Emanuel

Honigkuchenwolf

bekennender Lykomane
Registriert
23. Februar 2004
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hmm mein allererster Versuch damals mich nach all den Jahren Lyrik in der Prosa zu versuchen, habe den mitlerweiel wieder gefunden, und stelle ihn einfahc mal hier aus ;) viel Spaß beim kritischen zerreißen *gg*

Langsam flog er durch die Schwärze der Nacht, fluchte im Geiste über seinen Michaeliten dieses dumme, geflügelte, selbstherrliche, arrogante nichts.. ja das war er ein Nichts... der Flügel nicht würdig die er trug. Viel zu oft haben seine Befehle die Ganze Schar in Gefahr gebracht, viel zu oft musste er der Gabrielit das Kommando an sich reißen um das schlimmste abzuwenden... Michaeliten pah zu nichts fähig, außer dazu ihre Schulterplatten zu verzieren... Was sollte der Befehl zu diesem nächtlichen Rundflug? alleine? war es die Rache für die Geschichte in dem Dorf? Bestimmt war es das... Was sollte er schon sehen können? bei der Dunkelheit würde selbst ein Urielit nichts sehen... und dann der Nieselregen gut es war besser als der Platzregen vor einer halben Stunde, aber trotzdem unangenehm... Es war kalt, nass, zugig. Er versuchte irgendwas zu erkennen, am Boden im Himmel, am Horizont... nichts...

„Wenn doch nur die Wolken nicht währen, dann könnte der Mond etwas beleuchten... hmm aber wenn der Mond nicht zum Engel kommt, dann muss halt der Engel zum Mond...“ so stieg er höher hinauf, durchstieß die Wolkendecke, und dann sah er sie die gelb leuchtende Sichel umrahmt von unzähligen Sternen. Langsam stieg er auf, betrachtete genüsslich den Mond...

Doch was war das? der schwarze Fleck vor der Sichel? Das sieht aus wie ein Flügelpaar und ein Schlanker Körper.. ein Engel? wieso jetzt doch hier? ist was passiert?

Er flog mit kräftigen Flügelschlägen dem Engel eilig entgegen
Immer schneller ging es hinauf, bis er es erkannte...


Schnell versuchte er auszuweichen... „verdammt so eine List, dabei hatte er doch schon einst eine Begegnung mit diesen Engelgroßen Motten gemacht, deren Zeichnungen auf den Flügeln so sehr den gefiederten Flügeln der Sendboten des Herrn glichen... und ihr Unterleib imitiert so wunderbar den Kriegsrock...“

Schnell stürzte er wieder in die Wolkendecke hinab, das Rauschen des Windes in den Ohren, dichtgefolgt vom Scheinengel. Eine List eine gute List... was könnte er tun? die Wolken umschlossen seinen Körper um ihn kurz darauf wieder in den Nieselregen zu entlassen, und kurz darauf wurde sein Gesicht flackernd erleuchtet, als er die zweite Hälfte seiner Seele im Schwert entflammte.

Ruhig wartete er auf den Scheinengel... doch nichts passierte... „blieb das Mistvieh etwa über den Wolken? das kann doch nicht war sein... steck endlich deinen Kopf heraus damit ich dich zu deinem Herrn zurücksenden kann...“

SCHMERZ!!!!!! Es durchfuhr ihn wie ein Blitz. Er flog nach vorn, drehte sich dabei um die eigene Achse, sah im Augenwinkel wie rote Tropfen gen Erde fielen... flog nun mit dem Rücken zur Erde von der Riesenmotte weg, sie halbwegs durch die tanzenden Flammen seines Schwertes erkennend. Die Traumsaat flog auf ihn zu, kam schnell heran blieb aber außerhalb der Reichweite des Schwertarms des gefiederten Götterboten. "Verdammter Käfer" dachte er "komm her, ich will doch nur spielen".

Dann blieb der schwarze Engel abrupt stehen, änderte in einer Sekunde die Flugrichtung hin zum Scheinengel. "MEIN IST DIE RACHE SPRACH DER HERR!"
Knisternd sirrte das Schwert in seinen Händen durch die Luft, traf krachend die Seite der Dämonenbrut, doch nicht gut genug, elegant wich der Scheinengel aus, auch wenn nicht ganz rechtzeitig um ganz vor Schaden gefeit zu sein. Er jaulte auf, irgend etwas segelte gen Boden, war aber nicht zu erkennen, die Traumsaat brüllte vor Wut, packte den Engel an der Schulter, riss ihn herum, schlang ihre Extremitäten von hinten um ihn, klappte die Flügel ein, und fiel gen Erde. Der Todesengel konnte sich nicht rühren, war gefangen in den Klauen der Riesenmotte, sein Schwert war nutzlos hielt er es doch im Augenblick gerade von sich weg, und er konnte nicht mal die Handgelenke bewegen. Panisch sah er zu dem immer näher kommenden Boden. Er bat innig den Herrn, ihm die Kräfte Goliaths zu verleihen, und versuchte dann mit aller Kraft die Flügel zu entfalten, die die Traumsaat ihm auf den Rücken presste...


Sie jaulte erneut auf, flog in hohem Bogen von ihm weg, während der Streiter Gottes, kehrt machte und wieder nach oben flog. Er spürte dabei wie sein Waffenrock über den staubigen Boden schleifte. Er war viel zu nah am Boden... wie konnte er sich so übertölpeln lassen? wieder flog der Gabrielit auf die Traumsaat zu, die anscheinend noch ganz benommen von dem katapultierten Flug war, welche dann aber schnell beidrehte und auf die Wolkenbank zuflog.
“Verdammt die Traumsaat versucht zu entkommen. Hinterher bloß nicht entkommen lassen“, dachte sich der Todesengel, flog hinterher, doch was ist das? der Scheinengel drehte ab, flog hinab, gen Boden, doch weiterhin gefolgt von seinem schwarzen Verfolger. Immer tiefer hinab zum Boden ging es, und dann stieg der Scheinengel wieder hinauf, wendiger als der Racheengel es je sein würde... verdammt der Boden... er spürte Sand und Steine unter den Sandalen scharren, schliff über den Boden stützte sich mit einer Hand ab, um nicht hinzufallen, in der anderen hielt er das Schwert, blieb dann eine Sekunde lang stehen, spürte den pochenden Schmerz in Hand und Knie, und wie der rote Lebenssaftlangsam seine Haut dort benetzte. Er verbannte den Schmerz aus seinem Kopf, blickte hinauf und stieß sich wieder ab...
Die Traumsaat schwebte vielleicht 100 Meter über ihm, er flog direkt auf sie zu, als sich der Scheinengel sich nach hinten über warf, um erneut in einen Sturzflug zu gehen.


„Nein dieses mal falle ich nicht drauf rein“ dachte er, flog von der Riesenmotte rückwärts weg, sie immer im Auge behaltend. Er sah wie der Scheinengel sein Manöver abbrach, erst stehen blieb, als wisse er nicht was er nun tun sollte, und dann die Verfolgung aufnahm. Er flog weiter, hinauf in die Wolken, versteckte sich in ihnen, lies sein Schwert erlöschen, lauschte in die dunkle trübe Brühe der Wolke hinein..... nichts.... er flog langsam so wenig Lärm wie möglich machend in der Wolke hin und her, gerade genug um nicht abzustürzen. Dann hörte er es... ein leichtes Sirren über ihm, über den Wolken. Mit zwei kräftigen Flügelschlägen war er aus den Wolken heraus, das Schwert entfachte zu neuem Leben, die Flammen leckten nach dem Scheinengel, trennten ihm die Flügel vom Leib, drangen tief und heiß in seinen Körper ein, ließen sein grünes Blut spritzen. Die Traumsaat fiel... ein Schmerzenslaut aus den tiefen der Hölle entfuhr ihr, als sie sah, das sie nun wieder zu ihrem Herrn zurück kehren würde. Er flog mit hinab, durch die Wolken, hinab zum Erdboden, sah sie aufprallen, landete sanft neben ihr, das Schwert war längst erloschen. Fast liebkosend stieß er es in den Boden, lies es so stehen, und kniete sich davor.

„Vater der du bist im Himmel. Geheiligt werde dein Name.....“
 
Mir übrigens auch, wobei ich die zweite Hälfte besser als die erste fand.
 
Finde ich sehr gut beschrieben, auch wenn ich Null Ahnung von Engel konnte ich es halbwegs verstehen.
 
so danke für das Lob, ich habe erst heute die Sterne in diesem Teil des forums gesehen, und bin erstaunt soviele zu sehen, wo das doch mein erster Versuch in der Prosa war ;) höflich verneig
 
AW: Emanuel

Fand ich gut.
Konnte es mir beim lesen sehr gut Vorstellen und hat irgendwie lust auf Engel gemacht ^^
 
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