Innere Logik - wofür?

Ancoron Fuxfell

Vorsintflutlicher
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Einer der wichtigsten Punkte einer Rollenspielwelt scheint die innere Logik zu sein. Aber ist das nicht ein Widerspruch zum Übernatürlichen?
 
AW: Innere Logik - wofür?

Nein, da auch eine ausgearbeitete phantastische Welt Konsistenz besitzen muss.

Besitzt sie das nicht, wirkt die Welt doch nicht spannend. Außerdem kann man sich mit der Welt nicht auseinandersetzten wenn sowieso keine Konstante existiert.

Eine Fantasiewelt funktioniert nach einer anderen Logik, als diese Welt, nicht keiner. Würde gar keine Logik existieren würde der Rollenspieler sie auch nicht als Welt (als einen umfassenden Begriff) erkennen. Wie kann man etwas beschreiben das sich nicht beschreiben lässt?
 
AW: Innere Logik - wofür?

Nun, es gibt Logik und Logik...
Ist es logisch, dass bestimmte Menschen Helden sind und andere die genauso gut geeignet wären nicht?
Nein.
Ist es logisch, dass einige Leute zum Zaubern begabt sind und andere nicht?
Nein.
Ist es logisch, dass Götter ihren Priestern Arkane macht verleihen unabhängig davon was er ansonsten tun?
Nein.


Kann eine Fantasiewelt trotzdem logisch sein?
Ja.

Man muss dann eben solche Sachen wie Schicksal und Magie aussparen (obwohl die einer eigenen internen Logik folgen können), aber die Welt an sich kann durchaus logisch und linear sein.
 
AW: Innere Logik - wofür?

Logik ist nur der Teil den wir versuchen in ein uns vertrautes System zu stecken, aber vll geht es auch wirklich nicht ohne den Dualismus von Logik und "unlogik"....
Ohne diverse änderungen unserer Welt könnte eine zum Rollenspiel geschaffene nicht in dem Maße existieren wie es uns gefällt, wo bliebe der Reiz der Magie würden wir sie nur weglassen weil sie unlogisch erscheint...nirgends gerade das ungewöhnliche denke ich macht unsere RPGs so interessant.....
 
AW: Innere Logik - wofür?

Außerdem gibt es in dieser Welt auch genug Sachen die keinen Sinn machen! :D
 
AW: Innere Logik - wofür?

Nein. Kein Widerspruch. Sogar ganz im Gegenteil.

Innere Logik bedeutet ja nicht, daß alles - also auch das Unerklärliche - erklärt sein muß. Es bedeutet aber, daß mit dem Unerklärlichen konsistent für das jeweilige Genre umgegangen werden muß.

Beispiel: Star Trek TOS (The OOOOOOLD Series - oder auch The Original Series, halt die einzige Star Trek Serie, wo der Captain noch mit der Faust in die Fresse Diplomatie macht, statt in Strampelanzügen Tee, Earl Grey, heiß zu trinken.) - wie wurde hier mit dem Phaser in den Folgen umgegangen? Wird jemand von einem Phaserschuß getroffen (nicht zur Betäubung) so konnte es sein, daß derjenige einfach umfällt und tot ist (unwichtige NSCs). Oder er leuchtet kurz auf und ist praktisch desintegriert (Typisches Dienstende von Rothemden.). Oder er kippt um und hat noch einen letzten Dialog zum Abgang (vor allem, wenn es ein wichtiger NSC war, der da abkratzen soll). - Wie wirkt denn nun ein Phaser? Macht er warm? Macht er nur tot, hat aber keinen Effekt auf Gegenstände? Wie kann dann aber durch Beschuß mit einem Phaser ein Stein zum Glühen gebracht werden?

Klar, ein Phaser macht immer das, was der Drehbuchautor will.

Aber das ist eben nicht mehr in sich konsistent - und fällt halt auch spätestens beim 20. Mal Anschauen auf. ;)

Dasselbe gilt für Magie-Einsatz, Magie-Wirkung, Magie-"Gesetze" in beliebigen Fantasy-Settings. Wenn in einem Szenario Effekt X mit Magie möglich ist, dann erwartet man, daß Effekt X auch im nächsten klappt, außer es gibt gewisse in der Spielwelt stimmige Gründe dafür, daß nicht.

Es muß nicht wissenschaftlich analysierbar sein. Niemand muß wissen was intern in einem Phaser passiert, um den Effekt auszulösen. Es muß nur klar sein, was ein Phaser kann, und was nicht. - Und das ist nur ein Standard-Gerät eines Sci-Fi-Settings.

Hat man es mit verbreiteter Magie zu tun, wie z.B. bei den meisten D&D-Welten, dann sollte diese in sich stimmig und konsistent sein. Hat man es mit seltenen Effekten zu tun, die allesamt für die Anwender selbst sich dem Verständnis entziehen, wie z.B. die Magie-Rituale bei Cthulhu, dann können die Effekte auch immer noch stimmig sein, wenn sich von Mal zu Mal anders sind. Eventuell SOLLEN diese auf den ersten Blick Unstimmigkeiten ja eben genau das Gefühl des Nicht-Verstehen-Könnens im Spiel vermitteln.

Es hängt für mich immer vom jeweiligen Genre und vom Setting ab, was stimmig, was konsistent ist. Aber es gehört für ein glaubhaftes Setting (und für einen glaubhaften Spielleiter) dazu, stets konsistent zu sein.

Spielsysteme oder Spielrunden, bei denen aus Charaktersicht normale, gut einschätzbare Handlungen krass unterschiedlich geregelt sind, oder krass unterschiedliche Ergebnisse haben, sind nicht konsistent und führen zum Verlassen des während des Spiels ja beabsichtigten gemeinsamen mentalen "Spiel-Raums" aller Mitspieler. So etwas zerreißt jede Stimmung, wenn etwas eben plötzlich nicht "stimmt".
 
AW: Innere Logik - wofür?

Burncrow schrieb:
Ist es logisch, dass einige Leute zum Zaubern begabt sind und andere nicht?
Nein.
Ist es logisch, dass ich nicht zeichnen kann, andere aber wohl?
Eigentlich ist das kein Punkt, der auf einer logischen Grundlage beruht, sondern er hat einfach etwas mit unerklärlicher Begabung zu tun, sowohl in Fantasy (magische Begabubg) wie im RL (z.B. malen zu können).
Manche Sachen kann man halt ohne Anfangslogik als "gegeben" ansehen, worauf sich dann andere Dinge logisch aufbauen lassen.
 
AW: Innere Logik - wofür?

Es geht im Grunde nur darum, und Zornhau hat es ja ausführlich dargelegt, der Welt eine Beständigkeit zu geben. Sonst bräuchte man keine Regeln, kein Setting, kein Rollenspiel wie wir es kennen, sondern eine Runde Geschichtenerzähler. Kann in dem Zusammenhang Die unfasslichen Abenteuer des Baron Münchhausen empfelen :D
 
AW: Innere Logik - wofür?

Eigentlich ist das kein Punkt, der auf einer logischen Grundlage beruht, sondern er hat einfach etwas mit unerklärlicher Begabung zu tun, sowohl in Fantasy (magische Begabubg) wie im RL (z.B. malen zu können).
Manche Sachen kann man halt ohne Anfangslogik als "gegeben" ansehen, worauf sich dann andere Dinge logisch aufbauen lassen.
Eben.


Im Grunde ist Innere Logik, nichts anders als eine gewissen Verlässlichkeit.
Sachen fallen immer in dieselbe Richtung (und wen sie es nicht tun gibt es einen guten Grund dafür), ein und derselbe Zauber macht immer dasselbe (es sei den es gibt einen guten Grund warum er es nicht macht), etc. pp.
 
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