Hallo,
erster Tipp: Zeichne auf unliniertem papier ;-)
zweiter Tipp: Die Linien durch retuschieren aus dem Bild rauszubekommen dürfte recht schwer sein und in diesem Fall dürfte auch eine Manipulation des Grauwert-Histogramms (z.B. Kontrast, dehnen, etc) nicht viel bringen, weil das Bild "Ton in Ton" mit den Linien ist. Muster, die über (oder in dem Fall unter) einem Bild liegen sind recht schwer zu entfernen. Wären das Bild und das Muster von unterschiedlicher Farbe, wäre es einfacher, dann könnte man einfach die Farbe der Muster aus dem Bild entfernen. Leider geht das hier nicht.
Im Prinzip musst Du das Muster von deinem Bild "abziehen" also an allen Stellen, an denen das Muster liegt, das Bild etwas aufhellen. Dazu musst Du das passende Muster haben, also entweder ein Programm mit dem Du solche Muster generieren kannst, oder eben das Original-Muster. Und Dein Grafikprogramm muss Funktionen wie "invertieren", "Betrag Bilden" etc. unterstützen (Gimp, Paintshop Pro und Photoshop können das z.B.)
Aber woher das Muster nehmen? Naja, das Originalmuster hast Du ja durch das Zeichnen "zerstört". Du kannst ja mal versuchen ein anderes Blatt aus dem Block genauso einzuscannen wie Deine Zeichnung und diese beiden Scans passgenau in zwei Ebenen übereinanderlegen. Dann die eine Ebene mit der anderen entsprechend "verknüpfen". Es sollte ein Blatt aus dem selben Block sein und möglichst dicht vor oder hinter dem bemalten Blatt liegen. Diese Blätter stammen meistens auch aus Papierbögen die kurz hintereinander gedruckt wurden und daher die gleichen Fehler haben. Beide Muster sollten sich also ähneln.
Ich habe mal ein kleines Beispiel beigelegt. Von links nach rechts:
1. das Original.
2. das Korrekturmuster als Ebene über dem ersten Muster und mit "Betrag" verknüpft (dadurch entsteht ein invertiertes Bild). Allerdings noch nicht in der richtigen Position
3. Original und Muster möglichst passgenau übereinander gelegt und beide mit "unschärfe" etwas unscharf gemacht, damit kleine Scanunterschiede nicht so ins Gewicht fallen (man fängt also mit einer möglichst hogen Scanauflösung an um später die Schärfe wieder durch Verkleinerung zu erreichen)
4. Das Endergebnis ist schon recht gut. Allerdings ist dieses Verfahren für ein A4-Blatt schon schwerer, denn eine leichte Drehung zwischen Original und Muster wirkt sich da stärker aus. Auch wenn Du in dem Blatt viel radiert hast, und damit das Muster noch merh verändert hast, wird es schwerer.
Zusätzlich noch ein Beispiel, wie es nach einer einfachen Kontrast/Helligkeits-korrektur aussieht. Da gehen halt einige der Schattierungen flöten.
Insgesamt alles recht kompliziert, daher ist es schon besser, wenn man direkt auf unliniertem Papier zeichnet.
Ich hoffe es das beschriebene hilft. Ich fand es mal ganz lustig es auszuprobieren ;-)
Ric