con abenteuer - was erwartet ihr?

Leider hast du aber nicht die maximal Zeit...

Wenn du 4 Stunden Zeit für einen One-Shot hast, ist es schlicht und ergreifend dumm, 2 Stunden auf den Charakterbau zu verschwenden... und 2 Stunden sind bei sagen wir 4 Spieler, die das System ggf. nicht alle kennen, einem einzigen Grundregelbuch und einem halbwegs crunchigem System denke ich nicht zu hoch gegriffen. Klar gibt es Ausnahmen, ein Oldschool-D&D-Charakter z.B. ist schnell erstellt, oder ein SC für Barbarians of Lemuria, aber selbst dann verbrennt man zuviel wertvolle Spielzeit, denn dann muß man als SL doch immer wieder den Erklärbären geben, und man immer wieder Leute in der Runde hat, die sich nicht entscheiden können und so die Charaktererstellung in die Länge ziehen.

Deswegen werde ich den Teufel tun und auf dem Con eine Runde ohne vorgefertigte SCs anbieten oder in einer solchen Runde mitspielen.

Ein One-Shot auf einem muß schnell und direkt auf den Punkt kommen, deswegen ist alles andere als vorgefertigte Chraktere indiskutabel.

Keine frage, ich bezog mich auch mehr auf die Aversion gegen mitgebrachte Charaktere.
 
Wie wird das gemeinhin bei mitgebrachten Charakteren gehandhabt?
Sind das frisch gebaute, ungespielte Chars nach den unmodifizierten Charakterbauregeln?
Und wie spricht sich die Gruppe im Vorfeld ab, um alle Spezialgebiete halbwegs abzudecken, bzw. nicht am Ende 3 konkurrierende Kämpfer zu haben?
Wie klappen da Absprachen mit der SL, was zum Beispiel Passigkeit fürs geplante Abenteuer angeht?
Wie viel Zeit geht für das Kennenlernen der Chars untereinander drauf?

Ich muss ja mal blöd fragen, weil für mich mitgebrachte Charaktere nach wie vor eher kurios klingen, ich aber auch noch nie in einer entsprechenden Con-Runde gespielt habe. :D

Zugegeben, gegenüber der Charaktererschaffung auf der Con sehe ich da schon den Zeitvorteil. Ganz abgesehen davon, dass ich für die Erschaffung eines Chars erst mal eine zündende Idee brauche, sonst kommt da schlicht nix bei rum. Ganz zu schweigen von einem liebevoll recherchierten Hintergrund, der nicht einfach so vom Himmel fällt.

Trotzdem sehe ich (bis jetzt) da noch den Vorteil bei den vorgefertigten Chars; da ist die Balance in der Gruppe schon vorhanden, man hat fürs Charakterspiel was zum drauf aufbauen und kann schnell loslegen.

Zum ganz eigene, sehr spezielle und eher abweichende Konzepte spielen nehm ich aber idR ohnehin eher die Hausrunde, da kann ich mich etwas besser gehen lassen... von daher haben wir bei Cons wahrscheinlich sehr unterschiedliche Wünsche, Vorstellungen und Vorlieben. Bin allerdings eh nicht die größte Con-Gängerin vor dem Herrn.
 
Scathach:

Umgekehrt geht es auch, ich gehe seit Ende der 80-ziger bis 2006 auf Cons und habe noch nie mit vorgefertigten Chars gespielt. Hast Du sagen wir 10 oder mehr Char für ein System zur Auswahl, hat der SL immer einen Char gefunden den man spielen konnte.


Was mir auf gefallen ist, dass für einen Con alle auf die Balance so sehr achten. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht warum?

zum Beispiel: Vampire

Nehmen wir das Live oder die Online-Chroniken, so wie ich diese bis jetzt kenne, spielt man dort auf nicht auf gleichem "Powerlevel" . Da regt sich keiner drüber auf, warum auch. Dort spielt man aber in Regelfall viel länger zusammen als auf einen Con. Auch in festen Runden entwickeln sich die Chars meist unterschiedlich.

Auf einem Con spielt man 4 bis 48 Stunden zusammen, mehr nicht, da ist die perfekte Balance für mich unwichtig.

Mir ist egal was der andere Mitspieler für einen Char spielt, bedeutet dass mein Spielspaß nicht durch die Wahl eines Chars beeinflusst wird . Es ist doch vollkommen unerheblich, ob jemand einen Heiler, Dieb, Zauberer, Kämpfer oder sonst was spielt und welchen Powerlevel der Chars hat. Wichtig für mich ist alleine, dass die Chemie zwischen den Spielern stimmt, dann stimmt auch der Spielspaß.

Ich kann sogar Spielspaß haben ohne selber agiert zu haben, dann wenn Mitspieler entweder super gute, coole Aktionen reizen (Hut ab)(y) oder mal so richtig ins Klo greifen (grins):ROFLMAO: .
 
Sind das frisch gebaute, ungespielte Chars nach den unmodifizierten Charakterbauregeln?
Meiner Erfahrung nach sind das meistens erfahrene Charaktere, die von Con zu Con weitergespielt werden, oftmals zusätzlich auch außerhalb von Cons.

Und wie spricht sich die Gruppe im Vorfeld ab, um alle Spezialgebiete halbwegs abzudecken, bzw. nicht am Ende 3 konkurrierende Kämpfer zu haben?
Gar nichts bzw. werden teilweise auch Ausrichtungen auf dem Anmeldebogen verlangt (Kampferfahrener Charakter 1, Kampferfahrener Charakter 2, Geweihter, Magiekundiger, Naturerfahrener Charakter).

Wie klappen da Absprachen mit der SL, was zum Beispiel Passigkeit fürs geplante Abenteuer angeht?
Solche Absprachen habe ich höchstens in der Form "Ich habe da einen Waldelf der zweiundsiebzigsten Stufe und einem manisch-suizidalen Schelm mit der Schwäche Verrückt (Stimmen, die ihm befehlen, Gruppenmitglieder zu ermorden), was passt besser in das Abenteuer?" kennengelernt.

Wie viel Zeit geht für das Kennenlernen der Chars untereinander drauf?
Das reicht von "Wir spielen einfach los" bis "die Kennenlernszene nimmt ¾ der Spielzeit ein", wenn ich bei so etwas mitgespielt habe, waren es meistens ein bis andernthalb Stunden.

Was mir auf gefallen ist, dass für einen Con alle auf die Balance so sehr achten. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht warum?
Wer ist dieses ominöse "Alle" und wer ist diese "Balance"? Die Forderung war, dass die Charaktere zum Abenteuer passen sollen. Du spielst in einer Vampire-Kampagne schließlich auch keinen zwergischen Straßensamurai-Shadowrunner, weil der nicht zur Kampagne passt. Auf einem Con ist das Abenteuer halt in sich abgeschlossen und kein Teil einer übergeordneten Kampagne, es gibt keine Möglichkeit, die Schwerpunkte der einzelnen Charaktere über mehrere Sitzungen zu verteilen, daher müssen die Charaktere auch passgenauer sein.
 
Mir gefällt der Mittelweg am besten. Der Spielleiter stellt vorgefertigte Charaktere - die dann allerdings von den Spielern auf ihre Vorstellungen und Bedürfnisse angepasst werden und die vor allem individuell von den Spielern selbst zu Beginn der Runde OT verknüpft werden.

So stellt man sicher, dass man nicht den ganzen Abend mit Charakterbau verbringt - und andererseits können die Spieler ihre Charaktere soweit selbst gestalten, dass sie damit auch was anfangen können. Und der Spielleiter weiß trotzdem in etwa, worauf er sich an Charakteren einlässt und kann sich darauf verlassen, dass kein Charakter die Runde sprengt oder in diesem speziellen Abenteuer schlicht nutzlos ist.

Ich mache das für Oneshots (in der nWoD) immer so.
Ich baue Charaktere nach groben Archetypen, beispielsweise "den Künstler". Da stelle ich Attributs- und Fertigkeitenwerte, Merits und die entsprechenden abgeleiteten Werte. Der Spieler selbst überlegt sich dann, was genau er für einen Künstler haben möchte - einen passionierten Cellisten oder lieber den Bildhauer etc. Entsprechend wählt er dann auch seine Spezialisierungen. Prinzipiell besteht auch das Recht, in Absprache mit mir einzelne Punkte bei Attributen oder Fertigkeiten nochmal zu verschieben. Außerdem wählt der Spieler natürlich den Namen und die Hintergrundstory seiner Figur selbst, ebenso wie den Grund, warum sich der Charakter in der Ausgangssituation des Oneshots befindet. Wenn alle mit ihrem Char zufrieden sind, werden die Charaktere untereinander verknüpft, so dass jeder wenigstens einen der anderen kennt.

Der Aufwand ist meiner Meinung nach auch für kurze Runden vertretbar. Wenns schneller gehen soll, lässt man das Punktegeschachere weg und lässt die Spieler nur ihre Charaktere formulieren und verknüpfen.

Bisher bin ich damit besser gefahren als mit vollständig gestellten Charakteren. Ich bin mir aber nicht sicher, inwiefern das auf Spielsysteme mit umfangreicheren Charakterregeln anwendbar ist. (Die nWoD ist da ja ein sehr dankbares System).
 
Mir ist egal was der andere Mitspieler für einen Char spielt, bedeutet dass mein Spielspaß nicht durch die Wahl eines Chars beeinflusst wird . Es ist doch vollkommen unerheblich, ob jemand einen Heiler, Dieb, Zauberer, Kämpfer oder sonst was spielt und welchen Powerlevel der Chars hat. Wichtig für mich ist alleine, dass die Chemie zwischen den Spielern stimmt, dann stimmt auch der Spielspaß.
Ich habe die Diskussion nur überflogen, habe aber den Eindruck, daß du zu sehr davon ausgehst, mit ähnlich erfahrenen Spielern wie dir selbst am Tisch zu sitzen. Wenn das gegeben ist, spricht wirklich nichts gegen eigene Charaktere, aber dann sollte es auch in der Rundenbeschreibung klar sein, daß Neueinsteiger nicht erwünscht sind.
Wenn du aber neue Spieler hast, die sich im System nicht auskennen oder völlige Rollenspielanfänger sind, was auf einem Con schnell mal vorkommt, dann werden unterschiedliche Powerlevel durchaus den Spielspaß beeinflußen. Und da ist es nur fair gegenüber dem Neuling, wenn die Runde auf einem Level ist und nicht die abgefreaksten Charaktere hat, die in dem System möglich sind. Ihr wollt alle für ein paar Stunden Spaß haben.
 
Hooligan:

Deine Annahme ist vollkommen richtig. Wenn Du komplette Neulinge dabei hast, must Du viele Sachen andres aufziehen.

Wer ist dieses ominöse "Alle" und wer ist diese "Balance"? Die Forderung war, dass die Charaktere zum Abenteuer passen sollen. Du spielst in einer Vampire-Kampagne schließlich auch keinen zwergischen Straßensamurai-Shadowrunner, weil der nicht zur Kampagne passt. Auf einem Con ist das Abenteuer halt in sich abgeschlossen und kein Teil einer übergeordneten Kampagne, es gibt keine Möglichkeit, die Schwerpunkte der einzelnen Charaktere über mehrere Sitzungen zu verteilen, daher müssen die Charaktere auch passgenauer sein.

sicherlich keine Straßensamurai-Shadowrunner, aber in einer Camarilla-Stadt darf bei mir auch alles andere ( Sabbat und Unabhängige) spielen, es gib von mir als SL dann Infos was passieren könnte, wenn z.B. enttarnt wird.
 
Ich hab diesen Thread hier mal genutzt, um einen Leitfaden für unsere Helfer auf der Buchmesse zusammenzustellen - in der Hoffnung, dass katastrophal schlechte Heranführungen ans Rollenspiel ausbleiben :)
 
Klar, kann ich machen. Ich sags aber gleich - der Brüller ist das Teil nicht :D Sollte ja auch nur eine Kurzübersicht für Neulinge sein. Verbesserungsvorschläge nehme ich dankbar entgegen :) Der Text muss aber weiterhin auf eine A4-Seite passen, sonst liest das wieder kein Schwein. :D
 

Anhänge

  • Leitfaden für Spielleiter auf der Buchmesse.pdf
    21,5 KB · Aufrufe: 18
Zurück
Oben Unten