Belletristik Bücher die gruselig das Thema verfehlen....

Kowalski

Rollenspiel ist kulturelle Appropriation
Registriert
1. Dezember 2005
Beiträge
6.323
Kennt Ihr das auch, Ihr lest ein Buch und denkt:
"Das kann nicht wahr sein, da hantiert einer mit Begriffen rum und hat davon nicht die geringste Ahnung, was ein Blender, und dann noch so schlecht geschrieben!"

Beispiele: Ein paar Renegade Legion Bücher (ich hoffe mal die Übersetzung hat die Fehler ausgemerzt). Pantomimische Herpes beim denken daran....
Einen der ersten BattleTech Romane.... AAAAAAAAAAAAA! Dieser Autor schrieb da zum Glück nur einmal mit...
Ein Buch zu einem U-Boot Spiel eines ansonsten guten Autors (hmm. War da womöglich ein Ghostwriter am Zuge?)
 
Es geht also um Bücher die fachlich am Thema vorbeigehen oder um welche die allgemein schlecht sind?
 
Gott!
Er bewies vollkommene Unfähigkeit was Mathematik angeht als er die Suren zum Erbrecht in den Koran schrieb.
Dank ihm ist es möglich in bestimmten Familienkonstellationen so zu sterben das man sein Erbe nicht nach islamischen Recht aufteilen kann,
man lädt so natürlich eine Sünde auf sich, die man nicht sühnen kann und wird postum zum Ungläubigen.

Warum wenden sich Götter in solchen Fragen nicht an Mathematiker?
 
Im Endeffekt um beides, einfach nur schlecht reicht.
Aber auch um Bücher die zwar den Anschein von Fähigkeit erwecken, aber nur wenn man von der Materie keine Ahnung hat.

Also wenn man z.B. unbedingt im metrischen System was schreiben will, dann aber die Schallgeschwindigkeit und die m/s Angaben von irgendwelchen Geschoßmündungsgeschwindigkeiten irgendwie falsch hinkriegt.
So wie Software die an der einen Stelle Fuß/Sekunde und an der anderen Stelle Meter/Sekunde in einem anderen Modul erwartet. Und natürlich NICHT umrechnet.
 
Ich kann da immer nur mein Geburtstagsgeschenk "Der Bastard von Tolosa" erwähnen. Der Schriftsteller will da einen coolen und weltoffenen Mann aus den Kreuzfahrerstraten beschreiben der wieder zurück nach Hause reist, jemand der im Orient von den Sarazenen gelernt hat und eine gelassene Weltanschauung entwickelt hat. Was er aber beschreibt ist ein aufgeblasener Besserwisser und Wichtigtuer, der in etwas so viel Einfühlungsvermögen wie ein Holzklotz hat. Der Typ war so nervend das ich seinen furchtbar bösen Widersachern nach etwa 1/3 des Buches den Erfolg dabei wünschte ihn um die Ecke zu bringen - eines der Bücher die ich nicht fertiglesen konnte.
 
Feuerstraßen-Trilogie von Andreas Brandhorst. Muss man NICHT gelesen haben.
An sich gute Ideen, aber m.M. nach grauslig geschrieben.

Und die Terranauten Bücher/Hefte hatte ich damals gerne gelesen, der Mann schreibt also nicht nur schlechte Bücher
 
Das erinnert mich an so ein Buch eines Möchtegern-Fantasy-Autors, das ich mal lese durfte. Wenn ich seine Idee richtig verstanden habe, bemängelte er, dass Fantasy heutzutage immer zu sehr künstlich aufgeblasen wird, und dass man die meisten Stories doch ein wenig kürzer hätte schreiben können. Grundsätzlich stimme ich dem zu.

Sein Ansatz war dann allerdings, bei der Geschichte an der Logik zu sparen.

Zum Beispiel wollte der Held aus irgendeinem Grund, den ich vergessen habe, in ein Drachenland oder sowas, das angeblich seit Jahrtauuuuusenden streng bewacht und von niemandem außer Drachen betreten wird.
Die Szene an der Grenze, wo auf weiter Flur ein kleines Wachhäuschen mit einer einzelnen Wache drin stand, lief dann in etwa so ab:

"Hallo! Ich bin ein wackerer Held und muss hier mal kurz rein."
"Nein! Das geht leider auf gaaaar keinen Fall. Dies hier ist nämlich das streng bewachte Drachenland!"
"Aber.... aber..." *schnüff* "... es ist doch so dringend..."
"Na gut, ausnahmsweise, weil dus bist."
*zur Seite tritt und den Weg für den wackeren Helden freigibt*

Hatte was von "You look trustworthy!" - nur nicht so lustig.

Außerdem hatte der Autor zig Länder mit den üblichen wirren Fantasynamen samt Herrschern und Kanzlern beschrieben. Naja... "beschrieben"... er nannte auf zwei Seiten alle Namen und ging dann das restliche Werk über davon aus, dass der Leser die jetzt alle, samt ihrer Beziehungen zueinander, kennen müsse. Und das, obwohl er selbst die Namen ständig vergaß - das eine der Länder hatte zwischendrin drei Schreibweisen.

Furchtbar. Und ich hoffe wirklich, dass, bei meinem Glück, nicht der Autor hier mitliest und sich am Ende selbst wiedererkennt :D
 
Eragon fand ich so grauslich schlecht geklaut das ich das nach 5 Seiten aufgegeben hab.
 
Eigentlich alle "historischen" Romane, deren Autoren davon ausgehen, dass "historische Authentizität" durch korinthenkackerische Korrektheit von Daten und Zahlen bestimmt wird. Überhaupt alle Schriftwerke von selbsternannten Hobbyhistorikern, die im Grunde neben Schlachtenaufstellungen und der detailgetreuen Beschreibung ihrer Abläufe (sowie der Gardeuniformen) noch nie was von Zeitgeist auch nur im Entferntesten gehört haben und meist auch neben dem toten Wissen ihrer völlig überholten Bibliotheken keine Ahnung haben, wies in der Zeit, über die sie schreiben, ausgesehen hat.

Die verlieren sich ohnehin meist in debilen und langweiligen Aufzählungen irgendwelcher Ereignisse, am Besten noch mit dem Anspruch, es vieel besser als alle anderen zu machen, weil man erzählt ja so, wies war! Die Wahrheit! Der unterste Kaffeesatz dieser degenerierten Klugscheißer schreibt meist noch rants auf Amazon über andere historische Filme, Serien und Romane, wie unhistorisch das doch alles sei, weil die Schlacht XY doch gar nicht am Freitag abend, dem 03.08. stattgefunden hat, sondern am Donnerstag morgen dem 02.07..

Krieg ichs kalte Kotzen.
 
Kann man aber selber irgendwie nur so richtig würdigen, wenn man selber GENAU den Zeitgeist der beschriebenen, total heterogenen Zeit kennt.
So richtig so. So objektiv und so.
 
Wir kennen ja nichtmal unseren momentanen Zeitgeist GENAU und so richtig objektiv. Und so.

Ich persönlich besuche aus genau diesem Grund ja das A!, um mich aufklären zu lassen.
 
Dann könntest du ja mal nen historischen Roman schreiben. Über die Deutsche Gesellschaft des Jahres 2013. Musst dann halt nur 100 Jahre warten mit der Veröffentlichung. Aber zumindest kann dir dann keiner mehr Konstruktivismus vorwerfen. Schließlich weißt du ja dank A!, wie es in unserer Zeit so aussieht.
 
Danke. Jetzt weiß ich, was ich mit all der Zeit anfange, die ich sonst nur nutze, um im Bett an die Decke zu starren. Ich schreibe einen historischen Roman. Über die Gegenwart.
 
Und wieder hat A! einem vergeudeten und unproduktivem Leben einen Sinn verliehen. :ROFLMAO: (Ja, Du darfst jetzt den Meme posten!)
 
Wow, Die Abenteuer des Stefón Rudel sind in der Tat starker Tobak.
Ich mein, ich bin gewiss kein Rechtschreib-Nazi, aber für ein publiziertes Werk ist das schon hart.
Und diese Schreibe... und es ist gewiss keine Satire?
 
Wow, Die Abenteuer des Stefón Rudel sind in der Tat starker Tobak.
Ich mein, ich bin gewiss kein Rechtschreib-Nazi, aber für ein publiziertes Werk ist das schon hart.
Und diese Schreibe... und es ist gewiss keine Satire?

Ohne da jetzt Schund schönreden zu wollen geht es da doch wohl drum eine Fremdsprache in deutscher Mundart zu vertonen, also quasi in Lautschrift den deutschen Akzent abzubilden.
 
Und diese Schreibe... und es ist gewiss keine Satire?

Meine Lieblingstheorie ist, dass dieses Machwerk zu einer Art Vollprogramm-Therapie für Menschen mit besonderen Bedürfnissen gehört. Dem Autoren wurde ermöglicht, seinen eigenen Roman zu schreiben und zu publizieren, um einen langgehegten Traum zu ermöglichen und sein Ego entsprechend aufzubauen. Im Grunde also eine gute Sache.

Ich würde mich glatt anbieten, den Roman als Hörbuch zu sprechen. Dafür würde ich auch das "historischer Roman der Gegenwart"-Projekt auf Eis legen.
 
Zurück
Oben Unten