Spielfilm Bad Ass (2012)

What the flying fuck?
Glorifizierte Selbstjustiz als großes Thema der Saison?
Was läuft da schief?
 
Das bewegt halt die Menschen. Ich kenne sehr viele Leute die vom Herzen her Selbstjustiz zugeneigt sind.
 
Ist doch ein Dauerbrenner in Hollywood und den USA. Ich geb Rocky in soweit Recht das ich den Inhalt auch nicht mag, aber letztlich ist jeder Local Hero den man im Film sieht der bei sowas eingreift ein Selbstjustizler, fing ja nun schon in "12 Uhr Mittags" an, weil der Herr Marshall hatte ja schon keinen Stern mehr als es zum Showdown kam.
 
Ja natürlich. Und das ist ja auch gerade für Mr. Trejo kein neues Sujet.
Aber im Zusammenhang damit, dass hier auch kürzlich über God Bless America geredet wurde, fiel mir das eben auf.
Braut sich da bei unseren Freunden gerade was zusammen, oder ist die Häufung zufällig?
Und braut sich bei uns was zusammen, oder ist das Abfeiern zufällig?
 
Ich denke nicht, dass über Selbstjustiz abfeiern in Rollenspielerkreisen unüblich wäre. Oder jemals war.
 
Nicht nur in Rollenspiel(er)kreisen. Und auch wenn "wir" es gerne hätten, bis nach Amerika muß man gar nicht gehen. Da reicht schon ein kleines Städtchen an der Nordseeküste...
 
Nordseeküste, Ruhrpott, München... so ein alter Mann täte fast jeder Stadt gut ;)

Von den SCHULEN mal ganz zu schweigen :D
 
Das war auch schon immer so, dass Selbstjustiz auszuüben einen Mann zum Helden gemacht hat, oder nicht? Damit meine ich nicht mal Batman, das geht viel weiter. Die griechischen Sagen sind doch voll damit. Ich habe unlängst sogar eine nett zu lesende Rezension über einen Film gelesen, in dem reihenweise Nazis abgeschlachtet werden und sonst nix passiert. Und das wurde dort sogar als Kunst bezeichnet.
 
Fiktive Selbsjustiz (fiktiv im Sinne von eindeutig nicht auf unsere aktuelle Lebenswelt übertragbar) macht mir ja auch keine größeren Probleme. Und eigentlich auch in kontemporären Settings nicht, solange sie angemessen mehrschichtig behandelt wird. Der Film, auf den du da so subtil hindeutest, geht ja sogar beide Wege.

Schwierig wird es für mich, wenn es so ein kathartisches und vor allem eindimensionales Abfeiern von Selbstjustiz aus niederen Beweggründen wird.
Und den Eindruck machen auf mich leider beide Trailer. Wobei God Bless America wieder so absurd überzogen ist, was das Verhältnis von Ursache und Wirkung angeht, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass der so platt gemeint ist, wie der Trailer glauben macht.
 
Die Gefahr, dass eindimensional abgefeiert wird, hast du aber immer. Ist auch nicht neu, und ist bei dem von mir so subtil erwähnten Film auch genauso passiert. Unter Garantie sogar noch viel mehr, als es hier der Fall sein wird. Immerhin sind da Nazis skalpiert worden.
 
Ich meine ja nicht eindimensionales Abfeiern im Publikum. Klar, das kannst du nur schwer verhindern. Und manchmal kommt die Einsicht auch erst zu Hause. Das ging mir bei Sucker Punch ja ganz schwer so. Der mich im Kino erstmal mit seiner Bild- und Musikgewalt völlig mitgerissen hatte, und mir dann erst nach etwas Nachdenken der Vergewaltigungssubtext so richtig klar wurde. Was eben jenen Subtext ja noch umso härter heimgetrieben hat.

Doof ist nur, wenn schon von Hause aus nur eine Dimension da ist.
 
Ich finde das langsam auch nicht mehr schön. In diesem Zusammenhang hat mich erst letztens eine Folge von Navy CIS den Kopf schütteln lassen. Dort hat man den Bösewicht nicht belangen können, also liefert man ihn seinen Kumpels aus, damit die ihn umbringen.

Und da hatte keine der sonst doch so ach so aufrechten Figuren ein Problem mit. Wobei die Serie, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, schon immer einen Hang zu Selbstjustiz bejubelte.
 
Ähm... kannst du mir da etwas mehr info geben, damit ich das mal nachlesen kann? Ich bin außer Landes und offenbar nicht auf dem neuesten Stand!

Ich bezog mich diesbezüglich in erster Linie auf ein politisch vollkommen unkorrektes "Selbstjustiz ist geil" Gehabe. Aber spontan fällt mir das Beispiel in der Münchner U-Bahn ein, dort haben vor ca. 3 Jahren Jugendliche einen bayerischen Unternehmer zu Tode getreten. Solche Fälle gibt es doch leider so gut wie überall... Man braucht nur in einer beliebigen Großstadt ein paar Stunden Bus oder Bahn fahren, mit 80%iger Wahrscheinlichkeit bekommt man ein social harassment mit, meist von Jugendlichen gegen andere Jugendliche oder alte Leute. Deswegen meine Aussage, dass fast jeder Stadt so ein alter Mann gut tun würde.
 
Achso, dann war das ein Missverständnis. Ich dachte, du hättest Fälle von Selbstjustiz aufgezählt... das letzte was ich in der Richtung gehört hatte, war der Bandido in Berlin, der durch sein Eingreifen zumindest das zweite Opfer vor schlimmerem bewahren konnte.
 
Man braucht nur in einer beliebigen Großstadt ein paar Stunden Bus oder Bahn fahren, mit 80%iger Wahrscheinlichkeit bekommt man ein social harassment mit, meist von Jugendlichen gegen andere Jugendliche oder alte Leute. Deswegen meine Aussage, dass fast jeder Stadt so ein alter Mann gut tun würde
Westdeutschland muss ja ein heißes Pflaster sein. Deshalb wurde mir vielleicht letztens auch widersprochen, als ich meinte, dass man eine deutsche WoD gegenüber der WoD as written herunterregeln müsste.
Hier für Berlin kann ich diese Behauptung jedenfalls nicht bestätigen.
 
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