Anarchismus im Rollenspiel?

AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Wir können gerne im Forum eine allgemeine Anarchismus Diskussion führen, aber nicht im Rahmen dieses Thread. Es geht um Anarchismus im Rollenspiel und um nichts anderes. Die Voraussetzungen, die eine Gruppierung oder Gesellschaft erfüllen muss, um meinen Kategorien gerecht zu werden habe ich schon dargelegt und mehr als das hat in diesem Thread echt nichts verloren.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Evtll. könnte "The Power" (1997, Nexus Transmedia Corp., Autor: Fulvio Ciano) in die Richtung gehen, die dir vorschwebt.

Dabei handelt es sich um ein Super"helden" (im weitesten Sinne des Wortes)-RPG, welches irgendwie aussieht wie ein schlimmer Autounfall zwischen der WoD und KULT. Das Buch ist schrecklich organisiert, ich habe bis heute nicht richtig kapiert, worum es in dem Spiel eigentlich gehen soll, aber zumindest wird Hakim Bey als Hauptinspiration aufgeführt.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Privateigentum ist eine in der anarchistischen Bewegung viel diskutierte Sache. Das ist also etwas pauschalisiert. Es geht grundsätzlich auch um Gleichverteilung und nicht darum das jeder jeden ausbeutet ... wie das im Einzelnen aussieht und ob das dann Identisch ist oder nicht, ist wieder eine andere Sache.

Im Anarchismus geht es nicht um Gleichverteilung, das wäre eher der Sozialismus, im Anarchismus geht es in erster Linie darum an kein Regel und an keine Authorität gebunden zu sein, das heißt Privateigentum wird nicht respektiert und Eigentum wird auch nicht gleichverteilt.
Also wird auch jede geregelte Strukur des Sozialwesen abgelehnt, also auch das Recht auf Besitz und auch die Versorgung von Lebensnotwendigen.
(Wer den Begriff anfängt zu romantisieren, hat Anarchismus nie wirklich verstanden, was bisher an reiner Anarchie heranreichte war Somalie am Ende der 90ziger)

@Kowalski: Der Hinweis mit dem Kossaken ist deswegen gekommen, weil diese den Ruf hatten, schlimmer zu plündern als jede andere Truppe und oftmals noch nebenbei die Ortschaft niederbrannten.
(Sprichwort: Plündern wie ein Kossake)
Auch wenn sie diese selbsternannten Anarchisten das propagieren, geht dies nur auf Kosten andere und die würden wahrscheinlich schlimmer behandelt werden, als bei den meisten Gesellschaftsordnungen.

@Agroschim:Selbst schuld:D
Aber ich würde dann ein Szenario wie Fallout empfehlen.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Also wird auch jede geregelte Strukur des Sozialwesen abgelehnt, also auch das Recht auf Besitz und auch die Versorgung von Lebensnotwendigen.
(Wer den Begriff anfängt zu romantisieren, hat Anarchismus nie wirklich verstanden, was bisher an reiner Anarchie heranreichte war Somalie am Ende der 90ziger)

Der Begriff den du meinst ist Anomie/Willkür. Anarchismus ist eine politische Organisationsform, auf diese wird sich hier bezogen soweit ich den Thread verstanden habe und Defintionen findest du überall (Wiki etc.).

Topic:
Wie steht es eigentlich mit "The Red Star" und Castle Falkenstein? Gibt es da einen Bezug auf den historischen Anarchismus?
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Wie steht es eigentlich mit "The Red Star" und Castle Falkenstein? Gibt es da einen Bezug auf den historischen Anarchismus?

Bei Red Star eigentlich nicht, obwohl mich schon lange eine Spielrunde in Aragon machen wollte, am besten zur Zeit des großen Vaterländischen Krieges... Grundsätzlich wäre es aber nicht ganz abwegig Norgorka einen anarchistischen Anstrich zu verpassen...
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

CF wird nichts dergleichen erwähnt, dürfte sich aber problemlos als Geheimgesellschaft etablieren lassen.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Bei Red Star eigentlich nicht, obwohl mich schon lange eine Spielrunde in Aragon machen wollte, am besten zur Zeit des großen Vaterländischen Krieges...

Eine untergehende Machnowschtschina mit eigenen, primitiven Skyfurnaces wär bestimmt auch spaßig.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Nur falls es untergegangen sein sollte: Piraten! (Ja, nicht alle. Aber einige.)

Hab ich schon zur Kenntnis genommen. ;)

Im Anarchismus geht es nicht um Gleichverteilung, das wäre eher der Sozialismus, im Anarchismus geht es in erster Linie darum an kein Regel und an keine Authorität gebunden zu sein, das heißt Privateigentum wird nicht respektiert und Eigentum wird auch nicht gleichverteilt.

Das ist jawohl der größte Blödsinn, den ich je über Anarchismus gelesen habe, nur noch getoppt von dem Somalia Ding zwei Sätze später. Wer mit dem falschen Menschenbild an den Anarchismus rangeht, wird ihn nie verstehen können...
 
OffTopic
Anarchismus im Rollenspiel?
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Das ist jawohl der größte Blödsinn, den ich je über Anarchismus gelesen habe, nur noch getoppt von dem Somalia Ding zwei Sätze später. Wer mit dem falschen Menschenbild an den Anarchismus rangeht, wird ihn nie verstehen können...

So wie ich das verstanden habe redet Ihr von zwei völlig verschiedenen Dingen.
John Milton von dem Begriff des Anarchismus wie er landläufig verwendet wird.
Agroschim von der politischen Ideologie des Anarchismus, die bestimmte Annahmen trifft.

John Miltons Anarchismus ist rechtlos, chaotisch und institutionslos.
Agroschims Anarchismus kennt Rechte, ist selbstorganisierend und institutionslos.

Da die Schnittmenge nur bei einem der Kernbegriffe liegt sind Mißverständnisse zwingend.

Alles klar?
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Jede Antistaatliche, Antiautoritäre und Antikapitalistische Ideologie.

Dann ist Kommunismus automatisch Anarchismus? Glaube ich nicht.

Spanien `36 - `39
Ukraine `17 - `22

Die Anarchisten waren nur eine Fraktion unter anderen, aber keine Mehrheit der Leute. Und sehr lange hat es in beiden Fällen nicht "funktioniert".

Die Squibs(Alienanthology ca. Seite 150), zumindest haben die laut Flufftext als Regierungsform "Polyanarchie";)

Was genau soll das sein?

Der Gallatin-Zyklus von L.Neil Smith schildert ein Universum in dem sich die USA ab dem Unabhängigkeitskrieg in eine libertäre antiauthoritäre Gesellschaft wandeln in denen irgendwann einmal "Keiner der obigen." auf Lebenszeit zum Präsidenten gewählt wird. Aus einem Parallel-Amerika mit Polizeistaat flieht ein Oberschurke und bedroht mit seinen Machenschaften die anarchische Gesellschaftsordnung in ihren Grundfesten ( bei mafiösen Strukturen zeigt sich der Anarchismus verwundbar ). Ein Cop aus dem Polizeistaat darf sich, unfreiwillig, daran machen diese Bedrohung mit Hilfe seiner neuen Bekanntschaften aus der Welt zu räumen. Das braucht ein paar Bände.

Ich weiß, das ist jetzt ein kapitalistischer Anarchismus, es werden erst mal nicht Güter enteignet und verteilt, es herrscht das freie Unternehmertum. Amüsant ist es allemal.


Hab ich auch gelesen, gibts auf bigheadpress als Comic. Etwas verrückt.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Hab ich auch gelesen, gibts auf bigheadpress als Comic. Etwas verrückt.

Den Comic? Den kannte ich noch nicht.

Wie immer etwas zwiespältig wenn man sich sein eigenes Bild nach dem Buch gemacht hat.
Für mich war der Protagonist nicht so ein alter Knacker.
Zwar körperlich älter als sein Alternativweltzwilling, aber nicht sooo, viel.

:D

Die fünf Bücher haben mir jedenfalls gefallen.

Nicht umsonst nannte ich eine meiner Mech-Einheiten Kowalski's Bucketeers
 
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Die Anarchisten waren nur eine Fraktion unter anderen, aber keine Mehrheit der Leute. Und sehr lange hat es in beiden Fällen nicht "funktioniert".

Wenn du es auf Katalonien und Aragon einschränkst und innerhalb des anarchistischen Teils der Ukraine hast du Anarchismus als dominierendes politisches System und Mehrheitsposition. In beiden Fällen mehrere Millionen Leute. Funktioniert hat es deswegen nicht weil es von außen zerschlagen wurde, was über das politische System mal gerade nil aussagt außer das es nicht wundersamerweise in der Lage war überlegenen Militärmächten zu widerstehen.

Dann ist Kommunismus automatisch Anarchismus?
Beide Ideologien folgen demselben Ziel und sind im Kern identisch. Die Wege dahin unterscheiden sich aber je nachdem. So sind zB Individualanarchisten garkeine großen Freunde der Organisierugn schlechthin während Parteikommunisten die namensgebende Einheitspartei bevorzugen. Am Effektivsten funktioniert es imo da wo sich beide Parteien in der Mitte treffen.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Wenn du es auf Katalonien und Aragon einschränkst und innerhalb des anarchistischen Teils der Ukraine hast du Anarchismus als dominierendes politisches System und Mehrheitsposition. In beiden Fällen mehrere Millionen Leute. Funktioniert hat es deswegen nicht weil es von außen zerschlagen wurde, was über das politische System mal gerade nil aussagt außer das es nicht wundersamerweise in der Lage war überlegenen Militärmächten zu widerstehen.


Beide Ideologien folgen demselben Ziel und sind im Kern identisch. Die Wege dahin unterscheiden sich aber je nachdem. So sind zB Individualanarchisten garkeine großen Freunde der Organisierugn schlechthin während Parteikommunisten die namensgebende Einheitspartei bevorzugen. Am Effektivsten funktioniert es imo da wo sich beide Parteien in der Mitte treffen.

Verwechselst du Anarchismus mit Anarchie?

Beide Ideologien verfolgen nicht das gleiche Ziel, während der Kommunismus auf die Gleichheit aller und Kollektivbesitz erstrebenswert hält, ist beim Anarchismus die Freiheit das höchste Gut und nicht die Gleichheit oder der Frieden.
Was meinst du im Kern, nur weil sich ein paar Idioten darauf berufen, wenn sie am 1.Mai mal wieder Autos anstecken und randalieren.
Dann pack doch gleich die Nazis und Hooligans dazu, die randalieren auch.
Es sei denn, du meinst das das Ziel die Menschheit zu "verbessern" ist,aber da musst du schon sämtliche Ideologien schon mit reinpacken (bis auf den Nihilismus, aber Nationalsozialismus gehört nach dieser Definition dazu).
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

mindblasted schrieb:
Am Effektivsten funktioniert es imo da wo sich beide Parteien in der Mitte treffen.
Das ist dann aber immer noch ziemlich ineffektiv - beides hat nämlich nie funktioniert, was im Gegensatz zum Kinderglauben einiger Ewiggestriger nicht an der Durchführung lag.
 
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