Identifizierung mit dem Charakter?

Sentinel

The fix is in!
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Momentan trübt das Feuerwasser Sicht und Zunge dieses jungen Kriegers, also vergebt mir, wenn ich missverständlich schreibe:

In wie weit identifiziert ihr euch mit den Charakteren die ihr erschafft? Kreiert ihr Charaktere, die euch selbst ähnlich sind, oder steht ihr mehr auf die übermenschlichen, euch selbst absolut unähnlichen Charaktere?
Wie weit spiegeln sich eure eigenen vorlieben und kenntnisse in der Caraktererschaffung wieder?

Ihr sollt jetzt nicht jeden eigenen Charakter beschreiben, da zeigen sich natürlich immer Variationen, je nach Tagesform, aber nach meiner Erfahrung hat jeder Rollenspieler eine gewisse "typische" charaktererschaffung, z.b. sind die meissten Charaktere eher kriegerisch oder eher diplomatisch, Magier oder Krieger, böse oder gut.

Ich persönlich schwanke mehr zu der Charakteren, die mir selbst ähnlich sind, so in der art "was wäre, wenn ich Zaubern könnte/Superkräfte hätte/Telepath wäre/etc", dabei ziemlich unmoralisch und niederträchtig, körperlich durchaus fit, verlässt sich aber mehr auf den Verstand - also wie ihr mich kennengelernt habt ;) .
Natürlich gibt es da immer variationen und ausnahmecharaktere aber wie gesagt, eine gewisse Richtung ist bei mir zu erkennen.

Also, wie ist es bei euch?
Erschafft ihr Charaktere zu denen ihr Aufschauen würdet oder die ihr selbst sein könntet? Superman oder Spiderman?
 
Also bei mir ist es so, daß jeder Charakter, den ich erstelle zumindest etwas von mir selbst in sich trägt, also quasi ein Teil von mir ist. Bestimmte Verhaltensweisen sind mir selbst so enorm fern, daß sie bei keinem meiner Chars zu finden sind. Man kann also durchaus sagen, daß bei meinen Chars (völlig egal welches System) eine gewisse verwandheit zu erkennen ist, obwohl sie alle super unterschiedlich sind.

Ich muß nicht jedesmal bei Vampire einen Torrie oder Tremere oder was auch immer spielen. Es muß auch nicht immer ein Vampir mit Menschlichkeit 7+ sein; aber ich würde z.B. niemals einen Ventrue spielen, weil mir dieser Clan einfach gänzlich fern ist ;)

Dann habe ich keine dummen Charaktere, alle haben sie zumindest immer leicht überdurchschnittliche Werte in Intelligenz (wenn es sowas im entsprechenden System gibt), warum das so ist kann ich gar nicht so genau sagen, ist einfach ein Flitz von mir :D

Eines haben allerdings alle meine Charaktere gemeinsam: Es sind alles ausnahmslos Frauen. Ich habe einmal versucht einen Mann zu spielen, und habe einfach feststellen müssen, daß ich es nicht kann, mir bzw. auch keinen Spaß macht. Das hat jetzt nix damit zu tun, daß ich ne Feministin oder sowas wäre, nicht das das einer denkt :D
Ich kann mich einfach in einen männlichen Char nicht einfühlen, keine Ahnung warum.

Fazit: Meine Charaktere sind meiner Meinung nach schon sehr unterschiedlich, aber alle haben sie etwas mit mir gemeinsam. Es gibt keinen unter ihnen, der ganz und gar anders ist als ich, denn sowas könnte ich gar nicht vernünftig spielen.
 
Ich muss zugeben dass ich auch ein gewisses Konzept habe wenn ich Charaktere erstelle. Und ich lasse meistens auch ziemlich viel meiner Persönlichkeit einfließen, weil es mir dann leichter fällt den Char handeln zu lassen und weil es einfach Spaß macht. Was du da ansprichst Sentinel, von wegen "was wäre wenn", so denke ich auch oft. Ich muss auch sagen, dass mir mein Turael (V:TM - Toreador - 13 Gen.) bisher am allermeisten Spaß gemacht hat, weil er wirklich enorm viel von mir hatte. Das tolle war halt, dass er am Anfang nichts konnte und nur ein dummer Neonate war, es dann aber im Laufe der Chronik bis zum Adjudanten des Prinzen der Stadt geschafft hat. Allgemein war er ein sehr guter Char, der nach einigen vielen Spieleabenden auch ne Menge konnte. Er war auch nicht der typische, eingebildete Toreador, den keiner leiden kann. Er tat alles für sein Klüngel, weil er es nicht anders kannte.

Naja, jedenfalls war das bisher mit der geilste Char den ich gespielt habe, und ich würde jederzeit wieder so einen Char spielen, der mir sehr ähnlich ist. Glücklicherweise kann ich aber auch RL und RP auseinander halten ;)
 
Tach auch!

Ich unterscheide bei meinen Chars eigendlich immer, ob ich sie in einer festen Runde spiele, oder für Cons mache oder so.

Für eine feste Runde achte ich eigendlich immer darauf, dass ich auch im RL etwas Ahnung von den Fertigkeiten meiner Chars habe (also kommt Rechtskunde oder son Käse bei mir nicht in Frage, eher Orientierung und Kriegskunst *fg*). Magier zu spielen ist ab und an spaßig, aber ich bleibe lieber bei einem stink normalen Söldner oder Krieger. Für mich kommen eigendlich auch keine bösen Chars in frage, ich weiß auch nicht macht mir irgendwie keinen Spaß! Deshalb finde ich Vampire auch sehr schwer zu spielen für mich...

Auf Cons probiere ich einfach mal ein paar neue Ideen aus, "Fischer-Bettler-Dieb" oder einen "Söldner-Hopliten".
 
Ich denke, bei meinen Charakteren muss ich stark zwischen solchen, die ich wirklich spielen will, und das auch für einen längeren Zeitraum, und solchen, die ich mehr aus einer Laune heraus bzw. weil ich gerade eine interessante Idee für ein Charakterkonzept habe, erstelle, unterscheiden.

Bei den Charakteren, die ich für ein längeres Spiel erstelle, hängt die Art des Charakters stark vom Spielsetting ab. Ich differenziere meine Charaktere zum Teil sehr stark und versuche eigentlich möglichst viele Spielarten an Charakter zumindest einmal auszuprobieren; gute und böse sowie welche zwischendrin, intelligente und eher dumbe, ruhige und überlegte gegenüber impulsiven und mit-dem-Kopf-durch-die-Wand Typen.

Natürlich klappt das nicht immer ganz so wie ich es mir vorstelle, und in dem Fall, wenn ich der Meinung bin, das ich den Charakter nicht gut verkörpere, wird dieser auch eingemottet.
Wie gut ich die Charaktere 'rüberbringe' hängt natürlich auch damit zusammen, inwieweit sie mit meiner eigenen Persönlichkeit übereinstimmen, wobei ich in P&P-Runden sehr häufig Charaktere spiele, die mir ähnlich sind, weil es für mich so am leichtesten ist.

In InTimes (wie hier) versuche ich gerne Charaktere zu spielen die sich von mir unterscheiden (wie zum Beispiel Kreuz-Bube), was mir hier deutlich leichter fällt, da ich hier länger überlegen und ausformulieren kann, wie der Charakter handeln würde.

Das einzige, was bei sehr vielen meiner Charaktere der Fall ist, das sie zumiest recht ausgefallen sind. Den 'normalen' oder 'durchschnittlichen' Menschen-Krieger, Ork-Straßensamurai, Elfen-Magier oder was-auch-auch-immer, wird man also eher selten in meinem Repertoire finden.

freundlichst,
Kelenas
 
Gute Frage aber ich persönlich gebe immer einen Teil meiner Persönlichkeit in jeden Charakter bei einer Elfe beispielsweise das sanfte und auch das Temperament meiner Selbst :)

Bei einem Vampir wieder das grobe, das unantastbare das unverwundbare aber das ist eher nicht von mir , vielleicht ein wenig ;-)
Ich denke das jeder Charakter der erschaffen wird auch einen Teil von einem selber beinhaltet denn sonst wäre es fast unmöglich diesen Charakter zu spielen. Man handelt doch lediglich in einer Welt die es nicht gibt aber schaut mal in den Alltag viele Reaktionen die Euer Charakter im Spiel macht oder auch nicht, macht ihr ebenfalls im Realen Leben und ich glaube das wir RS machen damit wir das was wir im Realen Leben nicht sein können wenigstens irgendwo verkörpern können!
 
Ich spiele sehr oft Charaktere nach dem Motto "Was wäre wenn", allerdings mag ich keine Superhelden - eher die Sorte "auf Superheld ambitioniert und noch nicht entdeckt".

Ich spiele immer "Körperkrüppel" aber dafür "Intelligenzbestie".
Für körperliche Arbeiten findet sich schon immer ein "Depp", der sie erledigt, die Planung erledigt man lieber selbst...
 
üblicherweise nehme ich gerne einen wesenszug von mir und baue einen charakter drumherum, der diesen wesenszug meistens noch stärker ausgeprägt hat, als ich (bzw. als ich es von mir denke).

besonders bei werwolf finde ich sogar, wenn man jedes vorzeichen einmal gespielt hat, hilft es einen, diese komponente in sich besser zu sehen, und zu verstehen. dieser effekt ist bei kdl noch stärker, aber leider gibt es weniger leute, die kdl spielen wollen :(

will heissen, ich habe bisher vom alkoholikerknochenbeisser bis zum silbverfangahroun schon das meiste gespielt (ausser furien und stille wanderer) und alles hat mir zumindest eine zeit lang spass gemacht. bei vamp auch mal ne politik-schlampen-tremere (gutes aussehen, ressourcen und so... ;) )
in fantasy-runden stehe ich auch auf den einsamer kämpfer/jäger-typ (@dsa, nivesen sind cool). oder nen magier.
ei magus tendiere ich zu akashi, oder weise, die tendenz richtung akashi haben. den überzeugten choristen oder nem druidenverbena könnte ich aber auch etwas abgewinnen.
 
Sentinel schrieb:
Ich persönlich schwanke mehr zu der Charakteren, die mir selbst ähnlich sind, so in der art "was wäre, wenn ich Zaubern könnte/Superkräfte hätte/Telepath wäre/etc", dabei ziemlich unmoralisch und niederträchtig, körperlich durchaus fit, verlässt sich aber mehr auf den Verstand
Ganz meine spielweise!
Ich sehe in mir den Perfektionisten, sprich, meine chars müssen immer so "rund" wie möglich sein, weswegen ich in meiner Anfangsphase auch mal zum PG neigte^^.
Außerdem liegt bei den meisten meiner Chars der Schwerpunkt auf der Intelligenz (wobei er aber meistens auch was kann!).
Zudem können alle meine Chars komischerweise Ninjutsu^^

mfg
Aqui
 
Ich lasse meist (natürlich) meine eigenen Eigenarten einfliessen, da ich nicht gut genug rollenspiele um wirklich einen ganz anderen Charákter darzustellen. Und meistens versuche ich auch mein Faible für gefallene und gebrochene Helden auszuspielen.
 
Ich versuche mich zu 99% in meine Charaktere hineinzuversetzen. Um dies glaubwürdig zu schaffen, spiele ich keine Charaktere des anderen Geschlechts, keine anderen Rassen und auch keine extremen Altersabweichungen (+/- 20 Jahre). Manche Leute empfinden das als entsetzliche Beschränkung und unendlich langweilig, aber ich sehe es als Herausforderung, jedesmal einen neuen Charakter hervorzuzaubern, der nicht seinen Vorgängern ähnelt.
 
Also, wenn mich manchmal der Teufel reitet:chilli: , wähle ich mir einfach einen Nachteil aus (aber nicht so einen Pille-Palle, sondern schon schwierig zu spielen) und dann bau ich meinen Charakter drumherum. :D
Ich überlege z.B., wie so ein Charakter zu so einem Nachteil kommen könnte - und schwupps: Hab ich 'ne passende Hintergrundgeschichte für meinen Charakter!:headbang:

P.S.: Ich mag keine Spieler, die sich Vorteile erkaufen und Angst vor Nachteilen haben!:motz: Gerade die Nachteile machen aus ein paar Punkten auf einem Blatt erst einen Charakter!:prof:
 
Schneezieglein schrieb:
Gerade die Nachteile machen aus ein paar Punkten auf einem Blatt erst einen Charakter!:prof:

Sehr richtig. Ich hab mal einen Char gespielt der die Nachteile "Rache" und "Amnesie" hatte. War sehr lustig *g*
 
gute frage. die interessanten faelle von ueberidentifikation werden sich hier ja wohl leider nicht zu wort melden. entweder weil sie das anders sehen "alrik vom fluss is doch ganz normal", oder weil sich alrik vom fluss niemals zu solch einem thema auessern wuerde ...
schade eigentlich.

spannend finde ich auch die frage was will mensch eigentlich von seinem charakter, bzw. spiel?
geht es 1. darum die story moeglichst spannend und fluessig weiter zu treiben, 2. meinen charakter ganau so rueber zu bringen wie ich ihn mir vorstelle, 3. den charakter zu verbessern (zu "entwickeln" klingt anspruchsvoller), 4. es geht weniger um den chakrakter als vielmehr darum mit freunden nen netten abend zu haben - und dafuer mache ich mir halt nen charakter (hier wohl eher selten) oder 5. sich selbst (wuensche, sehnsuechte, fantasien) mit dem gespielten charakter auszuleben.
meiner meinung nach sind diese unterschiede ausschlag gebend fuer die differenzen die sich in gruppen entwickeln. wenn zwar alle rollenspiel betreiben wollen, aber mit unterschiedlichem, meisst unformuliertem anspruch an das spiel herran gehen.

nicht das ich fnde das irgendeine motivation der anderen ueberlegen ist (gewonnen hat immer was gefaellt), auch wenn ich persoenlich sehr auf die erste und fuenfte variante stehe - was sich nicht immer vertraegt. vielmehr habe ich die erfahrung gemacht das eine neue gruppe die sich nicht mal ansatzweise abspricht was mensch so vom spiel erwartet, sehr viel "glueck" braucht um konstruktive kontinuitaet zu erreichen. wie seht ihr das?
 
hmm also bei mir trägt jeder Char ein Teil meiner "Seele" in sich selbst... liegt vieleicht daran das ich sie spiele... früher hatte ich es nicht drauf angelegt,a ber es kristalisierte sich heraus, und so bastel ich mitlerweile Charas danach, da ich weß das sie mir dann auch liegen... so haben viele den "Wolf" in mir geerbt, einige die romantische Seite, andere das Großmaul... Aber jeder ist ein Teil von mir ...mehr oder weniger...
 
Ich spiele oft total unterschiedliche Charaktere und lass in der Regel auch nichts von mir mit einfliessen. (Und wenn dann nur ganz wenig)

So ist der Reiz und der Anspruch für mich grösser diesen Charakter "realistisch" zu verkörpern.

Meistens denke ich mir ein Konzept aus, und dann baue ich den Charakter darum. Dabei fliesst dann wie gesagt selten was von meinem Wesen mit ein.

mfg
 
@ascaso,
sehe ich ähnlich, normalerweise braucht es bei neuen gruppen eine gute führung (möglichst der sl ;) ) oder anständige absprachen, was man sich so unter dem rollenspiel vorstellt, welches man zusammen durchführen will. oft reicht es aber auch, wenn vorher klar ist, welches system gespielt wird, und jeder der beteiligten sich das grundwerk ansieht. in so einem fall benötigt es eigentlich nur ein mindestmass an tolleranz um vernünftig zusammen spielen zu können. worum es grundsätzlich geht, dürfte dann eigentlich klar sein. das es ein spiel ist und nicht die realität, sollte allerdings nie vergessen werden, dann wird es problematisch.
 
@Doomguard
stimmt, wenn der SL die gruppe, respektive die interessen, zusammenbringen kann ist der loewenanteil schonmal geregelt. ganz bloed wird es dann leider nur wenn der SL wieder ganz andere anspueche an das spiel hat als die spieler ...
ich bin mir in meiner spieler karriere allerdings nichtmehr so sicher ob "man kann doch drueber reden" schon ausreicht. wenn sich herraus stellt das die interessen unterschiedliche sind, kommt es schnell zu langeweile bei den runden, die sich dann auch alsbald verlaufen.
natuerlich heisst es immer "kann", "falls" und "vielleicht", aber ich habe zugegebener massen nicht immer die geduld mich teils etwas gezwungen zu runden zusammen zu finden, deren fortbestand etwas fragwuerdig ist.
sich leute zu suchen bei der uebereinstimmungen vorweg vorhanden sind spart IMO ne menge zeitaufwand und frust.
naja, allerdings trifft sich mensch ja auch meisst schon mit leuten die dem eigenen stil entsprechen (flegeljahre mal teilweise ausgenommen ...).
 
Naj-Zero bin ich zu 100% Ich spiele mich selber, allerdings mit etwas mehr Gefühl fürs Mittelalter. Meine Fun-Chars sind nur zum Spaß, identifizierung gleich null und Tilbun ist nicht ich, ich versuche dort zwei Extrema darzustellen, Gut und böse, immerhin isser Besessen.


Coffin
 
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