Rezension Die Schiffbrüchigen von Ythaq 1 - Terra incognita

Taysal

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Die Schiffbrüchigen von Ythaq Band 1:


Terra incognita


Der Raumkreuzer Kometenstaub befindet sich auf einem normalen Reiseflug, als er plötzlich ins Gravitationsfeld eines bisher unbekannten Planeten gerät. Die Kometenstaub kommt von ihrer Route ab und stürzt auf den Planeten. Während der Katastrophe wird eine Sektion des Schiffes abgetrennt. Dort befindet sich die Navigatorin Granit, der Techniker Narvarth und die Passagierin Callista.

Das Trio legt eine schwere Bruchlandung hin und dabei ein Dorf der Banfoo in Schutt und Asche. Die Einwohner sind wenig erfreut und machen den Fremden sogleich den Prozess, doch ein Feng rettet Granit und ihre Leidensgenossen.

Granit beschließt die anderen Überlebenden der Kometenstaub zu suchen, als Söldner plötzlich die Jagd eröffnen und sehr erpicht darauf sind, die Besatzung der Kometenstaub in die Finger zu bekommen. Außerdem mutet es Granit merkwürdig an, dass die Einheimischen des Planeten die Standardsprache beherrschen. Doch sämtliche Pläne und Überlegungen verlieren an Wert, als Granit, Narvarth und Callista Teile des Wracks in einer großen Stadt finden und kurz darauf von den Söldnern aufgespürt werden ...

“Terra incognita“ ist der erste Band aus der Reihe „Die Schiffbrüchigen von Ythaq“. Die Geschichte beginnt im zwar im Weltraum, doch schnell verschlägt es den Leser in eine mittelalterliche Fantasywelt mit merkwürdigen Bewohnern. Allen voran die Banfoo, ein prozessliebendes Volk mit Sprachfehler: Sämtliche „S“’ werden als „F“s gesprochen. Leider wirken einige Sätze dadurch etwas eckig und die Sache leicht inkonsequent, da sich ein reines austauschen der Buchstaben kaum eignet, um den Sprachrhythmus und die Melodie einzuhalten. Aber das ist eher nebensächlich, denn die Idee ist lustig und die Banfoos sind ein putziges Volk.

Allgemein handelt es sich um einen lustigen Comic aus der Feder von Christophe Arleston, der vielen Comiclesern durch „Troll von Troy“ ein Begriff sein dürfte. Mit leichter Hand skizziert er eine spannende Geschichte, die sofort fesselt und unterhält. Die gelungenen Zeichnungen von Adrien Floch sind dabei eine hervorragende Ergänzung. Flochs Stil wird durch eine klare Linie und authentische Figuren geprägt, die trotz allem ihren Charme des Fantastischen beibehalten. Man könnte auch sagen: „Der Junge hat Talent!“. Die Farben von Crazytoons schmecken die Sache rund ab und sind genau passend.

Im Zentrum des Geschehens steht also die junge Astronavigatorin Granit, ein nettes und ehrgeiziges Ding, leider ein wenig vom Pech verfolgt. Die süße Blonde kabbelt sich prompt mit Narvarth, der eine schusselige Art an den Tag legt und dann schon mal das falsche Kabel in die Finger nimmt. Das Heldentrio wird durch Callista abgerundet, eine dunkelhaarige Schönheit, die sich durch ihr arrogantes und nerviges Verhalten auszeichnet.

Natürlich sind die Protagonisten jung und gutaussehend, in manchen Situationen gar aufreizend und frivol. Sie bilden die lebensspendende Sonne des Comics und alle andere Figuren ein rotierendes Planetensystem um sie herum. Alles ist fein aufeinander abgestimmt und überzeugend. Das gilt auch für die Bösewichter, die besonders gefährlich und gnadenlos erscheinen, dabei trotzdem für den ein oder anderen Lacher sorgen. Kommen diese bei Granit & Co. eher durch ein wenig Slapstick zustande, so sind es bei den Antagonisten eher die abstrusen Situationen, die komische Augenblicke erzeugen.

Mit „Die Schiffbrüchigen von Ythaq“ haben Arleston und Floch eine feine neue Reihe geschaffen, die spannend, lustig und geheimnisvoll ist, wie das Ende von „Terra incognita“ beweist. Gäbe es eine Bewertung in Tuschepinseln, so würde der Comic fünf von fünf Pinsel erhalten. Da keine Pinsel zur Verfügung stehen, gibt es halt stehenden Applaus!

Diese Rezension erschien, zum Zeitpunkt des Eintrags, bereits auf Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen
 
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