Der Unheimliche Westen Editionen

Hoffi

Ex-Chef
#StandWithUkraine
Registriert
14. Januar 2003
Beiträge
57.956
So, ich hab nun mal ein bisschen gelesen.

Als Interessieren tut mich nur der Weird West von Desdlands.

Also die Orangen Bücher.

Wie kann am Cover die Edition erkennen?

Und jetzt hab ich zwei verschiedene Aussagen gelesen.
Zum einen das die Neuauflage die kommen soll (oder schon gekommen ist?) D29 sein soll. Und auch das die selben Regeln hat wie bisher.

Was ist denn nun richtig, oder gibts zwei Regelwerke?
 
Es gab, gibt, wird geben insgesamt VIER Regelwerke:

Deadlands 1st Ed. (Deadlands Classic System) [Vorgestern]
Das ist die Basis auch für die deutsche Übersetzung. Man erkennt es daran, daß im Regelwerk Spieler- und Marshal-Teile beide in demselben Buch untergebracht sind, während die wesentlichen Hintergrundinformationen in "Die Schnellen und die Toten" enthalten sind.

Deadlands 2nd Ed.
(Deadlands Classic System) [Gestern]
Das ist die Regelvariante zu der die meisten Publikationen im US-Original herausgekommen sind. Man erkennt das 2nd Ed. Regelwerk daran, daß es ein separates Players' Handbook und ein Marshal's Handbook gibt. In diesen beiden Hardcovern ist das entsprechende Hintergrundmaterial von The Quick and the Dead aus der 1st Ed. miteingearbeitet.

Deadlands D20 (D20 System) [Auch Gestern, aber besser garnicht]
Das war der Versuch der Pinnacle Verlags auf den D20-Zug aufzuspringen, doch blieben sie mit ihrem Revolvergurt hängen und wurden ein paar Dutzend Meilen (und eine Handvoll Deadlands-D20-Bücher) lang mitgeschleift, bis sie selbst den Gurt durchtrennten und dem ganzen D20-Zug "good riddance" wünschten. Deadlands nach D20 ist etwa so stimmungsvoll wie Engel nach D20. :(

Deadlands: Reloaded (Savage Worlds System) [Morgen]
Das ist die Neuauflage in Pinnacles neuem Hausregelsystem Savage Worlds. Hier wird der Hintergrund nach der großen Deadlands-Polit-Kampagne "Dead Presidents" von 1878-1879 weitergeschrieben (so daß alle alten Materialien unverändert gültig/brauchbar bleiben) und man erlebt im Jahre 17 n.Abr. "How the Great Railwars were won" (und die Spielercharaktere dürfen da fleißig drin herumpfuschen). Das ist ein Settingband zum gesamten Deadlandshintergrund plus Regelerweiterungen zum Savage Worlds System (gerade für Huckster etc.) und eine Plot-Point-Kampagne zu den Great Railwars.
 
Also bis auf 1st und D20 kann man alles kaufen und macht keinen Fehler wenn ich Dich richtig verstehe? Das D20 ist passend gekennzeichnet?

Edit: Ich hab grad bei Amazon was gefunden: Gurps Deadlands: Weird West
von SJG. Wasn das?
 
Zornhau schrieb:
Es gab, gibt, wird geben insgesamt VIER Regelwerke:
Arrgh, die verd.... Pinkertons! Die müssen natürlich wieder mal ein Stück Information herauseditiert haben.

Natürlich gab es die 1st Ed. Deadlands Classic, die 2nd Ed. Deadlands Classic, GURPS Deadlands, Deadlands D20 und es wird geben Deadlands:Reloaded.

(Und es gibt auch noch Fudge Deadlands und Risus Deadlands und... und... und... - es ist halt ein beliebter Hintergrund.)

GURPS Deadlands ist das, wonach es klingt. Die GURPS-Version für das Deadlands Setting. Die von mir zuerst aufgeführten Versionen der Regeln für das Deadlands-Setting sind ja allesamt vom Hausverlag des Deadlands-Machers Shane Lacey Hensley selbst herausgebracht worden.

GURPS Deadlands ist von Gary, ähm nein, natürlich Steve Jackson Games in Lizenz als echte GURPS-Adaption herausgebracht worden, doch war es ähnlich wie das Deadlands D20 nicht so der kommerzielle Renner.

Mal meine Meinung dazu:
Da Deadlands mit seinen Deadlands Classic Regeln einfach sehr stimmungsvolle und ins Setting bestens integrierte Regeln gleich von Anfang an geliefert hatte, war es von vorneherein zum Scheitern verurteilt ein beliebiges generisches System (wie GURPS oder D20) heranzuziehen, da diese "Generika" unter den Rollenspielen am Besten Settings stützen, die ohne Spielsystem kommen (wie GURPS Humanx) oder "broken systems" aufmöbeln/spielbar machen helfen. Bei Deadlands war aber nichts kaputt. Wie sagt man dazu so schön unter Mad Scientist Kreisen: "If it ain't broken, don't fix it!"

Fixing a working system...
Das ist ein Vorwurf, den sich der Pinnacle Verlag anhören muß, weil sie statt die alte Deadlands-Regelwerk-Reihe fortzusetzen oder zumindest wiederaufzulegen ein neues ebenfalls GENERISCHES(!) System für Deadlands:Reloaded herangezogen haben: Savage Worlds, das neue Haussystem für alle Pinnacle Publikationen.

Die Bedenken diesbezüglich teile ich, auch wenn ich für andere Settings (die entweder ohne System kamen wie Firefly, oder mit einem "broken system" wie Babylon 5 D20) die besten Erfahrungen mit Savage Worlds gemacht habe. Es ist leicht zu erlernen, leicht zu modifizieren, es erhebt nicht den wirklich UNIVERSELLEN Anspruch von GURPS und hat auch keine Abwärtskompatibilitäts probleme/Altlasten wie D20/D&D. Savage Worlds hat noch einen Pluspunkt: die Wurzeln dieses Regelwerkes sind zu einem Teil in Deadlands (eher in Hell on Earth als im Weirdwest) und im Deadlands-Tabletop "The Great Railwars" zu finden. Aus dem Tabletop kam das schnellere Kampfsystem und die Möglichkeit Savage Worlds auch als reines Miniaturen-Skirmish-System zu nutzen. Aus Deadlands kamen die Bennies (entsprechen in etwa den weißen Chips bei Deadlands), die Pokerkarten zur Initiative (aber hier nur ein Deck für Spieler UND Spielleiter) und die Vor-/Nachteile, das nach der Deadlands-Black Magic (!) nachempfundene Magie-System, das nach Hell on Earth nachempfundene Power-System für Weird Science (bei den Junkmen geklaut), sowie viele Kampf- und Fahrzeug-Manöver (von den Templern, den Law Dogs, den Road Warriors, etc. - auch diese wieder nach Railwars-Filter schneller gemacht). Das Motto von Savage Worlds ist: Fast! Furious! Fun!

Das wird nach inzwischen unterschiedlichsten Genres, die ich mit diesem Regelsystem erspielt habe ("klassische" Fantasy, Piraten&Magie, Firefly-SciFi/Western, Babylon 5 - Epische SciFi, Deadlands (ja genau! Nach dem PDF-Preview "Savage Deadlands" von der Pinnacle-Homepage), und noch anderen mehr, die aber nur One-Shots waren), auch tatsächlich eingehalten. Es spielt sich schnell bis rasant. Es ist bisweilen recht furios, was an Freiheiten gerade bei Action-Szenen, Verfolgungsjagden etc. möglich ist. Und es macht schlichtweg Spaß in großen Tüten. :D

Warum bin ich dennoch etwas skeptisch bezüglich Deadlands:Reloaded?
Weil Deadlands Classic mit den coolen Regeln für Shootouts, Hucksters, Mad Scientists, Shamans, Blessed, Chi-Martial Artists, etc. einfach für das Setting bestens paßt. OK. Deadlands Classic ist ein sehr detailiertes und damit bei Massenkampfszenen etwas langsames System, aber ein Stimmiges. - Nachdem ich schon in den Vorabdiskussionen gelesen habe, daß es manchen Savage Worlds Anhängern sehr darauf ankommt das Fast!Furious!Fun! - kurz: FFF - in ALLEN publizierten Settings als Doktrin umgesetzt zu wissen, begann das Gemäkel, ob denn die Huckster nun nur noch - wie in Savage Worlds üblich - mit einem Zaubern-Wurf und ein paar Power-Punkten ihre Zauber anwenden müßten und fortan ohne das nervöse ständige Kartenmischen der Hucksterspieler am Tisch gespielt werden müßte. Das wird wohl so kommen, wie ich es befürchte. - Ähnliches für die Mad Scientists, deren Regelungen im Savage Worlds Grundregelwerk ich zwar für Pulp-Wissenschaftler wie Dr. Zyklop, Dr. Zarkov, Doc Savage etc. in Ordnung finde, aber nicht für die gewohnte und - zugegeben - liebgewonnene Art bei Deadlands. - Ebenso fände ich es schade, wenn Indianer nicht ständig mit den Naturgeistern kommunizieren müßten, um sie mit ihren Ritualen zu befrieden und von ihnen magische Geschenke zu erhalten, sondern sie einfach Power-Punkte oder Magie-Punkte oder so in einen Zauber stopfen müssten. Da bliebe mir zuviel vom besonderen Flair dieser Arkanen Hintergründe des Deadlands-Settings auf der Strecke.

Aber:
Solange man Deadlands:Reloaded noch nicht in den Fingern hatte, solange ist das alles hier Spekulation. Und man muß sich mal ein paar klassische Szenarien vorstellen, die altbekannte "abendfüllende" Riesenkampfszenen z.T. unter Beteiligung von Steam-Tanks, Rocket-Packs, Air Carriages, und War Trains aufweisen. Diese wären mit Savage Worlds Geschwindigkeit locker in wenigen Stunden abzuhandeln, statt in einem ganzen Spielabend (es handelt sich bei diesen Szenen aus Deadlands Classic Szenarien, auf die hier Bezug genommen wird, stets um Kämpfe mit einer Heidenmenge an NSCs - Extras und Wichtigen Charakteren - die da involviert sind; das ist naturgemäß ein spielerisches Terrain, wo schwergewichtige Systeme gewisse Nachteile haben und Leichgewichte meist besser dastehen).

Ich bin jedenfalls auf Deadlands:Reloaded gespannt, doch lasse ich mir deswegen keine (zusätzlichen *seufz* das Alter! Lamentier!) grauen Haare wachsen. Meine aktuelle unionstreue Deadlands-Kampagne wird nach Classic weitergehen (meinem persönlichen Gemisch aus ca. 90% 2nd Ed, 5% 1st Ed. und 5% Hausregeln ;)). Andererseits schwebt mir schon länger eine Rebellenkampagne vor... Hmm...
 
Danke für die - mal wieder - ausführliche Information.

Deinen Ausführungen folgernd werde ich mich wahrscheinlich dem anschliessen. Gerade die Stimmung des Systems macht es so Klasse. Es ist irgendwie passend zum Setting.

Und wie oft kommt schon so ein abendfüllender Kampf vor?
 
Öfter als du denkst lieber Hoffi und wenn dann noch Fahrzeuge hinzukommen, dann wirds haarig.
 
AW: Re: Editionen

Hoffi schrieb:
Also bis auf 1st und D20 kann man alles kaufen und macht keinen Fehler wenn ich Dich richtig verstehe?

Würd ich nicht unbedingt so sagen. Ich persönlich finde die erste Edition unterm Strich besser als die zweite.
 
Zurück
Oben Unten