahrungsgemäss sind char mit langer hintergrundgeschichte, besonders wenn sie vor dem spielen angefertigt wurde, komisch.
Das Problem ist einfach, daß bei solchen Argumentationen immer der Gedanke durchscheint, daß das Verfassen einer Hintergrundgeschichte (inklusive der vorherigen Recherchen) in irgendeiner Weise einen positiven Effekt auf das Ausspielen des Charakters im Spiel (in der konkreten Runde) hat - und da kann ich aus meinen Erfahrungen sagen, daß das ein völliger Irrglaube ist.
 
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und da kann ich aus meinen Erfahrungen sagen, daß das ein völliger Irrglaube ist.

Ich würde sogar soweit gehen und sagen es hat den gegenteiligen Effekt, besonders dann wenn der Spieler mit 40 Seiten Hintergrundgeschichte anrückt und dann vom SL erwartet das er sich da durch kämpft (Erfahrung zeigt das Leute mit solchen Monstren am ersten Tag wirklich jedes noch so unwichtige Detail zu Papier bringen müssen - wie z.b. der Name des ersten Haustieres als er 4 Jahre alt war und das nach 2 Monaten starb) und dann auch noch in das Spiel mit einer Vorstellung startet wie der Charakter in der Welt zu funktionieren hat, was nicht selten dann brutal mit der Spielrealität zusammenrasselt und am ende, nicht selten, mindestens einen frustrierten Spieler hinterlässt.. meist jedoch eher darauf hinaus läuft das man, nachdem man sich all die Arbeit gemacht hat, nun auch unbedingt den Charakter so spielen will und sich dann tierisch aufregt das der Prinz einen Säure saufen lässt weil man die beste Freundin nun zum Vampir gemacht hat, obwohl man das nicht durfte... weil das ja total zur Hintergrundgeschichte gehörte... (Allein die Erinnerung an diese Situation bereitet mir Kopfschmerzen)

Edit: Und nicht zu vergessen die Tollen Vampire die irgendwo Vegitarier sein wollen und Pazifisten und dann feststellen das ein solches Verhalten in der WoD schnell ausgebeutet wird und fatal sein kann... und dann 40 Seiten erklärung darüber wieso der Charakter absolut überzeugter Pazifist ist für die Katz ist, weil der Spieler einsehen muss das wenn er mitspielen will und sein Charakter tatsächlich überleben soll, er halt nun mal gezwungen ist andere Leute zum Aderlass zu bringen... und akzeptieren muss das er ein Tier ist und kein Pazifist der besser sonnetanken geht.
 
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Ja, durchaus, kenne ich.
Ich denke das groesste Problem ist, dass je laenger und spezieller die Hintergrundgeschichte ist, den meisten normalen Menschen schwerer faellt, sich wirklich mit dem Menschen/Vampir zu identifizieren. Dann ist das Ausspielen natuerlich umso schwieriger.
 
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und akzeptieren muss das er ein Tier ist und kein Pazifist der besser sonnetanken geht.
Was richtig ausgespielt genau das Wesen der WoD ist. Nur spielen die meisten Leute eben nicht aus, was ihnen nicht passt.

Man kann es halt übertreiben, aber man sollte eben eine gute Vorstellung von seinem Charakter haben, damit es eben ein Charakter ist und keine Ansammlung von Werten.
Andererseits müssen viele Leute auch einfach erstmal die Erfahrung machen, dass Lasombra AT den Charakter einfach nicht zu etwas "besonderen" macht und der Brujah viel interessanter ist, wenn er richtig gespielt wird.

@Viviens: Sehr richtig. Die Identifikation läuft eben oft andersherum, nämlich so, dass der Charakter die Eigenheiten des Spielers aufgedrückt bekommt.
Und eben das ist der Punkt, wo eine ausgearbeitete Hintergrundgeschichte viel weniger hilft, als ein auf den Punkt gebrachtes Konzept, bei dem man umreisst, wie der Charakter so drauf ist.
 
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Für mehr narrative Kausalitäten!
Buuuuuuuh!
Naja, Spaß beiseite... ;)

Mehr Charakterbau an den Notwendigkeiten einer Geschichte. Niemand (!) interessiert sich für die Schulfreunde von Dracula.

Ich denke es kommt (mal wieder...) auf die Gruppe an. Wenn man eine kleine Gruppe "Normalos" spielt, also relativ normale Menschen, die den Kuss erhalten und man möchte primär ausspielen, wie diese nun die WOD entdecken und sich selbst darin einen Platz suchen, finde ich schon, dass man da eine ordentliche Dosis langweiliges Privatleben braucht. Irgendwas braucht man ja um den SC zu charakterisieren.

Das Camarilla-Dream-Team auf der Jagd nach Sabbatspionen oder das Elite-Klüngel, das gerade die Macht in der Stadt an sich reißen will, lässt sich allerdings wohl tatsächlich wesentlich sinvoller charakterisieren als mit ehem. Schulfreunde... dann doch besser gleich "Lieblingsfarbe?".

Wichtiger als Konkrete Ziele finde ich Motivationen - also die Frage: Was überzeugt dich am frühen Abend dich aus deinem Bett/Sarg zu erheben... und da ist selbst "ich will enfach nur Ballern" eine durchaus legitime Antwort.
 
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Das meinte ich ja mit "Charakterbau an den Notwendigkeiten einer Geschichte". Desperate Housevampires braucht einfach andere Charaktere als Blade IV - Jetzt erst Recht.
 
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Ich würde sogar soweit gehen und sagen es hat den gegenteiligen Effekt, besonders dann wenn der Spieler mit 40 Seiten Hintergrundgeschichte anrückt und dann vom SL erwartet das er sich da durch kämpft (Erfahrung zeigt das Leute mit solchen Monstren am ersten Tag wirklich jedes noch so unwichtige Detail zu Papier bringen müssen - wie z.b. der Name des ersten Haustieres als er 4 Jahre alt war und das nach 2 Monaten starb) und dann auch noch in das Spiel mit einer Vorstellung startet wie der Charakter in der Welt zu funktionieren hat, was nicht selten dann brutal mit der Spielrealität zusammenrasselt und am ende, nicht selten, mindestens einen frustrierten Spieler hinterlässt.. meist jedoch eher darauf hinaus läuft das man, nachdem man sich all die Arbeit gemacht hat, nun auch unbedingt den Charakter so spielen will und sich dann tierisch aufregt das der Prinz einen Säure saufen lässt weil man die beste Freundin nun zum Vampir gemacht hat, obwohl man das nicht durfte... weil das ja total zur Hintergrundgeschichte gehörte... (Allein die Erinnerung an diese Situation bereitet mir Kopfschmerzen)

In etwa das wollte ich sagen. Es meiner erfahrung nach oft so das Interessante und erinnernswerte Chars erst im Spiel entstehen.
 
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So nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Erst mal danke für die vielen Antworten und eine Entschuldigung das ich so lange hab auf mich warten lassen. Bei uns in der Runde hat sich alles etwas verzögert aber wir starten dieses oder nächstes Wochenende und bis dahin bekommt jeder noch sein eigenes kleines Präludium.

Das Konzept habe ich aber noch einmal komplett überdacht. Beim Lasombra "antitribu" bleibt es, aber ich gehe weg vom VT Glaube und der focusierten Anstrebung von Golconda. Vom Konzept her der Dunkle Ritter/Rächer, der für das "gute" einsteht. Auf der Suche nach seiner, für ihn im Nebel liegenden, Vergangenheit und seinem Erzeuger, den er ebenfalls nicht kennt.

Ansonsten haben wir in der Gruppe noch einen Ventrue, einen Malkavianer und eine Gangrel.
 
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