Silence schrieb:
... fand ich ihn in seiner Superman-Rolle einfach gelungen und klasse.
Ja. Damals hatte man noch MÄNNER als Darsteller von Superhelden eingesetzt und nicht solche kinnlosen Memmen wie das Weichei bei Spiderman (selbst für Pleasantville war der zu lasch).
Wenn man sich die Comics anschaut, so findet man dort (selbst bei Spiderman, der ja ein eher schwächlicher Superheld mit vielen Limits ist) eben harte Kerle, echte Männer, überzeichnete (natürlich!) maskuline Idealbilder (kantiges Kinn, V-förmiger Torso, breite Schultern, überall Muskeln, etc.). Das ist natürlich eines der krassesten Klischees, doch wenn mir ein Superheldenfilm so etwas nicht gibt, sondern statt dessen Schlafmützen, die selbst in einer Teenie-Komödie nur als doofe Lachnummer hergehalten hätten, dann sind mir ehrlich gesagt die alten Superhelden-Filme lieber.
Gerade Superman war zu seiner Zeit was die Tricktechnik des "freien Flugs" anbetraf echt vorne dran. Heute ist das natürlich mit ein paar Aldi-Computern besser und billiger hinzubekommen (aber die Superman-Filme sind ja nun auch schon ein wenig ältlich).
Ich war schon von den diversen Batman-Filmen enttäuscht, da sie einen dünnbrüstigen Knallchargen-Darsteller in eine Latex-"Muskel"-Puppe verwandelt hatten. Das ist zu Zeiten von Bodybuildern doch wirklich nicht nötig. Und selbst Arnold hatte in seinen Conan-Filmen mehr Schauspieltalent in seinem Bizeps als das Spiderman-Würstchen. Für Spiderman braucht es keinen Darsteller mit einem Brustumfang über 100cm, ABER es braucht jemandem, dem man zumindest eine gewisse Sportlichkeit, Agilität und dergleichen abnehmen würde. Eher so fit und agil wie in manchen Kampfkunst-Filmen die Darsteller. Denn das Soap-Opera-Geflenne an Text (insbesondere in Teil 2) kann auch ein noch so unerfahrener "physical actor" gleich überzeugend darbieten, wie der Schlaffi aus der Muskel-Atrophie-Abteilung des Nerd-Instituts bei Spiderman.
Ich vermisse die ECHTEN Superheldenfilme, in denen die Fronten klar sind, die Mädels gutaussehend (übrigens auch da hatte Spiderman leider nix zu bieten), und die Bösen böse sind, weil sie es genießen ("Warum wollen sie Gotham City vernichten?" "Weil ich es kann! Har,har." DAS ist doch mal eine Begründung, oder?). Ich möchte keine Superheldenfilme mit Drehbuchelementen aus Herz-Schmerz-Geflenne-Weichspüler-Billig-Daily-Soap-Mülleimer-Serien.
So genug geschimpft. Früher war alles besser. Heute alles schlecht.
Superman war SUPER! Damit und mit seinem sozialen Engagement und seinem niemals nachlassenden Lebensmut hat sich Christopher Reeve unsterblich gemacht.