AW: Krieger, Kämpfer, Soldat?
Vatman schrieb:
Ich glaube die unterscheiden sich vorallem im zusammenhalt und in der professionalität. Wobei der Soldat die höchste hat und der Krieger die geringste.
Dann definiere doch bitte mal, was Du unter Professionalität bei einem Kämpfer/Krieger/Soldaten verstehst.
Kämpfer wie Gladiatoren, Preisboxer, Catcher, Sumo-Ringer, Eishockey-Spieler, etc. können VERDAMMT PROFESSIONELL sein. Kämpfer wie Hooligans, Straßenschläger, Gewalt-Demo-Aggressivlinge, eifersüchtige Ehemänner, ehrenmordende Brüder, etc. sind hingegen VERDAMMT (dämlich und) UNPROFESSIONELL.
Soldaten wie die Berufssoldaten der Fremdenlegion, die Britische Armee, die Wehrpflichtsoldaten in Israel können VERDAMMT PROFESSIONELL sein. Soldaten wie die Trinkerlehranstaltsabsolventen der Bundeswehr, die ungebildeten US-Soldaten, die unmotivierten US-Nationalgarden, etc. können VERDAMMT (unmotiviert, unfähig und) UNPROFESSIONELL sein.
Krieger wie Stammeskrieger (die außer Kriegskunst NICHTS SONST beherrschen müssen und dafür vom Stamm durchgefüttert werden), wie Mitglieder einer Kriegerkaste (wie die Samurai, die außer Kriegskunst NICHTS SONST beherrschen und dafür von ihren Untergebenen Bauern durchgefüttert werden mußten), wie Ritter im Feudalsystem (die zwar noch ihr Lehen mitverwalten können mußten - wobei eine gute Frau ihnen da viel Arbeit abnahm - und ansonsten die einzigen waren, die gute Rüstung, gute Waffen und Haufen von Untergebenen zum für einen in den Tod gehen hatten), etc. können VERDAMMT PROFESSIONELL sein. Krieger wie die Angeln und Sachsen zu Zeiten Königs Aelfreds bei seinem Sieg gegen die Wikinger (die normale Bauern waren, die man in Kriegszeiten mit einem Speer, einer Axt oder einem Messer zur Schlacht geschickt hatte), wie der Großteil der mittelalterlichen Krieger (die nicht Adelige waren und auch nur mit Speer und Schild oder ähnlich billiger Bewaffnung ihrer Dienstpflicht im Kriege nachkamen), etc. können VERDAMMT (unmotiviert und) UNPROFESSIONELL sein.
Kämpfer ist tatsächlich eine Bezeichnung, die nicht zu den anderen paßt (Sesamstraße läßt grüßen), da sie nur das beschreibt, was der jeweilige Mensch gerade in der aktuellen Situation tut. Es ist kein Beruf, kein Stand, keine Kaste, keine Sportart, keine Waffengattung, ... - es ist einfach nur ein Mensch, der gerade kämpft (und das muß noch nicht einmal lebensbedrohlich sein, sondern kann sportlich fair ablaufen - und man kann auch beim Tennis oder gar beim Snooker "kämpfen"; es ist einfach die Einstellung des Betreffenden alles zu geben für den Sieg über einen Gegner, die als "kämpfen" klar erkennbar ist).
Krieger kann eine nur zeitweilig wahrgenommene Tätigkeit sein (wenn eben gerade Krieg ist und aus einem keltischen Bauern ein Krieger wird z.B.), oder eine dauerhafte, als eigenständiger Stand geachtete soziale Stellung, oder die Zugehörigkeit zu einer Kaste (wo man nicht davon ausgehen darf, daß ein Angehöriger einer Kriegerkaste auch ständig zum Kämpfer wird!).
Soldat ist ein Beruf oder eine Dienstverpflichtung mit berufsartigem Charakter. Soldaten kämpfen auch nicht hauptberuflich (ich kenne weit mehr Versorger, Sanis, und Verwaltungshengste beim Bund, als auch nur potentiell zum direkten Kampf einzusetzende Soldaten).
Krieger kann man durch Geburt in die richtige(?) Kaste, durch Pflicht, durch Eid, durch Loyalität, durch eigenen Wunsch, durch Zeichen der Götter werden.
Soldat kann man freiwillig als Beruf ergreifen, als Dienstverpflichteter freiwillig aus Loyalität zum zu schützenden Staat, als Dienstverpflichteter unfreiwillig, als Zwangsrekrutierter noch unfreiwilliger.
Söldner wird man nur freiwillig. Söldner waren vorher mal Krieger oder Soldaten. Söldner sind jenseits normaler sozialer Loyalitätsverhältnisse angesiedelt und interessieren sich NUR für ihren Sold. Söldner ist ein Beruf. Immer. Söldner können auch unprofessionell sein, sind dies aber eher selten (weil sonst bald aus dem einen oder anderen Grund arbeitslos). Professionalität eines Söldners zeichnet sich durch striktes Arbeiten am vorgegebenen Kontrakt aus. Dabei spielt weder romantisiertes Heldentum (eher beim Krieger, aber auch bei Soldaten in Großen Vaterländischen Kriegen (tm) zu finden) noch politische Überzeugung eine Rolle. Solche ethischen Fragestellungen sind meist vor Abschluß des Vertrags ausgeräumt (man unterschreibt eventuell nicht bei einem Auftraggeber, der einem nicht paßt - außer man hat die Kohle bitter notwendig).
Ich sehe Söldner weder als Unterkategorie eines Soldaten, noch als Unterkategorie eines Kriegers. Söldner erfordern meist einen höheren Organisationsgrad der Militärorganisation, um sinnvoll eingesetzt werden zu können. Selbst ein Indianer-Scout (= Söldner, NICHT Soldat) ist in eine US-Kavallerie-Einheit nur mühsam einzugliedern.