Nachteil: Feind

AW: Nachteil: Feind

Das ist wohl richtig...
Für nen einfachen Banditen oder Bandenchef willst du zusätzliche Vorteile einheimsen? Nach meinem Verständnis müsste es um den Nachteil zu rechtfertigen schon Professor Moriarty sein und nicht Flat Nose Jack, der stets betrunkene, alternde Schläger aus der Whitmore Street.
Das ist aber SEHR grobgranular gedacht.

Entweder hat man einen TOD-Feind, oder man hat KEINEN Feind? - Ausgesprochen "abziehbildhaft", wenn ein Regelsystem diese Granularität tatsächlich so vorsieht.

Ich habe mit ABGESTUFTEN Feind-Nachteilen die besten Erfahrungen machen können.

Enemy 1–5

The past has a nasty way of coming back to haunt a cowpoke. Remember that every foe you put down likely has some friends or family who might come looking for you later.
Your character has an enemy or enemies of some sort. You and the Marshal should determine the value of any enemies based on their relative power level and frequency of appearance.
A vengeful but inexperienced youth who is stalking the character, for example, would likely be worth two points, since her appearance would be fairly common but she is relatively weak, not really a threat. If your hero’s being hunted by Jesse James, that might be worth closer to five!
A deserter should take an enemy as well, but neither the USA or the CSA have much time or interest, so this is usually only worth 2 points.

Und hier hat man dann die Möglichkeit einen Feind in Gestalt des Chefredakteurs des Denver Chronicles mit 2 Punkten zu haben, gleichzeitig einen Feind in Gestalt der Rock Miners' Association im Great Maze mit 1 Punkt, und einen Feind in Gestalt der Texas Ranger mit 3 Punkten.

KEINER dieser Feinde ist zwangsläufig ein TOD-Feind. Aber JEDER ist für den Charakter ein SPÜRBARER Nachteil, immer dort, wo der jeweilige Feind seinen Einfluß nehmen kann: Der Chefredakteur schickt den Reporter mit minimaler Spesenanweisung ins Great Maze um dort einen Bericht über "gesellschaftliche Ereignisse" zu verfassen. Scheiß-Job! - Im Maze findet der Reporter nur schwer Transportation, weil er auf der Schwarzen Liste der Rockies steht. Er muß viel mehr Geld und noch mehr gute Worte aufwenden, um einen Schrottsammler dazu zu bewegen ihn mit seinem Mazerunner zu befördern. - Dummerweise hat der Reporter sein Profil in die Texas Ranger Bible "hineingespielt". Beim ersten Zusammentreffen mit Rangers in Doomtown schlagen die den Reporter erst einmal zusammen, und sperren ihn dann mithilfe des lokalen Marshals in den Knast, wo er sitzt, bis er verrottet, wenn ihm nicht was Gutes einfällt, denn sein Chefredakteur macht KEIN Geld locker, ihn dort wieder rauszuholen.

Bei JEDEM Zwischenfall, der einen dieser Nachteile anspielt, bekommt der Spieler auch die Fate-Chips für seinen Charakter, denn die hat er sich nicht nur verdient - die hat er NÖTIG.

Es geht also auch ANDERS als mit dem binären "Freund ODER TOD-Feind"-System.
 
AW: Nachteil: Feind

Ich habe mit ABGESTUFTEN Feind-Nachteilen die besten Erfahrungen machen können.

Dito
In unserem hauseiegenen System verwenden wir nen Feindnachteil, der in persönliche Macht, Backing und Motivation des Widersachers aufgeschlüsselt ist, und somit zwischen 1 und 8 Punten wert sein kann.
Ein 1-pkt Feind ist dann natürlich kaum mehr als ein gelegendlicher Nerv-Faktor (Schwächer als der SC, ohne Backing und nur ein Gelegenheitstäter), aber das ist, gemessen an anderen 1-Pkt-nachteilen in unserem System auch angemesen. Ich für meinen Teil bevorzuge zwar Feinde, die auch was taugen, aber selbst da will ich noch ne gewisse Varianz reinbringen können.
 
AW: Nachteil: Feind

Ich halte "Feind" für einen eher schlechten Nachteil. Zumindest wenn der Nachteil dauerhaft sein soll. Denn dann läuft es auf eines von zwei Ergebnissen hinaus, die beide aus dem Blickwinkel der Spielwelt höchst merkwürdig bis gar völlig unglaubwürdig wirken.

Normalerweise ist es doch so: Wenn ich einen Feind habe, der mir wirklich ernstzunehmenden Ärger macht (und damit spieltechnisch wirklich einen Nachteil darstellt), dann müßte ich doch daran interessiert sein, die Sache irgendwie zu beenden. Ob man den Feind nun tötet, verleumdet, sabotiert, sich vor ihm versteckt, mit ihm Frieden schließt oder was auch immer einem so dazu einfällt: Grundsätzlich gibt es eine Menge Möglichkeiten, den Feind im weitesten Sinne loszuwerden und irgendeine davon ist eigentlich immer anwendbar. Aber egal wie geschickt ich mich dabei anstelle, es darf einfach nicht funktionieren bzw. es ploppt immer automatisch ein neuer, äquivalenter Feind auf. Das wirkt in meinen Augen irgendwie lächerlich.

Oder aber man findet sich mit der Unüberwindbarkeit des Feindes ab und tut nichts dagegen, obwohl man allen Grund dazu hätte und genug Möglichkeiten bestehen. IMHO genau so lächerlich.

Und um mir keines dieser Dinge antun zu müssen werde ich auch immer die Finger von "Feind" als dauerhaftem Nachteil lassen.


Anders sieht es natürlich aus, wenn der Nachteil von vorne herein temporär konzipiert ist; d.h. grundsätzlich vorgesehen ist, daß er irgendwie und -wann überwunden werden kann.

Bis bald;
Darastin
 
AW: Nachteil: Feind

Erwähnte ich, dass die allermeisten Vor- und Nachteilssysteme sowieso für den Arsch sind?
 
AW: Nachteil: Feind

You don't know what it's like, you don't have a clue
If you did, you'd find yourselves...doing the same things, too
Breacking the law! Breacking the law!
Breacking the law! Breacking the law!
Breacking the law! Breacking the law!
Breacking the law! Breeeaaaacking the LAAW!
 
AW: Nachteil: Feind

Und ich gehe noch weiter und sage, ich halte "Verbündeter" für einen eher schlechten Vorteil.
Ist ja nichts anderes als "Feind", nur anders herum - und daher mit den gleichen Problemen behaftet.

Auch hier gilt natürlich wieder, daß das Ganze ja auch nur temporär angelegt sein könnte, aber temporäre Vorteile sind... na ja... irgendwie auch nicht das Wahre. In "kurzen" Kampagnen sind sie quasi dauerhaft; in langen Kampagnen lohnt sich die Investition üblicherweise nicht.


@1of3:

Nein, die sind nicht für'n Arsch. Gutes Klopapier ist viel weicher und mit weniger Druckerschwärze durchsetzt :cool:

Bis bald;
Darastin
 
AW: Nachteil: Feind

Ist ja nichts anderes als "Feind", nur anders herum - und daher mit den gleichen Problemen behaftet.

Eben drum. Wenn man beispielsweise am Anfang der Kampagne einen Verbündeten konzipiert, dessen Persönlichkeit nach dem ersten Kontakt mit seinem Spieler als inakzeptabel befunden wird, dann stimmt doch bereits was nicht.

Genauso habe ich schon erlebt, wie Feinde konzipiert wurden, und die Feindschaft nie wirklich aufgeflammt ist, weil's einfach schon zu Beginn keine Substanz hatte und sich auch nie aufbauen konnte. Das sind eben bloß Punkte, die man zum aufbauen benutzen wollte, und keine Feinde, zu denen man geplant hatte, eine persönliche Beziehung aufzubauen.
 
AW: Nachteil: Feind

Auch hier gilt natürlich wieder, daß das Ganze ja auch nur temporär angelegt sein könnte, aber temporäre Vorteile sind... na ja... irgendwie auch nicht das Wahre. In "kurzen" Kampagnen sind sie quasi dauerhaft; in langen Kampagnen lohnt sich die Investition üblicherweise nicht.
Und wenn die Kampagne noch kürzer ist, ist der Vorteil/Nachteil u.U. auch wieder verschenkt, weil sie gar nicht eingebracht wird, bevor die Runde aufgelöst wird. Der kurzsichtige und der Einarmige dagegen haben von der ersten Sekunde ihren Spaß an ihren Nachteilen.
 
AW: Nachteil: Feind

Und ich gehe noch weiter und sage, ich halte "Verbündeter" für einen eher schlechten Vorteil.

da komm ich drüber. ich halte "feind" für keinen nachteil.

keinen plan was ihr da macht, aber ich gebe niemandem niemals punkte für sowas wie den background - in dem ich feinde für einigermassen selbstverständlich erachte. ich erwarte das sich die PCs gedanken machen, und freunde wie feinde sind doch keine vor oder nachteile sondern ... wichtig.

okay, ich bin natürlich auch kein freund von kaufsystemen - eben weil die charaktere dann (zumindest auch) von den punkten erschaffen werden und nicht nur von der idee der spielenden. ich will vollständige charaktere, keine optimierten.
setting vorgaben mache ich auch, aber ich habe die erfahrung gemacht das eine freie charaktergestalltung letztlich zu vielseitigeren charakteren führt, eben weil sich die spielenden wirklich gedanken über die storyline der PCs machen und sich eben nicht an regeln und punkten orientieren müssen - aber ich wiederhole mich.

luv,
ascaso
 
Zurück
Oben Unten