Die Backenspalter-Saga

Skar

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16. Januar 2003
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Wer mal was zum Lachen braucht...

Mit freundlicher Genehmigung des Autors Achim Hiltrop


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Erste Aventurie: Eine Legende wird geboren

Der Dildo Backenspalter war
ein Gartengnom mit schütt'rem Haar
und Bauchansatz und Stinkefüßen.
Darum tat ihn auch keiner grüßen.

Also Dildo zählte zwanzig Lenzchen
da packte er sein Wanderränzchen,
und sprach: "Ich halt's hier nicht mehr aus,
ich geh vom Dorf zur Welt hinaus."

Die and'ren Gnome freuten sich
daß Dildo sich nun endlich schlich.
Sie tanzten, sangen, wünschten sehr
daß er bloß niemals wiederkehr.

So nahm denn Dildo Stock und Hut
und Großvaters Schwert "Frohgemut",
bestieg sein Pony Luludrang
und ritt gen Sonnenuntergang.

Die Sonne stand schon tief am Himmel,
da traf er auf 'nen Apfelschimmel
auf dem ein ein hag'rer Reiter saß
der ein vergilbtes Büchlein las.

"He Fremder", rief der Dildo laut,
dem gar nicht wohl in seiner Haut.
Zum Griff des Schwerts langt seine Hand.
"Freund oder Feind, macht Euch bekannt!"

"Laß ruh'n Dein Schwert, o Backenspalter",
der Reiter spricht und schon macht halt er.
"Ich bin ein weiser Magiersmann
der zaubern und noch viel mehr kann!"

"Ein Magier seid Ihr? Ei der Daus!
So seht Ihr ja auch gerade aus,
mit langem Bart und spitzen Hut.
Verratet mir, was Ihr hier tut!

Und wie Ihr meinen Namen wißt!"
Der Fremde lacht, was schaurig ist.
"Ich bin Analdorn der Hellbraune
und habe heute gute Laune.

Ich bin jetzt Euer Weggefährte",
war was der Zauberer erklärte.
Der Gnom wurd' rot bis an die Ohren
und gab dem Pony flugs die Sporen

So nahm das Epos seinen Gang
mit Magier, Gnom und Luludrang.
Von ihren wunderbar'n Geschichten
da ist noch vieles zu berichten...


Zweite Aventurie: Das Wirtshaus von Brie

Bald sah Analdorn in der Ferne
ein Dörfchen und eine Taverne.
"In dieses Gasthaus woll'n wir geh'n
dann werden wir mal weiter seh'n."

Sie kehrten in das Gasthaus ein
und orderten Bier, Met und Wein
und Spanferkel auf Toastbrot auch
und füllten sich damit den Bauch.

Dem Wirt gefiel's, dies anzuschau'n,
kaum konnt' er seinen Augen trau'n
wieviel die beiden da verspeisten,
die Hungrigen und Weitgereisten.

"Ihr edlen Herren", sprach der Wirt,
"wenn mich nicht wirklich alles irrt,
dann schließen wir gleich unsere Pforte.
Denn 's ist schon spät, hört meine Worte.

So zahlt die Speisen bitte gleich,
sonst haue ich Euch windelweich."
"Ihr droht uns?", lallt Dildo darauf
und krempelt seine Ärmel auf.

"Ihr edlen Herren, bitte Ruhe",
Analdorn griff in eine Truhe
die unter dem Gewand er trug.
"Hier ist Gold, Wirt. Sag, ist's genug?"

Mit diesen Worten reichte er
ihm zwei Stück Gold und dann keins mehr.
"Wohlan, solang' du Gold noch hast
bist du ein gern geseh'ner Gast."

"Habt Dank, Ihr Herr'n. Nun schließen wir.
Drum bitt' ich Euch, trinkt aus das Bier.
und macht Euch wieder auf die Socken.
Es regnet nicht, der Weg ist trocken."

Sie leerten Becher und die Blasen
und wischten sich noch ihre Nasen
am buntgeblümten Tischtuch ab.
Danach setzten sie sich in Trab.

"Schnell weg hier", raunte Analdorn,
"sonst trifft uns noch des Wirtes Zorn
sobald die Wahrheit er kapiert:
das Gold war Kohle, bunt lackiert!"

So ging es mit dem Epos weiter
mit Luludrang und seinem Reiter
und Apfelbringer, stolzer Schimmel
des größten Magiers unterm Himmel.


Dritte Aventurie: Der Drachentöter

Der Magier und sein Freund, der Zwerg
erreichten einen finst'ren Berg
der drohend in den Himmel ragte
was Analdorn gar nicht behagte.

"Den Berg da wollen wir erkraxeln?
Mir schwitzen ja schon jetzt die Achseln",
seufzt Dildo Backenspalter laut
und kriegt gleich eine Gänsehaut.

"Der Berg ruft", trotzt ihm Analdorn,
"ich kenn' 'nen guten Weg da vorn'!"
So steigen sie von Pferd und Pony
beritten klappt das ja sonst so nie.

Sodann erklimmen sie die Höhe
umstürmt von einer steifen Böe
doch plötzlich fällt ein Schatten auf
den Gnom und auf den Magier drauf.

"Meiner Treu! Wie wird mir schlecht!",
kreischt Dildo, und zwar ganz zu Recht.
Denn über ihnen kreist ein Drachen
und dem kommt Feuer aus dem Rachen.

Es springt das Pony Luludrang
voll Panik runter von dem Hang.
Der Drache packt das Tier, und munter
schluckt er's in einem Stück hinunter.

"Mein Pony! Dafür sollst du büßen",
ruft Dildo und scharrt mit den Füßen.
Dann springt er mit dem blanken Degen
dem Untier ohne Furcht entgegen.

Der Kampf ist kurz, der Kampf ist blutig
der Held besiegt das Viech und mutig
schlägt er ihm Kopf und Klauen ab
und schickt es vorzeitig ins Grab.

"Hochachtung", spricht da Analdorn,
"schnell, bringe mir ein Drachenhorn
für meinen nächsten Zaubertrank!
Dafür sag' ich dir jetzt schon Dank!"

"Der Reihe nach", keucht Dildo auch
und spaltet flink des Drachen Bauch.
Sein Pony erscheint unversehrt,
jedoch vom Schreck ziemlich verstört.

So schlug der Gnom den Drachen tot,
sein Blut färbte den Fels tiefrot.
Sie schliefen oben auf den Berg,
der Magier und sein Freund, der Zwerg.

Achim Hiltrop präsentiert: Die Backenspalter-Saga
Vierte Aventurie: Der schwarze Ritter
Es hatte einst der Analdorn
mal einen großen Schatz verlor'n.

Ein schwarzer Ritter war gekommen
und hatte ihn ihm weggenommen.
Nun stand der Magier mit dem Gnom
vor einem düst'ren Felsendom

auf dem 'ne finst're Trutzburg throhnte
in der besagter Ritter wohnte.
"Hier lebt Sir Würgo Wüterich",
sprach Analdorn, "ich bitte dich,

mein lieber Dildo, geh hinein
und hau den Schurken kurz und klein!"
"Was sei mein Lohn?", fragt Dildo keck.
"Ein Teil vom Schatz nimm dir nur weg",

sagt großzügig der Analdorn,
"nun geh und spieß ihn auf von vorn!"
Da zog der Dildo seine Klinge.
"Den Schatz, den ich dir wiederbringe,

da will ich zehn Prozent von seh'n,
sonst kannste 'n selber holen geh'n!"
Die Freunde wurden sich schnell einig,
der Magier war noch niemals kleinlich.

So ging der Gnom mit blankem Schwerte
zu dem, der Analdorn entehrte.
"Bist du der Würgo Wüterich,
der schwarze Ritter fürchterlich?",

so schrie den Rittersmann er an
und drohte mit dem Schwert sodann.
"Der bin ich wohl, du kleiner Wicht!
Doch wer bist du? Dich kenn' ich nicht!"

"Ich heiße Dildo Backenspalter
und ich mach Dich jetzt alle, Alter!"
Der Ritter kichert und er lacht,
als hätt' Dildo 'nen Scherz gemacht.

"Ich bin gesandt von Analdorn",
spricht da der Gnom ganz voller Zorn.
"Du willst wohl seinen Schatz zurück?
Na, das ist ja ein starkes Stück!

Da habe ich wohl was verbockt,
den Schatz hab' ich im Suff verzockt!"
Der Gnom ist sauer und sieht rot,
holt einmal aus und schlägt ihn tot.

So gehen Zwerg und Magier wieder,
doch folgen bald noch andere Lieder...


Zwischenspiel

Als Dildo in die Hecken schiß
kassierte er 'nen Zeckenbiß.
Die Schmerzen war'n kaum zu ertragen,
es ziepte bis hoch an den Kragen.

Doch Analdorn, der wußte Rat
worauf er fleißig zaubern tat.
Die Pein verflog sogleich im Nu
nun hat das arme A***loch Ruh.

Achim Hiltrop präsentiert: Die Backenspalter-Saga
Fünfte Aventurie: Die wilde Horde
Magier und Gnom erreichten bald
'nen dunklen Wald. Hui, war der kalt!

Und Dildo sprach: "Mein Herz wird bang,
"hier geh'n wir lieber nicht entlang!"
"Ach was", schnaubte der Zaub'rer nur,
"zurück zu geh'n wär 'ne Tortur!

Nun folg' mir in den Wald hinein
es wird schon alles prima sein."
Noch zaudert Dildo, und er spricht
"Das glaubst du ja wohl selber nicht!

Nicht mal ein Vöglein gibt hier Laut!
Mich deucht, ich krieg 'ne Gänsehaut."
Analdorn mit den Schultern zuckt
und einmal in die Hände spuckt.

"Wenn du nicht mit willst, mir ist's recht!
Dann such ich mir 'nen and'ren Knecht!"
"Nennst du mich etwa feige, sprich!
Wer killte dir Sir Wüterich?

Wer tötete den Drachen neulich?
Wer diente dir stets brav und treulich?"
"Schon gut, nun komm", sagt Analdorn,
"wir haben schon viel Zeit verlor'n!"

Sie ritten in den Wald hinein
und waren da drin ganz allein.
Doch halt! Da hörten sie mit Grausen
drei Pfeile durch die Lüfte sausen

und fürchterliche Stimmen johlen:
"Wir sind die Orks und komm'n Euch holen!"
"Orks!", kreischte Dildo darauf schrill,
"ich will nicht enden auf dem Grill!"

"Das wirst du nicht, du kleiner Floh,
wir fressen dich am liebsten roh!"
Die wilde Horde kreist sie ein
dem Dildo schlottert Mark und Bein.

Doch trotzig zieht er dann sein Schwert:
"Ein Feigling sei, der sich nicht wehrt!
Ein paar von Euch mach ich zur Sau
bevor mich einer von Euch kau!"

Die Orks, die stürzten sich auf ihn –
ein böser Fehler, wie es schien.
Der Zwerg ließ seine Klinge blitzen
und übte sich im Orkaufschlitzen.

Nicht einer von der wilden Meute
schlug je die Zähne in die Beute.
Statt dessen bissen sie ins Gras
ihr Blut machte den Boden naß.

Magier und Zwerg ritten von dannen
zwischen den hohen dunklen Tannen.


Sechste Aventurie: Zweikampf der Zauberer

Der alte Magier Pynselschwyng,
das war ein rechter Finsterling.
Dem Zaub'rer namens Analdorn,
dem hatt' er ew'gen Haß geschwor'n.

Der Analdorn, der wußte dies
und fühlte sich drum ziemlich mies.
Denn eines, das war klar im Leben:
es kann immer nur einen geben!

So trafen sich die Magier beide
auf einer öden Hochlandweide
um sich hier dann zu duellieren,
bis einer schließlich tät verlieren.

"Simsalabim", rief Pynselschwyng,
"ich hexe dir 'n Geschwür ans Ding!"
"Nanu?", rief da der Analdorn
und wurde rot vor Schmerz und Zorn.

Dann hob er seine Hände wieder:
"Ganz winzig werden deine Glieder,
und du daselbst wirst zum Eunuchen!"
So tat er seinen Feind verfluchen.

"Na holla", piepste Pynselschwyng,
"auch wenn ich jetzt Soprano sing,
so bleibt mir noch genug Magie,
ergeben werde ich mich nie!

Hex! Hex!", so zirpt er darauf weiter.
Der Analdorn wird blaß, dann schreit er.
Sein schöner Bart, den er ja hatte,
der ist plötzlich aus Zuckerwatte.

"Moment mal, falscher Spruch! Pardon",
quietscht Pynselschwyng, doch da hebt schon
der Analdorn den Zauberstab
und beugt sich zu dem Feind herab.

"Was hast du mit dem Bart gemacht?",
hat seinen Gegner er gefragt,
"du mußt ihn schnell zurück mir geben,
dann laß ich dich vielleicht am Leben!"

Der Pynselschwyng zögert ein Stück,
dann zaubert er den Bart zurück.
"Zufrieden?", fragt er, "gibst du Ruh?"
Doch Analdorn trat einfach zu

und stampfte ihn ganz einfach platt.
"Das haste nun davon! Schachmatt!",
so tat Analdorn triumphieren
und seinen Gegner massakrieren.

Dann ging er wieder zu dem Zwerg
und sprach "ich hab' vollbracht mein Werk!
'nen bess'ren Magier find'ste nicht!"
Bald folgt ein anderes Gedicht...


Siebte Aventurie: Die zwölf Elfen

Ein Gnom im besten Mannesalter
war unser Dildo Backenspalter.
Jedoch der Analdorn, sein Freund
hat seiner Jugend nachgeweint.

"Ich hörte von 'ner heil'gen Quelle,
dort wo ein jeder blitzeschnelle
die ew'ge Jugend kann bekommen.
Sag', Analdorn, hast Du's auch vernommen?"

Analdorns Augen leuchten hell.
"Mein Freund, da muß ich hin, und schnell!"
Drum läuft der Dildo Backenspalter
flink wie der Wind zum Ticketschalter.

Sie fuhren mit der Zwergenbahn
und kam'n im Elfenländle an.
Begrüßen taten sie zwölf Elfen.
"Entschuldigt mal, könnt Ihr uns helfen?

Wir suchen einen Wasserspeier,
den Jugend- und den Kraftverleiher
der meinen Freund, den Zauberer
jung macht und nicht nur sauberer!"

Die Elfen lachten Dildo aus:
"Glaubst du an Märchen, altes Haus?
So einen Brunnen gibt's hier nicht.
Die Story ist nur ein Gerücht!"

"Das glaub' ich nicht", rief Analdorn
und wurde ziemlich rot vor Zorn.
Und Dildo zog sein Schwert und schrie:
"Bringt uns dahin, Ihr dummes Vieh!"

Die Elfen wichen nicht zurück
und trotzten seinem eis'gen Blick.
Da ließ der Gnom die Klinge sprechen
um den Willen der zwölf zu brechen.

Als er den ersten Elf aufschlitzte
und dessen Därme weit verspritzte,
riefen die anderen Elfen "Halt!
Das, was Ihr sucht, ist in dem Wald!"

Sie ließen die elf Elfen geh'n,
der zwölfte konnte nicht mehr steh'n,
und suchten tagelang vergeblich
denn es war in dem Wald sehr neblig.

So endete die Suche leider
mit 'ner dicken Erkältung beider.
Die Elfen aber merkten sich:
mit einem Gnom, da zankt man nicht!


Achte Aventurie: Der fiese Riese

Sie kamen in ein Land, das karg war.
Zu essen gab es nichts, was arg war.
Zu trinken gab's auch nix, so'n Ärger.
Die Landschaft wurde immer kärger.

"Wer hat das Land nur so verwüstet?",
fragt Dildo, dem's nach Speis' gelüstet.
Analdorn spricht: "Es ist bewiesen,
dies ist die Handschrift eines Riesen!"

"Ein Riese, sagt Ihr? Nichts wie weg,
das wäre ja ein schöner Schreck
wenn der uns jetzt hier finden täte
und uns auf einem Spießchen bräte!"

Doch da bewegt sich schon ein Berg
aus Muskeln zu auf unser'n Zwerg
und auf den Magier, der erstarrte
und ängstlich und gebannt verharrte.

"Hohohoho, wer seid denn Ihr?
Euch nehm' ich mir als Snack zum Bier!"
So tönt der riesige Unhold
mit Stimme, die wie Donner grollt.

"Ich bin Analdorn der Hellbraune,
ein Magier, der die Welt erstaune,
und das ist Dildo, der ist Gnom
und der steht ständig unter Strom."

"Ein Zaub'rer und ein Zwerg? O Graus!",
lacht sie der fiese Riese aus.
"Was wollt Ihr beiden schon ausrichten?
Ich kann Euch wie 'nen Floh vernichten!"

Der Dildo, der dies nicht gern hörte,
der nahm gleich Anlauf mit dem Schwerte
und stach dem Riesen in die Zehen
um dann sein Schwert herumzudrehen.

"Au, tut das weh", rief da der Riese,
"die Vorgeh'nsweise ist 'ne fiese!
Nun stell Dich hin, kämpf' wie ein Mann
damit ich Dich zerquetschen kann!"

Doch Dildo bohrte sein Florett
noch schnell zweimal ins Nagelbett
des bösen Riesen, der laut fluchte
und seinen Gegner hektisch suchte.

Doch finden tat er Dildo nie
denn plötzlich starb er allzufrüh
an einer Blutvergiftung gar,
an der Dildo wohl schuldig war.

Kaum war der Riese überwunden
hat Dildo sein Schwert umgebunden
und ging los, seinen Sieg zu feiern
und dann zu neuen Abenteuern.


Neunte Aventurie: Die Amazone

Eines Tages in den Wäldern
zwischen den Bergen und den Feldern
da trafen Magier und Zwerg
auf eine Frau wie'n Meisterwerk.

Sie hatte Haar, das echt betörte,
an Stellen, wo's auch hingehörte.
Und ihre Haut war zart wie Samt
als ob vom König sie abstammt.

Doch trug sie Bogen, Schild und Schwert
und war somit bestens bewehrt.
Sie sah die beiden und tat grüßen:
"Na, wer seid Ihr denn, Ihr zwei Süßen?"

"Bevor Ihr etwas Falsches denkt,
Fräulein, ich bin normal gelenkt!
Wir sind zwar warm und brüderlich,
doch warme Brüder sind wir nicht!

Man nennt mich Dildo, meine Teure,
und ich erschlug schon ungeheure
Riesen und Drachen, Orks und Feen.
Sag, willst du vielleicht mit mir geh'n?"

"Du kleiner Schelm, du willst mich freien?",
lacht sie, "das kann ich nicht verzeihen.
Denn wisse, ich bin Amazone
und wähle selbst, wem ich beiwohne!

Wagst Du's, im Kampf mich zu bezwingen
und dann zu Boden mich zu ringen?
Wenn du das schaffst, du Männchen klein,
dann wär' mein Herz für immer Dein!"

Der Gnom wird rot ob dieser Antwort
und sagt "Vergiß' es, ich geh' dann fort
denn kämpfen mit 'nem Frauenzimmer,
also, das tät' ich nie und nimmer!"

"Probier's!", tat Analdorn parlieren
"was hast du denn wohl zu verlieren?
Als Preis winkt Dir das tollste Weib
das es je gab zum Zeitvertreib!"

"Wohlan, ich tu's", spricht Dildo prompt
als ihn die Wollust überkommt
und bald schon kreuzen sich die Schwerter
von Dildo und der Amazone Berta.

Jedoch im Eifer des Gefechts
trifft Dildo einmal zu weit rechts
und schießt dabei, oh weh und Graus,
viel zu weit übers Ziel hinaus.

Statt sie im Kampfe zu bezwingen
tat er sie aus Verseh'n umbringen.
Zu trösten war der Gnom seither
noch nicht mal von dem Zauberer.


Zehnte Aventurie: Conan, der Barbier

Der Tod der schönen Amazone
juckte den Magier nicht die Bohne.
Den Dildo aber stürzte diese
Erfahrung in 'ne tiefe Krise.

"Sie war die schönste aller Frau'n!
Warum hab' ich nur zugehau'n?",
sprach Dildo, der sich schrecklich grämte
und sich nicht ganz zu Unrecht schämte.

Dies schien den Analdorn zu stören.
"Hör auf! Ich kann es nicht mehr hören!
Mir geht dein klägliches Gemecker
schon ganz gehörig auf den Wecker!

Nun komm, wir gehen in 'ne Stadt
wo es noch andere Bräute hat.
Und brauchst du die Zerstreuung schnell
gehst du am Besten ins Bordell!"

So gingen sie kurz vor High Noon
in Richtung nächstbester Saloon.
Jedoch aus diesem Freudenhaus
flog'n sie in hohem Bogen raus.

"Ihr seht ja aus wie Vogelscheuchen!
Wollt Ihr uns unsere Girls verseuchen?
Wascht Euch doch mal, 's ist nie zu spät,
bevor Ihr unter Menschen geht!"

Sie irrten in der Stadt umher
und fanden bald einen Friseur.
"Man nennt mich Conan, den Barbier,
weil ich die Leute hier frisier!"

"Dann zweimal Waschen, Schneiden, Fönen.
Wieviel müssen wir dafür löhnen?",
fragt Dildo und zählt schon die Knete.
"Mach hin, wir woll'n zu einer Fete!"

"Füllt mir nur kräftig meine Tasche
während ich Euch die Haare wasche
und sie Euch kämme und dann schneid'.
Oh Himmel, wie verfilzt Ihr seid!"

Als Dildo dieses tat vernehmen
sprang er vor Zorn aus dem bequemen
Sessel und zog sein Rapier.
"Willst Du, Kerl, daß ich Dich rasier?

Ich wurd' noch nie derart beleidigt,
ich geb's Dir schriftlich und beeidigt!
Jetzt komm und kämpfe wie ein Mann
damit ich Rache nehmen kann!"

Der Haareschneider gab klein bei
und stylte sie dann kostenfrei.
Und Dildo, statt mit ihm zu raufen,
konnte sein Geld fröhlich versaufen.


Epilog: Ent gut, alles gut

Im Wald auf moosbewachs'ner Erde
da schliefen Magier, Zwerg und Pferde.
Sie streckten von sich alle viere,
Dildo, der Zaub'rer und die Tiere.

Als nächtens plötzlich Stimmen sangen
und Schatten durch das Dunkel sprangen,
da wurde unser Dildo wach:
"Wie soll ich pennen bei dem Krach?"

Da lief ein riesengroßer Baum
an ihm vorbei, man glaubt es kaum.
Doch Dildo, der hat gleich erkannt:
die Wesen werden Ents genannt.

"So sag' mir", sprach ihn an der Ent,
"bei welchem Namen man dich kennt!"
"Dildo heiß ich, und der da vorn'
ist Magier und heißt Analdorn."

"Und ich heiß' Donald", sagt der Ent,
"ein Baum, der atment, spricht und rennt.
Wir Ents beschützen unser'n Wald,
und wer hier campt, den mach' ich kalt!"

Analdorn war inzwischen wach
und sagte erst mal "Guten Tach!"
Doch weil der Zwerg mit Bäumen redet
hält er ihn jetzt für ganz verblödet.

"Bist Du des Wahnsinns fette Beute?
Was denken denn von Dir die Leute
wenn du plötzlich mit Bäumen quatschst?
Hat es dir dein Gehirn zermatscht?"

Dann erst sieht er den Ent und fleht,
doch seine Einsicht kommt zu spät.
Eh Dildo etwas sagen kann,
packt sie der Baum am Kragen an.

"In meinem Wald, da ist kein Ort
für Typen wie Euch, darum fort!
Ich denk', es wird das Beste sein,
ich mach' die Erde von Euch rein!"

"Du liebes gutes Entlein klein,
wir woll'n doch Deine Freunde sein!"
Doch weiter kommt der Dildo nicht,
weil Donald ihm das Rückgrat bricht.

Den Zaub'rer tat der Ent zerfetzen,
mit seinem Blut das Moos benetzen,
den Skalp hing er sich ins Geäst,
weil sich damit gut prahlen läßt.

So endet hier nun uns're Mär
von Zwerg und von dem Zauberer.
Und die Moral von der Geschicht':
mit einem Ent, da scherzt man nicht!

Achim Hiltrop präsentiert: Die Backenspalter-Saga
Wie Dildo Backenspalter beinahe König geworden wäre
Es gab den König Wunnebar
der'n großer Fan von Dildo war.

Er sammelte stets alle Daten
des kleinen Mannes Heldentaten.
"Der Zwerg gefällt mir äußerst gut,
und das, was dieser Kerl so tut

ist toll", so schwärmt der König schon,
"den wünsch' ich mir zum Schwiegersohn!"
So schickt er seinen Boten aus,
den Zwerg zu holen in sein Haus.

"Sobald er meine Tochter freit,
bin ich zur Abdankung bereit.
Dann geb' ich meine Krone her,
mein Schloß, mein Gold und noch viel mehr!

Ich schenke ihm das ganze Land,
und mach' Rex Dildo weltbekannt!"
Der Bote springt, der Bote hastet,
der Bote läuft und selten rastet.

Er eilt und rennt, und nie macht Halt er,
denn er sucht Dildo Backenspalter.
Er wollt' ihm gute Kunde singen
und ihn zum Hof des Königs bringen.

Doch da er Dildos Spur verlor
kam leider ihm der Ent zuvor.
Der Bote brachte nur ein Stück
vom Zwerg zum Königsschloß zurück.

Der Rest vom Zwerg war schon verfault
und hat den Boten wegvergrault.
Ihr fragt, was für ein Stück das war?
Was bracht' man König Wunnebar?

Das sag' ich nicht, sonst – ei , ei, ei –
wär' dies Gedicht nicht jugendfrei...


Wie Dildo Backenspalter nach Heidelberg kam

Auf ihren langen Wanderungen,
die wir schon lang und breit besungen,
da kamen Zauberer und Zwerg
auch eines Tags nach Heidelberg.

"Was wollen wir denn hier, nun sprich?"
sagt Dildo da, "ich bitte dich,
sprich zu mir – Substantiv und Verben –
und laß' mich hier jetzt nicht dumm sterben."

"Ich kannte hier einst eine Maid",
schwärmt Analdorn, "die Adelheid.
Das Mädel war die reine Wonne,
die Schönste unter dieser Sonne.

Die wollte ich gern mal wiederseh'n.
Ich geh' rein, du bleibst draußen steh'n
damit die Holde nicht erschrickt
wenn sie mich heut wieder erblickt."

Gesagt, getan. Ein Zwerg, ein Wort.
Der Dildo blieb, und es ging fort
der Magier zu der Adelheid.
"Komm, Heidi! Mach' die Arme breit!

Ich bin's, dein alter Mausebär,
kennst du mich etwa gar nicht mehr?"
Jedoch aus heißer Fleischeslust
wird schlagartig gedämpfter Frust.

Denn an der hübschen Adelheid
da hat genagt der Zahn der Zeit.
Die Haut ist faltig, das Haar schütter,
ihr Atem riecht nach Magenbitter,

ihre Figur, die Analdorn
so schätzte, hat die Form verlor'n.
"Potzblitz, ist es denn so lang her?",
stöhnt er, "ich glaub', ich werd' nicht mehr!

Sie sieht ja aus wie eine Hex'!
Mit so was hatte ich mal Sex?
Oh, mich verlassen meine Kräfte,
und es versiegen mir die Säfte..."

"Nun werd' nicht frech, du garst'ger Igel",
krächzt sie, "guck mal in den Spiegel!
Glaubst du denn, du bist jung geblieben
seit Anno dreizehnhundertsieben?"

Da muß Analdorn recht ihr geben,
so grausam ist nun mal das Leben.
Was bleibt, ist die Erinnerung
an Zeiten, wo sie waren jung.
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