Doomguard
wiedergeboren
- Registriert
- 23. April 2003
- Beiträge
- 6.765
ich möchte in diesem thread über das simarillion, die "tolkien-bibel" disskutieren.
ich hab es zweimal durchgelesen, zum ersten mal im zarten alter von 15 oder 16, zum zweiten mal etwa 10 jahre später. meine sichtweise hat sich seitdem völlig gewandelt. während ich mit 16 mit den elben mitgezittert habe und das gesamte mass der bosartigkeit von morgoth echt gemein fande, habe ich beim zweiten mal eine starke symphatie für morgoth verspürt:
er hat keine lust, sich damit abzufinden, ein handlanger zu sein, und nur das zu tun, was man ihm vorschreibt. er geht seinen eigenen weg, möchte lieber tod als sklave sein. er ist als einziger der valar kreativ, organisiert etwas, steht für seine meinung ein und sorgt erst dafür, dass mittelerde eine interesante welt wird. gut, er ist fanatisch, eine welt nur im schatten wäre genauso tot, wie eine welt nur im licht, aber das ist imo auch sein einziger fehler...
er tut mir richtig leid, er kämpft mit aller macht um seine ziele zu verwirklichen und nacher sind die doofen valar extreme spielverderber, weil sie einfach stärker sind und ihn treudoof in ihrer eingeschränkten scheuklappenartigen "guten" sichtweise rückichts- und kompromisslos demütigen und einsperren, weil sie mit ihm nicht umghehen können.
dass man dann irgendwann anfängt nur noch hass für die idioten zu empfinden, welche nichtmal im ansatz bemüht sind, einen zu verstehen, kann ich da gut verstehen.
desweiteren:
- es geschieht vielen elben recht, was vielen von ihnen zustösst.
- die überglorifizierung der ganzen valar, die ja ohne schwächen und fehler aber trotzdem sehr vermenschlicht sind, ist uncool, ja fast rassistisch. mit derselben unreflektiertheit mit der sie die befehle illuvaters befolgen, behandeln sie morgoth. wie kann man nur so selbstherrlich sein, und denken, man wäre wirklich besser, als der feind, wenn man ihn auf alle ewigkeiten einsperrt und sich nicht mit ihm auseinandersetzt?
positiv in beiden fällen sind die sehr schonen epischen szeenen, als z.b. einer der menschen in der vorletzen schlacht, den rückzug nach gondolin dekct und von schwarztrollen umringt, seinen schild wegwirf und zweihändig weiter bis zum tod kämft, seine waffe dampft vom blute der feinde....
oder wenn findolin (ich hoffe ich irre mich in dem namen nicht) alleine vor die toren angbands reitet und morgoth zum duell stellt. das sind wahre momente des mutes. klar, er hat verloren, morgoth war einfach besser, aber der mut ist unerreicht, selbst feonor der sich mit mehreren ballrogs anlegt war hauptsächlich vom zorn getrieben und nicht vom mut, was ihn für mich nicht zum helden, sondern zum unbeherrschten idioten macht.
so genug thesen und punkte aufgestellt, ich erwarte eure reaktionen, auf dass sich ein meinungsaustausch entwickeln möge.
rost:
ich hab es zweimal durchgelesen, zum ersten mal im zarten alter von 15 oder 16, zum zweiten mal etwa 10 jahre später. meine sichtweise hat sich seitdem völlig gewandelt. während ich mit 16 mit den elben mitgezittert habe und das gesamte mass der bosartigkeit von morgoth echt gemein fande, habe ich beim zweiten mal eine starke symphatie für morgoth verspürt:
er hat keine lust, sich damit abzufinden, ein handlanger zu sein, und nur das zu tun, was man ihm vorschreibt. er geht seinen eigenen weg, möchte lieber tod als sklave sein. er ist als einziger der valar kreativ, organisiert etwas, steht für seine meinung ein und sorgt erst dafür, dass mittelerde eine interesante welt wird. gut, er ist fanatisch, eine welt nur im schatten wäre genauso tot, wie eine welt nur im licht, aber das ist imo auch sein einziger fehler...
er tut mir richtig leid, er kämpft mit aller macht um seine ziele zu verwirklichen und nacher sind die doofen valar extreme spielverderber, weil sie einfach stärker sind und ihn treudoof in ihrer eingeschränkten scheuklappenartigen "guten" sichtweise rückichts- und kompromisslos demütigen und einsperren, weil sie mit ihm nicht umghehen können.
dass man dann irgendwann anfängt nur noch hass für die idioten zu empfinden, welche nichtmal im ansatz bemüht sind, einen zu verstehen, kann ich da gut verstehen.
desweiteren:
- es geschieht vielen elben recht, was vielen von ihnen zustösst.
- die überglorifizierung der ganzen valar, die ja ohne schwächen und fehler aber trotzdem sehr vermenschlicht sind, ist uncool, ja fast rassistisch. mit derselben unreflektiertheit mit der sie die befehle illuvaters befolgen, behandeln sie morgoth. wie kann man nur so selbstherrlich sein, und denken, man wäre wirklich besser, als der feind, wenn man ihn auf alle ewigkeiten einsperrt und sich nicht mit ihm auseinandersetzt?
positiv in beiden fällen sind die sehr schonen epischen szeenen, als z.b. einer der menschen in der vorletzen schlacht, den rückzug nach gondolin dekct und von schwarztrollen umringt, seinen schild wegwirf und zweihändig weiter bis zum tod kämft, seine waffe dampft vom blute der feinde....
oder wenn findolin (ich hoffe ich irre mich in dem namen nicht) alleine vor die toren angbands reitet und morgoth zum duell stellt. das sind wahre momente des mutes. klar, er hat verloren, morgoth war einfach besser, aber der mut ist unerreicht, selbst feonor der sich mit mehreren ballrogs anlegt war hauptsächlich vom zorn getrieben und nicht vom mut, was ihn für mich nicht zum helden, sondern zum unbeherrschten idioten macht.
so genug thesen und punkte aufgestellt, ich erwarte eure reaktionen, auf dass sich ein meinungsaustausch entwickeln möge.