Initiativbewerbung

Nun, Anna war kein Mensch mehr und ahnte immer noch nicht, dass die Hüterin an ihr zweifelte, sei es nun Verstand oder Intelligenz. Statt dessen holte sie Stift und Zettel hervor. Dort notierte sie ihren offiziellen Namen und eine Postfachadresse in Finstertal, deren Anlage rund um die Uhr geöffnet hatte. Zwar erwartete sie wenig Briefe, aber dies gehörte doch zu den Dingen, die sie noch vor ihrem Umzug veranlasst hatte. Offiziell hatte sie immer noch eine Meldeadresse in Hamburg, aber noch hatte sie ja auch keine Wohnung in Finstertal bezogen. Über diese Dinge machte sie sich die geringsten Sorgen. Auch ein Nachsendeantrag lag der Post bereits vor. So musste sie zwar spätestens alle sieben Tage den Weg zur Post auf sich nehmen, aber so etwas war ihr allemal lieber als irgend jemanden eine postalische Anschrift von sich selbst zur Verfügung zu stellen, der der menschlichen Welt angehörte und nicht zu ihrem persönlichen Bekanntenkreis zählte.

"Dann wird es wohl auf eine Indizienführung hinaus laufen und wir können zu nächst nur hoffen, dass er gemeinsam mit seinem Erzeuger häufiger erwähnt wurde. Da du dir nicht sicher bist, sollten wir Frauen bei der Recherche nicht ausschließen. Benutzte der Koldun den Namen Zacharias unter den Menschen?", kam Anna noch mal auf eine ihrer unbeantworteten Fragen zurück.
 
Helena überlegte, es war nur Tage her und sie hatte vorgehabt, den Namen nie mehr in den Mund zu nehmen, doch nun würde ihr nichts anderes übrigbleiben, da die junge Tremere gefragt hatte und sie ihr schon eine Antwort geben musste.
"Zacharii war im 16. und 17. Jahrhundert unter Baro Zacharias té Zloduch bekannt und Ziege unter Meister Kozul, also wird man sie kaum als Zacharii oder Zieglowski in den Unterlagen finden und wenn, dann erst später", sagte sie und Anna würde bestimmt das Unbehagen mitbekommen, das die Hüterin dabei empfand.
 
"Gut, das ist ein Ansatzpunkt." Ob die Tremere das Unbehagen Helenas mit bekam oder nicht - anzusehen war es ihr nicht und sie ging auch nicht darauf ein. Innerlich stellte sie sich schon die Frage, worin dieses Unbehagen begründet war. Der Koldune war doch vernichtet, oder? Endgültig vernichtet, wie zu mindest Enio ihr hatte Glauben machen wollen. Dann dürfte die Verwendung seines Namens auch nicht mehr seine Aufmerksamkeit auf einen selbst lenken. "Wenn ich es bisher richtig verstanden habe, ist zu mindest Zieglowski noch bedeutend älter. Ist in dieser Hinsicht auch etwas genaueres über den Koldunen bekannt oder wo er lebte, bevor er nach Finstertal kam?" Wenn er älter war, hatte er wahrscheinlich auch andere Namen getragen. Wenn man Glück hatte, fanden sich Hinweise auf frühere Orte und Namen in kleinen Nebensätzen in den Texten historischer Quellen. Wenn ein Teil aber schon bekannt war, war es unnötig, das Rad neu zu erfinden.

"Wenn du Kontakt zur Finstertaler Universität hast, wäre es hilfreich, wenn du mir für dort auch einen W-Lan Zugang besorgen könntest. Als Angehörige einer anderen Universität würden sie mir normal wahrscheinlich keinen Zugang gewähren und ich nur das Lese-und Ausleihrecht bekommen."

Magdalena Cruiz aka Lady Noir selbst fragen und ihr etwas schuldig sein? Nicht, wenn es sich vermeiden ließ und nicht bei den herzlichen Gefühlen, die diese Dame ihr gegenüber zu empfinden schien.
 
"Wenn ich darüber nachdenke, kann ich ein paar Sachen zusammentragen und einiges muss noch überprüft werden, damit ich hier nichts falsches erzähle, aber ich halte dich auf dem Laufenden", erwiderte Helena.

Und nein, die war nicht der Meinung, daß das Thema durch war, vielleicht würde es nie durch sein, aber dafür würde sich auf jeden Fall ganz tief graben müssen und auch einiges an Wissen haben müssen, das sie nicht haben durfte, aber das würde sie bestimmt keiner Tremere auf die Nase binden, aber es kam ihr eine andere Idee.

"Wo du vielleicht noch Hinweise finden würdest und wo kein anderer hinkäme, wäre in den Hinterlassenschaften von Johardo, allerdings weiss ich nicht, ob du das überhaupt kannst." Nicht jeder war wie Viktor und auch Alexander hatte sich als Windei in die Richtung erwiesen, also da mal nichts erwarten, zumindest nichts was irgend jemandem was helfen würde aus dem Hexerkram.

"Das mit dem Zugang sollte kein Problem sein, ich kenne da den einen oder anderen." Nicht, daß sie da wirklich Einfluss hatte, aber warum sollte es sie interessieren, ob da irgendein Sesselpusser Ansprüche darauf erhob, das war was für langweilige Bürokraten, die sonst kein Vergnügen hatten.
 
"Ich werde prüfen, ob ich sie einsehen kann.", gab die Tremere Helena alles an Zusage, wo zu sie ehrlicher Weise fähig war. Letztendlich lag es wahrscheinlich an ihren Vorgesetzten, ob sie es ihr erlaubten oder nicht. "Aber wenn du auf die Bibliothek von Lord Johardo hinweist... könnte sich auch in Buchets Werken etwas befinden und seine Frau Zugang dazu haben? Wenn ich es richtig verstanden habe, haben beide zusammen an Zieglowskis Geheimnis geforscht.

War Anna eigentlich gößenwahnsinnig? Es war ja nicht so, als sie des nächtens unheimlich viel Freizeit besaß und nicht auch mit Studien beschäftigt war. Dennoch, irgend wo quetschte sie immer noch ein wenig Zeit raus und organsierte sich bis auf wenige Ausnahmen straff, wenn es auch nicht immer so wirkte, wenn man sie unterwegs sah - vor allem, wenn sie sich Nahrung besorgte oder sich um ihre Russischkenntnisse kümmerte. Irgend wann wurde bestimmt auch wieder Winter und es dauert auch nicht mehr lang, bis die Nächte endlich wieder länger statt kürzer würden.
 
"Die Tagebücher von Buchet habe ich immer noch und da steht nichts drinnen, ich denke, die wirklichen Formeln oder wie immer ihr das nennt hat Johardo", erwiderte Helena. "Ich würde mir zwar wünschen, daß du das Zeug vernichtest, aber ich weiss, daß du es nicht tun wirst."

Sie ging einfach mal davon aus, daß man beides brauchte und vielleicht noch ein wenig mehr und wenn Anna, die Sachen von Johardo hatte, so konnte der sie nicht mehr nutzen, am besten die Dinge weit genug verstreuen und auf keinen Fall irgendwelche Infos geben, daß es vielleicht noch mehr gab, was man nutzen konnte. Es gab Gerüchte, daß nicht alle der Wissenden vernichtet waren. Sie dachte auch über das nach, was ihr der Lude in der Traumwelt erzählt hatte und was andere entweder abtun mussten oder nicht verstanden. Vermutlich war es Angabe, aber vielleicht steckte ein Körnchen Wahrheit drinnen, es gab solche Geschichten, es gab auch Geschichten über den verfluchten Judas. Doch es war nicht die Zeit hier über solche Legenden zu reden, gerade bei einer Tremere würde man da schnell als Malkavianer abgestempelt werden. Die Tremere hatten nicht mal unter der Kirche das selbe gesehen wie die Anderen, waren sie einfach so verblendet oder auf Realitätsinn getrimmt?

Nicht jetzt rief sie sich zur Reason, jetzt war nicht die Zeit über so etwas zu Reden.

"Ich kenne eben gewisse Leute sehr lange und ich denke, ich habe eine Idee, wie sie ticken. Und was glaubst du, warum die Archonten so heiss drauf waren, von Buchet das Bild zu bekommen, glaubst du wirklich, das ist um es wegzusperren? Vermutlich war es nie geplant, es den Tremere wirklich auszuliefern, aber sie haben doch prima geholfen Oliver Buchet aus dem Weg zu räumen." Sie zuckte die Schultern. "Aber bestimmt sehe ich wieder nur rosa Elefanten."

Wenn Buchet nur halbwegs so tickte, wie sie es machen würde, dann hätte er eh schon lange eines gefälscht oder mehrere, ihre Romanfiguren hätten das jedenfalls so gemacht ...
 
"Die Beweggründe der Archonten? Bei aller Liebe Helena, ich maße mir nicht im mindesten an irgend einen Hauch davon zu verstehen was genau sie in Finstertal bezweckten und weshalb. Das Wesen diesen Alters nur das vordergründige und scheinbare wollen und tun, mag in einigen Einzelfällen zu treffend sein, ich würde jedoch behaupten mögen: sehr selten.

Warum sollte ich die Bücher Johardos vernichten oder sprichst du mehr auf Tagebücher an als seine Sammlung im Allgemeinen? Du hast allerdings recht. Ich kann mir ausser einem direkten Befehl meines Clans kein Szenario vorstellen, in dem ich so etwas absichtlich tun würde." Wahrscheinlich würde sie sogar absolut vermeiden die Bücher 'unabsichtlich' zu zerstören und trotzdem war es bei Anna wie mit so vielen Dingen. Manchmal waren die Dinge, die sie nicht sagte oder wie genau doch wichtiger als das Gesagte. Derzeit hatte Anna auch schlicht keinen Grund selbst die Vernichtung der Aufzeichnungen zu wünschen. Sicher, wenn es rein nach ihr persönlich ginge, fand Ziege gern einen endgültigen Tod oder so aber im Gegensatz zu manch anderen in der Stadt war sie noch nicht zu der Auffassung gekommen, dass das Verfügen über das Wissen an sich wie man so etwas anstellte, unter keinen Umständen wieder hervor gebracht werden durfte. Es mochte daran liegen, dass sie noch neu in der Stadt war oder auch daran, dass ihr viel Erfahrung in der Welt der Kainiten fehlte. Noch musste sie sich darüber bisher keine Gedanken machen.
 
"Ich denke da schon an die Sachen die mit der Ziege und Ziege Mojo-Forschung zusammenhängen", sagte Helena und lachte leise. "Sollte er allerdings dort seine Zauberbücher liegen gelassen haben, da hast du recht, die solltest du lieber besser und gründlich lesen."

Ja, im Gegensatz zu Helena hatte Anna kaum was aus der Kainitenwelt gesehen, sie konnte ganz einfach nicht wissen, wie gross die Versuchung wäre und vorallem, die Sache, daß es Leute gab, die keine Grenzen kannten, alleine aus dem Grund wollte Helena zwar gerne alles wissen, aber nicht unbedingt die Mittel in der Hand haben, sie die Dinge um die sie wußte auch zu beschaffen oder herzustellen.

"Ansonsten überlege ich mir gerade aus gegebenem Anlass, ob du mir nicht einen kleinen Gefallen tun könntest."
 
Das mit dem Vernichten der Mojoforschung ließ Anna lieber unkommentiert. Nun, gewisse dinge kosteten immer, oder? Vor allem in der Welt der Kainiten waren Gefallen eine weit aus stäkere Währung als irgend welches Geld. Ohne zu wissen was Helena von ihr wollte, wäre es ein Faux Pas größeren Ausmaßes auch nur annähernd ab zu lehnen. anna war hier um das Wohlwollen der Toreador zu bekommen und was wäre schlechter als nicht auf sie einzugehen? Trotzdem gab es von der Tremere auch kein leichtfertiges 'ja sicher'. Wie unsicher auf dem gesellschaftlichen Parkett sie auch war, einige Dinge hatte sie sehr wohl gelernt. Einen Gefallen wie auch den der Recherche würde Anna der Hüterin wohl kaum verweigern. Es kam immer darauf an, ob das Verlangte zum einen im Rahmen ihrer Möglichkeiten lag und zum anderen mit ihren Prinzipien vereinbar war.

"Woran denkst du?", fragte sie so schlicht nach, was Helena auf dem Herzen hatte.
 
"Ich wollte eigentlich schon die Tage Caitlin fragen, ob sie mir einen Schutz gegen unerwünschte Besucher machen kann", sagte Helena dann. "Nach den Erlebnissen mit Mina und der Sache, daß ich der vermutlich nochmal auf den Geist gehen muss, wäre es ganz toll, wenn du die Möglichkeit hättest, mir da beim Schutz meiner Wohnung zu helfen.

Leider gibt es Viktor und Johanna nicht mehr, die konnten solche Sachen, aber da mußte ich mir um so was noch keine Gedanken machen."
 
"Ich lerne die entsprechenden Rituale erst, sie bilden jedoch derzeit das Kernthema meiner derzeitigen thaumaturigschen Forschung. Lady Mc Kinney bezeichnet Herrn Grimm als Experten in diesem Gebiet. Ein möglichst vollständiger Schutz würde neben einigen Zutaten mindestens eine vollständige Woche beanspruchen und derjenige, der den Schutz ausführt, würde es direkt bei deiner Wohnung tun müssen. Gleich welcher Schutz angebracht wird, er bleibt temporär und verliert nach einer gewissen Zeit seine Kraft."

Anna stand diesem Vorhaben alles andere als ablehnend gegenüber. Allderings war dies durchaus kein kleiner Gefallen sondern etwas, was Tremere unter normalen Umständen teuer verkauften. Darauf wies Anna Helena jedoch nicht hin.

Was für ein Wesen ist Mina genau?

Anna kam gerade nicht auf die deutschen Wörter der Unterscheidung. So war es manchmal, wenn man viele Sprachen gut beherrschte. Selbst wenn man so gut war wie sie: ganz ab und zu gab es mal eine Ladehemmung. So wohl 'spirit' als auch 'ghost' würde sie im Deutschen mit 'Geist' übersetzen. Doch sie wusste, dass es zwischen den beiden einen Unterschied in den benötigten Zutaten gab.
 
"Hm, dann könnte es zu spät sein, aber ich werde es mir überlegen", erwiderte Helena.

Daß sie auch nicht nur an Mina, sondern an andere nicht unbedingt freundlich gesinnte Zeitgenossen dachte, behielt sie für sich.

"Was meine Wohung angeht, es ist nicht so, daß man die Adresse nicht herausbekommen könnte, von daher wärst du nicht die erste, die bei mir zu Besuch wäre." Sie lachte leise.
 
"Ich wollte es nur nicht unerwähnt lassen. Die normalen Schutzkreise wirken überwiegend gegen übernatürliche Wesen.", erklärte Anna der Hüterin ungefragt. "An welche hattest du für deine Wohnung gedacht? Magst du mir erzählen, was es mit dieser Mina auf sich hat?"

Das vertauliche 'du' verwischte die Granzen leichter als das unpersönliche 'sie' und so traute anna sich wenigstens zu fragen, was sie unter anderen Umständen wohl schwerer getan hätte.
 
"Ja, ich habe auch nicht erwartet, daß es einfach ist und wie schon gesagt, die Leute mit denen ich früher bei deinem Clan Kontakt hatte sind leider alle nicht mehr das", erwiderte Helena. "Zunächst hatte ich nur mal an Geister gedacht, vielleicht noch an Werwölfe."

Sie wollte sich nicht so sehr verbarrikatieren, so verrückt war sie nun doch nicht.

"Mina, ja das ist eine interessante Sache, man könnte sagen, grob gesagt, ist die der typische Poltergeist, nur um einiges mächtiger als die kleinen Versionen, die man hin und wieder mal in alten Häusern findet. Was weisst du denn über Geister?"

Wenn Anna schon eine Grundvorstellung hatte, brauchte sie nicht bei Adam und Eva anfangen und sie wußte auch nicht so ganz, was da ihr Clan so lehrte.
 
"Ich kenne die Grundlagen. Sie nähren sich von Emotionen. Sie sind in der Regel an etwas aus ihrer Vergangenheit gebunden oder an Orten, wo starke Emotionen, vorwiegend eher Dinge wie Angst, Schmerz und Trauer in besonderem Maße empfunden wurden, was eine Anhäufung bei Schlachtfeldern und ähnlichem erklärt. Liebe oder ähnliches führt wahrscheinlich seltener zu einem hervorragenden Ort für Geister, wobei zu klären würde, ob es sie schlicht weniger nährt oder schlicht seltener zu Ansammlungen der Emotionen kommt. Unter Umständen wäre es interessant so etwas einmal an hand der Emotionen bei irgend welchen Wettkämpfen zu verfolgen, die die Massen bewegen. Geister waren bisher kein Teil meiner detaillierten Forschungen. Ich kenne lediglich die Grundlagen."
 
"Das ist als Grundvoraussetzung aber schon mal gut, Mina ist in gewisser Weise an die Mine gebunden, aber ich habe in alten Unterlagen vor einiger Zeit auch Berichte gefunden, daß sich so ein Wesen auch entfernen könnte, wenn man ihm einen Anker nimmt oder durch das Entfernen eines Ankers eine neue oder weitere Wirkungsstelle verschaffen", erklärte Helena etwas umständlich.
"Es könnte sein, daß wir einen neuen Anker entfernt haben, wer weiss, vielleicht taucht sie also auf einmal auch an einer anderen Stelle auf, bis sie hat was sie will.

Mina ist mit Sicherheit nicht erst seid kurzem in der Mine und hatte von daher massenhaft Zeit zu lernen und Kräfte zu entwickeln.

"Das einzige was gegen sie hilft ist Emotionslosigkeit, die allerdings echt sein muss."
 
"Naturgemäß, weil ihr das die Nahrung entzieht, so lang sie nicht bereits ausreichend gespeichert hat. Was für einen Anker habt ihr denn unter Umständen entfernt? Ich nehme an, in der Mine gab es ausreichende Unglücke, allerdings dürfte sie auch in dieser Stadt mehr als ausreichend Nahrung finden durch den Einfluss Zacharias, selbst wenn er ein weiteres Mal und hoffentlich endgültig vernichtet wurde. Und wisst ihr, was sie ursprünglich dort hin gezogen hat, wenn du von einem neuen Anker sprichst?"
 
"Ja, genau, das stimmt, ich denke, wir hatten sie fast leer, aber dann hat sie wohl den Unfall verursacht", sagte Helena. "Sie wollte unbedingt Romero behalten, aber das wollten zumindest ein Teil von uns nicht und sagen wir mal so, she was not amused.

Ich könnte mir vorstellen, daß sich da unter Umständen was entwickelt hat, aber sagen sie jetzt nicht, das ist so, weil ich es gesagt habe, es ist bis jetzt nur ein Theorie, die ich noch beweisen muss."
 
Den Unfall? Meint sie den Unfall im Tunnel? Holla die Waldfee, wenn das stimmt, nun, die Stadt hat ihren Ruf wahrscheinlich zu recht. Neben so manchen anderen Indizien. Anna saß in den unteren Riegen dieser Stadt. So manche Information kam, wenn überhaupt, eher spät bei ihr an und so auch die Information über die Situation im Tunnel.

"Darf ich fragen, was genau du glaubst, was sich da entwickelt haben könnte? Und keine Sorge, ich neige nicht dazu mit unbewiesenen Theorien hausieren zu gehen."
 
"Die Überlebenden des Unglücks haben von einem Geist berichtet, der wohl den LKW-Fahrer erschreckt oder übernommen hat", sagte Helena. "Die Aussagen gingen auseinander und wurden von der Pressse auch mehr oder weniger sogar ohne unser Zutun abgetan, aber das was beschrieben wurde, konnte ohne Probleme als Mina gedeutet werden."

Sie holte Luft, bevor sie weitersprach.

"Es gibt Spukerscheinungen, die Orts- und auch welche die Personengebunden sind, ich weiss es zwar nicht genau, aber was ist, wenn aus dem Ortsgebundenen dann einer wird, der an Romero gebunden ist, wäre die Sache vermutlich mehr als gefährlich, zumal Galante und Caitlin einen Handel mit dem Geist geschlossen hatten, den wir allerdings gebrochen haben, es geht ja wohl nicht an, daß wir einem Poltergeist einen Menschen überlassen."
 
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