AW: Cannibal Sector One Charakterwettbewerb - die Beiträge
Gravity Noland von Sprawl
Gravity Noland
Gravity Noland wuchs als Kind auf Static auf und emigrierte mit ihren Eltern aus unbekannten Gründen nach Mort, wo ihr Vater als Standard Shiver zu arbeiten begann und während seiner Sleeperausbildung durch ein Gang-member getötet wurde. Nach dem Tod des Vaters hatte die nun geschrumpfte Familie Probleme mit der Geldbeschaffung, weshalb Gravity’s Mutter ununterbrochen arbeitete und sie bei einem Schrotthändler aushalf. Nachdem Gravity 16 wurde, bewarb ihre Mutter sie bei Meny und lies sich – nachdem Gravity angenommen wurde – in eine geschlossene Anstalt einweisen. Auf Meny erkannte man ihr mathematisches Geschick und ihre Talente im technischen Bereich, weshalb sie als Mechanic-Operative ausgebildet wurde. Trotz der ausgesprochen großen Möglichkeit, blieb ihr Erfolg aus, denn sie musste zweimal das Jahr auf Meny wiederholen, da sie aufgrund ihres Unvermögens zur Selbstständigkeit die Prüfungen nicht bestand. Im letzten Jahr lernte sie den auszubildenden Businessoperative Steven Gale kennen, durch den sie die Abschlussprüfungen bestand und mit dem sie ihre erste große Liebe genoss. Nach dem Abschluss zogen beide Zusammen. Steven fand direkt Anschluss und verdiente durch schnelle BPNs rasch genügend Geld, um das Operative-Leben in vollen Zügen zu genießen. Gravity hingegen bekam seltener BPNs ausgehändigt, die zudem noch schlecht bezahlt waren. Sie verbrachte ihre häufige Freizeit im Pit und gab das Geld ihres Geliebten aus, um ihre Sorgen in Slosh zu ertrinken. Dieser sah sich zum Handeln aufgefordert und vermittelte Gravity durch Kontakte und Beziehung schnell zum Squad „Interpol“. Nachdem Gravity ihre Unmündigkeit aufgrund dieses Vorhabens durch ihren Geliebten vorgezeigt bekam, entstanden Spannungen in der Beziehung, die in heftigen Streitereien endeten und das Aus der Beziehung bedeuteten. Durch den Stolz Steven’s erwirkte dieser hohe Schulden auf Gravity’s Kosten, um ihr zu beweisen, dass man mit einem großen Finanzmann nicht derart Umgehen darf. Schwer getroffen vom Schuldenberg und den Beschuldigen ihres Ex’ versuchte sie ihre Probleme in der Arbeit zu begraben und unternahm mit ihrem Squad relativ viele BPNs. Jedoch stellte sich die Konstellation des Squads nach mehreren unterschiedlichen BPNs als unpassend heraus, weswegen die Arbeit nur schleppend voran ging und stets die gleichen Jobs vollzogen worden. Im Einheitsbrei ihrer immer wiederkehrenden, gleichen Arbeit gefangen, schwamm sie im Pool voll Slosh und genoss ihren Rausch.
Der Höhepunkt ihrer Karriere sollte zugleich ihr Ruin werden: das einzige rote BPN, dass Interpol je erhalten hat, befahl ihnen im Cannibal Sector One ein Elektrokabel zu reparieren. Entschlossen und ambitioniert schritt das gesamte Squad dem Auftragsort entgegen und fand das Kabel. Dieses reparierte Gravity – als einziger Mechanicop – als die Reparatur durch einen Ansturm von Manchines unterbrochen wurde. Der Squad wehrte sich, unterlag jedoch der Übermacht von brutalen Monsterrobotern -, bis auf Gravity, die aus Panik in den Jungle von Schrott- und Leichenteilen hineinrannte und sich schließlich in ihm verlief. Sie hatte sich im Cannibal Sector One verlaufen. Als die Manchines nicht mehr zu hören waren und sie sich von diesem Schock erholte, begriff sie erst wo sie sich befand – sie begriff, dass sie nicht wusste, wo sie sich befand. Die nächste Panikattacke erleidend, tastete sie sich nach Waffen und Ausrüstungsteilen ab und musste angsterfüllt feststellen, dass sie Waffen und wichtige Ausrüstungsteile im Sprint vor ihren Jägern zur Erleichterung abwarf.
Sie musste handeln, sie musste selbstständig handeln.
Sie gewöhnte sich an die schwefelhaltige, stickige, ätzende Luft, an das Gefühl der Einsamkeit und dem Gefühl des kalten, dreckigen Regens. Sie ernährte sich notgedrungen von Ratten und studierte, wie sie ihre Beute am effizientesten fangen kann. Sie vollzog die Laufruten der Carriens nach, gefror bei dem Geräusch einer Manchine und adaptierte die Kannibalen nach, ohne dabei je entdeckt zu werden. Sie war ein Schatten in der ewigen, nassen Dunkelheit. Nicht nur ihr Verhalten und ihre Fähigkeiten stellten sich auf dieses Leben ein, sondern auch ihr Körper: ihr schneeweißes Haar, färbte sich ins dunkelste Schwarz, ihre helle, braune Haut färbte sich zu einem hellen, untypischen Lila und ihre sanften grünen Augen, wandelten sich in ein ätzendes Orange. Sogar ihr sonst hübscher, braun funkelnder Death Suit, formte sich zu einem Spinnennetz, das sie umschlingt. Vier Jahre hatte sie kein Wort gesprochen und vier Jahre war ihr einziger Fixpunkt am Horizont ein riesiger, kaputter Turm gewesen von dem Geräusche aus der Hölle kamen. Vier Jahre war sie in einem Labyrinth aus Metall, Beton, Abfall und Leichen gefangen gewesen und vier Jahre erlebte sie apathisch den Ort des Schreckens und der völligen Resignation. Doch handelte sie auch vier Jahre selbstständig und überlebte so. Denn wie ein Jäger aus dem Schatten hervorspringend, tauchten sechs schwer ausgerüstete und unbekannte SLA-Mitarbeiter vor ihr auf und entnahmen sie unter Widerwehr aus ihrem Käfig. Als sie stinkend, nass und völlig geschwächt auf einem Stuhl in einem kleinen Zimmer aufwachte. In ihm standen lediglich ein paar Stühle und ein großer Metalltisch. Das Licht brannte ihr in den Augen und sie gewöhnte sich nur sehr langsam an die Helligkeit des Raumes. Hinter ihr befand sich ein großer Spiegel, der den kleinen Raum verzerrte und gleichzeitig stark vergrößerte. Die Tür des Raumes sprang auf und vier in Anzügen gekleidete und Sonnenbrillen tragende Männer betraten hastig den Raum. Einer stellte einen weißen Pappbecher gefüllt mit sauberem Wasser auf den Tisch, der andere setzte ihr eine Nadel in den Arm und ein weiterer setzte sich vor sie und schlug einen dicken Ordner auf. Einige Sekunden vergangen und der Mann fing an zu sprechen.
Gravity kann sich heute nicht mehr an den Inhalt des Gespräches erinnern. Das letzte was sie nach dem Gespräch weiß, ist, dass sie in ihrem alten Zimmer im Bett voller Schweiß aus einem Alptraum erwacht ist und heftig nach Luft schnappte.
Gravity ist erfolgreich aus der Hölle entkommen und arbeitet nun wieder als Operative, jedoch wurde ihre Akte umgeschrieben, so dass sie erneut von vorn beginnen musste. Ihre alten Probleme kehrten erneut zurück, denn sie ist immer noch alkohol- und drogensüchtig, sowie hoch verschuldet, doch ihr Leben wurde kontrollierbarer und selbstsicherer, als es je war. Sie kann sich an viele Dinge aus ihrer Zeit im Cannibal Sector One nicht mehr erinnern, doch verspürt sie auch heute noch oft das Gefühl verfolgt zu werden…
Ein Bild der Dame: