Ein Prolog (DSA)

Princeps Senatus

hijo pródigo
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17. April 2006
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Langsam strich er mit der blutigen Klinge über den braunen Pelz, beobachtete scheinbar gebannt wie sich ein purpurner Tropfen an der Spitze der Blutrinne bildete und mit einem leisen Platschen in die dunkle Lache im Fels eintauchte, dort eine Wellenbewegung auslöste und das Blut im Mondlicht glitzern ließ.
Sacht ließ er einen Handschuh von seiner starken Hand gleiten um ihn nicht zu verschmutzen während seine nackten Finger im Blut versanken.
Ein seichter Wind fuhr durch den Pelz der schweren Schulterrüstung, wehte ihm einige breite Strähnen dunkelblonden Haares in sein Gesicht und fuhr ihm wispernd um den massigen Körper. Dann richtete sich der Mann mit einem knarrenden Geräusch, dass von den ledernen Teilen seiner Rüstung herrührte, auf, atmete den Duft der Nacht, des Waldes und der Toten, lauschte und strich mit der blutigen Hand andächtig die Haare aus dem Gesicht, auf dem seine Finger rote, glitzernde Streifen hinterließen.
Die Seelen der sechs reglosen Kreaturen um in herum schwiegen. Noch schickten sie sich nicht an ihre Reise anzutreten… Erst wenn sie fort wären würde er sich ihrer Hüllen bedienen. Den Zorn der Geister wollte er sich nicht zuziehen.
Prüfend ließ der Krieger seinen Blick über die Getöteten gleiten… der Kampf hatte ihn mit neuer Kraft erfüllt. Wenige Augenblicke später kniete er sich erneut nieder und begann bei einer der Leichen, mit sicherer Hand, den dunkelbraunen Pelz zu entfernen.
Der Mann, der ihn die ganze Zeit über beobachtete musste warten.
„Corrandun.“ Erst als die Stimme seines Herrn erklang wandte er sich um.
Erhaben schritt sein Gegenüber durch die toten Leiber. Die Gestalt hatte die schwarze Kapuze ihres glänzenden Mantels tief in die Stirn gezogen.
Corrandun spürte die Kraft, die von ihr ausging.
Der Mann bezahlte ihn, vermutlich wäre er ihm aber auch so gefolgt.
 
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