Appetitlosigkeit

Tarha

eiskaltes Händchen
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3. März 2004
Beiträge
1.809
Appetitlos

Appetitlosigkeit

Ich soll essen.

Ich esse doch.
Nur eben nicht viel.
Ich habe keinen Hunger.

Ich pass schon auf mich auf.
Natürlich.

Ich esse morgens.
Ich esse mittags.
Ich esse abends.


Aber soll ich euch was sagen?

Es ist ekelhaft.
Es schmeckt mir nicht.
Es ist langweilig.
Ich habe keine Lust.
Ich habe keinen Hunger!

Ich habe weder
Appetit auf Essen,
noch auf Aktivität,
noch auf Geselligkeit,
noch auf Freunde,
noch auf Leben,
noch auf Liebe,
noch auf den
gesunden
Selbsterhaltungstrieb!


Ich will nicht mehr!
Nichts davon!

Also habt die Güte und
lasst mich in Ruhe!!



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Eine kurze Bemerkung zum Text... ich hatte Lungenentzündung, hab in einer Woche ein paar Kilo abgenommen und hatte eben... keine Lust zu Essen... mir hat nichts geschmeckt... 8o wie das eben ist, wenn mensch krank ist.
Tjo... inzwischen hab ich wieder Normalgewicht, auch wenn ich dazu fast ein Monat und viel Schoko gebraucht hab... ;) :banane:
 
Wie immer gehen mir deine Texte direkt unter die Haut: Sie sind transparent genug, um sich leicht in sie hineinversetzen zu können und gleichzeitig von einer fast schon ... aggressiven Offenheit.

Es macht mich richtig froh, die ganzen alten Posts von dir zu lesen, in denen du immer wiede schreibst, dass du Hunger hast... :)
 
dankeschön... krieg ich sonst noch irgendwelche Kommentare dazu?
Lob? ... Kritik? ... ... ... Hallo?!
 
Schönes Gedicht. Ich muss umverwunden erklären, dass ich Gedichte nie so gut hinbekomme. Gut und flüssig zu lesen.
MdbG Leth
 
Mir gefällt es es auch sehr gut.

Ich mag die Doppeldeutigkeit mit der Appetitlosigkeit
 
Sie hats bemerkt! Sie hats bemerkt! *freudig um Seelenblut herumspring*
 
Irgendwie erinnert dies mich an die Kindheit meiner Schwester. Jedes mal wenn sie ihren Willen durchsetzen wollte, schmollte und depremiert war, kam dieser kindliche Trotz zum vorschein. Ich finde die Thematik und den Ton bereits im normalen Gespräch als störend und nervend, aber ein Gedicht über dieses Thema erzeugt nur eine Gänsehaut. Das ist wirklich nicht meines!
mfg Khalam
 
Dieses Mal ist ausnahmsweise die Formatierung einigermaßen gelungen und betont die richtigen Stellen.
Doppeldeutig oder nicht ist diese "Ode an den freien Willen" eher langweilig, da sie, wie Khalam bereits anmerkte, an Störrigkeit erinnert und intelektuell keinerlei Fortschritt in meinen Gedankengängen bewirkt.
Das Ende ist nicht überraschend, sondern war von vorneherein zu erwarten gewesen, was zwar nicht schlimm ist, der Geschichte jedoch keine Klasse verzeiht.
Fazit: Weder interessant, noch spannend, noch ...

Grüße,
Hasran
 
Ich muss mich bei meinem/n Kritiker/n entschuldigen:
Verzeihung, ich hatte keine "Ode an den freien Willen" im Sinn - und das hab ich offensichtlich nicht rübergebracht, es tut mir Leid. Ich wollte es zwar durchaus mit Trotz und Sturheit ausdrücken, aber vor Allem eine Übersättigung beschreiben... Genug von allem, was nervt.
Anscheinend hab ich mich auf den "Sturschädel-Aspekt" zu sehr beschränkt, danke für die Kritik...
Vielleicht rührt die Enttäuschung mancher Rezipienten auch daher, dass ich mir nicht anmaße, Geschichten mit der Intention eines intellektuellen Fortschrittes bei den Lesern zu schreiben, sondern meist nur "aus einem Gefühl heraus" schreibe, bzw. um gewisse Dinge zu verarbeiten...
Vielleicht wäre eine Diskussion darüber angebracht, ob nicht-intellektuelle Texte besonders gekennzeichnet werden sollten?
 
an lob an die tarha. mir gefällt es. :)
ich finde, dass du es gut zum ausdruck gebracht hast.
 
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