AW: Hobbyspieler = Nerd?
Dass dieses Thema hier in "Rollenspiele" gelandet ist, obwohl es das nur peripher betrifft ist die Schuld eines gewissen Supermoderators, dessen Anweisung so lautete.
Das verbreitetste bzw. meist gespielte Computerspiel ist Solitär.
Und "Hardcore-Gamer" (wobei es da viele verschiedene Abstufungen gibt) sind in der Regel schon irgendwie Nerdy.
Bin ich selber. Hab ich kein großes Problem mit...
Es gibt einige bekanntere Studien darüber, wie viele echte Casuals es gibt und wie oft im Internet (wie hier bei B! auch) irgendwelche Billigspielchen gezockt werden. Ein riesiger Markt gemäß deren Schätzungen.
Casual Gamer sind aber ein total ANDERER Markt als "Hobbyspieler". Siehe Die Sims. Siehe den Großteil der Wii-Titel. Ja, die verkaufen sich gut.
Die Wii-User bringen zum Großteil eine Überschenidung mit sich. Ich zB bin Hobbyspieler (und ja, Nerd) und hab die Wii. Meine Nachbarn sind die Casuals, die hin und wieder bei mir mitzocken.
Insofern KANN das Ansprechen von Nichtspieler über einfache, wenig "Investition" (Zeit, Geld) bedürfende Produkte sehr lukrativ sein, aber a) ist das ein EIGENER Markt, der nur wenige Überschneidungen mit dem "Hobby" Markt hat, und b) haben die Synergieeffekte einen langen Weg, was bedeutet, eine Firma, die viel Geld mit Casual Games macht, kann damit den teuren Hobby-Markt der weniger gewinnbringend ist mitfinanzieren.
Der Casual-Markt
kann, wie du schon sagst, lukrativ sein. Aber der Casualgamer geht weiter. Er verbleibt nicht im Hobby, denn dann wäre er schon längst ein Hobbygamer.
Siehe Steve Jackson Games, die sich fast nur noch von Munchkin - DEM Casual Game schlechthin - ernähren. Und c) der eine Markt KANN, aber MUSS NICHT auf den anderen abfärben.
Munchkin ist kein wirkliches Casual Game. Da kommt der Casual erstmal gar nicht ran. Schon gar nicht würde er sich die ganzen Devotionalien zulegen. Dafür müsste er schon Hobbyspieler sein. Der Casual läuft durch den Supermarkt und nimmt
Monopoly Berlin oder
Scrabble extrem mit. Aber wie gesagt verbleibt er nicht im Markt. Ist die Gelegenheit günstig, dann greift er zu. Morgen geht er aber lieber in der Zoo.
Klar kann man vom Casual zum Hobbyspieler werden, daber das ist nicht die Regel. Man kann sie auch einfach als Hobby-Neueinsteiger zählen.^^
Aber noch was Wichtiges. Der Casual kennt keine Spieleverlage (abseits des Allgemeinwissens), er kennt keine Spieleautoren, er kennt keine Vergleichstitel, er ist nicht Teil des Hobbys. Er ist kein Fan, gehört nicht zum Fandom. Casual-Gamer haben also keine gemeinsame Community, sie reden nicht übers Spielen. Die Anbieter müssen ihre Produkte zu ihnen bringen, damit sie konsumiert werden. Der Hobbyspieler macht aus der Bringschuld der Anbieter eine Holschuld seinerseits. Er will Infos, Produkte, Meinungen, halt alles was er zu seinem Hobby kriegen kann.
Der Hobbyspieler ist aber auch anspruchsvoll. Prüft Produkte auf Herz und Nieren und hat letztendlich eine Meinung zu seinem Hobby betreffenden Themen.
Also wer ist jetzt besser für den Markt? Die große unzuverlässige und unbestimmbare Masse an Casual da draußen oder die wenigen anspruchsvollen und gut informierten Hobbyspieler?