Der Unheimliche Westen Indians Armory

AW: Indians Armory

Haben sie bei Deadlands nicht Gewehre?
Und sei es nur gekauft/getauscht/gestohlen?


H
 
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Das kommt darauf an, ob die Indianer Stämmen angehören, die den Alten Weg, also den Verzicht auf das Verwenden der "seelenlosen Massenprodukte des Weißen Mannes" gehen. Diese haben nur ihre "low-tech"-Ausrüstung wie Tomahawk, Speer, Lanze, Bogen, Keule, etc. - Diese können aber sehr wohl auch Metallklingen haben, jedoch nur individuell hergestellte, keine Massenware wie man sie im General Store oder bei Smith&Robards bekommen kann. Manche Stämme sind ja besonders begabte Handwerker, andere hingegen - siehe South of the Border - benutzen außer Feuerstein-Schwertern kaum etwas fortschrittlicheres (auch hier aus kultischen Gründen, nicht weil sie nicht wüßten, daß es modernes Mordwerkzeug gäbe).

Aber die Stämme, die nicht den Alten Weg gehen, die wissen natürlich ein Gewehr, eine Pistole, ein schönes Bowie-Messer zu schätzen. - Nur die geisteskranken Mad Science Gizmos und die Mad Science Alchemie lehnen so gut wie alle Indianer ab, da sie WISSEN was damit auf spiritueller Ebene nicht stimmt. (Die Indianer sind so ziemlich die einzigen, die wirklich wissen, was es mit der ganzen Abrechnung auf sich hat - zumindest die traditionelleren Stämme haben auch noch effiziente Methoden, um sich gegen so manche Unaussprechlichkeit zur Wehr setzen zu können.)

Gewehre, Pistolen etc. findet man oft und gerne bei den Stämmen die der einen oder der anderen oder gar beiden Kriegsparteien Scouts stellt. Diese lassen sich gerne in den wertvollen, status-versprechenden Waffen bezahlen.

Wobei der Besitz eines Gewehrs nicht bedeuten muss, daß der Indianer dieses in einem Kampf auch einsetzt. So kann ein Mitglied einer der Warrior Societies einem Gegner eins mit seinem Coup-Stick verpassen und ihn dann mit dem Tomahawk umlegen wollen, obwohl er ein nagelneues Gewehr am Sattel hat. Das hängt von der Ausrichtung der Warrior Society ab.
 
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Und woher kommen die 'individuell' hergestellten Klingen?
Gibt es indianische Schmiede?
 
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Was ist eigentlich mit diesen seltsamen Knochenwesten, die die trugen. Verzierung oder Rüstung?
 
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Rüstung aber auch Verzierung.
Da gerade Steinäxte in erster Linie durch Schlagwirkung und weniger durch Schnitte töten, hilft so eine Weste die Wucht über den Körper zu verteilen, die Äxte waren in der Regel nicht stark genug, um die Knochen, da ja noch nicht mal fixiert waren, zu durchtrennen.
 
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Burncrow schrieb:
Und woher kommen die 'individuell' hergestellten Klingen?
Gibt es indianische Schmiede?
Zum einen haben manche Stämme (gerade im Südwesten) durchaus die Schmiedekunst beherrscht. Ein Beil, welches als Tomahawk-Kriegskeule
tauglich ist, muß ja nicht aus Stahl sein, sondern Kupfer, Bronze und dergleichen tun da auch ihr gutes Werk.
Zum anderen wurden ja schon in der Zeit weit vor der Abrechnung Axtklingen im Tauschhandel mit den diversen indianischen Völkern eingeführt und auch durch Handel zwischen unterschiedlichen Stämmen somit weit verbreitet (da waren gerade im Nordwesten angesiedelte Stämme als Händler sehr fit).

Aber auch eine von einem weißen Dorfschmied einer Cow-Town geschmiedete Klinge ist nicht zwangsläufig "seelenlos", wie es den industriell gefertigten Massenwaren aus "back east" nachgesagt wird.

Die Alter Weg Bewegung hat da sicherlich Hardliner, die alles nicht schon seit Dutzenden Generationen verwandte Material ablehnen, und andere, die da etwas aufgeschlossener sind und zweimal hinschauen, was sie verwenden wollen/können und was nicht.

Mal was (sehr!) frei übersetzt aus dem Ghost Dancers Buch zu der "Alter Weg"-Problematik:
Ghost Dancers schrieb:
Aus der Einleitung von Ghost Dancers:
Wenn es eine Sache gibt, die garantieren kann, daß sich unsere Völker eines Tages spalten, dann ist dies der Glaube an die Alter Weg Bewegung. Diese Bewegung gibt es, weil Indianer einst bereit waren alles nur erdenkliche einzutauschen für die Waffen und für andere Geräte des Weißen Mannes. Die Bewegung verbreitete sich in den Stämmen, die die Gunst der Geister zu erlangen suchten.
Diese Stämme, die dem Alten Weg folgen, stellen ihre Beziehung zu den Geistern über alles und erhalten dafür im Gegenzug Macht aus der Geisterwelt. Die Stämme, die den Alten Weg verlassen haben, glauben, daß die neue Welt auch Neue Wege erfordert. Und dann gibt es jene Stämme, die alle Wege der Geister vergessen haben, und die sich gänzlich von den Geistern abgewandt haben oder manchmal sogar die Religion des Weißen Mannes angenommen haben.
Für die Vertreter des Alten Weges führen die "Neuen Wege" nirgendwohin. Diese Stämme der Neuen Wege wollen das Beste aus beiden Welten: den Segen der Geister und die Erfindungen der Weißen. Sie segnen ihre Gewehre und Wagen und kaufen stählerne Messer und Pfeilspitzen. Ehrlich gesagt, könnte dies der mächtigste aller Wege sein, denn die Geister haben diese Stämme längst nicht so komplett aufgegeben, wie die Schamanen des Alten Weges dies dachten.
Die Geister könnten sich aber durchaus noch als weit mächtiger Erweisen als Gewehre oder Geisterstein. Die Stämme, die treu zum Alten Weg standen, wurden seit Beginn der Abrechnung viel viel mächtiger. Vor 50 Jahren wollten alle Stämme Gewehre und Stahlklingen; es war sehr hart für sie das Eisen des Weißen Mannes aufzugeben, als die Geister sie den Alten Weg lehrten.

Die Beschreibung des Nachteils: "Old Ways Vow" macht die Einschränkungen noch deutlicher...
Ghost Dancers schrieb:
Aus der Beschreibung des Nachteils Old Ways Vow
Alle loyalen Mitglieder eines Stammes, der dem Alten Weg folgt, haben diesen Eid geleistet. Um die Geister zu ehren hat Dein Charakter geschworen, daß er niemals irgendwelche der modernen, seelenlosen, massenproduzierten Waren des Weißen Mannes besitzen wird: Schußwaffen, Wagen, Stahlbeile, etc.
Weiters darf der Charakter nicht in irgendeinem modernen Beförderungsmittel fahren, wie der Eisenbahn oder in Dampfwagen.
... (Regeltechnisches)
Nur Charaktere, die diesen Eid geleistet haben, erhalten die obigen Boni und Mali für Anhänger des Alten Weges. Indianer, die nicht dem Alten Weg folgen, sind nicht betroffen (weder von den Vorteilen, noch von den Nachteilen).
Das sollte Klarheit schaffen:
  1. Indianer mit Old Ways Vow (als Nachteil zwingend aufgrund loyaler Stammeszugehörigkeit) lassen ihre Finger selbst von getauschten Klingen aus individueller Herstellung und sind somit gegenüber dem technologischen Entwicklungsstand der indianischen Nationen aus der Zeit VOR der Abrechnung BEWUSST zurück gegangen. Dafür sind sie bei allem, was mit der Geisterwelt zu tun hat, wesentlich mächtiger.
  2. Indianer, die zwar mit Old Ways sympathisieren, aber nicht auf die Vorteile der Technik des Weißen Mannes verzichten wollen, behalten ihre Geisterrituale bei, benutzen aber auch Gewehre und Stahlmesser und dürfen mit der Eisenbahn fahren.
  3. Indianer, die völlig mit den Geistern gebrochen haben, ihre Rituale nicht mehr kennen und somit nicht mehr ausüben können, und sich dafür aber völlig frei mit den Produkten des Weißen Mannes eindecken können. (Arme Schweine, weil spirituell entwurzelt.)
  4. Indianer, die zur Religion des Weißen Mannes konvertiert sind, und somit keine Probleme mit dem Einsatz von Technik haben, aber dafür auch keine Geisterrituale mehr durchführen können. Dafür haben sie alle das Protection-Miracle (wie jeder, der Faith 1+ hat), und sie werden wohl auch die eine oder den anderen Gesegneten haben.

So sieht es zumindest nach Nachlesen in Ghost Dancers aus.
 
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