Anfang 2006 - Express Lieferung

Lurker zog ein Schnütchen. Das half seinem Gesprächspartner freilich wenig in der Unterhaltung, weil er sein Gesicht nicht sehen konnte. Er war sich dieser Dinge wohl bewußt, aber Ignatzius meinte es scheinbar ehrlich gut mit ihm.

Keine Spielchen, ich nenne die Lüge gelogen und die Wahrheit wahr. Ich weiß das man eine Menge verdrehen kann und das man den eigenen Standpunkt soweit verdrehen und entfremden kann, bis man ruhgen Gewissens behaupten kann schwarz wäre weiß und das ist die Wahrheit. Aber irgendwann, in der stillsten, schwärzesten und einsamsten Stunde, wenn man alleine ist mit sich und seinem Gewissen, dann zählen alle diese Beschwichtigungen und Verdrehungen vor einem selber nicht mehr. Egal was man sich vormacht, am Ende ist die Wahrheit schrecklich einfach und unkompliziert. Sie ist brutal und hart, sie ist ungerecht und gemein, aber sie ist wahr, das ist doch mal was, oder ? Also ziehen wir das ganze nicht auf eine philosophische Ebene, es gibt Wahrheit und Lüge und im Grunde erkennen wir sie. Wir versuchen nur manchmal alles zu verdrehen, damit wir weiterhin unsere Idealbilder von uns selbst behalten können. Glauben sie mir Doktor Chezmoi, mit meinem...Handicap.. verbringt man viel Zeit vor dem Spiegel.. ich habe kein Idealbild von mir. Auf Dauer kann man das so nicht aufrechterhalten.

Er hatte im Laufe der Zeit gelernt, das er enige Dinge nur verstanden hatte, weil sein Äußeres so entsetzlich war und das als gut akzeptiert.

Was das dienen angeht, so habe ich mir zumindest augesucht wem ich diene und ich werde nicht wie ein Knecht behandelt. Innerhalb unserer Zelle hat sich ein sehr... sagen wir familiärer Umgang eingebürgert. Ich würde es gerne eines Tages so halten wie ihr geschätzter Erzeuger, aber bis dahin wird noch viel Zeit vergehen, wenn es denn überhaupt passiert.

Lurker ließ ein Lächeln aus dem Schatten der Kapuze sehen. Seine Lippen waren schorfig und farblos, sein Mund seltsam schief.

Der Grund des Krieges ? Es geht um Glaubensfragen Doktor. Es geht darum das die eine Gruppe glaubt das die Welt untergehen wird und die alten Vampire die jüngeren vernichten werden. Deshalb wehren sich die Jüngeren und ergeben sich nicht in ihr Schicksal. Sie versuchen den Weltuntergang aufzuhalten. Für sie ist es ein heiliger Krieg. Ich persönlich sehe das ganze weniger religiös. Ich denke das die Herrschaftszeiten der Cammarilla einfach langsam zuende gehen. Es ist zu einem Stillstand gekommen und der Rest der Welt hat sich weiterbewegt. Aber die Alten Herscher wollen ihr Zepter nicht abgeben. Eher Reissen sie alles mit sich in den Untergang. Ich denke es geht schlichtweg um einen Regierungswechsel. Interessant nicht wahr ? Im grunde streiten die Vampire um das gleiche wie die Menschen. Sind sie ein Teil des Krieges ? Oder sind sie ein Spiegel von dem was wir tun ? Oder sind gar wir der Spiegel und äffen die Sterblichen nach ?

Das Lächeln wurde zu einem breitem Grinsen. Auf die letzte Frage gab es wahrscheinlcih keine eindeutige Antwort. Es war ein bißchen von allem, wie so oft. Aber es ging um die Herrschaft. Das ganze war ein Putsch und alle wußten das. Aber die Cammarilla stellte es gerne so hin als wäre die Gegenseite nur eine Horde Monster, die grundlos abschlachtend und marodierend durch die Länder zogen. Natürlich hatte der Sabbat Motive für das was er tat und es waren einfache, leicht nachzuvollziehende Gründe. Auch wenn das den alten Herrschern nicht schmeckte.
 
Gut fassen wie das mal zusammen. Die eine Seite ist der Meinug sie sind die Herrscher und die Menschen sind Ihr Futter, das ist die Seite zu der Du zZ gehörst! Die andere Seite will unerkannt unter den Menschen sein und da Ihnen alles zu langweilig geworden ist versuchen Sie sich gegenseitig eine reinzuwürgen, das ist die Seite auf der ICH stehe.

ICH tippte weiter mit der rechten Hand auf dem Papier rum und als es voll war, blätterte er um und tippte weiter.

Gut der Sabbat hat etwas gegen die Alten die angeblich alle Mächte an sich ziehen, aber warum wird der Sabbat auch von den Alten regiert?
Und was das Schwarz und weiß angeht, die Warheit und die Lüge, brauchst Du mir nichts erzählen, ich habe während des Todes nach links und recht gesehen, ich weiß was man sieht und was einen dabei erwartet. Ich träume jede Nacht obwohl ICH so wie alle anderen in der Starre der Toten liege. Aber eins ist für Dich wichtig, vielleicht etwas was Du so nie gelernt hattest. Es hat alles einen Sinn und einen Vorteil. Dein Aussehen war für Dich als Du hier damals das erste mal auftauchtest eine Schmach, nun so langsam lernst Du das es nicht sein muß. Es ist für Dich ein Vorteil, den Du gut nutzen kannst und das ist wichtig. Es liegt vielleicht an der Art wie dich deine Familie hier aufgenommen hat, aber lieber spät als nie!


Auch wenn die Worte des Mondkindes irgendwie wirr waren, wirkte es so, als würde er sich Sorgen machen, schließlich hatte er schonmal seinen Kopf riskiert um den jungen Nosferatu zu beschützen.

Was die Wahl des Dienens angeht hast Du vielleicht recht, aber hast Du schon über den Preis nachgedacht, den DU bezahlen musst? Glaubst Du das 30 Silbermünzen reichen?
 
Er gluckste Leise als der Psychiater alles so stark vereinfacht wiedergab. Lurker fand es sogar ein wenig seltsam, das Chezmoi soviel der Wahrheit erkannt hatte und dennoch untätig blieb. Das er die Welt die die Anderen um ihn herum vergifteten dennoch akzeptierte. Aber wahrscheinlich hatte die Cammarilla seinen Willen etwas zu ändern und zu kämpfen für das was er glaubte schon vor langer Zeit gebrochen. Vielleicht war er unter dem Druck zermürbt worden. Lurker konnte das gut verstehen. Er würde nicht den Fehler machen über Chezmoi zu urteilen, so wie dieser ihn nicht richtete.

Es gibt eben auch wenige der Alten, die mehr sehen und nicht verdorben sind.

An der Art wie er das betonte und Ignatzius dabei ansah, war zu erkennen das er das auch als Kompliment in dessen Richtung gemeint hatte. Es gab nunmal auch gute unter den Alten. Das paßte zu dem was Lurker dachte.
Auch die Tatsache das sie beide wußten worum es dem Anderen in Bezug auf die Wahrheit ging, sorgte dafür das er Chezmoi respektierte.
Das Gerede über Träume konnte er nicht nachvollziehen, aber er wußte das man sich überall erzählte die Mondkinder würden von Bildern und Visionen geplagt. Wahrscheinlich sprach er davon.

den Preis ?

Der Preis wird sich zeigen, zum Ende. Aber das ist immer so, egal wofür ich mich entscheide... das Ende ist das dasselbe, richtig ?

Lurker grinste fröhlich, als er seine Worte aus der Bibliothek wiederholte. Er war sichtlich amüsiert.
 
ICH weiß nicht, ob ich das selbe nennen würde! Ich weiß nur, dass es einen langen und einen kurzen Weg gibt!

ICH ging kurz in den Nebenraum und kam mit einer Karaffe und zwei Gläsern wieder.
Er goß sich selber etwas ein und stellte das andere leere Glas mit der Karaffe für Lurker hin.

Ja man kann mehr sehen und man kann sich auch für die jungen einsetzen, wobei man sich am besten arrangiert. Ich weiß um meine Seite und ich habe meinen Weg.

Er nahm einen Schluck, des roten Safts und blickte Lurker genau an.

Was habt Ihr vor, junger Lurker? Wollt Ihr hier verweilen und warten bis die 30 Euch gefunden haben?Wollt Ihr weiter wandern um frei zu leben oder wollt Ihr mit Brenda reden?

Die Worte hallten in dem Raum nach, obwohl fast alle der Wände mehr aus Bücherregalen bestand als aus allem anderen.
Flup hatte sich nebenbei ein Stück von Lurker Mantel geschnappt und zog daran, als er woll er den Mantel fressen, dabei machte er gleichen freudigen muckerende Geräusche wie eh und je.

ICH bemerkte es und musste unwillkührlich Lächeln.
 
Lurker strich nachdenklich seinen Mantel glatt und fragte sich wovon genau der Andere sprach. Gab es eine Bedeutung für das was er sagte ? Oder waren das nur zusammenhanglose Fragmente die ihm in den Sinn kamen ?
Man konnte sicherlich schwere Knoten in das eigene `Uhrwerk´bekommen, wenn man versuchte einem Mondkind und seinen Ausführungen zu folgen. Bisher war er sehr gut damit gefahren die Aussagen seines Gesprächspartners einfach als gegeben hinzunehmen. Wenn es irgendwo einen tieferen Sinn gab, dann würde dieser sich, wenn es denn so sein sollte, zu gegebener Zeit offenbaren.

Ich würde Brenda gerne treffen. Ich hatte keinen Kontakt zu ihr, seid damals. Natürlich ist sie im Osten der Stadt, ebenso wie sie auch, immer eingeladen, als Gast.

Lurker meinte natürlich das Roltlicht Viertel und die ehemalige Nosferatu Domäne, welche mittlerweile inoffizielles Sabbat Gebiet waren.

Vor ein paar Nächten erst, habe ich mich mit jemadem getroffen der die Vision eines Treffpunktes hatte. Eine Art Elysium für beide Seiten des Krieges. Wenn dieser Ort gediehen ist, dann können wir uns selbstredend auch dort treffen. Wenn denn jemand mal zu Besuch kommen will.

Obwohl der letzte Satz einen ironischen Ton hatte, so war das Angebot dennoch ernst gemeint. Lurker würde sich freuen Brenda zu sehen und Ignatzius als Gast zu begrüßen.
 
ICH kicherte während Flup immer mehr am Mantel von Lurker zog und versuchte mit seiner Beute im Blumentopf zu flüchten.

Ein gemeinsames Elysium. Das kann nicht funktionieren!

Weiterhin tippte ICH Punkte auf die leeren Papierseiten.

Ein gemeinsames Elysium, das ist ein Unterfangen des Todes und Vernichtung, der Liebe und des Hasses, der Sehnsucht und des Leidens, des Feuers und des Schattens!!Was will man mit so einem Ort machen?

Erneut nahm er einen Schluck aus seinem Glas bevor er weiter redete

Was Brenda angeht hat sich der Status nicht verändert! Ich kann und werde es Ihr nicht verbieten, mehr kann zZ nicht gesagt werden. Alles andere ist so sehr gewünschte freie Wahl....

Ich ließ diese Worte besucht so stehen...

Los Lurker lerne zwischen den Zeilen zu lesen, lerne das zu sehen vor dem Du normalerweise die Augen verschließt.
 
Lurker runzelte die Stirn und strich erneut über seinen Mantel, zog ihn ein wenig zurecht und legte dann einen langgliedrigen Finger auf seine Lippen.
Es war ihm eigentlich reichlich egal ob die besagte Lokalität zu einem Treffpunkt für beide Seiten wurde, oder ob es ein reiner Sabbat Club werden würde.

Ich denke es ist genug das alles auf sich zukommen zu lassen. Wer sich dann dort einfindet und wer nicht, das ist mir einerlei. Aber immerhin gibt es dann einen Ort an dem man sehen kann, das der `Feind´nicht einfach nur ein Haufen Wahnsinniger ist.

Lurker betrachtete nun zum erstenmal das Blatt Papier und er legte den Kopf schief. Interessiert erhob er sich und bedeutete Chezmoi ihm das Blatt kurz auszuhändigen.

Freie Wahl, ein kostbares Gut, nicht wahr ?

Wir werden ja sehen wer sich wo trifft nicht wahr ?
 
ICH zeigte Lurker, das Blatt nur, aber das reichte. Das Blatt zeigte Punkte viele Punkte,
Punkte die Muster im Muster im Muster ergaben, eine Konstruktion, die sich in den Kopf des Nosferatu zu brennen drohten.

Punkte nichts als Punkte sogar die freien weißen Flächen waren Punkte.
Die Welt bestannt auch nur aus Punkten.

Wir werden was aus diesem Ort wird, aber denke daran, es ist nur ein Elysium wenn es anerkannt wird. Sollte dieses nicht der Fall sein ist der Ort nicht mehr wert, als den Kaufpreis. Aber Wahnsinnig wer hat gesagt, dass der Feind Wahnsinnig ist? Ich habe Sie noch nie so reden hören, sie reden ganz anders!
 
Er schüttelte verwirrt den Kopf um die Punkte wieder weg zu bekommen. Sie brannten noch einen kurzen Moment in seinem Sichtfeld, verblassten dann aber langsam.

Ich kann gar nicht glauben das ausgerechnet sie derartig Systemgläubig sein sollen...

Lurkers Stimme troff vor Sarkasmus. Er kicherte leise und ging dann ein wenig im Zimmer auf und ab.

Ein Elysium ist dann ein Elysium, wenn derjenige der es dort erklärt es auch durchsetzen kann. Und ich habe ihn eindringlich darauf hingewiesen das es nötig sein wird. Aber wir werden sehen was aus diesem Fleckchen wird.

Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt, ein wenig so wie er es bei Dimitri gesehen hatte. Nun schaute er aus dem Fenster hinaus auf das Gelände der Anstalt.

Nicht ? Das ist seltsam. Ich habe`Sie´durchaus dieses und anderes sagen hören. Wahnsinnige, Schlächter, Mörder. Ich kann gar nicht glauben das sie so etwas noch von niemandem gehört haben.

Aber es war auch einerlei. Diejenigen die sich für das interessierten was sie in Zukunft zu bieten haben würden, die würden dorthin kommen. Und wenn niemand kam, auch recht.
 
Der Glaube kann vielleicht Berge versetzen, aber nicht unbedingt das WAS hier hinterlegt ist. Ausserdem klammern sich nur die Schwachen an den Glauben. Die anderen halten sich Taten! kam als kurze knappe Antwort.

Ich beobachtete weiter die Art wie Lurker sich bewegte und der junge Nosferatu versuchte sich schneller zu entwickeln, als es möglich war für jemanden, der noch immer zwischen den Stühlen saß.

Sie haben viele Namen, aber der Name Wahnsinnige ist schon vergeben und einer anderen Gruppierung vorbehalten!

Ich nahm den zweiten Zettel, sah Ihn sich an lächelte kurz und nahm sich dann den dritten vor.

Der Ort des Friedens ist die Endstation des Seins, nicht ein Ort wo man trinkt und redet!Ausserdem sollte man nie die letzte Regel vergessen. Lass Dich nicht erwischen!

Seine Augen schimmerten seltsam wärend er redete und weiter Punkte malte.
 
Obwohl er dem Fenster zugewandt war, schielte er aus dem Augenwinkel zu dem Blatt Papier hinüber. Er spürte das der Drang der ihn eben hatte aufstehen lassen, wieder da war. Er wollte das Papier nehmen und die Punkte miteinander verbinden. Lurker umklammerte seine Finger enger und versuchte an etwas anderes zu denken.

Eben.. und Taten wird es geben.

Auf Chezmois Anspielung bezüglich seines Clans und dessen Stellenwert in der Gemeinschaft namens Cammarilla hin lachte er nur.

Scheinbar ein gebräuchlicher Ausdruck für alles was gewisse Leute dort nicht verstehen. Da werden alle anderen gerne schnell als Wahnsinnig abgeurteilt. Aber irgendwie gibt es in in dieser Vereinigung über alle etwas zu meckern, nicht wahr ? Alle aus dem Clan des Tieres sind eben genau dies, nur Tiere, der Clan der Gelehrten besteht nur aus Schlägern, die Mondkinder sind alle angeblich Schwachsinnig, die Verborgenen sind alles häßliche, minderwertige Monster, der Clan der Rose stellt nur Weichlinge und alle aus dem Clan der Könige leiden unter Größenwahn und die Hexer warten nur auf eine Gelegenheit die Macht an sich zu reißen. So haben sie alle nur das beste über ihre Verbündeten zu berichten, nicht wahr ? Der Splitter im Auge deines Bruders und dein eigener Balken...

Er merkte das er nun selber ins philosophieren gekommen war. Lurker schmunzelte, aber er fand das er recht hatte. In der Cammarilla fiel jeder über jeden her, mühselig verschleiert von ihrer Maske.

Sie haben vor langer Zeit aufgehört nur den Menschen etwas vorzumachen. Sie machen sich gegenseitig etwas vor, sie spielen zivilisiert sein. Aber ich gerate nur wieder ins Reden, nicht wahr ? Verzeihung. Ich sollte nicht klagen, ich sollte versuchen etwas zu ändern.

Und genau das würde er auch tun. Er sah wieder auf das Papier und sprang im Geiste von Punkt zu Punkt.
 
Du glaubst Doch nicht, dass man die sehenden auf der anderen Seite der Medalie besser behandeln würde.

ICH schüttelte nur den Kopf und tippte weiter Punkte.

Was die Verbündeten abgeht, redest Du gerade von Stereotypen, von Schemata in die man gepresst wird. Die einzelnen Teile sind die Aussnahme und nur das darf man sehen, alles ist anders, der Schein ist ein Abbild des Wunsches, das Tun ein Zeichen der Hilflosigkeit und das Spiel ein Zeichen von Zuneigung!

Lurker Augen wurden von den Punkten in den Bann gezogen, jeder Strich den er im Geiste malte erzeugte neue Punkte, so dass er hinther, einfach nur alles mit allem zusammenführte und das ws übrigblieb war NICHTS. Nur das schwarze leere NICHTS!
Es war ein Zeichen oder war es nur der Schmerz in Lurker Kopf, nein da war was, aber was es war doch nur schwarz und leer. Es war tot.

Wer etwas tun will, muss sich lösen, aber in welche Richtung man sich löst, dass weiß nur die Leere
 
Lurker riss seinen Blick von dem Blatt Papier weg und sandte ihn wieder nach draußen, in die Dunkelheit, wo der Rasen friedlich im Wind wehte.

Ich weiß zumindest das in den Kreisen in denen ich nun auch verkehre, alle als Gleichwertig angesehen werden. Egal welchen Blutes sie sind. Alle sind Teil einer Gemeinschaft. Sicher gibt es auch Anführer und Mächtige, aber niemand ist dort ein Niederer. Ich denke schon das man dabei von einer `besseren´ Behandlung sprechen kann.

Er ballte die eine Hand zur Faust und drehte das Handgelenk im Griff der anderen Hand.

Ich spreche leider nicht nur von Vorurteilen und Stereotypen. Sie selber haben es eben angedeutet, wer in diesem Bündniss als `Wahnsinnig´gillt. Und auch der Rest ist wahr. So und nicht anders sieht man sich dort. So und nicht anders wurde ich behandelt. Und auch sie werden dort schlechter gestellt als sie es verdienen.

Er biß sich auf die Lippen. Den letzten Satz hätte er wohl besser nur gedacht. Aber es war nun einmal seine Meinung. Nicht nur weil der Andere ihm einmal das Fell gerettet hatte, sondern weil er es für ungerecht hielt das der Erstgeborene der Mondkinder von den Anderen belächelt und nicht ganz für voll genommen werden mochte. Oder Brenda ? Sollte sich nur jemand wagen in diesem typischem, süffisantem Ton über den Clan des Mondes und seine Kinder zu sprechen und Brenda auszulachen. Lurker würde ihn ausstopfen und später seine Drinks auf demjenigen abstellen.
 
Wenn man Euch gut behandelt, dann seid froh und genießt es so lange es geht. Der Sabbat hat aber da dieses eine Ritual eingeführt, gerade damit dei Clans sich nicht untereinander anzicken und so funktioniert es für sie eben! Aber ICH könnte niemals so frei sein wie er es nun ist!

ER ließ die Worte erneut mit dem Bild seine Hand die auf die Punkte malt stehen

Ich lachte als er Lurker über die Behandlung der Mondkinder sprach

Das ist so wie Du es siehst, aber hat jemals jemand gefragt was ich sehe? Wie ich dazu stehe wie sie mich ansehen und wie sie denken?

Ihre Oberflächlichkeit ist meine Stärke, das ist etwas was man lernen muss! So etwas ist nicht angeboren!

Es war schön Euch getroffen zu haben, wer weiß wie das nächste mal eine Zusammenkunft ausehen wird. sagte Ignatius trocken während er etwas am Schreibtisch zusammen suchte.
 
Lurker nickte bedächtig. Aber er sparte sich jeglichen Kommentar. Nur weil Chezmoi gelernt hatte damit umzugehen das er schlecht behandelt wurde, machte es das nicht besser. Es war ein Kompromiß, ein sich Ergeben, ein geschehen lassen der Dinge. Aber so wie Lurker die Sache einschätze, hatte der Andere ,in der langen Verkettung von Nächten die sich ihre Existenz nannte, schon vieles geschen lassen müssen, hatte oftmals weggesehen und einfach akzeptiert was geschah.
Es war wie er sagte, auch eine Taktik, eine Art zu existieren.
Er wußte nicht wie unbeweglich und `alt´der Andere bereits in seinem Denken geworden war, schätzte Chezmoi aber nicht als eingefahren ein.
Wenn er vielleicht eines Tages beschloß das er genug tatenlos hatte geschehen lassen, vielleicht würde er dann erneut mit ihm, Lurker, sprechen wollen. Er wandte sich vom Fenster ab und Sah den Erstgeborenen der Mondkinder an. Seine trüben Augen schimmerten aus dem Schatten der Kapuze.

Ja.. es war euch schön sie wiederzusehen.

Lurkers Stimme war ehrlich. Mehr gab es nicht zu sagen. Er hoffte das er diesem besonderen Mann nicht eines Tages als Feind gegenüber stehen mußte. Ein Teil von ihm wünschte sich sogar, das Chezmoi, gemeinsam mit seinem Kind, das auch Dimitris uns seines war, in ihre Familie kommen konnte.
Er beschloss das es nicht nur negative Auslegungen für Chezmois Worte gab.

Ja.. wer weiß schon wie das nächste mal eine Zusammenkunft aussehen wird...

Lurker ging leise zur Türe hinüber. Er war entlassen, soviel war sicher. Er fragte sich zwar ob er ohne weiteres den Weg wieder hinnaus finden würde, aber darüber konnte er sich Gedanken machen wenn er im Flur war.
 
FLUP schrie als Lurker die Tür öffnete und fauchte Lurker an...

Nein Lurker niemand geht hier einfach so! ICH bringe Euch.

Er ging zu Tür und warf Flup erst noch ein Stücken Fleisch zu, dass er gierig verschlang. Dann reichte Igantius Lurker einen Umschlag der alle offiziellen Zeichen der Anstalt hatte. Es dauerte bis Sie einen Seiten Ausgang fanden und einige Minuten später warten Sie am Haupttor.
ICH öffnete eine kleine Nebentür

Carpe Noctem, Lurker von Clan der Verborgenen!

Ignatius schloß die Tür hinter Lurker und ging einfach wieder rein.
Und nun war Lurker wieder da vor der Anstalt, alleine mit einem Umschlag aus der Anstalt in der Hand.

Eine Rechnung über eine Sitzung von 3 Einheiten à 45 Minuten über 375 €
 
Lurker wartete gedludig und folgte seinem Gastgeber dann durch die Einöde der Flure. Er gab ihnen heimlich den Namen `graue Wüste´.
Automatisch passte er sich wieder dem langsameren Gang Chezmois an.
Als er ihn am Eingang verabschiedete, nickte Lurker freundlich.

Carpe Noctem ?

Lurker grinste übermütig.

Vade en Pace.

Er sah durch den Türspalt, bis Chezmoi wieder im Inneren verschwunden war. Dann schlitzte er den Umschlag mit einem schwarzem, langem Fingernagel auf und entfaltete das Papier.
Als er die Rechnung sah lachte er. Kein sehr angenehmes Lachen, es tat beim zuhören weh, so als kaue man auf Glassplittern. Es hinterließ das selbe ungute Gefühl das man verspürt wenn man sieht wie jemand sich die Fingernägel beim kratzen an einem Stein umklappt.
Lurker kicherte und gluckste amüsiert. Dann griff er in seine Innentasche und zog einen Füller herraus, den er aufdrehte und mit Schwungvollen Buchstaben auf die Rückseite schrieb.

Rechnungsbetrag mit den Botendiensten für die Literatur abgegolten.

Dann packte er den Zettel wieder in den Umschlag und schob diesen wieder unter der Türe hindurch.
Chezmoi war einfach köstlich, kein Zweifel. Gut gelaunt ging er los und verschwand wieder in dem unübersichlichem Knäuel der kleinen Gassen Finstertals.
 
ICH drehte sich nochmal um, er sah wie der Umschlag erneut auf seinem Grundstück lag und dieser von Wind erfasst wurde. Langsam wanderte das Papier auf den Wogen des Windes davon.
So sehe und verstehe, dass sich alles ändert und die Rollen neu besetzt werden.
ICH betrat wieder sein Reich und hatte ein Ziel, den Kontrollraum. Schwungvoll öffnete er die Tür.
Prof. Dr. Eichenstich. Geben Sie mir die Bänder und zwar alle. Mich interessiert nur der Zeitraum 3 Minuten vor dem Alarm bis hin zu 20 Minuten nach dem Alarm! Danke!
ICH drehte sich um er erwartete keine Antwort, alles was er wollte waren die Bänder.
Nach wenigen Augenblicken erreichte er sein Büro und fing an die Punkte abzuschreiben. Die Punkte ergaben Buchstaben und die Buchstaben ergaben Wörter und die Wörter ergaben Sätze. Seine Arbeit endete nie, das war das was er immer tun wollte. 'Analysieren und heilen', um jeden Preis.
 
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