Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

The Saint

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(Man verzeihe mir den Stil und jegliche Fehler, die Idee wurde in einem Guss in 25 Minuten nach Gespräch mit Georgios heruntergetippt - es sollte die Frage klären ob Jules Verne und "Dude, where's my car?" zusammen passen)


Gentlemen,
Wer von uns kennt das nicht? Da war man einen Abend mit Freunden im Hellfire Club, hat sich die Zeit mit einigen Wetten über die Weltreise von Phineas Fogg vertrieben, kurz über die Regierungskrise und diese Morde von diesem Schurken den sie "die Lederschürze" nennen, sie wissen schon, der Metzger oder Schneider der da im East End diese Gefallenen umzubringen pflegt - und dann hatte ihr guter Freund Mycroft Holmes die Idee noch auf einen oder zwei Brandy zu uns zu nehmen. Mr. Sawyer und Lord Radcliffe hatten dann so gut vorgelegt, und andern Morgens steht man dann dann am Hafen am Lageplatz der Nautilus, keine Erinnerung mehr an die letzte Nacht - und eine Frage auf den Lippen "Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?"
Um die heiteren Erlebnisse der nächsten Stunden auch mit Weibsvolk und den Kindern zu teilen mag diese kurze Spielanleitung dienen. Mir ist durchaus bewußt das einige Elemente aus dem Werk eines "Barons von Münchhausen" bekannt vorkommen könnten. Wer mich der Lüge bezichtigen will, den weise ich darauf hin das der Baron bekannt für seine Freigiebigkeit mit der Wahrheit ist. Nun, nach einem kleinen Aperitiv, frisch ans Werk.

Die Charaktererschaffung
Unser Spiel handelt natürlich von einer ganzen Gruppe Gentlemen, da ja keiner alleine auf diesen Straßen herumlaufen sollte. Damit man auch in der schlimmsten Gin Höhle nicht vergisst wer man ist schreibt man also auf einen Block Büttenpergament, oder, wenn man sich unter das gemeine Volk im Eastend gemischt hat auf einen Bierblock seinen Namen und eine ganz kurze Zusammenfassung seiner Vitae. Wer sich mit einem transsylvanischen Grafen mit Blutanämie angelegt hat und davon vielleicht ein paar Bisswunden am Hals hat, oder wer über andere mystische Fähigkeiten verfügt (Mr. Dorian Grey z.B. behauptet noch immer unsterblich zu sein), vermerke das einfach hier. So gerüstet kann gar nichts passieren. Als nächstes schreibt jeder Spieler eine Sache über den letzten Abend auf, an die er sich nicht erinnern kann. Ein fehlender Zahn, ein mysteriöser Ehering der am Finger aufgetaucht ist, ein Schmiss im Gesicht, die Kaufurkunde über eine deutsche Wurstfabrik in Tanganika - ich denke wir alle kennen das Problem.

Der Spielbeginn
Während man mit seinen Freunden nun um einen Tisch sitzt wird einer der Gentlemen ausgeguckt um das Spiel zu beginnen. Es empfiehlt sich in absteigender Reihenfolge der Adelstitel vorzugehen, dabei gehen Engländer vor Westeuropäern, vor Osteuropäern vor Nichteuropäern vor Amerikanern. Sollten zufällig zwei Earls oder ähnliches in der fröhlichen Runde sein, gilt als nächstes natürlich nicht das Vermögen - Geld hat man, darüber spricht man nicht - sondern das Alter der Beteiligten. Hilft das noch immer nicht, so empfiehlt sich die Auflösung mittels eines Duells, oder, bevorzugt bei Lord Cavendish-Lawton - eines Wetttrinkens mittels eines Ale oder Bitter.

Die Getränke
Man kann es gar nicht oft genug betonen - die niederen Stände mögen Würfeln oder sogar Karten spielen - echte Gentlemen trinken miteinander hochgeistige Getränke. Bevorzugt natürlich Brandy - was man genu wählt bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen, der Schreiber dieser Zeilen hat eine Vorliebe für Sherry. Ebenso erlaubt ist Portwein, für den viele unserer Landsleute ihr Leben gelassen haben (Gott schütze die Königin!). Ist man gerade im Eastend ist AUSNAHMSWEISE auch Gin zulässig. Andere Getränke, wie Whisky sind maximal für Iren tauglich. Kontinentaleuropäer mögen ihre widerlichen Getränke bitte auch selber trinken und keinen Engländer damit vergiften. Gänzlich verboten sind Dinge wie Ale oder Bier - wir sind ja nicht zum Spaß hier. Für Mitglieder des Löwenclubs und andere Mitglieder von fragwürdiger Herkunft und Geschlecht sind allerdings auch ausnahmsweise Weine oder gar neumodische Mischgetränke erlaubt - auch wenn wahre viktorianische Gentlemen über sowas die Nase rümpfen. Bei der größe empfiehlt sich übrigens, um das Leben der Mitspieler nicht ÜBERMÄSSIG zu gefährden Shotgröße für hochgeistige Getränke, kleine deutsche Gläser für Bier und Probiergläser für Wein. Mischgetränke und was die Schweine sonst so saufen kann man gleich aus dem Trog oder aus der Flasche oder was auch immer in diesen Kreisen üblich ist zu sich nehmen.

Das Spiel
Der erste Spieler beginnt jetzt und erzählt die Geschichte der letzten Nacht. Alle Gentlemen am Tisch waren wohl dabei und sind ensprechend in die Geschichte einzupflegen. Am Ende soll die Geschichte klären wo die Nautilus wohl abgeblieben ist. Da die Köpfe wahrscheinlich noch schmerzen sollte die ganze Erzählung nicht länger als fünfzehn Minuten dauern. Man beginnt dabei mit den Worten "Ich glaube ich kann mich erinnern an...". und endet mit "ja, und DA steckt dann die Nautilus...". Am Ende des Vortrags schauen alle anderen Gentlemen entsprechend geschockt und der nächste im Uhrzeigersinn kann mit "Nein, das war ganz anders..." beginnen und seinerseits die Geschichte erzählen.

Herausforderungen
Manchmal beleidigen andere Gentlemen uns im Verlauf des Spieles. Vielleicht stellt ihre Geschichte unsere Integrität in Frage oder vielleicht wissen wir einfach das sie sich falsch erinnern - vielleicht machen sie auch einfach einen Fehler wenn sie Cleopatra's Needle nach Devonshire versetzen. In diesen Fällen bestellt man einen Brandy, schiebt ihn in die die Mitte des Tisches und sagt "Sir, ich glaube ihr irrt euch..." oder "Sir, nehmt das zurück..." (Je nach Situation). Der andere kann sich darauf einlassen - oder er bestellt seinerseits einen Brandy, schiebt ihn zu dem ersten und verteidigt seine Einlassungen. Der erste Spieler kann seinerseits wieder antworten und an seiner Position (Mit neuen Argumenten natürlich) festhalten. Geht der Erzähler auf die Argumente des Herausforderers irgendwann ein, so muss der Herausforderer die Getränke auf dem Tisch sofort leeren - in einem Zug natürlich und ohne Pausen, wir sind ja nicht zum Spaß hier. Lässt der Herausforderer von seinen Behauptungen ab, so muss der Erzähler die Gläser leeren.

Strafen
Endet ein Erzähler die Geschichte OHNE eine Erklärung geliefert zu haben was mit den anderen Gentlemen passiert ist (Also, er vergisst zu erzählen das Lord Cavendish seinen Zahn bei einer Schlägerei mit einem albanischen Vampir verloren hat), dann trinkt er zur Strafe auf Nachhaken seiner Mitspieler auch ein Getränk

Das Ende
Wenn alle ihre Version der Ereignisse des letzten Abends erzählt haben ordert jeder Mitspieler soviele Getränke wie Gentlemen am Tisch sitzen weniger eins. In Geheimer Abstimmung schreibt man nun auf einen Zettel welcher Mitspieler wieviele "Punkte" verdient hat, je nachdem wer die unterhaltsamste und damit natürlich "wahrste" Geschichte erzählt hat (Wenn man, durch viele Zugeständnisse bei der Erzählung schon mehr als angetrunken ist, dann lasse man das einen Diener machen). Gleichzeitig decken alle ihren Zettel auf und schieben entsprechend ihrer Punkte Getränke zu ihren Mitspielern herüber. Wer die meisten Getränke vor sich stehen hat ist der Sieger. Dann trinken alle ihre Getränke aus, und singt kollektiv "Rule Britannia" (Wenn jemand nicht mitsingt, siehe unter "Strafen"), man holt die Nautilus ab und geht noch auf einen KLEINEN Drink in den Gentlemen's Club.

Schlussworte
Mit einigem Bedauern schließe ich meine Aufzeichnungen ab. Viel könnte noch gesagt werden, über das schöne Geschlecht im Verlaufe des Spiels und die korrekte Werbung während man sich versucht an etwas zu erinnern, aber ich denke das weiß ein guter Gentlemen von selbst - und den anderen ist es egal. Ein Gentlemen zu sein, das ist mehr als nur Geld zu haben und Hummer zu essen, es ist eine Lebenseinstellung. Im übrigen hoffe ich das niemand zu Tode kommt und Gott schütze Königin Viktoria.

London, Sommer 1888,
Lord Algernon Worthing, Earl of Hazlehurst


(Kommentare durchaus erbeten ;) )
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Die Getränke
Man kann es gar nicht oft genug betonen - die niederen Stände mögen Würfeln oder sogar Karten spielen - echte Gentlemen trinken miteinander hochgeistige Getränke. Bevorzugt natürlich Brandy - was man genu wählt bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen, der Schreiber dieser Zeilen hat eine Vorliebe für Sherry. Ist man gerade im Eastend ist AUSNAHMSWEISE auch Gin zulässig. Andere Getränke, wie Whisky ist maximal für Iren zulässig. Kontinentaleuropäer mögen ihre widerlichen Getränke bitte auch selber trinken und keinen Engländer damit vergiften. Gänzlich verboten sind Dinge wie Ale oder Bier - wir sind ja nicht zum Spaß hier. Für Mitglieder des Löwenclubs und andere Mitglieder von fragwürdiger Herkunft und Geschlecht sind allerdings auch ausnahmsweise Weine oder gar neumodische Mischgetränke erlaubt - auch wenn wahre viktorianische Gentlemen über sowas die Nase rümpfen. Bei der größe empfiehlt sich übrigens, um das Leben der Mitspieler nicht ÜBERMÄSSIG zu gefährden Shotgröße für hochgeistige Getränke, kleine deutsche Gläser für Bier und Probiergläser für Wein. Mischgetränke und was die Schweine sonst so saufen kann man gleich aus dem Trog oder aus der Flasche oder was auch immer in diesen Kreisen üblich ist zu sich nehmen.

Mir stellt sich da die Frage nach der Stellung von Portwein. Da dieser ebenso wie Sherry ein verstärkter Wein ist, und die Sicherung der Zufuhr dieser beiden Getränke wesentliches Ziel von Wellingtons iberischem Feldzug war, fordere ich, ihn auch den Getränken ersten Ranges zuzurechnen.

Außerdem halte ich die Heranziehung des Vermögens zur Bestimmung des Beginnenden für nicht ideal. Über Geld spricht man nicht, Geld hat man. Ich halte es bei gleichrangigen Adelstiteln für angemessener, nach dem Alter des Titels vorzugehen. ;)
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

es sollte die Frage klären ob Jules Verne und "Dude, where's my car?" zusammen passen)
Eher ist das ja Münchhausen mit einem Schuss Castle Falkenstein. Find ich gut, wobei mich auch mal eine moderne Version gefallen würde. Ihr wisst schon etwas für diese unerzogenen Halbstarken da draußen.

schreibt man also auf einen Block Büttenpergament, oder, wenn man sich unter das gemeine Volk im Eastend gemischt hat auf einen Bierblock seinen Namen und eine ganz kurze Zusammenfassung seiner Vitae.
Da das im weiteren nicht mehr zum Tragen kommt, sollte manhier vermerken, dass das für Anrede und Erinnerungsstütze an seine Rolle dient.

Es empfiehlt sich in absteigender Reihenfolge der Adelstitel vorzugehen, dabei gehen Engländer vor Westeuropäern, vor Osteuropäern vor Nichteuropäern vor Amerikanern. Sollten zufällig zwei Earls oder ähnliches in der fröhlichen Runde sein, gilt als nächstes das Vermögen - dabei redet natürlich reich vor arm.
Was ist mit dem Klerus?

Für Mitglieder des Löwenclubs
Danke für die Werbung. ;)

Da die Köpfe wahrscheinlich noch schmerzen sollte die ganze Erzählung nicht länger als fünfzehn Minuten dauern.
Pro Nase?? Das ist viel zu viel. Viel zu viel. Schreib lieber undeutlig rein, dass die Geschichte spannend und geistreich sein soll und natürlich nicht langweilig.

Man beginnt dabei mit den Worten "Ich glaube ich kann mich erinnern an...". und endet mit "ja, und DA steckt dann die Nautilus...".
Leider hat man ja nur eine Nacht Ingame-Zeit (die durchzechte eben) zu beschreiben, da kommt man nicht all zu weit. Auch nicht mit der Nautilus.

und der nächste im Uhrzeigersinn
DAS ist gamistisch und läuft wider die Erzählung. Jeder sollte mindestens ein Mal dran kommen, aber JETZT zu MÜSSEN ist hinderlich.

welcher Mitspieler wieviele "Punkte" verdient hat
Wieso überhaupt mehrere Punkte? Zumindest aber sollte man die Anzahl festlegen.

und geht noch auf einen KLEINEN Drink in den Gentlemen's Club.
Recht so!
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Ich vermute dies würde selbst mich zum B!-Stammtisch locken.
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Oh Gott, viel zu viel Alk für mich.
Ich wurde den Abend zwar schweinelustig finden, aber spätestens am nächsten Morgen wird es dann übel...
Hmm, vielleicht eine Variante mit Lebertran, maggi oder Zitronensaft (gegen scurvy...)
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Das geht natürlich nur wenn man sich am nächsten Tag auskurieren kann. Wir wollen doch nicht wie Dockarbeiter betrunken arbeiten gehen. Nein solch ein Vorhaben muss auch am Tage danach noch ausgekostet werden.
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Das was du 'auskosten' nennst ist für mich eine besonders exquisite Art der Folter. Irgendwie schein ich weniger besoffen aber dafür mehr Kater zu haben als andere. Ungerecht.
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

(Man verzeihe mir den Stil und jegliche Fehler, die Idee wurde in einem Guss in 25 Minuten nach Gespräch mit Georgios heruntergetippt - es sollte die Frage klären ob Jules Verne und "Dude, where's my car?" zusammen passen)
Ist in letzter Zeit ein Wettbewerb ausgebrochen ein RPG in möglichst schneller Zeit zu schreiben? ;)
Dein Beitrag klärt die Frage für mich jedenfalls, auch wenn die Begrenzung auf eine Nacht und einer fehlender Möglichkeit für eine weitere Session mich stark stört.

So wie du es beschreibst, erscheint mir das Spiel wie ein Partyspiel oder als ein Spiel mit einem guten Grund dem Alkohol zu frönen.;) Man könnte es auch als Cooperative Storytelling mit Zwangs-Alkoholgenuss beschreiben.;)
Es erinnert mich auch an die Iron DM Wettbewerbe früher bei Enworld. Nautilus und die anderen Dinge, an die sich die Spieler nicht erinnern können müssen in ein Abenteuer eingebaut werden und nachher wird das beste Abenteuer prämiert.

Freunde von mir kamen für ein Western-RPG auch auf die Idee die Würfel stilecht durch Whisky, den der betreffende Spieler trinken muss simulieren zu wollen.
Schnell stellte sich die Frage, was macht man mit Personen, die keinen Alkohol trinken wollen oder dürfen z.B. weil sie noch mit dem Auto heimfahren müssen.
Erhöhter Alkoholkonsum führt auch zu einer verminderten Spielfähigkeit des Spielers und zu anderen unschönen Dingen.
Durch den Alkoholgenuss im Spiel erfordert das Spiel besondere Vorbereitungen:
- Man muss die entsprechenden Getränke in ausreichender Zahl vorrätig haben.
- Man sollte vorher ordentlich gegessen haben, damit der Alkohol nicht sofort anschlägt.
- Der Spielort ist so zu wählen, dass alle Spieler ihn gut ohne Auto erreichen können.
- Als Spielzeit empfiehlt sich eher der frühe Abend, denn man will ja nicht zu früh am Tag dem Alkohol frönen.
- Die möglichen Auswirkungen des Alkohols am nächsten Tag wollen auch bedacht sein.

Während man mit seinen Freunden nun um einen Tisch sitzt wird einer der Gentlemen ausgeguckt um das Spiel zu beginnen. Es empfiehlt sich in absteigender Reihenfolge der Adelstitel vorzugehen
Das klingt so, als wäre jeder Spieler genau ein Mal dran. Das wäre dann ähnlich wie "Ich packe meinen Koffer und tue hinein..." Dieses schränkt den Spieler sehr ein. Jeder Spieler, der eine gute Idee hat sollte die Idee zu jedem Zeitpunkt vorbringen können, es sollte kein Spieler gezwungen werden eine Idee bringen zu müssen, wenn er keine gute Idee hat.

Geht der Erzähler auf die Argumente des Herausforderers irgendwann ein, so muss der Herausforderer die Getränke auf dem Tisch sofort leeren - in einem Zug natürlich und ohne Pausen, wir sind ja nicht zum Spaß hier.
Der Erzähler kann willkürlich beleidigen und zwingt damit die Beleidigten, wenn sie ihrer Empörung Luft machen auch noch Alkohol trinken zu müssen.

Auch wenn ich den Mechanismus des Endes gelungen finde, so halte ich ihn für wenig realistisch. Gehen wir von einer Gesellschaft von vier Personen aus. Im Laufe des Erzählteil des Abends trinkt ein Spieler drei Hochprozentige. Am Ende stehen dann 12 hochprozentige Getränke auf den Tisch.
Da man als Gentlemen die anderen Gentlemen vielleicht nicht brüskieren will erhält wohl jeder andere Gentlemen einen Drink und man findet keinen Sieger. Wenn mehrere Gentlemen einen Erzähler gut finden, kann es zu hohen Zahlen an zu trinkender Drinks kommen. Im schlimmsten Fall muss ein Gentleman alle 12 Drinks trinken.

Interessant dürfte auch die Frage sein, welche Getränke man dem jeweiligen Gentlemen spendiert. Das was man selber trinkt oder das was dieser trinkt. Ich denke als Gentlemen geht man auf die Vorlieben anderer Gentlemen ein.
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Also ich mag den Ansatz immer noch. Und mich interssiert die Version für zeitgemäße, jugendliche Trinkgelage mit Teqilla & Co. immer noch.
Vor allem finde ich auch die Stimmung schön in dem Regeltexten wiedergegeben, wobei ich noch einmal etwas anmerken muss:

SoK schrieb:
Man kann es gar nicht oft genug betonen - die niederen Stände mögen Würfeln oder sogar Karten spielen - echte Gentlemen trinken miteinander hochgeistige Getränke.
Karten spielen war für jeden Briten durchaus eine Option. Würfelspiele aber ganz und gar nicht. Die waren nicht nur dem Pöbel vorbehalten, sondern als Glücksspiel sogar verboten.
Daher stammen ja auch die legendären Würfelschlucker. Diese armen Schlucker (haha) mussten in dunklen Spielkellern bereitstehen und im Falle einer Razzia schnell die corpi delicti herunterschlucken!
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Ey Mann, wo ist mein W20? (Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot II - Due to popular demand.)


Vorwort

(Ambiente Musikvorschlag: Bots - Was wollen wir trinken?)

Schreckliche Dinge passieren demjenigen der einen kleinen harmlosen Spaß aufschreibt bei dem es darum geht möglichst viel Alkohol und der Maske eines Viktorianischen Gentlemens zu trinken. Manchmal nimmt man ihn sogar ernst.
Daher, nur als kurze Anmerkung - mir ist durchaus bewußt das man sich bei diesem Spiel eine Alkoholvergiftung einfangen kann. Andererseits bin ich der festen Überzeugung das nicht alles reguliert werden muss wenn man mit erwachsenen Menschen spielt und das ein Spieler durchaus auch selber merken sollte wenn er nicht mehr kann.
Und, noch etwas - das Spiel ist natürlich eine billige Ausrede sich in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Akohol in die Birne zu schütten (Darum übrigens 15 Minuten, Skar, wenn du dir in 5 Minuten 5 Jägermeister auf Ex in die Birne kloppst weigert sich sogar der Notarzt die Sauerei wiederzubeleben). Jedenfalls, ich nehme das als Anlass für ein Folgespiel.
Ey man, wo ist mein W20? - eine häufige Frage nach einer üblichen Spielrunde, zumindest bei uns in der Ecke. Wer unter lautem "Schluck, Schluck, Schluck!" einen Kranz aus Magenbitter (Anm. des Herausgebers - Die Flaschen laufen schräg zu und man kann 69 davon in einen Kranz legen) getrunken hat, etwas das durchaus in manchen Kreisen als ein Abituräquivalent angesehen wird, der hat am nächsten Tag einfach so verdammt oft das Problem das der Würfelbeutel weg ist, neben ihm eine Vampirelarperin im Neglige oder ihrem Kostüm oder nackt - die Unterscheidung gelingt nicht immer - im Bett liegt und in der Küche eine Delegation aus Berlin vermittels eine Lacrosse Schlägers Shotgläser mit Whiskey drin über die Dächer der Heimatstadt ballert (May or may not have happened). Um herauszufinden was in der letzten Nacht passiert ist setzt man sich dann mit seinen Freunden zusammen und versucht sich zu erinnern... dieses aufregende Ritual wird das Spiel hier, nachvollziehen.

Charaktererschaffung

(Ambiente Musikvorschlag: Gebrüder Blattschuss - Kreuzberger Nächte)

Man beginnt in der stilecht verwüsteten Wohnung mit der Charaktererschaffung. Dazu nimmt man einen Zettel, die Überresste eines Pizzakartons, den Körper eines bewußtlosen Mitspielers. Man versucht sich an seinen Namen zu erinnern, schreibt den auf den Zettel, dazu auch einen veränderten Zustand (Die nackte Larpelfe im Bett oder Skar begrüßt einen nach dem aufstehen während er die Wohnung putzt z.B.) und packt ein "Lieblingsrollenspiel" hinzu. Das wird später noch relevant werden. Ausserdem legt man sich einen W20 bereit.

Der Spielbeginn

(Ambiente Musikvorschlag: Otto - Wir haben Grund zum Feiern)

Es wird überlegt wer anfängt. Spielt eigentlich keine Rolle, Rollenspiel ist eine Gruppenaktivität, aber da die Oberkorinthenkacker gerne für alles Regeln haben, hier ein paar attraktive Vorschläge: Die Größe der Würfelsammlung entscheiden lassen, der größte Powergamer fängt an, oder man würfelt einfach seinen W20. Jeder Spieler ist später genau einmal dran, kann aber tolle Ideen während dem Spiel die ganze Zeit über den Tisch krähen. Hört ihm halt nur keiner zu.

Die Getränke

(Ambiente Musikvorschlag: Die toten Hosen - Eisgekühlter Bommerlunder)

Die Auswahl der Getränke ist immer so eine Sache. Das Vorgänger Spiel erlebte HERBE Kritik aufgrund seiner nachgerade böswilligen Ausgrenzung der Nichtalkoholiker. Oder der Leute mit Leberschäden. Jedenfalls wurde ausgegrenzt, und wenn Rollenspieler eins nicht leiden können, dann wenn Leute ausgegrenzt wurden. Idealerweise spielt man dieses Spiel sowieso am nächsten Morgen nach der dritten Runde "Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot", so das sich hier folgende Auswahl geradezu aufdrängt: Genug Prairie Oyster für jeden. Für die jenigen die dieses wunderbare Katermittel nicht kennen: Olivenöl in ein Cocktailglas gießen. Darüber Ketchup und frisch gepreßten Zitronensaft schütten. Mit einigen Tropfen Worcester Sauce, frisch gemahlenem Pfeffer und Salz würzen. Zum Schluß ein Eigelb auf den Drink setzen, so daß das Eigelb nicht zerfließt und das Glas einige Minuten in den Kühlschrank stellen. Man sollte genug davon herstellen, das hilft sowieso gut gegen die mörderischen Kopfschmerzen - jeder Spieler bekommt genau 5 davon. Als Happen reicht man Rollmops und einige Flaschen Mineralwasser für nebenher sind auch angeraten. Zusätzlich erhält jeder Spieler eine Flasche Bier, der Schreiber dieser Zeilen bevorzugt eiskaltes Bitburger in der 0,33 Stupsflasche - man kann aber auch, sozusagen als "Ironman-Variante" warmes belgisches Klosterbier in der Literflasche nehmen.

Das Spiel

(Ambiente Musikvorschlag: Udo Jürgens - Der Teufel hat den Schnapps gemacht)

Der erste Spieler beginnt jetzt und erzählt die Geschichte der letzten Nacht. Alle Rollenspieler am Tisch waren wohl dabei und sind ensprechend in die Geschichte einzupflegen. Am Ende soll die Geschichte klären was zum Teufel in der letzten Nacht passiert ist.. Da die Köpfe wahrscheinlich noch schmerzen sollte die ganze Erzählung nicht länger als fünfzehn Minuten dauern - da Rollenspieler bekanntermaßen an Regeln kleben MUSS die Erzählung sogar 15 Minuten dauern. Nicht länger, nicht kürzer.... Man beginnt dabei mit den Worten "Da haben wir also das Rollenspiel von SoK gespielt...". und endet mit "ja, und dann weiß ich gar nichts mehr...". Am Ende des Vortrags schauen alle anderen Rollenspieler entsprechend geschockt und der nächste im Uhrzeigersinn kann mit "Nein, das war ganz anders..." beginnen und seinerseits die Geschichte erzählen.

Flamewars

(Ambiente Musikvorschlag: Paul Kuhn - Es gibt kein Bier auf Hawaii)

Rollenspieler irren häufiger mal, über alles mögliche. Wenn jemand einen Fehler macht oder sich "falsch erinnert", dann IST er sofort und ohne Rücksicht auf Verluste und oder Atmossphäre SOFORT darauf hinzuweisen. Dazu schiebt man eine von den widerlichen Prairieoystern in die mitte und sagt "Ey, das war ganz anders!" und korrigiert ihn, nach Möglichkeit so schulmeisterlich wie nur irgendmöglich. Der andere kann entweder das Cocktailglas an sich nehmen und den Irrtum hinnehmen - dann korrigiert er sich und redet weiter - oder er kann sich auf drei Arten Verteidigen:

1. Argumentieren:
Er kann seinerseits eine Prairie Oyster in die Mitte schieben und anfangen gegen den Irrtum zu argumentieren. Der Herausfordernde kann sich dann zufrieden geben und beide Gläser nehmen, oder er erhöht den Einsatz und schiebt das dritte Glas in die Mitte usw. bis er evtl. alle seine Drinks aufgebraucht hat.

2. Mein Charakter is' aber so:
In einer Situation die mit dem Lieblingsspiel das man aufgeschrieben hat korrespondiert kann man EINMAL pro Spiel den Einwand "Mein Charakter is' aber so" bringen, was den Flamewar sofort abbricht. Dabei muss die angegriffene Situation mit dem Lieblingsspiel irgendwie etwas zu tun haben. Dabei gilt die Regel: Je Klischeehafter, je besser - ein Shadowrunner kann die Regel anrufen wenn er irgendwo einbricht, ein DSAler kann das wenn er die dicke Elfenspielerin verführt oder mit der Eisenbahn fährt und ein Forge Spieler wenn er gerade mit einer Rasierklinge in der Hand zu Helter Skelter eine junge Frau... lassen wir das.

3. Eskalieren:
Der Spieler kann sein Bier nehmen, aufstehen und den anderen offensiv beleidigen: "Leck mich doch du dumme Sau!", "Geh doch zum Löwenclub!", "Unter Shub-Schumann wär das nicht passiert!", "Lang lebe die Berliner-Todesschwadron" sind alles adäquate Angriffe. Dann trinkt er sein Bier auf Ex - wenn er das schafft kann er bei Wikipedia nachschauen im Falle eines Irrtums - oder braucht gar nicht mehr auf den Flamewar einzugehen. Wenn er das nicht schafft weil ihm der Schaum aus der Nase läuft - tja, dann hat er den Flamewar verloren.

Das Ende

(Ambiente Musikvorschlag: Die Schröders - Saufen, Saufen, Saufen)

Am Ende des Spiels hat jeder eine gewisse Anzahl der Prairie Oystern vor sich stehen. In geheimer Abstimmung teilt man jedem der Mitspieler einige davon zu, und zwar, je nachdem wie schlecht man dessen Geschichte gefunden hat. Derjenige der am Ende die wenigsten Prairieoystern vor sich stehen hat ist wohl der Gewinner - denn man trinkt die Teile danach eins nach dem anderen auf Ex - und die sind ziemlich eklig.

Schlussworte

(Ambiente Musikvorschlag: Lützenkirchen - Drei Tage Wach)

Bitte, bitte - nicht immer alles so ernst nehmen, ganz besonders keine Saufspielchen ;)
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Ich warte noch auf die PbP-Variante: "Leutz, wovon reden wir hier eigentlich?"
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

als "Ironman-Variante" warmes belgisches Klosterbier in der Literflasche nehmen.

Reden wir hier von Leffe Radieuse und 9° ?
Wenn, dann dafür ^^


Sehr gutes Konzept muss ich sagen
Ich warte noch auf die PbP-Variante: "Leutz, wovon reden wir hier eigentlich?"
Hmm ja das warte ich auch drauf...
Gibt nichts über Spiele die man schon nüchtern nicht versteht.
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Also ich mag die "moderne" Version, aber nach einen erneutem Nachlesen muss ich sagen, dass die Gentleman Version mehr Chamre besitzt und nicht nur nach einem Grund zum trinken klingt
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Cool. Auch wenn mir bei dem Rezept für die alkoholfreien Drinks etwas übel geworden ist. Wer denkt sich sowas aus.
Da greife ich lieber zum lauwarmen, belgischen Bier oder gleich zur Gentlemen - Variante.
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Das ist ein echtes Anti Kater Mittel und SUPER ekelig - würde es gut schmecken wär der Reiz ja weg ;)
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Ja, so wie Espresso mit dem Saft einer ausgepresten Zitrone und einem Schluck Salsa-Sauce. Ansonsten bin ich ganz SoKs Ansicht. :)
 
AW: Gentlemen, wo ist mein Unterseeboot?

Also ich mag die "moderne" Version, aber nach einen erneutem Nachlesen muss ich sagen, dass die Gentleman Version mehr Chamre besitzt und nicht nur nach einem Grund zum trinken klingt

Ich halte es übrigens für eine sträfliche Verfehlung SoKs, nicht auf das Original zu verlinken und sich hier (jaja, der kleine Hinweis war da) mit fremden Federn zu schmücken.
Er hat nämlich lediglich das da genommen, und die optionalen Trinken-Regeln verpflichtend gemacht.

Pfui auf den Plagiator!
 
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